Ich bin beim offenen Liegetrike geblieben, obwohl ich schon immer mit einem VM liegäugele. Was mich abhält sind:
Lautstärke: VM drönen und man hört lebenswichtige Geräusche nicht.
Sicht: eingeschränkte Sicht besonders bei schlechtem Wetter, schlechte Belüftung
Komfort: Ein- und besonders Ausstieg ist sehr unkomfortabel, besonders wenn man nicht kerngesund ist
Kosten: Für einen 5stelligen Betrag leiste ich mir Autos und ein gutes Liegetrike.
Hitzestau: im Winter kann man zwar mit T-Shirt fahren, aber wann immer man stehenbleibt friert man und muß sich anziehen, also aussteigen und umziehen, nur um dann nach ein paar km wieder zu schwitzen. Im Sommer ist ein VM unerträglich heiß, egal was man anhat.
Dazu kommt noch, ich hab einen Hund mit Schleppzeug, der mich auch zieht, der gerne mal auf meinen Bauch hüpft und ich in Augenhöhe mit ihm bin. Daher brauche ich auch keine E-Motor Unterstützung, die nach jahrelanger Erfahrung bisher immer in einem finanziellen Desaster endete. Jede Firma von der ich einen Motor bezog hat über die Jahre pleite gemacht. Akkus haben eine zu geringe Reichweite, leben nicht lange und gehen viel zu schnell kaputt.
Gewicht: Egal wie teuer, man hat am Berg zu viel Masse, man wird unerträglich langsam, Bergab hat man zwar viel Geschwindigkeit, die ich aber aus Vorsicht abbremse, also auch nicht viel gewonnen, mir ist das Überleben wichtig geworden nachdem ich öfter mal in lebensgefährliche Situationen gekommen bin.
Sicherheit: bei einem crash hilft die Karosserie eines VMs gar nichts. Bei einem Trike ohne Haut kann man tatsächlich leichter raus oder weg. Ist mir tatsächlich schon mal passiert, das ich mich mit einem beherzten Abroller aus der Gefahrenzone retten konnte, wäre bei einem VM unmöglich.
Geschwindigkeit: Ein Fahrrad ohne E-Motor Unterstützung hat keine rechtlichen Problem bei hohen Geschwindigkeiten und mit Hund bin ich regelmäßig schneller als 25km/h. Auf der anderen Seite fahre ich gemütlich langsam, wenn ich schnell irgendwohin will und viel transportieren muß benutze ich halt mein altes Auto. Auch wenn das manchmal monatelang in der Garage unbenutzt steht, ganz drauf verzichte ich nicht.

Ich fahre mit meinem offenem Liegetrike bei jedem Wetter, auch durch Matsch und Dreck oder Schnee im Winter, hab entsprechende Kleidung an, die man schnell reinigen kann. Hab sogar die Schutzbleche entfernt, weil ständig Matsch die Reifen blockiert und die Dinger gingen ständig kaputt. Hab mich ans Wetter gewöhnt und finde das nicht so schlimm, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
 
Ich bin beim offenen Liegetrike geblieben, obwohl ich schon immer mit einem VM liegäugele.
Im Endeffekt muss jedeR die Wahl treffen, die am besten zur persönlichen Situation passt, aber einige Deiner Aussagen sind in meinen Augen etwas absoluter geschrieben, als sie sind:
Lautstärke: VM drönen und man hört lebenswichtige Geräusche nicht.
Den Krach kann ich nach >27000km VM bestätigen - das überhören "lebenswichtiger Geräusche" definitiv nicht. Ich denke, das wird allgemein überschätzt - gute Sicht und vorausschauend fahren ist viel wichtiger. Diese Diskussionen gab es schon in den 90ern auf d.r.f.... ;)
Sicht: eingeschränkte Sicht besonders bei schlechtem Wetter, schlechte Belüftung
Die Sicht ist auf jeden Fall abhängig von Körperproportionen und dementsprechend Sitzposition und ist in meiner Erfahrung immer noch erheblich besser, als in jedem Auto. Fahren mit Dach bei Regen schränkt i.d.T. ein - da fahre ich dann halt was langsamer.
Kosten: Für einen 5stelligen Betrag leiste ich mir Autos und ein gutes Liegetrike.
Das ist natürlich eine Dauerdiskussion... :) Auf der anderen Seite, wenn man Basteln nicht scheut kann man selbst ab €1000,- schon VM fahren (ich spreche aus Erfahrung) - und für ein Auto würde ich auch niemals einen fünfstelligen Betrag ausgeben...
Hitzestau: im Winter kann man zwar mit T-Shirt fahren, aber wann immer man stehenbleibt friert man und muß sich anziehen, also aussteigen und umziehen, nur um dann nach ein paar km wieder zu schwitzen. Im Sommer ist ein VM unerträglich heiß, egal was man anhat.
Auch das ist extrem persönlich und hängt zudem von der Wahl des VMs ab. In 40 Jahren Radfahren habe ich jedenfalls noch kein anderes Rad gehabt bei dem ich für schnelle Alltagsfahrten bezüglich Kleidung weniger auf das Wetter achte als beim VM. Die Hitze im Sommer ist viel weniger als ich dachte, und im Winter habe ich halt eine Jacke dabei - das ist kein "umziehen". Im Tausch brauche ich keine Regensachen und Handschuhe. Wirklich umziehen muss ich mich in der Arbeit - aber das war schon mit den Ups und offenen Liegern so.
Sicherheit: bei einem crash hilft die Karosserie eines VMs gar nichts.
Es gibt in diesem Forum zahlreiche Beiträge die eine deutlich andere Sprache sprechen. Ich selbst habe bisher einen Unfall gehabt, bei dem ein anderer Radfahrer mich beim Linksabbiegen übersehen hat. Mit einem offenen Fahrrad wäre das schmerzhaft geworden - mit dem VM nur nervig.
 
Klingt sehr nach : noch nie ein VM gefahren.
Und beim Motor wohl noch nie was vernünftiges... Moderne Akkus halten 1000 Zyklen aus, bei 100km Reichweite also 100000km+. Wenn man die Akkus etwas pflegt, können es auch 4000 Zyklen werden. Gut im Fahrradbereich wird meist Kapazität und Preis der Lebensdauer vor gezogen.. Mein Snoek bekommt aber moderne Zellen von CATL und nen BLDC mit Inverter aus dem Industriebereich. Dazu n EMUS BMS und ich werde 20 Jahre mit Spaß haben.
 
Schau dir dann die Strava Daten an.. Dann siehst du das ich auch mit Motor nicht weniger trete, aber häufiger fahre. War beim DF schon so. Das Thüringer Mittelgebirge ist halt nicht gerade typisches VM Land
 
As soon as I get on the flat I am over 25 km/h, and I have not even optimised it or am used to driving a vélomobile yet. I don't feel like I am driving a moped...
 
Was mich abhält sind:
Lautstärke: VM drönen und man hört lebenswichtige Geräusche nicht.
Sicht: eingeschränkte Sicht besonders bei schlechtem Wetter, schlechte Belüftung
Komfort: Ein- und besonders Ausstieg ist sehr unkomfortabel, besonders wenn man nicht kerngesund ist
Kosten: Für einen 5stelligen Betrag leiste ich mir Autos und ein gutes Liegetrike.
Hitzestau: im Winter kann man zwar mit T-Shirt fahren, aber wann immer man stehenbleibt friert man und muß sich anziehen, also aussteigen und umziehen, nur um
Hallo,
genau diese Punkte schrecken auch mich ab.
zusätzlich: Transport vom Velomobil: sehr sperrig, nicht leicht zerlegbar, praktisch wie ein kleines Auto.
Was ich mir vorstelle, wäre ein sehr leichtes Gerüst (zB geflochtene Weide) mit Stoffüberzug (imprägnierte Seide)
das entweder in Teilen oder ganz benutzt werden könnte, zusammenklappbar.
Die Optik wäre verm. nicht angeberisch.
Aber: keine Geräusche, leichtes Transport, niedrige Kosten, leichte Reparatur
MfG
 
Probiert´s doch einfach mal aus…. es macht einfach ziemlich Vielen ziemlich viel Spass….. Wie sehr einen die angesprochenen Nachteile stören / wie sehr einen die Vorteile anmachen, kann man danach besser einschätzen.
Bin zwar keiner der Vielfahrer, aber von den 8000km, die ich in gut 3 Jahren im VM gefahren bin, wäre ich sonst definitiv einiges im Auto unterwegs gewesen.

Edit: Die Karosse schützt beim UMfall, die dazu noch aus geringerer Höhe als beim Up erfolgt und man schlägt/schrappt eher nicht mit Knie /Händen/Seite/Gesicht auf den / über den Asphalt (besonders nicht mit Haube). Natürlich birgt das Tempo Gefahren, aber zum Glück kann man das ja mitbestimmen und ob man Straße oder Radweg fährt, kann man schließlich i.d.R. auch entscheiden.
 
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zusätzlich: Transport vom Velomobil: sehr sperrig, nicht leicht zerlegbar, praktisch wie ein kleines Auto.
ich hatte das 2014 so gelöst (DIY), inzwischen gibt es XXL-Fahrradanhänger mit 2 Meter Länge in Serienqualität. Die kosten locker über 1000 Euro. Das kann sich lohnen, wenn öfter VM transportiert werden sollen.
cab-bike-1.jpg
 
Ich grabe das mal wieder aus, weil die Diskussion über "Volks-Velomobile" im Zuge der A6-Bestellung von @Liegendradler, Akkurad auf der IAA und ihren Alleweder-Nachfolger "GaloppE" wieder aufgekommen ist.

Dis Diskussion begann mit diesem Beitrag.

Ich schrieb, wie das Alleweder, bzw. der "GaloppE"-Nachfolger, könnte man ihn auf 5000 Euro als Pedelec drücken und in den Brot&Butter-ZEG-Laden bringen, das Zeug zum Volks-VM hätte, weil es auch Antworten auf die Fragen der Gepäckkapazität hat.

Dabei kam auch das Argument auf, man würde es nicht nur über einen niedrigen Preis attraktiv machen können, sondern vielleicht auch über "Image" und @Kulle regte an, so etwas unter dem "Kettler"-Namen als High-Tech-"Kettcar" zu positionieren. Ich merkte an, dass das dadurch evtl. bei vielen den Status "kindisch" bekommen könnte und die Diskussion geht hier jetzt weiter.

Aber tatsächlich bei denen, die sowas in ihrer Kindheit gefahren sind, mega Nostalgie-Bonus. Also vielleicht nicht dienbeste Strategie fur das einzige Modell, aber furbeines von zweien oder als limitierte Sonderversion könnte das ziehen!
Das ist auch eine Argumentationslinie, die einleuchtet.

Es würde ja immerhin das Funktionsprinzip verständlich rüber bringen
Stimmt, wenn ich mein A6 bekomme, habe ich ja auch schon als Antwort auf "Was is'n das" den Spruch "Ein High-Tech-Tretauto für Erwachsene" parat.

und zunächst kann man eh nur Zielgruppen wie Hipster und ähnliche eingeachworene Szenen erreichen.
Genau diese Szenen habe ich auch im Sinn. Die "Seriöse Geschäftsperson" ist zu "brutalerwachsen", wie ich es immer nenne (die Briten sagen "sooo grown up"), die verkneift sich ja alles, was Spaß machen könnte, weil es kindisch ist, und der V8-Proll hat nur Interesse, sowas mit 3cm "Sicherheits"abstand zu überholen. Und die SUV-Mama findet das zu gefährlich, weil das ja so niedrig ist und man das ja überhaupt nicht sieht.

Deshalb habe ich die Lastenrad-Klientel im Sinn. Die kaufen sich auch für 5000-7000 Euro ein Spezialfahrrad, das nur für Spezialaufgaben "Wocheneinkauf" und "die kleinen zum Kindergarten fahren" wirklich tauglich ist. Der GaloppE 3-Wheeler, also praktisch das Alleweder 6 Next Generation mit abnehmbarer Gepäckbox (ich beziehe mich auf die Konzeptzeichnungen auf der Facebook-Seite) und Kinder- und/oder Hundeanhänger löst alle Aufgaben, die ein Lastenrad löst und schützt den Fahrer oder die Fahrerin noch vor den Elementen. Kann das 4-rädrige GaloppE AZ auch einen Anhänger ziehen, dann ist das für diese Aufgabe sogar noch besser geeignet. Dort könnte ich mir auf der "Ladefläche" auch einen Kindersitz vorstellen. Und auf die Radtour am Wochenende und in den Urlaub "galoppelt" das dann auch mit Sicherheit sehr komfortabel. Und wenn man nicht nur galoppeln, sondern raketen möchte, dann findet man hierüber auch schnell den Weg zu Milan, DF, Alpha und Co.

Die Politik ist gefragt, dass dort, wo Lastenräder gefördert werden, auch solche Fahrzeuge gefördert werden. Idealerweise sogar bundesweit. Eine Ausnahmeregelung, dass der Motor in solchen Fahrzeugen bis 350 Watt und 30km/h unterstützen darf, würde den Markt sicher auch nochmal ankurbeln und auch Velocars wie den SR3 oder das Frikar deutlich attraktiver machen.

Es ist aber bezeichnend, dass z.B. SPON in der Berichterstattung Akkurad völlig totschweigt. Insbesondere, wenn es wie in dem Artikel um "die wichtigsten Neuheiten" auf der Messe geht. Da halte ich die neuen Alleweder-Abkömmlinge für extrem wichtig. Und nein, die gehören nicht (nur) auf eine Eurobike oder Spezi, da schmoren sie nur im eigenen Saft. Und so halte ich auch die Proteste, die im Vorfeld angekündigt sind, für zu eindimensional. Ich weiß nicht, ob Extinction Rebellion wieder Eingänge blockieren möchte, aber so etwas ist m.E. kontraproduktiv, denn dadurch wird jeder von uns gerade vom Autoposer erst recht als "einer von denen" hingestellt. Und ich bin sowieso der Meinung "Was ich nicht will, das man mir tu, das füg ich auch keinem anderen zu". Ich stelle mir gerade vor, die lokale Autoposerszene blockiert die Eingänge zur Spezi... Das beste wäre, selber hinzugehen und dann MASSIV Werbung für Entwicklungen wie von Akkurad, Podbike und Co. zu machen. Die Kommentarbereiche von Spiegel, Focus fluten, vielleicht auch wirklich Fahrzeuge bestellen - evtl. anstatt des geplanten Lastenrads.
 
Deshalb habe ich die Lastenrad-Klientel im Sinn. Die kaufen sich auch für 5000-7000 Euro ein Spezialfahrrad, das nur für Spezialaufgaben "Wocheneinkauf" und "die kleinen zum Kindergarten fahren" wirklich tauglich ist.
Vielleicht schauste Dich im Cargobike-Forum mal genauer um ... Es gibt viele, sehr unterschiedliche "Lastenräder", die für viele Gelegenheiten taugen.
 
Ich stelle mir gerade vor, die lokale Autoposerszene blockiert die Eingänge zur Spezi
Naja, das wäre ja auch Unsinn, weil die dafür gar keinen Grund / keine Aussage hätten außer vielleicht "Ihr seid ja lächerlich!" Aber ja, demen, due man überzeugen will auf den Keks zu gehen, kann kontraproduktiv sein.

Die kaufen sich auch für 5000-7000 Euro ein Spezialfahrrad, das nur für Spezialaufgaben "Wocheneinkauf" und "die kleinen zum Kindergarten fahren" wirklich tauglich ist.
1) Was bei manchen ein Wocheneinkauf ist, machen andere bald jeden Tag. und Kinder zur KiTa ist ja wirklich täglich, dazu noch ab und zu zum Spielplatz, Sportverein, Freunden, Arzt, Kleidung kaufen, achon fährt man 1,5-2,5 Mal am Tag Lasteneinsatz. Was fahren die denn dann noch, was sie nicht mit einer Lastenfahrt verbinden?
2) Ein Kompaktes Longtail wie ein Tern GSD oder Yuba Boda Boda fährt sich doch wie ein normales Fahrrad und das Bisschen extra Gewicht macht gerade mit Motorunterstützung nichts aus. So'n Ginko ist sportlicher als das durchschnittliche Fahrrad und kann um 13kg aufgebaut werden.

Lastenrad ist für viele, gerade in der Großstadt also eher ein Alltagsfahrrad als ein Volks-Velomobil, das nicht schneller ist als ein Rennrad oder Liegerad oder S-Pedelec, aber viel mehr kostet und sehr sperrig, also nur eingeschränkt zu fahren und zu verstauen ist.
 
@HenriP brings up the most important problem: infrastructure.

Today infrastructure is created for cars, no questions asked, then a little green-washing bicycle infrastructure is built which often appears to be drawn by a person who has never ridden a bike. The more I see cargo bikes and kid transporters the happier I am because they do not have the turning circle of an upright bike and they take up much more parking space.

When there is more infrastructure adapted to cargo bikes and kid transporting trikes the Volks-VM (we should trademark that before someone steals it...) will fit in also, having similar dimensions.
 
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