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So verkürzt wohl nicht. Zum einen ist ein Liegerad tendenziell zweirädrig und hat daher eine andere Radlastverteilung als ein Trike. Zum zweiten gibt es bei den Liegerädern ja ausgesprochen unterschiedliche Gesellen: Ein Langlieger wie z.B. mein Radnabel bekommt kaum je ein Traktionsproblem, weil prozentual extrem viel Gewicht auf dem Hinterrad liegt. Ein frontgetriebenes Liegerad als anderes Extrem wiederum dreht am Berg schon mal durch unter gar nicht mal so fürchterlich ungünstigen Bedingungen, bei denen an anderen Rädern noch nichts zu merken ist.Kann man also noch sagen, dass ein Liegerad wegen schlechterer Traktion vielleicht noch etwas langsamer gefahren werden muss, auch wenn man die nötige Leistungngehabt hätte und man deshalb den kurzen Gangbfür diese langsamere Geschwindigkeit brauchen könnte?
Gegen Durchdrehen hilft das Vermeiden von Drehmomentspitzen, weil durch solche die Haftreibung zwischen Reifen und Untergrund im Grenzbereich abreisst und dann eben das Rad durchdreht. Das Drehmoment wiederum ist in kürzeren Gängen höher als in längeren, um den Berg überhaupt hochzukommen brauchst Du aber kurze Gänge, die Kraft, den Berg in hohen Gängen zu fahren hat man im Zweifel nicht - blöd. Der Ausweg ist also ein gleichmässiges Drehmoment, bei dem die Haftreibung gerade noch noch nicht abreisst. Am Fahrrad also ein runder Tritt und das geht eher bei Schnellkurbeln - das wird durch sehr kurze Gänge erleichtert - oder eine höhere Geschwindigkeit, weil dann weniger Drehmoment auftritt. Letzteres ist aber irgendwann Illusion bzw. Theorie, weil man die Kraft halt nicht hat (und der Nebeneffekt einer höheren Geschwindigkeit auf rutschigem Untergrund ist aufgrund geringer Haftreibung eine geringere Stabilität und damit ein leichterer Abflug, zB in einer Kurve oder bei Lenkbewegungen, eben ähnlich einem Auto auf Schnee. Mit dem Fahrrad bergauf aber ein eher theoretisches Problem.) Wenn die Kraft dafür da ist kann man aber natürlich schneller fahren (meistens), solange das Drehmoment gleichmässig ist. Wie @Fanfan ja sagte verteilt sich das Gewicht beim Trike auf 3 Räder, das Hinterrad bekommt also prozentual weniger ab als beim Zweirad. Allerdings hast Du am Berg wieder eine Gewichtsverlagerung nach hinten, zugunsten des Hinterrades. Den kurzen Gang brauchst Du um zum einen überhaupt treten zu können in einer Steigung, extra kurz "brauchst" Du, damit der Tritt rund ist und Du mit weniger Kraft treten kannst und stattdessen mehr Drehzahl, so dass das Drehmoment niedrig bleibt und die Reibung nicht abreisst. Eine höhere Geschwindigkeit ist wie gesagt eigentlich eher hilfreich, bloss muss man die erst mal erreichen - das Problem ist eher das Anfahren/die Beschleunigung und das Halten einer konstanten (möglichst hohen) Minimalgeschwindigkeit bei gleichzeitig möglichst geringem Drehmoment. So lange es läuft mit gleichmässiger Geschwindigkeit gibt es eher weniger Probleme.
Das ist jetzt Mutmassung: 12-fach hat ja eine enorme Spreizung. 11-50 sind 39 Zähne Unterschied, die das Schaltwerk wegstecken muss. Dass dazu noch 10 oder 20 Zähne Unterschied am vorderen Kettenblatt nichts sind, was der hintere Umwerfer in seiner Eigenschaft als kettenlängenausgleichender Kettenspanner lustig oder auch nur akzeptable fände kann ich mir vorstellen. Allerdings: Wenn man auf dem grössten Ritzel besagte 10 oder 20 Zähne vorne runterschaltete durch Wechsel auf ein kleineres Kettenblatt wäre das ja im Bereich dessen, was der Umwerfer im Prinzip kann. Nur halt nicht auf dem kleinsten (11er) Ritzel. Auf dem 50er Ritzel sollte die Kapazität dafür vorhanden sein. Es kann allerdings sein, dass durch andere Konstruktive Tücken eines 12-Fach Umwerfers er da die zusätzliche Kettenlänge eben nicht kompensieren kann, wenn sozusagen konstruktiv mit Tricks gearbeitet wurde, um diese enorme Spreizung am Ritzelpaket überhaupt hinzubekommen. Das weiss ich nicht. Zur Not könnte man natürlich irgendwo unterwegs noch einen zusätzlichen Kettenspanner einbauen um das Problem in den Griff zu kriegen - das wäre allerdings in vielerlei Hinsicht unschön und ich würde in dem Fall wohl eher zum Schlumpf greifen, hätte ich den Bedarf.Gibt es bei 12fach Schaltwerke, die zwei Kettenblätter unterstützen? Ich habe nur die Info zu dem, das im Alpha7 bestellt werden kann, dass das Schaltwerk auf die feste Kettenlänge angewiesen ist, da es eben nur für 1*12 gebaut ist, und man vorne höchstens ein paar Zähne Unterschied hinbekommen könnte. Wenn es 2*12 gibt, fänd' ich das ja auch interessant.
Warum? Erst mal hast Du theoretisch eine noch geringere Radlast auf dem einzelnen Rad als beim Trike. Das Rad dürfte also theoretisch eher noch früher durchdrehen. Kommt also drauf an, ob ein oder zwei Räder angetrieben sind und dann noch darauf, ob zwischen beiden Antriebsrädern ein Differential ist und wie dessen Auslegung ist.Bei einem Quad dürfte sich das Durchrutschen eines Rades (gegenüber einem Trike) nicht mehr so stark auswirken!?
Wie auch beim Trike ist das aber wohl eher kein Problem, das jeden Tag auftritt und eher nicht unter normalen Bedingungen (trockener Asfalt), ich würde vermuten noch nicht mal auf feuchtem Asfalt sondern wenn, dann eher auf losem Untergrund oder gar im Gelände. Wo dann aber wiederum Reifenwahl und Luftdruck in's Spiel kommen als weitere, ggf. heilsame Variablen - mit einem Quattrovelo z.B. wird man ja eher nicht im Gelände rumheizen.