Ach so - Vennbahn-Runde. Könnte ja in diesen Faden hier passen.
Wir haben im Rhein/Sieg-Kreis ja ein reges Angebot an Mitmach-Touren, eine davon ist die "Mittwochs-Runde" für die Heimarbeiter und Pensionäre, die sich regelmäßig Mittwochs frei machen können und dann wochentags die Gegend unsicher machen.
Diesmal war es aber ein Samstag und da kam
@Jupp mit einem sehr reizvollen Track zur Vennbahn-Trasse daher, die ich schon mal ein kleines Stück per Tandem erkundet hatte, aber noch nie in größerer Länge.
Das war der geplante Track:
Vennbahn-Runde ab Bonn
So kam es, dass sich neben Jupp auch
@jostein und
@leines_jk spontan meldeten. Es sollten 270 km ab Bundesstadt Bonn werden, für Hajo natürlich mit Anreise weit über 300, ich bin allerdings mit PKW angereist - über 400 wären dann doch etwas viel gewesen.
Der Kerntrupp mit Jupp und Hajo sind um 07:00 von Bonn gestartet, Jürgen und ich haben uns strategisch für uns günstiger bei Wesseling getroffen und sind dort gegen 07:30 von den beiden aufgesammelt worden.
Es ging zuerst flach aus dem Rheintal raus, dann zunehmend hügeliger nach Passieren der recht ebenen Zülpicher Börde Richtung Düren und Aachen.
Bei Kornelimünster war dann der Einstieg auf den Vennbahn-Radweg. Unterwegs wollten wir eigentlich noch
@Unfugius aufsammeln, der aber wegen unseres angeblich hohen Tempos schon mal vorgefahren war.
Das Unwetter des vergangenen Tages hatte mich etwas verunsichert, es gab immer noch Regen- und Gewitterrisiko, aber nicht mehr so hoch wie zwei Tage zuvor noch prognostiziert. Am Ende war das Wetter nahezu perfekt: Auf der Vennbahntrasse zu großen Teilen neblig und leichter Nieselregen, dazu aber relativ warm, aber nicht zu warm. Also genau das Wetter, um die Mengen an Touristen abzuhalten, so dass nur eingefleischte Renn- und Reiseradler und vereinzelte Fußgänger unterwegs waren und sich Slalom und Bremsmanöver weitgehend vermeiden ließen.
Die
Vennbahntrasse ist eine der längsten Trassenradwege und verläuft bis auf ein kleines Stück bei Aachen auf Belgischem Gebiet, auch wenn im späteren Verlauf rechts und links der Trasse Deutschland ist. So hatte zum Beispiel auch das kleine Caffee bei Monschau keine Maskenpflicht, weil es eben rechtlich zu Belgien gehört.
Mit der zwar stetigen, aber doch gemäßigten Steigung der Trasse ging es flott voran. Der Belag ist gut, fast überall guter Asphalt. Bis es dann an einer Schienenquerung des teilweise noch vorhandenen Gleisbetts zu einem Zwischenfall kam:
Sowohl Jupp vor mir als auch ich wollten diese möglichst in der "Ideallinie" nehmen und haben die Gegenkurve etwa wie skizziert angefahren. Leider ist durch Niesel und die Flache Sitzposition nicht zu erkennen gewesen, dass hinter dem grünen Asphalt-Stück ein tiefes Loch des Gleisbettes klafft und wir sind beide in kurzer Folge mit dem linken Vorderrad da durch.
Jupp ist noch um die Ecke gekommen, ich bin gleich im Gleisbett stecken geblieben. Und wir hatten zwei Reifenplatzer und zwei leicht vermackte Felgen:
Also erst mal neue Mäntel und Schläuche montieren. Meine Tubeless-Suppe war da natürlich wirkungslos und hat sich auf der Querung entladen:
Danach ging es weiter bergan. Kurzer Radler/Teilchen/Kaffee-Stop in Monschau, Jupp klagte über komische Rollgeräusche und dass es schwerer ging, aber war ja immer noch Steigung.
Auf den Höhen lag der Nebel und bescherte uns weiterhin überwiegend einsame Fahrt:
Dann kam die Spitzkehre, wo wir von der Vennbahn auf die Vennquerbahn wechselten und nach Passieren der Wasserscheide Maas/Rhein ging es dann auch wieder größere Stücke bergab in rauschender Fahrt...
... bis dann "Peng" - Jupps anderer (rechter) Reifen mit einem Knall den Dienst quittierte:
Jupp hatte es schon gefühlt, aber nach Demontage beider Räder konnte schon das bloße Auge einen mehrere Grad großen Schrägstand beider Achsen erkennen - der anfangs noch gute Reifen war binnen weniger Kilometer so abradiert, dass er jetzt unbrauchbar war.
Also noch mal montiert (zum Glück genügend Mäntel und Schläuche da - sogar ein komplettes Reserverad wäre da gewesen...) und dann ging es weiter.
Auch Meister Hajo hat dann noch einen abgefahren und einen sich diesmal still entlüftenden Vorderreifen getauscht, aber der Rest ging weitgehend wieder zügig und unspektakulär.
Nach verlassen der Trasse hat die doch anfangs recht hügelige Landschaft ein wenig Körner gekostet, mit Passieren von Bad Münstereifel wurde es aber im Endspurt wieder flotter, so dass auch die 60 und 70 oft auf dem Tacho stand.
Irgendwo vor Euskirchen sind Hajo und Jupp weiter dem originalen Track gefolgt, während Jürgen und ich Richtung Norden abgedreht haben, um dem Getümmel in Bonn zu entgehen.
Ich bin irgendwann wieder auf den Beginn des Tracks gestoßen und diesem zurück zum Auto gefolgt, während Jürgen noch einen kleinen Essens-Stop eingelegt hat und dann direkt nach Hause gefahren ist.
Patrick blieb leider unser virtueller Mitfahrer und hat den Track auch noch früher verlassen, so dass wir uns nicht getroffen haben.
Bei ihm sind es aber auch immerhin über 200 km geworden.
Mein Track bei Strava:
https://www.strava.com/activities/5419260861