Enuu als Leihfahrzeug in Berlin

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Seit jüngst gibt es solche Geräte offenbar hier in Berlin als Leihfahrzeuge von einem Startup:


Das ist die Firma, die das anbietet:

Hier sieht man ein Bild vom Cockpit:


Die nicht gerade kleine Liste der Berliner Sharing-Anbieter im Bereich Mobilität ist damit um einen Anbieter und Klasse erweitert. Von allen Berichten, die ich gesehen habe, ist der Tagesspiegel der Einzige, der Pedale erwähnt, die anderen sprechen nur von einem "elektrischen Kabinenroller" und auch auf der Webseite des Anbieters selbst ist von Pedalen keine Rede. Begeisterung für die Dinger scheint jedenfalls nicht gerade vorzuherrschen, zumal sie in der Schweiz mit den Fahrzeugen offenbar de facto rausgeflogen sind aus den Städten.

Auf der Strasse fahrend habe ich gestern so ein ähnliches (oder gleiches) Modell gesehen, das klar keine Pedale hatte. War aber kein Leihfahrzeug sondern ein Lieferfahrzeug von Lieferando. Hersteller stand nicht drauf, sah jedenfalls sehr ähnlich aus, hatte ein Mopedkennzeichen und der Beschleunigung und Endgesschwindigkeit nach dürfte da wohl keiner getreten haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant sind die Rahmenbedingungen: 30km, Führerscheinpflicht. Ausdrücklich damit KEIN Fahrrad. Damit müsste. Doch auch die Radinfrastruktur tabu sein?
 
Pssst. Diese Information versucht der Anbieter doch mit allen Mitteln den Nutzern vorzuenthalten. Und du plapperst das einfach aus.
Wir wollen doch nicht, das die Dinger auch aus Berlin rausgeworfen werden und das niedliche Enuu direkt wieder ausstirbt.
Da sind sie mit dem Quatsch in der Schweiz gescheitert und versuchen es nun bei den doofen Deutschen.

Aber mal im Ernst, die Idee an sich finde gar nicht mal schlecht. 30 km/h, um damit im Stadtverkehr mitschwimmen zu können (warum nicht gleich 50?) und dafür halt mit Führerschein. Zusätzlich treten darf man trotzdem, das ganze eben nur auf der Fahrbahn.

Ich denke ja, dass die Verkehrswende tatsächlich eher durch Elektrokleinstfahrzeuge dieser Art, als durch Pedelec-Velocars, die man versucht auf die Fahrradinfrastruktur zu drängen, in Fahrt kommen wird. Offenbar ist aber die Marktstimmung nicht passend für die entsprechend transparente Kommunikation.
Sonst würde der Anbieter nicht versuchen sich nicht mit Lügen (wir kümmern uns drum - na klar :LOL:) aus der Affäre zu ziehen.
 
Ich glaube nicht das dieses E-Mobil Pedale zum Mittreten hat.
Ich kenne es nur als reines E Fahrzeug.
Vielleicht wurde es umkonstruiert, glaube es aber nicht.
 
Interessant sind die Rahmenbedingungen: 30km, Führerscheinpflicht. Ausdrücklich damit KEIN Fahrrad. Damit müsste. Doch auch die Radinfrastruktur tabu sein?
Richtig. Auf der Schweizer Webseite sind Radwege als erlaubt erwähnt, auf der deutschen Webseite steht dazu kein Wort, nur, dass man nicht auf dem Bürgersteig fahren darf. Eigentlich darf man das auch nicht auf dem Bürgersteig o.ä. parken - man merkt ja auch aus den Artikeln, dass da schon nach einem Tag (!), den die Dinger im Einsatz sind, das Gegrummel losgeht.
Ich glaube nicht das dieses E-Mobil Pedale zum Mittreten hat.
Ich kenne es nur als reines E Fahrzeug.
Vielleicht wurde es umkonstruiert, glaube es aber nicht.
Da nur der Tagesspiegel von Pedalen spricht, alle anderen incl. dem Anbieter selbst aber nicht kann es gut sein, dass das eine Fehlinformation ist. Weisst Du, ob das ein eigenes Gerät des Startups ist oder ob die da ein existierendes Fahrzeug nutzen oder eines angepasst haben für ihre Zwecke?
 
@smallwheels das ist ein gängiges Modell
Hier findest Du so etwas
Es gibt natürlich viele Anbieter. Die Teile komme aus Chia, lausige Qualität, teils mit Blei Akkus
 
Aber mal im Ernst, die Idee an sich finde gar nicht mal schlecht. 30 km/h, um damit im Stadtverkehr mitschwimmen zu können (warum nicht gleich 50?) und dafür halt mit Führerschein.
So ganz verstehe ich das auch nicht warum die Teile dann nicht wenigstens die 45 km/h fahren, die für die Klasse zulässig wären. 30 ist ja schon mal besser als die 25 km/h von Pedelecs, aber mitschwimmen ist da noch nicht drin. Man kann hier an den ab und an zu sehenden leicht fußlahmen 50er Piaggio Apes sehen, dass das auch bei denen nicht reicht.
Ich denke ja, dass die Verkehrswende tatsächlich eher durch Elektrokleinstfahrzeuge dieser Art, als durch Pedelec-Velocars, die man versucht auf die Fahrradinfrastruktur zu drängen, in Fahrt kommen wird.
An sich ja. Fragt sich nur, warum das jemand nutzen wollen sollte. Die Leih-eRoller sind schneller, die Leihautos erst recht und beide sind nicht wirklich teurer. Das Parken von den Dingern ist, wenn es legal sein soll, irgendwo zwischen den beiden Fahrzeugklassen.

Offenbar ist aber die Marktstimmung nicht passend für die entsprechend transparente Kommunikation.
Sonst würde der Anbieter nicht versuchen sich nicht mit Lügen (wir kümmern uns drum - na klar :LOL:) aus der Affäre zu ziehen.
Ich glaube eher, das Produkt ist noch nicht so entwickelt, dass es eine gute Passung gäbe (Product-Market-fit noch mangelhaft) und in der Phase der Firma geht es wohl noch mehr um Lernen als um Etablieren und Geld verdienen. Man hat bei anderen Leihanbietern hier in Berlin gesehen, dass grosszügig gedehnte Wahrheiten und ebensolche Vorschriftenauslegung für die gut funktioniert haben und das immer noch tun, ob man das gut findet oder nicht.
 
@smallwheels das ist ein gängiges Modell
Hier findest Du so etwas
Es gibt natürlich viele Anbieter. Die Teile komme aus Chia, lausige Qualität, teils mit Blei Akkus
Ok, für ein optisch ähniches Modell also 3600€ bei Einzelkauf https://www.elektrofrosch-berlin.de/produkt/4-rad-kabinenroller-quad/ Da sind ja viele Pedelcs teurer, von Velomobilen oder den hier im Unterforum diskutierten Velocars gar nicht zu reden. In der Preisliga könnte das durchaus was sein, was sich Leute hinstellen, wenn das Image weg von "peinlich" hin zu "modern und pragmatisch" wandern sollte. Aber natürlich muss die Qualität stimmen.
 
Mit welchem mopped Nummernschild darf man denn nun wo fahren?
Die kleinen e Roller mit dem super kleinen Nummernschildern fahren überall. Bürgersteig, Fahrradweg, Straße,
Ein 45mmh Pedelec darf nur auf die Straße.
Wie sieht es mit Fahrradwegen ausserorts aus? Darf man da nur mit dem Mofa bis 25 kmh auf den Radweg( also e Roller auch)? Mit dem 45 km mh Pedelec aber nicht? Oder wenn nur, wenn ein Zusatzschild Mofa frei angebaut ist?
 
Ich verfolge diese Elektrofrösche seit nem halben Jahr mit Hochspannung, weil das m.E. den urbanen Markt für VeloCars mitbestimmt. Bislang gab es da ja v.a. Twizy-45 und Econelos in aller Form für deutlich über 6-7T€. Jetzt ein Quad mit halbiertem Preis und 45iger Zulassung (in China erworben) ist schon ne Hausnummer, gegen die du mit Fahrradtechnik im "Mainstream-Markt" nicht mehr konkurrieren kannst. Wenn sich die Dinger keinen Imageschaden aufladen (durch Rentnerschaukel und Leihradrüpel) werden die m.E. viele Städter vom normalen Fahrrad abwerben (nein, nicht vom Auto), oder teuren Cargobike-Projekten die Verkaufsargumente für die "letzte Meile" abschneiden (mit dem MAX bspw.)

Die Dinger haben freilich nen ~300€ teuren Bleiakku (6 Autobatterien in Reihe), der nicht lange überlebt. Mit Li-Ion würde der Preis sofort >1000€ höher liegen. Dicht und klapperfrei scheint das Blechkleid auch nicht unbedingt zu sein, aber die Antriebskomponenten dürften millionenfach bewährt sein (China-Massenmarkt an Transportrollern, auch an den türkischen Volta-Dreirädern usw).
 
Das Enuu ist KEIN Velocar, da es keine Pedale hat. Das habe ich im Thread Titel geändert.
Somit darf es natürlich NICHT auf Radwegen fahren, auch außerorts nicht, auch mit Mofa frei nicht.

Ich lasse den Thread aber hier im Forum laufen, da wir so schön den Umgang und die Problematik
von Velocar-ähnlichen Elektrofahrzeugen studieren können.

Es wird spannend wie Berlin damit umgeht.
 
Da sind sie mit dem Quatsch in der Schweiz gescheitert und versuchen es nun bei den doofen Deutschen.
Bin froh, dass wir diese unmögliche Plage wieder los sind hier in Zürich.

Im Einsatz hat man kaum je eines gesehen, dafür wurden damit fleissig Engstellen mit Fussgänger/Velomischverkehr zugestellt.

Dann war der Vandalismus war ein riesiges Problem, etliche solche Mietdingse landeten dann sogar im See oder Fluss

Denke eigentlich geht es bloss um den Versuch mobile Werbesäulen überall in den Innenstädten aufzustellen.

Einmal stellten sie 12 solche Dinger schön in Reihe an einen neuralgischen Verkehrsknotenpunkt so dass sich Fussgänger und Velofahrer durch einen 1.5 Meter Korridor zwängen mussten (wo es vorher mit etwa 3 Meter schon zu wenig Platz hat).
Auf meine Reklamation bei der Firma wollten sie die Verantwortung auf die Benutzer schieben, klar da stellt jemand 12 solche Dinger schön ausgerichtet nebeneinander ab...

Wenn man mit dem Car-Sharing-Automobil eine Verkehrsregelverletzung begeht und erwischt wird, so erhält man die Busse weitergeleitet oder der Car-Sharer muss zahlen. Sehe nicht ein warum dies bei den ganzen Miettrottis, -velos oder verkleideten Mietrollstühlen wie dem ENNU anders sein sollte. Zack eine saftige Busse an den Betreiber für jedes falsch parkierte oder illegal entsorgte Dings (kann ja nicht von einem Fahrzeug reden).
Aktuell sind solche Geschäftsmodelle bloss eine riesige Zumutung zulasten der Allgemeinheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann war der Vandalismus war ein riesiges Problem,
Kreativ waren sie ja die Schweizer - hier in Berlin geht Vandalismus tendenziell etwas rabiater ;)

EV4z5MQWoAENcS5


Wer sich für das Fahrwerk der Dinger interessiert:
EXqe45XXsAAfTiw


Erinnert so ein bisschen an diesen Seyfried-Cartoon:

image.jpg
 
In einem Bericht auf Heise wurden die technischen Basisdaten erwähnt:
Die Enuu-Autos sind knapp zwei Meter lang, einen Meter breit, anderthalb Meter hoch und haben vier Räder. Platz darin findet eine Person, die damit maximal 40 Kilometer weit fahren kann. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Enuu mit 28 km/h an.
Und offenbar haben sich die Teile auch in Berlin schon "beliebt" gemacht durch hemmungsloses Parken auf Fußwegen - und zwar offenbar auch durch den Anbieter selbst:
E2ZtmWZUUAUPQaN

etc.

Das hat in Zürich schon zum Rauswurf geführt: https://www.nzz.ch/zuerich/enuu-in-...i-autos-verschwinden-aus-der-stadt-ld.1559612 und auch in Berlin dürfte das keine gute Strategie sein: Das "Zumüllen" des öffentlichen Raums durch Sharingfahrzeuge aller Art ist hier schon seit Jahren ein Ärgernis und eine massive Behinderung. So sehr, dass nicht nur das Image der Angebote beeinflußt ist sonder sogar der bekanntlich und traditionell extrem phlegmatische Berliner Senat sich zum in die Gänge kommen genötigt sah:


Die Menge ist auch schlicht brachial inzwischen:
Die Anzahl der Sharing-Fahrzeuge auf Berlins Straßen schwankt je nach Jahreszeit und Betriebslage. Vor der Corona-Pandemie waren laut Verkehrsverwaltung etwa 6000 Autos, 14.000 Leihräder, 16.000 E-Tretroller und rund 800 E-Roller verfügbar.
Inzwischen sind es offenbar noch mehr - offenbar allein 26.000 Roller und es werden noch mehr: "Weitere kommen durch den Markteintritt des Anbieters Bolt nun hinzu." Da all diese Fahrzeuge nicht gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt sind sondern sich nahezu aussschließlich im Innenstadtbereich tummeln und die Nutzer dieser Fahrzeuge (speziell der eTretroller) die regelmäßig "irgendwo" abstellen, agal ob mitten auf dem Fußweg oder mitten an einem Übergang oder vor einer Tür ist das so chaotisch wie problematisch.
 
Möglicherweise hat zeigt diese Realsatire ja bloß zum Ziel, aufzuzeigen, dass es an zwei Dingen (nicht nur in B) mangelt:
  • autofreien Abstellmöglichkeiten für E-Kleinfahrzeuge (inkl. Fahrrädern, natürlich auf dann ehemals durch Autos zum Parken/Fahren genutzten bzw. bevorzugt privat finanzierten Flächen)
  • der Durchsetzung des Abstellverbots von KFZ auf Gehwegen (sog. Berliner Linie, Nichtahndung des Abstellens von Krads etc.)
 
Wenn Hipster Rollstühle verkaufen wollen - man stelle sich das mal als Rentner-Gang vor :D

Das Projekt zeigt ganz gut den Rahmen für VeloCars in der Stadt auf, demonstriert die Sharing-Hürden bzgl. teurem Leichtbau vs. billiger Chinatechnik, und sowieso die Not passender Infrastruktur-Entscheide. In der Metropole ist die Stehzeug-Dimension deutlich wichtiger als die Fahrzeug-Dimension. D.h. es ist fast egal, wie schnell ich im Stau fahre, aber nicht, ob und wo ich solch teures Sperrgut sorglos hinstellen kann - egal ob als Leih- oder Privatbesitz-Mobilie.

Der Weg für die Kabinenroller muss letztlich darüber führen, dass ALLE Parkplätze entsprechend hochpreisige Grundstückswerte zugeordnet bekommen, wo ein Standard-KFZ (~12m²) im öffentlichen Raum dann eben mal schnell 300-400€ Parkgebühren im Monat kostet. Solche Flächen können dann Sharing-Anbieter pachten und dort 4-5 Kabinenroller nebeneinander quer parken - das würde sich im Vergleich lohnen. Für Micro-Cars mit billigem Blechschutz und banaler Chinatechnik untendrunter sehe ich da durchaus eine gangbare Zukunft - für teuren Fahrrad-Leichtbau hingegen nicht. Dafür bräuchte es überall abschließbare Minigaragen (Parkboxen) in der Stadt, wo 4+ Normalräder oder 1 Velocar reinpassen.
 
Wenn Hipster Rollstühle verkaufen wollen - man stelle sich das mal als Rentner-Gang vor :D

Das Projekt zeigt ganz gut den Rahmen für VeloCars in der Stadt auf, demonstriert die Sharing-Hürden bzgl. teurem Leichtbau vs. billiger Chinatechnik, und sowieso die Not passender Infrastruktur-Entscheide. In der Metropole ist die Stehzeug-Dimension deutlich wichtiger als die Fahrzeug-Dimension. D.h. es ist fast egal, wie schnell ich im Stau fahre, aber nicht, ob und wo ich solch teures Sperrgut sorglos hinstellen kann - egal ob als Leih- oder Privatbesitz-Mobilie.
Irgendwie erinnert der Clip an die Schrotthaufen die es vor Jahren mit Chinesischen Leihrädern in vielen größeren Städten der Welt gab. Die Beseitigung kostete viel Geld der Steuerzahler.....
 
. Für Micro-Cars mit billigem Blechschutz und banaler Chinatechnik untendrunter sehe ich da durchaus eine gangbare Zukunft - für teuren Fahrrad-Leichtbau hingegen nicht
Grade Berlin ist da echt übel. Da müssen am besten auch alle Teile zu nichts kompatibel sein...sonst wird es zerlegt und verwertet. Polizei schaut ja auch lieber weg.
 
Vielleicht möchte ja jemand das Ordnungsamt auf das illegale Befahren des Angebotsstreifens hinweisen:

Apropos, wenn die Ideen zur Regulierung von Kleinstelektrofahrzeugen auf EU-Ebene durchgehen, dann könnte die Kiste sogar perspektivisch als Fahrrad gelten.
 
Vielleicht möchte ja jemand das Ordnungsamt auf das illegale Befahren des Angebotsstreifens hinweisen:
Das Video spielt in der Schweiz (erkennbar u.a. an den Kennzeichen und daran, dass in Berlin absolut niemand 6€ für einen Club Mate bezahlen würde :p) - da gelten wohl andere Regeln.
 
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