Wenn die x-Achse bis 1,0 (also 100 % Geimpfte) gehen würde, müssten tatsächlich die Kurven aller Stratiegien gegen Null Neuinfektionen tendieren.
Ja, richtig. Was das Modell ferner nicht berüksichtigt, ist, daß:
D.h. die jüngsten 10 % sind einfach dermaßen "aktiv", dass es in dem Modell immer wieder Neuansteckungen in dieser Altersgruppe geben wird.
Das da ^ nicht passieren wird. Kein noch so doofer Minister wird die Alterspriorisierung bis zum zehnten Lebensjahr fortsetzen, man wird das noch nicht einmal bis dahin
vaccination by age performs best at less than ∼58%
durchziehen, weil nicht nötig:
Bereits bei 22% alterspriorisierter Durchimpfung sind alle über 65-jährigen abgearbeitet (kann man in der
animierten Bevölkerungspyramide schön ausprobieren) und bei 30% alle Ü60. Bei dem 58%-Kipppunkt, ab dem die Alterspriorisierung nicht mehr die beste Methode ist, wären in Deutschland alle Ü39 geimpft.
Kurz davor fangen die Diagramme jedoch erst an (50 bis 90 %). In dieser "Endphase" wird natürlich nicht methodenrein durchgeimpft, egal, welche Strategie man verfolgt. Sind die genannten 58%, oberhalb derer die Alterspriorisierung nicht mehr am besten performt, erreicht, wird man zwangsläufig beim "Zufallsimpfen" landen, das dann wegen unserer Bevölkerungsstruktur identisch mit der Impfung der unter-39-Jährigen und somit auch fast deckungsgleich mit der Gruppe der "aktivsten Verbreiter" ist.
Es wird folgerichtig ja auch schon die Aufweichung der Alterspriorisierung und besonders die Inangriffnahme der Verbreiter-Hotspots geplant.
Die Impfstrategie ist also im Wesentlichen richtig. Außerdem
geht es ja jetzt richtig schnell weiter, finde ich.
Die Publikation ist interessant, aber die Methode ist entgegen der Aussage des Videoprofessors NICHT neu (Matrizenrechnung konnte man auch schon vor hundert Jahren und hat sie auch angewandt (das ganze geht übrigens durchaus auch mit einem Rechenschieber in vertretbarer Zeit, weil die Interaktionswahrscheinlichkeitsmatrix diagonalsymmetrisch ist und viele Nullelemente enthält). Die Aussage der Studie beschränkt sich aber leider auf einen Bereich, der nicht praxisrelevant ist, weil die Methodentrennung dann sowieso perdu ist.