- Beiträge
- 215
Hallo erstmal.
Ich melde mich hier an, um mein Projekt "Nachhaltiges Wohnmobil" vorzustellen und Tipps und Tricks zu sammeln, wie es umgesetzt werden kann.
Dieses Projekt hat ganz bestimmte Bedingungen, die teils nicht verhandelbar sind.
Ebenso nicht verhandelbar ist die Herstellung ohne Schweißgerät.
Das liegt schlicht daran, dass ich nicht schweißen kann, und auch niemanden kenne, der das für mich aus Spaß an der Freude machen würde.
Ich bitte Euch, von *für mich* aufwändigeren technischen Lösungen abzusehen
Ich würde gerne alles selbst machen, auch wenn es vielleicht manchmal mehr Fleißarbeit bedeutet.
Nun zu meiner Vorstellung:
Es ist ja nun so, dass offenbar noch niemand ein langzeittaugliches und wirklich wohntaugliches Wohnmobil auf Fahrradbasis hergestellt hat.
Ich habe jedenfalls auch nach wochenlangem Suchen nichts gefunden, was meinen Vorstellungen entspricht.
Der Anspruch wäre, dass man mit diesem Velowomo so etwas wie einfaches "Van Life" leben kann, ohne dass man ständig genervt ist.
Kein Anspruch ist: mit hoher Geschwindigkeit zu cruisen.
Der Schwerpunkt liegt auf der einfachen Luxuswohnung, in der man sich zu Hause fühlen kann,
und die dann pro Tag maximal 50 km weiterbewegt wird, mit einer Geschwindigkeit von 5-20 km/h.
Um Batterie zu sparen gerne auch mal ohne E-Unterstützung, wo es sich anbietet.
Meditatives Fahren mit guter Musik, im Trockenen. Mit Getränkehalter im Armaturenbrett.
Mit einer Badewanne, einer Küche, und einem 200cm langen und mindestens 100cm breiten Bett.
Ein *zulassungs- und steuerfreies* Tiny Tiny House ohne Versicherungspflicht auf Rädern. In dem man auch im Winter nicht friert.
Man fährt von Campingplatz zu Campingplatz,
oder, wenn man über sowas wie Youtube-Vlogs Stellplätze auf dem Hof oder im Garten angeboten bekommt, zu netten Leuten.
Es ist ja nicht verboten, sein Fahrrad bei jemandem abzustellen und darin dann seine Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen.
Dieses Fahrzeug gibt es bisher nicht.
Daher habe ich angefangen, selbst etwas zu planen.
Bisher wurden Wohnlösungen meistens als Wohnanhänger gelöst (siehe z. B. René Kreher oder Paul Elkins).
Leider sind die Modelle entweder zu schwer oder zu klein, oder beides.
Zwar kann man darin auch bei Frost übernachten, lustig ist das aber nicht.
(Vor allem wenn man ein Alugerüst benutzt hat, und einem dann das Kondenswasser innen gefriert...)
Von Luxus kann man auch eher nicht sprechen. Viele Lösungen sind für Kalifornisches Klima zwar sehr nett,
aber nicht für Deutsche Verhältnisse.
Man stellt sich außerdem die Frage, warum man mit einem im günstigen Fall 20 kg E-Bike einen 60kg Anhänger
mitschleppt, noch dazu wenn die Deichsel asymmetrisch angebracht ist, der Wirkungsgrad durch das ständige
Rumeiern eher niedriger anzusetzen ist. Man benötigt eine Auflaufbremse, und muss ständig nach hinten gucken,
ob alles noch fit ist...
Von der Aerodynamik des Gespanns mal ganz abgesehen.
(Hier punkten nur die Velomobil-Kombinationen. Eine wohnliche Deckenhöhe bieten diese aber nicht...)
Stattdessen, dachte ich mir, muss es doch möglich sein, Wohn- und Fahreinheit zu kombinieren.
Es gibt zwar eine rein elektrische Lösung mit geringer Reichweite, aber sehr schönem Design von Jay Nelson,
die aber zu schwer aussieht, und mehr als Kunstwerk gedacht war, wie es scheint. Er wollte damit nur mit Surfbrett zum Strand fahren...
Die Idee ist aber dennoch sehr gut, denn man löst im Vergleich zum Fahrradwohnwagen mehrere Probleme bzw.
hat folgende Vorteile:
* man braucht nur ein Bremssystem
* Elektrik kann optimal verstaut werden
* der Fahrer sitzt stabil, gemütlich und im Trockenen...
* theoretisch ist ein doppelter Antrieb durch eine 2. Person möglich
* Der Platz des Fahrerhauses kann auch anders genutzt werden
* mehr Solarfläche auf dem Dach möglich
* Fahrraddiebstahl während des Schlafens eher unwahrscheinlich
Nachteil der Kombination der Fahr- und Wohneinheit:
* man kann nicht mal eben mit dem Fahrrad in der Gegend herumfahren
* schlechtere Sicht des Fahrers auf den Verkehr
* bei Wartungen und Reparaturen ist immer das ganze Gespann nicht nutzbar
Ich denke, dass die Vorteile stärker wiegen, und die Nachteile recht simpel ausgeglichen werden können.
* wenn man einen leichten Tret-Roller (selbstgebaut mitführt, kann man mit dem Gerät im Dorf schnell mal was einkaufen fahren
* man kann Kameras einbauen
* man kann das Gefährt wartungsarm und leicht zugänglich gestalten, so dass man die meisten Reparaturen
unterwegs selbst ausführen kann
Die Ansprüche sind also hoch, ich habe aber tatsächlich weitestgehend herausgefunden, wie sie sich umsetzen ließen.
______
Fangen wir mal mit der Fahrleistung an.
Die genannten Voraussetzungen bis 20 km/h mit E-Unterstützung, am Berg auch mal 5 km/h erlauben ein doch recht hohes Gewicht.
(bei Kreuzotter.de nachgerechnet).
Dies entspricht ja auch den meisten Cargobikes mit Container, wo hunderte Kilo reindürfen.
Das Ziel soll sein, das Leergewicht eines Fahrrad-Wohnwagen-Gespanns mit 80 kg zu erreichen,
aber mit mehr Komfort.
Die Materialfrage ist daher eine der ersten, die es zu beantworten gilt.
Alu als Rahmenmaterial scheidet aus.
Auch wenn es ein Leicht-Metall ist, wiegt es immer noch 2.7t pro m³.
Darüber hinaus ist es weder sonderlich elastisch, noch wärmedämmend.
Ein Rahmen aus Kältebrücken ist meiner Meinung nach eine Fehlkonstruktion.
Eine andere Möglichkeit ist Holz. Der Nachteil der meisten leichten Holzarten:
Die Balken müssen sehr dick sein und damit ist der Gewichtsvorteil wieder verloren.
Von dem nötigen Wetterschutz mal ganz abgesehen, und wahrscheinlich würde sich das Holz
nach vielen Regengüssen und Trocknungen verziehen.
Als Chassis-Material scheidet Holz daher auch aus.
Oder?
Eine Ausnahme habe ich entdeckt, mit der ich zufälligerweise auch schon gearbeitet hatte:
Der Blauglockenbaum/Kiribaum/Paulownia.
Sicher haben einige schon mal davon gehört. Seltsamerweise scheuen sich viele, dieses Holz zu verwenden,
weil es sich leicht eindellen lässt. Das ist aber auch der einzige (auch nur optische Nachteil).
An sich handelt es sich nicht nur um ein leichtes und schönes Holz, sondern
auch um eines, das als Konstruktionsholz geeignet ist.
Die technischen Daten sind mehr als beachtlich.
Dichte nur um 300kg/m³. Knapp ein Zehntel von Alu, aber gleiche Zugfestigkeit bei halber Masse...
Außerdem ist es schwer entzündlich (doppelt so hoher Flammpunkt wie andere Hölzer).
Das Beste aber: es ist extrem wasserbeständig und verzieht nicht.
Das habe ich selbst ausprobiert (draußen in Wasser gelagert). Nach 2 Wochen gleiche Form und Stabilität, auch durchnässt.
Extrem schnelle Trocknungszeit und danach genauso wie vorher.
Man muss es daher auch nicht lackieren oder ölen.
Nebenbei hat es noch isolierende Eigenschaften.
Paulownia-Leimholz und Regalstollen sind in verschiedenen Formaten im Baumarkt erhältlich.
Außerdem kann man verschiedene Bretter, Balken etc. auch bei Werken bestellen.
Der Baum wird auch in Deutschland angebaut, und ist bereits nach wenigen Jahren erntbar.
Aus dem Stumpf wachsen anscheinend auch wieder Bäume... sehr nachhaltig also.
Der Vorteil eines Holzrahmens ist, dass er isoliert, statt die Kälte schnell nach innen weiterzuleiten...
Außerdem sind weitere Handwerksarbeiten sehr einfach auszuführen.
Alles kann geklebt, geschraubt oder genagelt werden. Zimmermannsverbindungen können genutzt werden.
Es soll im Prinzip ein Fachwerkhaus werden.
Nun stellt sich die Frage nach den Wandelementen.
Sicherlich gäbe es einige kunststoffbasierte gut isolierende Lösungen, die aber oft schwer zu verarbeiten und teuer sind.
(Vakuumschaum etc.) Oder sie sind nicht wirklich "leicht" sondern eben nur schon bei geringer Dicke stabil,
auch bei der Dämmung (nicht diffusionsoffen) könnte es wieder innen zu Feuchtigkeitsproblemen kommen.
Man könnte jetzt natürlich auch einfach Kiriholz-Bretter einbauen, da diese ja sehr gut isolieren,
und für Feuchteausgleich und Klimatisierung sorgen.
Leider ist das Holz auch nicht ganz billig, und eine wirksame Dicke wäre trotz der geringen Dichte recht schwer.
Daher habe ich mich nach anderen natürlichen Materialien umgesehen.
Der beste und leichteste Stoff ist Schafwolle.
Man könnte diese zwischen zwei sehr dünne Schichten Kiriholz füllen.
Allerdings zieht die Wolle Motten an, die Erneuerung eines Mottenschutzes wäre sehr aufwändig.
Also weitergesucht.
Da der Fußboden sowieso aus Rollkork bestehen sollte, stieß ich zufällig auf "Backkork" ("Schwarzkork", "expandierter Kork"),
ein Material mit sehr hohem Isolierwert und extrem geringer Dichte.
Der Vorteil bei Backkork: er verbackt mit seinem eigenen Harz und dehnt sich aus, so dass die Dichte fast nur
noch die Hälfte von üblichem Korkgranulat-Kunstharz-Gemisch beträgt, nämlich max. 120 kg/m³.
Die Platten gibt es als Terrarium-Rückwände sehr günstig in großen Mengen.
30mm entsprechen einer Dämmwirkung von 30cm Ziegelmauer.
Da ich ja kein ganzes Haus heize, sondern nur einen sehr kleinen Raum,
würde ich mal hoffen, dass es mit 20mm oder gar nur 10mm auch geht (letzeres wäre genial).
Da Backkork auch etwas biegsam ist, wird er dann wohl
mit Holzkreuzen innen und außen fixiert. Das verbessert auch nochmal die Statik des Rahmens.
Nebenbei sollte das Ganze auch eine verdammt gute Schallisolierung sein.
Wie dick der Kork sein soll, kann sich eigentlich erst in der Praxis zeigen.
->> Falls jemand schon Erfahrung mit den Isoliereigenschaften von Backkork hat - ich bin interessiert.
Was mich immer gestört hat: man kann in den allermeisten Fahrradlösungen nicht stehen.
Ich habe einen gesehen, der ein hochfahrbares Dach hatte. Es handelt sich aber um eine halboffene Lösung.
So ein an allen vier Ecken aufgehängtes Hubdach für ein größeres Fahrzeug ist allerdings sehr kompliziert zu realisieren,
oder sehr umständlich aufzubauen.
Eine sehr gute Inspiration fand ich bei diesem Anbieter mobiler Tiny-Häuser, die sich zu Containergrößen zusammenfalten lassen.
Wenn man beim Wohnvelo das Dach mit Seitenwänden, am Überrollbügel des Fahrerhauses eingehängt, als Deckel
ausführt, ist die Stehhöhe im Scheitelpunkt des Giebels deutlich über 200cm, je nachdem wie lang und hoch
man den Aufbau letztlich macht.
Die Stehhöhe im hinteren Teil ermöglicht dann z. B. entspanntes Kochen,
oder eben: Duschen (dazu später mehr).
Der Vorteil des Klappdachs: durch die zusätzliche Dachlänge lässt sich ein "Slide-Out", also einen Auszug einbauen,
der den Raum um ein beachtliches Stück vergrößert (so um die 60cm sind wohl möglich).
Es gibt nun viele verschiedene Möglichkeiten unterschiedlichen Luxusgrades.
bei denen der Aufbau zwischen 40 und 100 kg wiegt, abhängig von Korkdicke, Raumgröße (Spurweite),
Länge des Fahrzeugs etc.
Es hindert einen auch niemand daran, den Auszug 200cm lang zu machen, so dass man
im ausgefahrenen Zustand eine Wohnküche und ein getrenntes Schlafzimmer hat.
Im Bett ist die Deckenhöhe ja eher nicht so wichtig.
Wenn man leichtes Material hat, kann man die dollsten Dinge bauen.
Die Probleme sind dann eher: wo stell ich das ab?
Schlicht aus "Sicherheitsgründen" (Budget...) und weil ich sowas noch nie gebaut habe,
werde ich erstmal die einfachste Version besprechen:
* 3 m lang plus ca. 50 cm Slide-Out
* 140cm breit
* 120 cm lichte Innenhöhe im zusammengeklappten Zustand
* Küchenecke mit Ausziehbrettern im Auszug untergebracht
* Kartuschengaskocher - mit Belüftung und Abzug, klar
* "Toilettenschrank" in der anderen Hälfte des Auszugs, mit Kompostklo-Schublade und herunterklappbarer Badewanne+herausziehbarem Spritzschutz
* 10 Liter Brauchwassertank mit Sediment- und Aktivkohlefilter für Kreislaufdusche
* Solar-Wasserheizung (Der schwarze Schlauch im Kasten...)
* Luftgekühlter Piezo-Kühlschrank aus Kork/Paulownia (kalte Luft wird unter dem Fahrzeug angesaugt)
* Couch, Bücherregal und Sekretär/Laptoptisch etc.
* Ausklappbares Bett, welches aus der Fahrerbank und der Couch entsteht, indem man die Lehnen nach vorne umklappt
(diese sind dann die Stützen des Kopf- und Fußteils)
* Stauraum, Elektrik etc. unter dem Fahrersitz/Couch/Bett
* Solarzellen auf dem Dach, 12V und 220V Strom aus Powerbank, die man notfalls auch an die Steckdose tun kann...
* Gaskartuschenheizung (ist noch fraglich - Holzofen scheidet wohl aus, weil man das nicht darf?)
Eine schnelle Skizze füge ich hier mal bei, damit das Ganze ein Bild wird.
Das Fachwerk stimmt so sicherlich auch nicht, das muss wahrscheinlich anders aufgebaut werden.
Mit der Statik werde ich mich noch eingehend beschäftigen.
Außerdem sind in dieser Zeichnung noch nicht die Backkork-Elemente gezeigt.
Der Fahrer ist etwas zu groß, glaube ich...
___________
Zum Fahrwerk/Antrieb:
Ziel ist, den Rahmen des Fahrwerks möglichst weitgehend auch aus Kiriholz zu bauen.
Dazu werde ich 58mm*38mm Regalstollen verwenden. Diese müssten redundant alle
Kräfte abfedern können. (Das Holz federt im Gegensatz zu Metall recht gut, ohne dass es bricht).
Einzig die Achsschenkelträger würde ich wohl nicht aus Holz machen, aber wer weiß?
->> Falls jemand mit hölzernen Lenkkonstruktionen Erfahrung hat - hier wäre ich sehr interessiert.
Auf jeden Fall interessiert mich, wie man gut eine Metallkonstruktion an dem Holzgestell befestigen kann,
ohne dass einem alles um die Ohren fliegt.
Die Hinterradaufhängung wird wohl als Schwingen-Federung ausgeführt werden,
da ich einen Einradantrieb bauen möchte, der von einer Zwischenwelle betrieben wird,
die von dem Fahrer betrieben wird.
Ob die Schwingen auch aus Holz ausreichen, weiß ich nicht.
Wer sich die Eigenschaften von Kiriholz mal ansehen will, hier ein lustiges Video:
Hier fehlen mir jedenfalls die Kenntnisse, was man einem Fahrwerk zumuten darf.
Zur Vorderradkonstruktion:
Eine Federung wäre bei Ballonreifen jetzt nicht so wichtig für mich, wenn sich der Bauaufwand dadurch massiv verringert.
Sollte es aber eine ohne Schweißen baubare Lösung wie MacPherson o. ä. geben, die sich für
Belastungen von sagen wir 200 kg pro Rad eignet, dann bin ich sehr interessiert.
Hatte ich schon erwähnt, dass mir Sicherheit auf problematischen Strecken einigermaßen wichtig ist?
Lieber etwas robuster.
Weil es sich um ein schwereres Fahrzeug handelt, und aus Platzgründen, hatte ich frühzeitig die Idee
eines Linearantriebs, der dann von der Idee her mehr oder weniger dem des
"Dijker"-Quads ähnelt, den ich neulich gefunden hatte. Sowas ähnliches stelle ich mir vor.
Es kann auch mit völlig anderen Teilen realisiert werden, und mit einer normalen Kette.
Wenn es nämlich möglich ist, sich mit "in den Sitz Drücken" und beiden Beinen den Anfangsschub
zu geben, wäre das schon ein großer Vorteil.
Ich weiß, unzählige Studien haben ergeben, dass rundes Treten am Besten ist.
Leider ist es nicht am effektivsten.
In diesem Fall ist es schon nicht unerheblich für die Beschleunigung meines Gefährts.
Dass das Treterlebnis dann am Ende wohl mehr Treppensteigen ähnelt nehme ich in Kauf.
Ich will ja nicht 200 km pro Tag runterreißen.
Neben einem Dijker-ähnlichen Antrieb käme auch noch ein Hebelantrieb in Frage wie bei dem
hier mehrfach ausführlich vorgestellten Hebeldreirad aus Dresden,
oder wie beim Pedicar (das für absolut genial halte -
mein Bremspedal soll auch in die Mitte, das fühlt sich einfach mehr wie Autofahren an).
->> Erfahrungen (!) mit solchen Antrieben interessieren mich sehr.
Eine Kurbelgarnitur einzubauen hat halt auch einfach den Nachteil, dass sie sehr viel
Platz wegnimmt, und z. B. der Trick mit dem Klappbett nicht mehr so ohne weiteres klappt.
Oder das Fahrzeug muss vorne länger werden, ohne dass man den Platz im Stand nutzen kann.
In jedem Fall soll die Schaltung über eine Nabenschaltung am Antriebsrad laufen.
Hier ist noch zu klären, wie die Ansteuerung des Motors laufen soll, und wo dieser
ansetzen soll. Der Motor soll immer im Optimalen Bereich laufen.
Ausnahme: wenn ein einfacher Hebel- oder "Schienen"-Antrieb auch mit einer einfach zu realisierenden
"Gangschaltung" über Hebellänge machbar ist.
Ein großes Problem sind die Räder:
Sie müssen je 200 kg halten, sag ich jetzt mal.
Normale Fahrradteile fallen da wohl raus.
Ich habe gesehen, dass geist4711 bei seinem Quad seine Räder selbst eingespeicht hat.
Gibt es nicht die Möglichkeit, "günstig" an bereits geeignete Räder zu kommen?
Durch den Einradantrieb können ja im Prinzip normale Vorderräder genutzt werden,
bis auf das Antriebsrad
Mofa? Moped?
->> Hinweise werden dankend entgegengenommen.
___________
Zur Stromversorgung:
Ich dachte hier an die beliebten flexiblen Solarpanels, weil sie zwar nicht so haltbar,
aber sehr viel leichter sind als die fest eingerahmten.
Ich kann mich auch irren - vielleicht hat hier ja noch jemand Erfahrung.
Betrieben werden soll über eine Powerbank:
* ein Laptop (ohne Akku), oder wenn möglich ein sparsamer richtiger Rechner (Gewicht ist kaum mehr, es geht um den Stromverbrauch).
* ein paar schöne Edison-Birnen mit ein paar Watt und eine LED-Lese/Zeichenlampe
* die Wasserpumpe für die Kreislaufdusche (die Mini-Spüle bekommt eine Fuß- oder Handpumpe)
* Internet-Empfänger/Verstärker in irgendeiner Form (auf Smartphone möcht ich gerne verzichten)
* Meßinstrumente im Cockpit, Anzeigen eines Statusbildschirms
* ab und zu ein Mini-Beamer (unter 100W) für einen Film
* ein Verstärker mit wenigen Watt für die Musikanlage
* ab und zu mal ein Telefon aufladen (kein Smartphone)
* die Piezo-Kühlbox (20 W max., soll temperaturabhängig gesteuert werden und auf Sparsamkeit getrimmt - Hauptsache da drin ist es
5-15°C, damit einem die angebrochenen Sachen nicht gleich vergammeln, oder man sein Kaltgetränk dem Namen entsprechend konsumieren kann)
_
Exkurs hierzu: die Box wird mit Backkork 60mm isoliert, innen Kiriholz, da dieses die Feuchtigkeit reguliert.
Außerdem ist die Box dann diffusionsoffen. Ich denke mal, das tut den Lebensmitteln nichts Schlechtes.
In Japan werden Eisenwerkzeuge in solchen Kästen aufbewahrt, damit sie nicht rosten.
Die heiße Seite des Piezo-Elements wird mit einem Kühlkörper in einem Kamin-Kanal mit der Außenluft
unter dem Fahrzeug verbunden, der obere Auslass ist verstellbar.
So kann man entweder die angewärmte Luft im Sommer nach außen abführen, oder im Winter nach innen.
Im letzteren Fall dient der Kühlschrank gleichzeitig als Klimaanlage, wenn man alles dichtmacht.
Ich weiß zwar nicht ob 20W die Luft sonderlich anwärmen, aber dafür verbraucht der Kühlschrank
dann weniger (den man im Winter eigentlich nicht bräuchte...).
Alternativ kann man dann auch auf "Gefrieren" umstellen, und hat im Winter ein Eisfach.
(Falls das irgendwie technisch möglich ist).
Da sich der Kühlschrank im Slideout befindet, braucht man einen weiteren Einlass
für die Kühlluft, wenn das Fahrzeug zusammengeschoben wird.
Das ist dann im Stand ein weiteres Lüftungsloch im Boden, vielleicht ganz gut im Sommer.
Im Winter kann man es dann mit einem Deckel verschließen.
_
Das sind dann wohl auch die einzigen Elektro-Ansprüche die ich habe.
Dazu noch etwas Headroom, wenn man mal doch ein Powertool anschließen will,
auch wenn das insgesamt nur ein paar Minuten läuft.
Auf dem Dach sind sicher 1.5m² Platz.
->> Falls jemand mit mobilen Solarlösungen schon viel Erfahrung gesammelt hat: ich bin interessiert.
Achso: und das Wichtigste:
Gebaut werden kann nur mit Platz. Diesen habe ich nicht.
Ich habe noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft,
aber falls jemand das Projekt in Hamburg mit seinem
Schuppen, Garten etc. unterstützen möchte, darf er sich gerne melden.
Werkzeug muss nicht vorhanden sein, ich habe durchaus welches.
Ich werde aber erst anfangen wollen, wenn Hürden schon vorher durchdacht sind.
Auch wenn man beim Bau immer wieder neue Dinge feststellt -
man muss ja nicht bekannte Fehler wiederholen
In diesem Sinne freue ich mich über Kommentare und Anregungen
und danke für Eure Aufmerksamkeit.
WW
Ich melde mich hier an, um mein Projekt "Nachhaltiges Wohnmobil" vorzustellen und Tipps und Tricks zu sammeln, wie es umgesetzt werden kann.
Dieses Projekt hat ganz bestimmte Bedingungen, die teils nicht verhandelbar sind.
Ebenso nicht verhandelbar ist die Herstellung ohne Schweißgerät.
Das liegt schlicht daran, dass ich nicht schweißen kann, und auch niemanden kenne, der das für mich aus Spaß an der Freude machen würde.
Ich bitte Euch, von *für mich* aufwändigeren technischen Lösungen abzusehen
Ich würde gerne alles selbst machen, auch wenn es vielleicht manchmal mehr Fleißarbeit bedeutet.
Nun zu meiner Vorstellung:
Es ist ja nun so, dass offenbar noch niemand ein langzeittaugliches und wirklich wohntaugliches Wohnmobil auf Fahrradbasis hergestellt hat.
Ich habe jedenfalls auch nach wochenlangem Suchen nichts gefunden, was meinen Vorstellungen entspricht.
Der Anspruch wäre, dass man mit diesem Velowomo so etwas wie einfaches "Van Life" leben kann, ohne dass man ständig genervt ist.
Kein Anspruch ist: mit hoher Geschwindigkeit zu cruisen.
Der Schwerpunkt liegt auf der einfachen Luxuswohnung, in der man sich zu Hause fühlen kann,
und die dann pro Tag maximal 50 km weiterbewegt wird, mit einer Geschwindigkeit von 5-20 km/h.
Um Batterie zu sparen gerne auch mal ohne E-Unterstützung, wo es sich anbietet.
Meditatives Fahren mit guter Musik, im Trockenen. Mit Getränkehalter im Armaturenbrett.
Mit einer Badewanne, einer Küche, und einem 200cm langen und mindestens 100cm breiten Bett.
Ein *zulassungs- und steuerfreies* Tiny Tiny House ohne Versicherungspflicht auf Rädern. In dem man auch im Winter nicht friert.
Man fährt von Campingplatz zu Campingplatz,
oder, wenn man über sowas wie Youtube-Vlogs Stellplätze auf dem Hof oder im Garten angeboten bekommt, zu netten Leuten.
Es ist ja nicht verboten, sein Fahrrad bei jemandem abzustellen und darin dann seine Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen.
Dieses Fahrzeug gibt es bisher nicht.
Daher habe ich angefangen, selbst etwas zu planen.
Bisher wurden Wohnlösungen meistens als Wohnanhänger gelöst (siehe z. B. René Kreher oder Paul Elkins).
Leider sind die Modelle entweder zu schwer oder zu klein, oder beides.
Zwar kann man darin auch bei Frost übernachten, lustig ist das aber nicht.
(Vor allem wenn man ein Alugerüst benutzt hat, und einem dann das Kondenswasser innen gefriert...)
Von Luxus kann man auch eher nicht sprechen. Viele Lösungen sind für Kalifornisches Klima zwar sehr nett,
aber nicht für Deutsche Verhältnisse.
Man stellt sich außerdem die Frage, warum man mit einem im günstigen Fall 20 kg E-Bike einen 60kg Anhänger
mitschleppt, noch dazu wenn die Deichsel asymmetrisch angebracht ist, der Wirkungsgrad durch das ständige
Rumeiern eher niedriger anzusetzen ist. Man benötigt eine Auflaufbremse, und muss ständig nach hinten gucken,
ob alles noch fit ist...
Von der Aerodynamik des Gespanns mal ganz abgesehen.
(Hier punkten nur die Velomobil-Kombinationen. Eine wohnliche Deckenhöhe bieten diese aber nicht...)
Stattdessen, dachte ich mir, muss es doch möglich sein, Wohn- und Fahreinheit zu kombinieren.
Es gibt zwar eine rein elektrische Lösung mit geringer Reichweite, aber sehr schönem Design von Jay Nelson,
die aber zu schwer aussieht, und mehr als Kunstwerk gedacht war, wie es scheint. Er wollte damit nur mit Surfbrett zum Strand fahren...
Die Idee ist aber dennoch sehr gut, denn man löst im Vergleich zum Fahrradwohnwagen mehrere Probleme bzw.
hat folgende Vorteile:
* man braucht nur ein Bremssystem
* Elektrik kann optimal verstaut werden
* der Fahrer sitzt stabil, gemütlich und im Trockenen...
* theoretisch ist ein doppelter Antrieb durch eine 2. Person möglich
* Der Platz des Fahrerhauses kann auch anders genutzt werden
* mehr Solarfläche auf dem Dach möglich
* Fahrraddiebstahl während des Schlafens eher unwahrscheinlich
Nachteil der Kombination der Fahr- und Wohneinheit:
* man kann nicht mal eben mit dem Fahrrad in der Gegend herumfahren
* schlechtere Sicht des Fahrers auf den Verkehr
* bei Wartungen und Reparaturen ist immer das ganze Gespann nicht nutzbar
Ich denke, dass die Vorteile stärker wiegen, und die Nachteile recht simpel ausgeglichen werden können.
* wenn man einen leichten Tret-Roller (selbstgebaut mitführt, kann man mit dem Gerät im Dorf schnell mal was einkaufen fahren
* man kann Kameras einbauen
* man kann das Gefährt wartungsarm und leicht zugänglich gestalten, so dass man die meisten Reparaturen
unterwegs selbst ausführen kann
Die Ansprüche sind also hoch, ich habe aber tatsächlich weitestgehend herausgefunden, wie sie sich umsetzen ließen.
______
Fangen wir mal mit der Fahrleistung an.
Die genannten Voraussetzungen bis 20 km/h mit E-Unterstützung, am Berg auch mal 5 km/h erlauben ein doch recht hohes Gewicht.
(bei Kreuzotter.de nachgerechnet).
Dies entspricht ja auch den meisten Cargobikes mit Container, wo hunderte Kilo reindürfen.
Das Ziel soll sein, das Leergewicht eines Fahrrad-Wohnwagen-Gespanns mit 80 kg zu erreichen,
aber mit mehr Komfort.
Die Materialfrage ist daher eine der ersten, die es zu beantworten gilt.
Alu als Rahmenmaterial scheidet aus.
Auch wenn es ein Leicht-Metall ist, wiegt es immer noch 2.7t pro m³.
Darüber hinaus ist es weder sonderlich elastisch, noch wärmedämmend.
Ein Rahmen aus Kältebrücken ist meiner Meinung nach eine Fehlkonstruktion.
Eine andere Möglichkeit ist Holz. Der Nachteil der meisten leichten Holzarten:
Die Balken müssen sehr dick sein und damit ist der Gewichtsvorteil wieder verloren.
Von dem nötigen Wetterschutz mal ganz abgesehen, und wahrscheinlich würde sich das Holz
nach vielen Regengüssen und Trocknungen verziehen.
Als Chassis-Material scheidet Holz daher auch aus.
Oder?
Eine Ausnahme habe ich entdeckt, mit der ich zufälligerweise auch schon gearbeitet hatte:
Der Blauglockenbaum/Kiribaum/Paulownia.
Sicher haben einige schon mal davon gehört. Seltsamerweise scheuen sich viele, dieses Holz zu verwenden,
weil es sich leicht eindellen lässt. Das ist aber auch der einzige (auch nur optische Nachteil).
An sich handelt es sich nicht nur um ein leichtes und schönes Holz, sondern
auch um eines, das als Konstruktionsholz geeignet ist.
Die technischen Daten sind mehr als beachtlich.
Dichte nur um 300kg/m³. Knapp ein Zehntel von Alu, aber gleiche Zugfestigkeit bei halber Masse...
Außerdem ist es schwer entzündlich (doppelt so hoher Flammpunkt wie andere Hölzer).
Das Beste aber: es ist extrem wasserbeständig und verzieht nicht.
Das habe ich selbst ausprobiert (draußen in Wasser gelagert). Nach 2 Wochen gleiche Form und Stabilität, auch durchnässt.
Extrem schnelle Trocknungszeit und danach genauso wie vorher.
Man muss es daher auch nicht lackieren oder ölen.
Nebenbei hat es noch isolierende Eigenschaften.
Paulownia-Leimholz und Regalstollen sind in verschiedenen Formaten im Baumarkt erhältlich.
Außerdem kann man verschiedene Bretter, Balken etc. auch bei Werken bestellen.
Der Baum wird auch in Deutschland angebaut, und ist bereits nach wenigen Jahren erntbar.
Aus dem Stumpf wachsen anscheinend auch wieder Bäume... sehr nachhaltig also.
Der Vorteil eines Holzrahmens ist, dass er isoliert, statt die Kälte schnell nach innen weiterzuleiten...
Außerdem sind weitere Handwerksarbeiten sehr einfach auszuführen.
Alles kann geklebt, geschraubt oder genagelt werden. Zimmermannsverbindungen können genutzt werden.
Es soll im Prinzip ein Fachwerkhaus werden.
Nun stellt sich die Frage nach den Wandelementen.
Sicherlich gäbe es einige kunststoffbasierte gut isolierende Lösungen, die aber oft schwer zu verarbeiten und teuer sind.
(Vakuumschaum etc.) Oder sie sind nicht wirklich "leicht" sondern eben nur schon bei geringer Dicke stabil,
auch bei der Dämmung (nicht diffusionsoffen) könnte es wieder innen zu Feuchtigkeitsproblemen kommen.
Man könnte jetzt natürlich auch einfach Kiriholz-Bretter einbauen, da diese ja sehr gut isolieren,
und für Feuchteausgleich und Klimatisierung sorgen.
Leider ist das Holz auch nicht ganz billig, und eine wirksame Dicke wäre trotz der geringen Dichte recht schwer.
Daher habe ich mich nach anderen natürlichen Materialien umgesehen.
Der beste und leichteste Stoff ist Schafwolle.
Man könnte diese zwischen zwei sehr dünne Schichten Kiriholz füllen.
Allerdings zieht die Wolle Motten an, die Erneuerung eines Mottenschutzes wäre sehr aufwändig.
Also weitergesucht.
Da der Fußboden sowieso aus Rollkork bestehen sollte, stieß ich zufällig auf "Backkork" ("Schwarzkork", "expandierter Kork"),
ein Material mit sehr hohem Isolierwert und extrem geringer Dichte.
Der Vorteil bei Backkork: er verbackt mit seinem eigenen Harz und dehnt sich aus, so dass die Dichte fast nur
noch die Hälfte von üblichem Korkgranulat-Kunstharz-Gemisch beträgt, nämlich max. 120 kg/m³.
Die Platten gibt es als Terrarium-Rückwände sehr günstig in großen Mengen.
30mm entsprechen einer Dämmwirkung von 30cm Ziegelmauer.
Da ich ja kein ganzes Haus heize, sondern nur einen sehr kleinen Raum,
würde ich mal hoffen, dass es mit 20mm oder gar nur 10mm auch geht (letzeres wäre genial).
Da Backkork auch etwas biegsam ist, wird er dann wohl
mit Holzkreuzen innen und außen fixiert. Das verbessert auch nochmal die Statik des Rahmens.
Nebenbei sollte das Ganze auch eine verdammt gute Schallisolierung sein.
Wie dick der Kork sein soll, kann sich eigentlich erst in der Praxis zeigen.
->> Falls jemand schon Erfahrung mit den Isoliereigenschaften von Backkork hat - ich bin interessiert.
Was mich immer gestört hat: man kann in den allermeisten Fahrradlösungen nicht stehen.
Ich habe einen gesehen, der ein hochfahrbares Dach hatte. Es handelt sich aber um eine halboffene Lösung.
So ein an allen vier Ecken aufgehängtes Hubdach für ein größeres Fahrzeug ist allerdings sehr kompliziert zu realisieren,
oder sehr umständlich aufzubauen.
Eine sehr gute Inspiration fand ich bei diesem Anbieter mobiler Tiny-Häuser, die sich zu Containergrößen zusammenfalten lassen.
Brette Haus | Your home anywhere!
Unfold your home anywhere. Prefabricated folding houses built to last. Sustainable tiny cabins for hospitality and events. Easy to move. Ready to use.
brette.haus
Wenn man beim Wohnvelo das Dach mit Seitenwänden, am Überrollbügel des Fahrerhauses eingehängt, als Deckel
ausführt, ist die Stehhöhe im Scheitelpunkt des Giebels deutlich über 200cm, je nachdem wie lang und hoch
man den Aufbau letztlich macht.
Die Stehhöhe im hinteren Teil ermöglicht dann z. B. entspanntes Kochen,
oder eben: Duschen (dazu später mehr).
Der Vorteil des Klappdachs: durch die zusätzliche Dachlänge lässt sich ein "Slide-Out", also einen Auszug einbauen,
der den Raum um ein beachtliches Stück vergrößert (so um die 60cm sind wohl möglich).
Es gibt nun viele verschiedene Möglichkeiten unterschiedlichen Luxusgrades.
bei denen der Aufbau zwischen 40 und 100 kg wiegt, abhängig von Korkdicke, Raumgröße (Spurweite),
Länge des Fahrzeugs etc.
Es hindert einen auch niemand daran, den Auszug 200cm lang zu machen, so dass man
im ausgefahrenen Zustand eine Wohnküche und ein getrenntes Schlafzimmer hat.
Im Bett ist die Deckenhöhe ja eher nicht so wichtig.
Wenn man leichtes Material hat, kann man die dollsten Dinge bauen.
Die Probleme sind dann eher: wo stell ich das ab?
Schlicht aus "Sicherheitsgründen" (Budget...) und weil ich sowas noch nie gebaut habe,
werde ich erstmal die einfachste Version besprechen:
* 3 m lang plus ca. 50 cm Slide-Out
* 140cm breit
* 120 cm lichte Innenhöhe im zusammengeklappten Zustand
* Küchenecke mit Ausziehbrettern im Auszug untergebracht
* Kartuschengaskocher - mit Belüftung und Abzug, klar
* "Toilettenschrank" in der anderen Hälfte des Auszugs, mit Kompostklo-Schublade und herunterklappbarer Badewanne+herausziehbarem Spritzschutz
* 10 Liter Brauchwassertank mit Sediment- und Aktivkohlefilter für Kreislaufdusche
* Solar-Wasserheizung (Der schwarze Schlauch im Kasten...)
* Luftgekühlter Piezo-Kühlschrank aus Kork/Paulownia (kalte Luft wird unter dem Fahrzeug angesaugt)
* Couch, Bücherregal und Sekretär/Laptoptisch etc.
* Ausklappbares Bett, welches aus der Fahrerbank und der Couch entsteht, indem man die Lehnen nach vorne umklappt
(diese sind dann die Stützen des Kopf- und Fußteils)
* Stauraum, Elektrik etc. unter dem Fahrersitz/Couch/Bett
* Solarzellen auf dem Dach, 12V und 220V Strom aus Powerbank, die man notfalls auch an die Steckdose tun kann...
* Gaskartuschenheizung (ist noch fraglich - Holzofen scheidet wohl aus, weil man das nicht darf?)
Eine schnelle Skizze füge ich hier mal bei, damit das Ganze ein Bild wird.
Das Fachwerk stimmt so sicherlich auch nicht, das muss wahrscheinlich anders aufgebaut werden.
Mit der Statik werde ich mich noch eingehend beschäftigen.
Außerdem sind in dieser Zeichnung noch nicht die Backkork-Elemente gezeigt.
Der Fahrer ist etwas zu groß, glaube ich...
___________
Zum Fahrwerk/Antrieb:
Ziel ist, den Rahmen des Fahrwerks möglichst weitgehend auch aus Kiriholz zu bauen.
Dazu werde ich 58mm*38mm Regalstollen verwenden. Diese müssten redundant alle
Kräfte abfedern können. (Das Holz federt im Gegensatz zu Metall recht gut, ohne dass es bricht).
Einzig die Achsschenkelträger würde ich wohl nicht aus Holz machen, aber wer weiß?
->> Falls jemand mit hölzernen Lenkkonstruktionen Erfahrung hat - hier wäre ich sehr interessiert.
Auf jeden Fall interessiert mich, wie man gut eine Metallkonstruktion an dem Holzgestell befestigen kann,
ohne dass einem alles um die Ohren fliegt.
Die Hinterradaufhängung wird wohl als Schwingen-Federung ausgeführt werden,
da ich einen Einradantrieb bauen möchte, der von einer Zwischenwelle betrieben wird,
die von dem Fahrer betrieben wird.
Ob die Schwingen auch aus Holz ausreichen, weiß ich nicht.
Wer sich die Eigenschaften von Kiriholz mal ansehen will, hier ein lustiges Video:
Hier fehlen mir jedenfalls die Kenntnisse, was man einem Fahrwerk zumuten darf.
Zur Vorderradkonstruktion:
Eine Federung wäre bei Ballonreifen jetzt nicht so wichtig für mich, wenn sich der Bauaufwand dadurch massiv verringert.
Sollte es aber eine ohne Schweißen baubare Lösung wie MacPherson o. ä. geben, die sich für
Belastungen von sagen wir 200 kg pro Rad eignet, dann bin ich sehr interessiert.
Hatte ich schon erwähnt, dass mir Sicherheit auf problematischen Strecken einigermaßen wichtig ist?
Lieber etwas robuster.
Weil es sich um ein schwereres Fahrzeug handelt, und aus Platzgründen, hatte ich frühzeitig die Idee
eines Linearantriebs, der dann von der Idee her mehr oder weniger dem des
"Dijker"-Quads ähnelt, den ich neulich gefunden hatte. Sowas ähnliches stelle ich mir vor.
Es kann auch mit völlig anderen Teilen realisiert werden, und mit einer normalen Kette.
Wenn es nämlich möglich ist, sich mit "in den Sitz Drücken" und beiden Beinen den Anfangsschub
zu geben, wäre das schon ein großer Vorteil.
Ich weiß, unzählige Studien haben ergeben, dass rundes Treten am Besten ist.
Leider ist es nicht am effektivsten.
In diesem Fall ist es schon nicht unerheblich für die Beschleunigung meines Gefährts.
Dass das Treterlebnis dann am Ende wohl mehr Treppensteigen ähnelt nehme ich in Kauf.
Ich will ja nicht 200 km pro Tag runterreißen.
Neben einem Dijker-ähnlichen Antrieb käme auch noch ein Hebelantrieb in Frage wie bei dem
hier mehrfach ausführlich vorgestellten Hebeldreirad aus Dresden,
oder wie beim Pedicar (das für absolut genial halte -
mein Bremspedal soll auch in die Mitte, das fühlt sich einfach mehr wie Autofahren an).
->> Erfahrungen (!) mit solchen Antrieben interessieren mich sehr.
Eine Kurbelgarnitur einzubauen hat halt auch einfach den Nachteil, dass sie sehr viel
Platz wegnimmt, und z. B. der Trick mit dem Klappbett nicht mehr so ohne weiteres klappt.
Oder das Fahrzeug muss vorne länger werden, ohne dass man den Platz im Stand nutzen kann.
In jedem Fall soll die Schaltung über eine Nabenschaltung am Antriebsrad laufen.
Hier ist noch zu klären, wie die Ansteuerung des Motors laufen soll, und wo dieser
ansetzen soll. Der Motor soll immer im Optimalen Bereich laufen.
Ausnahme: wenn ein einfacher Hebel- oder "Schienen"-Antrieb auch mit einer einfach zu realisierenden
"Gangschaltung" über Hebellänge machbar ist.
Ein großes Problem sind die Räder:
Sie müssen je 200 kg halten, sag ich jetzt mal.
Normale Fahrradteile fallen da wohl raus.
Ich habe gesehen, dass geist4711 bei seinem Quad seine Räder selbst eingespeicht hat.
Gibt es nicht die Möglichkeit, "günstig" an bereits geeignete Räder zu kommen?
Durch den Einradantrieb können ja im Prinzip normale Vorderräder genutzt werden,
bis auf das Antriebsrad
Mofa? Moped?
->> Hinweise werden dankend entgegengenommen.
___________
Zur Stromversorgung:
Ich dachte hier an die beliebten flexiblen Solarpanels, weil sie zwar nicht so haltbar,
aber sehr viel leichter sind als die fest eingerahmten.
Ich kann mich auch irren - vielleicht hat hier ja noch jemand Erfahrung.
Betrieben werden soll über eine Powerbank:
* ein Laptop (ohne Akku), oder wenn möglich ein sparsamer richtiger Rechner (Gewicht ist kaum mehr, es geht um den Stromverbrauch).
* ein paar schöne Edison-Birnen mit ein paar Watt und eine LED-Lese/Zeichenlampe
* die Wasserpumpe für die Kreislaufdusche (die Mini-Spüle bekommt eine Fuß- oder Handpumpe)
* Internet-Empfänger/Verstärker in irgendeiner Form (auf Smartphone möcht ich gerne verzichten)
* Meßinstrumente im Cockpit, Anzeigen eines Statusbildschirms
* ab und zu ein Mini-Beamer (unter 100W) für einen Film
* ein Verstärker mit wenigen Watt für die Musikanlage
* ab und zu mal ein Telefon aufladen (kein Smartphone)
* die Piezo-Kühlbox (20 W max., soll temperaturabhängig gesteuert werden und auf Sparsamkeit getrimmt - Hauptsache da drin ist es
5-15°C, damit einem die angebrochenen Sachen nicht gleich vergammeln, oder man sein Kaltgetränk dem Namen entsprechend konsumieren kann)
_
Exkurs hierzu: die Box wird mit Backkork 60mm isoliert, innen Kiriholz, da dieses die Feuchtigkeit reguliert.
Außerdem ist die Box dann diffusionsoffen. Ich denke mal, das tut den Lebensmitteln nichts Schlechtes.
In Japan werden Eisenwerkzeuge in solchen Kästen aufbewahrt, damit sie nicht rosten.
Die heiße Seite des Piezo-Elements wird mit einem Kühlkörper in einem Kamin-Kanal mit der Außenluft
unter dem Fahrzeug verbunden, der obere Auslass ist verstellbar.
So kann man entweder die angewärmte Luft im Sommer nach außen abführen, oder im Winter nach innen.
Im letzteren Fall dient der Kühlschrank gleichzeitig als Klimaanlage, wenn man alles dichtmacht.
Ich weiß zwar nicht ob 20W die Luft sonderlich anwärmen, aber dafür verbraucht der Kühlschrank
dann weniger (den man im Winter eigentlich nicht bräuchte...).
Alternativ kann man dann auch auf "Gefrieren" umstellen, und hat im Winter ein Eisfach.
(Falls das irgendwie technisch möglich ist).
Da sich der Kühlschrank im Slideout befindet, braucht man einen weiteren Einlass
für die Kühlluft, wenn das Fahrzeug zusammengeschoben wird.
Das ist dann im Stand ein weiteres Lüftungsloch im Boden, vielleicht ganz gut im Sommer.
Im Winter kann man es dann mit einem Deckel verschließen.
_
Das sind dann wohl auch die einzigen Elektro-Ansprüche die ich habe.
Dazu noch etwas Headroom, wenn man mal doch ein Powertool anschließen will,
auch wenn das insgesamt nur ein paar Minuten läuft.
Auf dem Dach sind sicher 1.5m² Platz.
->> Falls jemand mit mobilen Solarlösungen schon viel Erfahrung gesammelt hat: ich bin interessiert.
Achso: und das Wichtigste:
Gebaut werden kann nur mit Platz. Diesen habe ich nicht.
Ich habe noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft,
aber falls jemand das Projekt in Hamburg mit seinem
Schuppen, Garten etc. unterstützen möchte, darf er sich gerne melden.
Werkzeug muss nicht vorhanden sein, ich habe durchaus welches.
Ich werde aber erst anfangen wollen, wenn Hürden schon vorher durchdacht sind.
Auch wenn man beim Bau immer wieder neue Dinge feststellt -
man muss ja nicht bekannte Fehler wiederholen
In diesem Sinne freue ich mich über Kommentare und Anregungen
und danke für Eure Aufmerksamkeit.
WW