Stahl oder Luftfederung im Alltags/Reiserad?

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Moin

Ich fahre seit ein Paar Jahren eine Streetmaschine als Alltags und Reiserad.
Nun seit nem halben Jahr mit Tretlagermotor und damit schon 8kg mehr an Systemgewicht.
Mit gewisser Zuladung für Reisen oder Großeinkauf stoße ich an die Kapazität der Hinterradfederung (350 IB)

Nun ist bei mir die Frage nach einer härteren Feder
oder einer Luftfederung (HP verkauft die RockShox Monarch RL)

Ich habe so gaaar keine Erfahrung mit Luftfederung
wie viel besser ist das?
und wie viel empfindlicher?

Bei meinen gelegentlich längeren Reisen mit Staub und Schotter in "2. Welt Länder" wäre mir robust lieber als 20% komfortabler

was meint ihr.

sonnige Grüße aus dem Nordern wo der Sommer für drei Tage vorbei schaut :-D

Karsten mit K
 
Der Vorteil desLuftdämpfers: mit einer Dämpferpumpe an wechselnde Belastungszustände einstellbar; auch alle fünf Minuten, wenn es Not tut.
Der Nachteil: keine Luft, keine oder nur noch marginale Federung.

Also im Prinzip spitzenklasse, aber unterwegs nicht so ohne weiteres reparabel. Ausweg: Standardfederdämpfer einpacken.
 
Luftfederung ist meist leichter als Stahlfedern
einstellbarkeit ist einfach (Druck mit Pumpe anpassen)
leider ein bedeutend höheres Losbrechmoment als Stahlfederdämpfer

für deinen Beschriebenen Alltag ist wohl eine Luftfederung besser geeignet
den "alten" Dämpfer mit Stahlfeder wirst du ja nicht direkt wegwerfen (für Reisen noch verwendbar)
 
In der Welt, in der die Monarch zu Hause ist, sind die Belastungen - auch durch Dreck, abgesehen vom Salz im Winter - eine ganz andere Hausnummer. Alle zwei Jahre ein Service und der Dämpfer wird das Rad wahrscheinlich überleben.
 
Ich hatte vor dem Kauf meines Rades die Gelegenheit, es sowohl mit Luft- als auch mit Stahlfederung zu fahren. Ergebnis: Luftfederung gekauft. Ein später eingebauter Dämpfer mit zusätzlichen Einstellungsmöglichkeiten hat sich im letzten Sommer bei mir im Holland-Urlaub verabschiedet. Er konnte nach dem Transport des Rades auf dem Autodach, wozu ich den Dämpfer entleeren muss, damit der Rahmen tiefer kommt, nicht mehr aufgepumpt werden. Ersatz (Luft oder Stahl) war kurzfristig nicht beschaffbar. Lösung: Wasser rein und damit Dämpfer starr machen. Dadurch kann man zumindest unterwegs wieder fahren. Den Rock Shox Monarch RL habe ich vor kurzem eingebaut und bin begeistert davon. Die Liege ist jetzt wieder ein fliegender Teppich! Und beim Stampfen am Berg kann man das Teil problemlos auf starr stellen. Das und die bereits erwähnte Anpassbarkeit kenne ich von keiner Stahlfederung.
 
Ich habe in der SPM beides ausprobiert - momentan ist wieder eine Stahlfeder drin, weil ich die tatsächlich als komfortabler empfinde. Die Verstellung der Vorspannung zwischen leerem und vollgepacktem Rad ist auch mit ein paar Handgriffen erledigt - mehr als drei oder vier Umdrehungen braucht es ja kaum. Allerdings muss man dafür vielleicht etwas mit der Federhärte experimentieren. Bei mir passt jetzt eine (650er) ganz "offen" für unbeladen/Tagesgepäck und entsprechend festgedreht auch voll beladen.
Die Sperrbarkeit war auf dem Papier für mich ein Hauptargument für Luftfederung - im Ernstfall hab' ich sie kaum verwendet. Zu umständlich und wenn ich auf Reisen bin, dann gurke ich die Berge eh nur ganz langsam hoch. Da macht das (subjektiv!) nicht viel Unterschied, solange man halbwegs rund tritt. Sobald es nur noch mit Stampfen zu schaffen ist, steige ich eh ab...
Für jemanden, der ordentlich Leistung ins System schiebt, sieht das aber sicher anders aus!

LG Holger
 
wie viel besser ist das?
Ich sehe auch als großen Vorteil der Luftfederung die Einstellbarkeit. Wenn man das nicht braucht, tut es auch eine Stahlfeder.

Gewicht und Ansprechverhalten hängen von der jeweiligen Umsetzung ab; das kann man nicht so allgemein sagen.

Am Liegerad hatten wir vorne bei der Headshok die Luftfeder durch eine Stahlfeder ersetzt; die Headshok spricht sehr leicht an und federt darum permanent, und würde deshalb angeblich relativ viel Luft verlieren, d.h. mit Radverkleidung müsste man zum Nachpumpen jedes Mal das Rad ausbauen. Hinten ist dagegen ein DT-Swiss-Luftdämpfer drin; der braucht wohl recht wenig Druck (da mehr Durchmesser als in der Headshok) und muss deshalb fast nie nachgepumpt werden.
 
ich hab den orginal dämpfer HP scorpion plus 20" innerhalb 2 monaten gewechselt.
grund war nicht der comfort sondern die begrentzte anpassfähigkeit.
weil ich ziemlich rücksichtlos mit meinem trike umgehe, musste ich, damit die stahlfeder nicht dauernd durchschlägt , so viel vorspannung machen das es mich in gewissen situationen, doppelte übergänge mit knick oder schräger fahrabahn, beim aussfedern hinten, vorne weggeschoben/angehoben hat.
nun habe ich den RockShox Monarch und hab damit die probleme nicht mehr.
die einzigen situationen in denen der RockShox Monarch nicht ausreicht (an seine grenzen kommt) sind abfahten grösser als 25Km/h auf kopfsteinpflaster, speziel bei S kurfen.
da fängt er hinten an zu hüpfen. auf schotter waldwegen konnte ich das noch nicht beobachten. jedoch "schwimmt" man da wesentlich mehr beim schnellern fahren, desswegen merkt man es vielleicht nicht, da so wieso immer etwas am rutschen ist auf kies/schotter.

ich würde ihn wieder kaufen, wenn geld vorhanden würde ich noch einen besseren kaufen, speziell wenn man hohe geschwindigkeiten fahren will,möchte man auch die zugstufen einstellen können (luxuslösung)
sofern das mit einem scoprion natürlich überhaupt geht.
was mich dann aber gewundert hat beim RockShox Monarch sind die empfohlenen 8-9bar. ich bin immer zwischen 11-12 ohne zuladung resp.
nur tages klimmbimm ca. 6-8 kg. ich selbst ca. 72-73kg.
unter 11 bar. braucht man auch den lockkout, dann merkt man das schwingen/wippen merklich an steilen an/aufstiegen 1. 2. gang.

Wartung : darum habe ich mich noch nicht gekümmert, hab aber heute beim kettenschmieren gesehen das er öl verliert, seit august letzten jahres im einsatzt ca.3000km. , das lässt mich nichts gutes erahnen..... sollte jedoch auf garantie, gehen hoffe ich.
gewichtserspahrniss pi mal daumen 500gr.
sollte er unterwegs kaputt gehen kann man ihn durch das lockout einfach starr machen.
 
Ich habe so gaaar keine Erfahrung mit Luftfederung
wie viel besser ist das?
und wie viel empfindlicher?
Ich hab' bei meiner Streetmachine die Luftfederung eingebaut und dazu vor eineinhalb Jahren mal einen Beitrag geschrieben: hier
Seitdem noch nie nachpumpen müssen. Ich bin recht zufrieden damit, habe allerdings bisher noch keine Tour mit größerem Gepäck gemacht.

Kalli
 
Kuck dir mal die vorgeschriebene wartungsintervalle fur nen lufdämpfer an. Das ist so bei 50 bis 100 stunden.

Grusse, Jeroen
 
Bei nur leicht übersetzten Schwingenkonstruktionen und Mehrspurern würde ich zum Stahldämpfer raten. Schwerer, aber deutlich besseres ansprechen. Die meisten Luftdämpfer sind für Hebelverhältnisse von 1:3 und mehr konstruiert und das mit mehr Auflast als am Trike normalerweise hinten der Fall ist. Daher spricht er bei kleinen Unebenheiten schlechter an.
 
Das kann ich so jetzt nicht unterschreiben:
Für den Monarch RL gilt das aber.


Die meisten Luftdämpfer sind für Hebelverhältnisse von 1:3 und mehr konstruiert
der Monarch RL funktioniert in meinem GoOne3 prima; er spricht nicht nur um Welten besser an als der alte Stahldämpfer, sondern auch deutlich besser als dessen neues fast baugleiches Pendant im Scorpion. Übersetzung in beiden Fällen um die 1:2. Mit besser meine ich Bodenkontakt auf schlechter Strecke - hier im Nachbarort gibt es ein Stück Straße, bei dem beide Räder mit Stahldämpfererheblichen Hinterradversatz haben. Mit dem Monarch kann ich mit etwas über 30 sicher drüber hinwegfahren.

Weil ja HP selbst den Monarch RL für ihre Räder anbietet, müssen sie auch für eventuelle Probleme einstehen. Daher glaube ich, dass das in deinem Rad Hand und Fuß hat - aber wirf vielleicht mal einen Blick ins Handbuch zum Rad, ob es da Hinweise zum Für und Wider gibt. Hinweise zur Wahl der Federhärte bei der Stahlfeder erwarte ich da auch.

Außerdem glaube ich, dass ein Dämpfer, der komplexer einzustellen ist als der Monarch RL, für jemanden, der zum ersten mal mit Luftfedern zu tun hat, zu komplex in der Handhabung ist. Je mehr parameter, desto mehr Unsinn ist möglich.
Beim Monarch ist das fast schon einfacher als bei der Stahlfeder.
Bei einem vollbepackten Rad, besonders bei einem Zweirad, wird man den Dämpfer aber wohl ziemlich stramm aufpumpen müssen.

Ob man dann auf Fernreisen den schweren Stahldämpfer oder einen zweiten Monarch RL einpackt oder gar nichts ist wohl eine Frage von Geldbeutel und Risikobereitschaft. 2 Monarchs sind übrigens immer noch leichter als ein Stahldämpfer.

Ach so: ich benutze am VM eine Schmutzschutzmanschette für den Dämpfer, weil ich vermute, dass die Gletlager weniger verschleißen, wenn sie sauber bleiben.
 
Wir haben den Monarch auch häufig eingesetzt, dennoch geht ein guter! Stahldämpfer besser. Bitte keinen "Federhalter", billige Teile ohne Öldämpfung, als Vergleich her nehmen, das wird dann nix.
 
Ich mag die einfachen Einstellmöglichkeiten einer Luftfederung und das niedrige Gewicht, aber seit ich am Federelement meines C'dale-MTB mal 'nen Haarriss hatte, würde ich davon zumindest bei Reisen in "exotische" Gebiete Abstand nehmen. Damals musste ich nur ca. 3 km bis zum nächsten Bahnhof schieben, aber bei meinen Alpencross-Touren habe ich mich immer gegen dieses Fully entschieden und zum Hardtail mit FEDERgabel gegriffen.
 
Vielen Dank für all die Infos.

Ich werde erstmal mit der Federhärte experimentieren.

Exotische Reisen - da kann ich von meiner 2 Monatigen Marocco Tour berichten.
Ich habe es geht das eine Avid BB7 versagt hat und war froh noch Sockel für Felgenbremse am Rahmen zu haben und findige Bastler.

In sofern würde ich da eh bei der nächsten Reise einen Federdämpfer wählen auch wenn ich mit der Rohloff eine ganz oder gar nicht Technik nicht missen möchte.

Euch schöne Ostertage
vielen dank

und keep on cycling
 
Also entweder man vergleicht zwei Systeme, so wie es die Überschrift suggeriert, oder man vergleicht Äpfel mit Mandarienen.
 
Der TE nimmt aber eindeutig bezug auf die Originalfederung und den von HP alternativ angebotenen Luftdämpfer. Und eben nicht auf irgendwelche i.d.R superteuren Luxus-Stahlfederdämpfer, die zudem gar nicht in der hier benötigten kleinen Größe hergestellt werden.

Bei den Stahlfedern gibt es keine "Mittelklasse". Finde ich durchaus auch nachvollziehbar.
Als das Thema bei meinem VM letztes Jahr anstand, habe ich den Markt so vorgefunden - und ich hätte vermutlichsogar einen wartungsfreien Federdämpfer vorgezogen, wenn es den in passend und erschwinglich gegeben hätte.
 
Ist das zu OT oder ist die Frage erlaubt, wie die zwei o.g. Systeme im Vergleich mit einer Gummipuffer Federung wie beim ZOX oder Flevo abschneiden ?. Also so im Vergleich find ich n großen Bequemlichkeitsgewinn bei 2x Gummiknödel (Flevo) gegenüber bocksteif ohne Federung
(mein 26er MBB) Und ZOX verbaut ja fröhlich die Gummiknubbel in den filigranen Hinterbau...
 
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