Der Abnehm-Thread

würde aber nie auf die Idee kommen, die Verantwortung auf "meinen Stoffwechsel" oder andere Personen zu schieben.
Das tue ich auch nicht. Das wahre Problem war eine psychosomatische Belastungsstörung, die sich jahrelang ungehindert wohl fühlen durfte und schließlich zu einem vollständigen Burnout führte. Fressen und Saufen gab einem kurzfristig ein kleines Hochgefühl, welches allerdings nur kurzzeitig anhielt und zu weiteren Fressen und saufen führte.
Wenn mir eine gute Freundin damals nicht gehörig den Kopf gewaschen hätte und mich quasi zwang mich in Behandlung zu begeben, dann währe ich jetzt mit Sicherheit tot. Hier bei einem entsprechenden Facharzt einen Termin zu bekommen ist quasi unmöglich, gelang mir aber durch Zufall nach ca. 6 Wochen. Dieser Arzt sorgte schlussendlich auch dafür das ich zu dieser OP kam, die mein Leben positiv verändert hat. All diesen Menschen bin ich unendlich dankbar für ihre Hilfe die mein Leben wieder lebenswert gemacht hat.
Zwar vertrage ich immer noch keine Menschenaufläufe, hasse es in die Stadt oder zum Einkaufen zu gehen. Auch öffentliche Verkehrsmittel, Kino- oder Theaterbesuche sind weiterhin völlig unmöglich für mich. Das wird auch weiterhin so bleiben. Dank fachlicher Hilfe konnte ich aber meine spezielle Nische zum leben finden, in der ich mich wohl fühle und in dieser gedenke ich zu bleiben.
Tut mir leid, ging jetzt wohl ein wenig am Thema vorbei. Aber gewisse mentale Aspekte können durchaus eine Ursache für Übergewicht sein. Das hat nicht wirklich etwas mit Schuldzuweisung zu tun, es ist einfach so.
 
Das tue ich auch nicht. Das wahre Problem war eine psychosomatische Belastungsstörung, die sich jahrelang ungehindert wohl fühlen durfte und schließlich zu einem vollständigen Burnout führte. Fressen und Saufen gab einem kurzfristig ein kleines Hochgefühl, welches allerdings nur kurzzeitig anhielt und zu weiteren Fressen und saufen führte.
Wenn mir eine gute Freundin damals nicht gehörig den Kopf gewaschen hätte und mich quasi zwang mich in Behandlung zu begeben, dann währe ich jetzt mit Sicherheit tot. Hier bei einem entsprechenden Facharzt einen Termin zu bekommen ist quasi unmöglich, gelang mir aber durch Zufall nach ca. 6 Wochen. Dieser Arzt sorgte schlussendlich auch dafür das ich zu dieser OP kam, die mein Leben positiv verändert hat. All diesen Menschen bin ich unendlich dankbar für ihre Hilfe die mein Leben wieder lebenswert gemacht hat.
Zwar vertrage ich immer noch keine Menschenaufläufe, hasse es in die Stadt oder zum Einkaufen zu gehen. Auch öffentliche Verkehrsmittel, Kino- oder Theaterbesuche sind weiterhin völlig unmöglich für mich. Das wird auch weiterhin so bleiben. Dank fachlicher Hilfe konnte ich aber meine spezielle Nische zum leben finden, in der ich mich wohl fühle und in dieser gedenke ich zu bleiben.
Tut mir leid, ging jetzt wohl ein wenig am Thema vorbei. Aber gewisse mentale Aspekte können durchaus eine Ursache für Übergewicht sein. Das hat nicht wirklich etwas mit Schuldzuweisung zu tun, es ist einfach so.

Volle Zustimmung.

Und schön das du eine Freundin hattest die dir den nötigen Tritt gegeben hat Hilfe zu suchen und zu finden und das du heute deine Nische gefunden hast. Ich lese deine Berichte über deine Art zusammen mit dem Öpi in der Natur Ruhe und Frieden zu finden immer wieder gerne. Sind auch immer wieder eine gute Erinnerung daran selber im Alltag nicht aus den Augen zu verlieren was mir wirklich gut tut.
Auch völlig am Thema vorbei, aber das wollte ich einfach mal sagen...
 
Auch völlig am Thema vorbei, aber das wollte ich einfach mal sagen...
Gar nicht am Thema vorbei, meiner Meinung nach.

Wenn man das Thema nur physisch betrachtet, und die Psyche auslässt, dann fehlt die Hälfte.

Und damit ist der Brückenschlag gemacht. Miesegrau und Jack-Lee widersprechen einander eigentlich nicht, im Gegenteil.
 
Aber ich denke ich verstehe was du meinst: wenn sich Ernährungsfehler und ungesunder Lebensstil nicht in der Kleidergröße oder auf der Waage niederschlagen sondern nur in unsichtbaren oder langfristigen Folgen wird es noch viel schwerer das zu realisieren und zu ändern. So beneidenswert es im ersten Moment klingt alles essen zu können ohne zuzunehmen, eigentlich ist es das wohl nicht.

Als kleines Beispiel: Ich habe gerade in meiner Jugend teilweise irre Mengen Zucker in mich reingeschoben. Gemerkt hab ich eigentlich nicht wirklich was. Die Menge hat sich irgendwann noch weiter gesteigert, bis ich dann auch direkter Dinge gemerkt habe, von Müdigkeit über schlechte Laune bis kurzzeitigem Herzrasen alles dabei. Erst da habe ich auch den Antrieb gehabt, das zu ändern. Mir hat es glücklicherweise schon gereicht, mal zu sehen, wie viel ich wirklich esse, habe also meinen Zuckerkonsum aufgeschrieben. Ziemlich schnell hat sich da ein Wert von knapp 250 Gramm pro Tag heraus...kristallisiert. Da wusste ich, dass da dringender Handlungsbedarf ist.

Hätte ich das nicht bekommen, wäre Diabetes wohl langfristig nicht zu vermeiden gewesen.
 
@plutoniumsulfat : 250g? Anfänger... Bei mir stand neben dem PC neben der 2l Eisteepackung gern noch eine 0,5kg Packung Traubenzuckerpulver. Zum "Naschen". Ein wunder das ich nicht der Dickste bei "the Biggest Looser" war und mich am Diabetes vorbei gemogelt habe (obwohl knapp 2/3tel meiner Familie väterlicherseits Diabetes hat). Leider merkt man es oft erst, wenn der Schaden schon da ist :/
 
Damit kommen wir zu der Frage: was steuert "die Psyche" und läßt uns unser Verhalten ändern (innere Unruhe bis hin zur Agression bei hohem Zuckerkonsum) bis zur Adipositas oder sogar (oder gleichzeitig) zum Burnout?
Irgendwo auf dem Dachboden habe ich Bücher zu dem Thema. In einem ist eine Studie aus England beschrieben: Schüler einer "Brennpunktschule" wurden (unter einem Vorwand) für 6 Monate auf gesunde Kost - also fast ohne Industriezucker und Auszugsmehle - umgestellt. Innerhalb von nur 6 Wochen sank der Agressionspegel (weniger Schlägereien & Straftaten) und stiegen die schulischen Leistungen. Auch sank der BMI vieler Schüler - dies allerdings erst gegen Ende der Studie.

Klar, dachte ich, da gibt es chemische und hormonelle Zusammenhänge. Aber was steuert den Hormonhaushalt und die Körperchemie?

Bei der Frage, was denn an der Wurzel die "Psyche" steuert, kamen die Wissenschaftler auf die Epigenetik. Die Erkenntnis, dass unser Verhalten, unser Stresslevel und unsere Ernährung unsere DNA - Steuerung verändern kann, ist eine Erkenntnis, die meiner Meinung nach viel zu wenig kommuniziert wird.
Ich habe in der Schule noch gelernt, dass das unmöglich ist. In den 80gern galt noch: die DNA ist mit der Geburt (eigentlich mit der Zeugung) festgeschrieben, steuert unseren gesamten Organismus und wir müssen damit unser Leben lang klarkommen - unveränderbar.

Vor "ein paar Jahren" hat man dann festgestellt, dass das nicht stimmt. Es gibt eine Ebene "über" dem reinen DNA - Erbgutstrang: CH3 - Gruppen ("Methylgruppen") können sich an bestimmte Stellen unserer DNA anlagern und einzelne Gene damit seltener ablesbar machen - bis zum "Blockieren" der Ablesung dieses Gens. Dies hat dann viefältige Folgen für unsere Körperchemie und zwar physisch, als auch psychisch.
Ob, wo und wie oft das geschieht, wird - tata, das ist das revolutionär Neue - von unserem Stresslevel, Bewegungslevel, Essen und auch sonstigem Verhalten beeinflusst.
Man kann sich also aus einem Burnout und auch aus der Adipositas "rausarbeiten", wobei die CH3 - Gruppen teilweise entfernt werden bzw. sich umlagern. Bei bestimmten Antidepressiva (EDIT: Imipramin) hat man z.B. rausgefunden, dass deren Wirkung auf der Entfernung von CH3 - Gruppen an bestimmten Genen beruht.
Man hat schon nach wenigen Wochen Ernährungsumstellung oder Sport bei sonst unsportlichen Probanden tausende von "Um - Methylierungen" beobachtet. Leider dauert das komplette "Umgruppieren" nach einem Burnout mitunter Jahre.

Fazit:
Die Art der Ernährung ist lediglich die "sichtbare Ebene". Das Steuerprogramm, welches bestimmt, ob wir uns dauerhaft anders ernähren und schlank und gesund bleiben, oder ob wir wieder in alte Verhaltensweisen kippen, sitzt tief in unserem Erbgut. Die gute Nachricht: dieses Steuerprogramm können wir durch Verhaltens - und / oder Ernährungsumstellung beeinflussen!
(Die schlechte Nachricht: nach dem aktuellen Stand der Forschung scheinen einige Methylierungen recht hartnäckig zu sein und werden sogar veerbt.)

Hier als zumindest eine Quelle ein Ausschnitt aus der (sorry - aber Sponsor ist halt eine Autofirma) Daimler - Benz Stiftung.
Eine für Laien verständliche Übersicht wurde 2013 in der Zeitschrift "Spektrum Spezial - Biologie / Medizin / Hirnforschung" unter dem Titel "Gene und Umwelt - Wie wir werden, was wir sind" veröffentlicht. ISBN 978-3-943702-27-9
 
Irgendwo auf dem Dachboden habe ich Bücher zu dem Thema. In einem ist eine Studie aus England beschrieben: Schüler einer "Brennpunktschule" wurden (unter einem Vorwand) für 6 Monate auf gesunde Kost - also fast ohne Industriezucker und Auszugsmehle - umgestellt. Innerhalb von nur 6 Wochen sank der Agressionspegel (weniger Schlägereien & Straftaten) und stiegen die schulischen Leistungen. Auch sank der BMI vieler Schüler - dies allerdings erst gegen Ende der Studie.

Die interessanteste Frage ist doch: Wie haben die Autoren DAS geschafft? :ROFLMAO:
 
Das macht klar, dass zum Abnehmen eine gewisse psychologische Komponente gehört, die oft unterschlagen wird.

Richtig!
Bei mir war die psychologische Komponente der Tod von meinem Paps.

Kurzform: Vor 25 Jahren hat er Magenkrebs besiegt, wenn er dabei auch den Magen verloren hat. Vor 5 Jahren dann ein Milzriss, inkl. geplatzter Aorta in der Bauchspeicheldrüse. Dann nach und nach Leber ausgefallen, Niere ausgefallen, 2 Jahre Dialyse und im Sterben dann immer wieder gesagt: "Was habe ich nur verbrochen? Ich hatte doch noch so viel vor!". Das Problem war, dass er die Hände nie von Bier und Zigaretten lassen konnte. Er starb genau 4 Tage vor Eintritt in seine wohlverdiente Rente... :cry:

Jahrelang wirklich geackert und gebuckelt...für nichts!

Mir stand ein ähnliches Schicksal bevor, denn kurz nach seinem Tod habe ich angefangen zu denken und erkannt, dass 140kg auf 170cm Höhe einfach zu viel sind. Ich wollte nicht so enden wie er und meine Rente zumindest noch ein paar Jahre geniessen können.

Ein E-Bike hat mich dazu gebracht, im Jahr später fast 200 Tage mit dem Rad jeweils 60 km (hin und zurück) zur Arbeit zu fahren.
2019 habe ich dadurch 30 kg abgenommen und 2020 halten können. Nur durch's Radfahren. Gegessen habe ich trotzdem wie normal und alles. Viel Fastfood, Schokoladen und das ganze Teufelszeug!

Trotz vieler Investitionen in neue Sattel, Lenker und und und hatte ich schmerzen in Schultern, eingeschlafene Zehen und wirklich einen tauben rechten Oberschenke in der Innenseite vom Genitalbereich bis runter zum Knie.
Eine göttlicher Hinweis meines Kardiologen machten mich dann auf Liegeräder aufmerksam.

Das Jahr 2020 war zum Testen meines Trikes da, ohne das ich unbedingt abnehmen musste.

Nun... vor ungefähr 8 Wochen ging es mir echt nicht gut.
Starke Schmerzen im Oberbauch. Blutabnahme bestätigten eine chronisch entzündete Bauchspeicheldrüse und Magen. "Bauchspeicheldrüse und Magen?", schossen mir immer wieder durch den Kopf...nächtelang! Nur die Arbeit konnte mich ablenken.

Seit fast genau6 Wochen habe ich meine Nahrung komplett umgestellt.
Viel Gemüse, selbstgebackenes Brot, sehr wenig Kohlenhydrate und Zucker in den Nahrungsmitteln. Ich achte auf meine Ernährung und auf meine Bewegung. Wochenende mit dem Trike, in der Woche wegen fehlender Duschen und Umkleidemöglichkeiten E-Bike und am Freitag, Samstag und Sonntag Trike!

Meine Psyche sagt mir immer wieder: "Nein! So will ich nicht enden!".
Seit 2 Tagen bin ich nun wieder 11 kg los und meine Frau sagte mir, dass ich nun auch ein uHu (unter Hundert) bin.

Jetzt immer in 5kg-Schritten weiter machen; Stück für Stück, Kilo für Kilo und dabei immer die traurigen Worte meines Vaters im Kopf und die Bilder eines elendig verreckenden Körpers vor Augen. Es könnte auch meiner sein, wenn ich nicht handel!
 
Man darf nicht vergessen das die psyche auch direkt vom Essen beeinflusst wird. Die Darmflora passt sich dem Essen an, verlangt dann dieses Essen aber auch. Der Einfluss der Verdauung auf unsere Wünsche, Launen und Gesundheit ist enorm. So hatte ich nach einer erfolgreichen Ernährungsumstellung 2012 keinerlei Lust mehr auf Süßes und hab meine kcal Zufuhr fast halbiert. Gewicht ging auf 61kg runter ubd blieb da, trotz intensivem Training. Der "Todesstoß" war der neue Job.. Weniger Bewegung, kaum frische Luft, fehlender Sport, Süßigkeiten immer griffbereit durch "Firmenschrank" der immer voll war mit Schokolade und Co. So wurde der Konsum immer mehr, mittlerweile bekomm ich alle Stunde Heißhunger, die Gedanken kreisen um Süßes, egal was, Hauptsache Zucker. Vor drei Jahren konnte ich auch mal einen Tag nichts essen ohne solche Attacken und mir ging es blendend... Einzige Lösung : umstellen der Darmflora durch strikte Diät, bzw Ernährungsumstellung. Und das ist leider verdammt hart, denn alles wehrt sich dagegen.
 
Ernährungsumstellung. Und das ist leider verdammt hart, denn alles wehrt sich dagegen.
Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Die ersten 2 Wochen war es richtig schlimm. Mittlerweile geht es - mit "gesundem" Ersatz.

Kichererbsen eingeweicht und abgetropft, rein in den Backofen und nach dem Abkühlen in Gewürzmischung (Paprika, Salz usw.) mit einem Tropfen Öl welzen.

Essbar und mit ein wenig psychologischer Einredung geht das bei mir als eine Art "gesalzene Erdnüsse" durch.
 
Aber ich denke, ob man jetzt übergewichtig ist oder nicht, hängt von solch vielen Faktoren ab ... aber eines sollte man sein lassen: auf Vorrat futtern ... .
 
Man muss sich bewusst werden das das eigene Handeln zu dem Zustand geführt hat und somit das eigene Handeln auch die Lösung ist.
Vor dem eigenen Handeln, steht der eigene Gedanke, dem forgt das Gefühl und dann erfolgt die Handlung.

Die Handlung ist also nur Wirkung, nicht Ursache. So wie auch das Übergewicht dann nur die Wirkung des Handelns isst.

Wenn es also in uns z.B. denkt: " Ich krieg nichts auf die Reihe " dann folgt Niedergeschlagenheit als Gefühl und Süßkram ist dann für viele das günstigste Mittel um die Niedergeschlagenheit und die daraus resultierenden Stresshormone etwas zu veringern.

Problem ist also nicht der Süßkram, sondern der Gedanke "Ich krieg nichts auf die Reihe". Dieser Satz kann durchaus mal, auch unberechtigter Weise, von Außen gekommen sein, aber jetzt trichtern wir ihn uns selbst ein, durch jedes Mal, wo wir ihn in uns denken lassen.

Die Frage ist also:
- stimmt dieser Glaubenssatz überhaupt, hab ICH wirklich, wirklich, wirklich, noch nie was auf die Reihe gekriegt ?
- womit kann ich diesen Glaubenssatz in Zweifel ziehen und für Mich nicht mehr zutreffend machen ?
- wie klein und kurz kann eine Handlung sein, die ich mir vornehme und dann in die Tat umsetze,
um die Wörter in dem Glaubessatz dauerhaft umzustellen ?


...nach A. Einstein, kann man ja ein körperliches Problem nicht auf der körperlichen Ebene lösen. Die Chance es auf der psychischen Ebene zu lösen, also wirklich aufzulösen, ist somit recht groß. Übergewicht kann man durch Diäten, Bewegung usw. bedingt und Kontrolle kriegen, aber wenn man das Übergewichtsproblem wirklich auflösen will, dann geht das nur auf einer anderen Ebene, wo die wirklichen Ursachen zu finden sind.

Warum funktioniert eine (oder vielleicht jede) Diät bei einem Übergewichtsproblem trotzdem erst mal ?

Weil sie z.B. den Glaubenssatz " Ich krieg nichts auf die Reihe ", für die Dauer der Diät unwirksam macht. Logischerweise tritt der Glaubenssatz wieder in Funktion, sobald die Diät beendet wird. Gleiches gilt für temporäre Veränderungen im Bewegungsbereich.

Ich z.B.
bin Stress und Frustesser. Ich bin von meinem Maximalgewicht (113kg/2016) jetzt etwas runter, auf aktuell 98 kg, aber nur weil ich weniger Stress habe, nach dem ich nicht mehr in der häuslichen Vollzeitpflege tätig bin. Ich war bis Ende 2020 sogar auf 94 kg runder, wegen einer Verliebung, so wie schon oft in meinem Leben. Immer wenn ich verliebt bin, fühle ich mich geliebt und liebe sogar das Leben als solches. Das scheint wohl einen undefinierten Glaubenssatz in mir vorrübergehend ausser Funktion zu setzen. Aber wie alle wissen, landet die Phase der "Verliebtheit" früher oder später wieder auf dem Teppich und die darauf stattfindende Realität. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Übergewichtigkeit kann eigentlich nur auf drei verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, denke ich: entweder ist sie physisch (Zuckerkrankheit, Stoffwechsel etc.), oder sie ist psychisch (Suchtproblematik aufgrund unbewältigter/unbewusster - oft schon lange zurückliegender - "Aua-Weh's") oder physisch/psychisch in Kombination (kommt seltener vor) bedingt. Fresssucht ist eine Verhaltenssucht; sie zählt zu den Ersatzhandlungen und wie alles, was der Mensch als Ersatz für etwas Wichtiges/Gutes in sich wegen dem unglücklicherweise damit verbundenen Aua-Weh unterdrückt, ist dieser Ersatz davon gekennzeichnet, dass er maß- und ziellos ist. Deswegen nimmt die Sauferei/Raucherei/Kifferei usw.usf. (Substanzsüchte), Paddlei/Liegeradfahrerei/Kletterei usw.usf. (Verhaltenssüchte ... :LOL: ... darf man auch als Spass verstehen ...), Sexismus, Mediensucht, KFZ-Sucht, Geldsucht, Partysucht, Kaufsucht, Workoholismus, Forenmitschreibsucht ... :rolleyes: ... usw.usf. (Verhaltenssüchte) auch kein Ende und führt immer nur zu nur vorübergehender Linderung und zu dem Drang, immer noch mehr von diesen Ersatzhandlungen, Ersatzgefühlen, Ersatzbefriedigungen usw.usf. zu bekommen/zu praktizieren - und zwar immer genau dann, wenn das Aua-Weh (oft unbewusst und vor allem eines: unerträglich) sich meldet. Man ist sich i.d.R. gar nicht im Klaren darüber, dass es sich überhaupt meldet, man merkt halt nur, dass man sich (mehr o. weniger o. absolut) Scheiße fühlt und braucht Abhilfe, damit man sich wieder besser fühlt. Findet man keine (entweder Betäubung über die Physe mittels Substanzsucht oder Betäubung über die Psyche mittels Verhaltenssüchten oder beides in Kombination - z.B. Saufen und zugleich mit dem Auto herumrasen oder Computerspiel zocken und zugleich Kettenrauchen ...) und es hindert einen dann niemand daran, sich was anzutun, kann der psychische Schmerz so unerträglich werden, dass der Freitod die einzigste Alternative bleibt (Amokläufer lassen das - erstmal - andere für einen stellvertretend "tun", bevor sie es dann schaffen, selbst hinterherzugehen ...). Die Aua-Weh's sind oft solche Gefühle wie Scham, Schuld u.a., welche in den Prägungsjahren (ca. vom 0.-25. Lebensjahr) mit biochemisch negativen Konnotierungen verbunden wurden und in ihrer Verbindungsfestschreibung nicht rückgängig zu machen sind, sondern nur überschrieben werden können. Im Grunde genommen hat es immer mit Ängsten zu tun, welche wir zum einen nicht mal als solche erkennen und zum anderen auch kaum verstehen, weil sie nun mal mit viel Aua-Weh zu tun haben. Unser Verstand hat da erstmal nicht viel mit zu schaffen. Wie heißt es so schön? Gebranntes Kind scheut's Feuer? Obwohl es so schön wäre, sich daran zu wärmen ... ? Deswegen rennt es in Panik und voller Angst davor weg ... !

So manches mal hat die Ablehnung anderer Menschen genau mit dieser Problematik zu tun. Diese anderen Menschen "triggern" einen und man ist sich gar nicht darüber im Klaren, dass sie dies erstens i.d.R. nicht bewusst und absichtlich tun und zweitens dies nur können, weil man ein sich selbst unbewusstes Aua-Weh hat - der rote Knopf, den die anderen drücken, ohne dass sie es merken. Die Wut/Gewalt, welche sich dann an diesen Triggerern entlädt, ist aber die innere Ohnmacht gegenüber den eigenen Leiden und vor allem eigentlich der wiedererweckte Schmerz von damals (welchen man jetzt tilgen will/muss), ohne das das einem in dem Moment klar ist. Man verwechselt sozusagen den Anlass mit der ursprünglichen Ursache und mutiert damit vom Opfer zum Täter ... und der nächste Adolf Hitler - überspitzt formuliert - ist geboren. Unbewältigte übergroße Ängste der Prägungszeit sind die eigentliche Ursache für vieles Leid, welches sich die Menschen gegenseitig antun. Und wenn die Gesellschaft entsprechend gestaltet ist, kann sie diese Problematiken erzeugen, verstärken und bzw. abschwächen. Und der Kapitalismus aufgrund seines Profitprinzips verstärkt vor allem diese Sachverhalte und erschafft sie hinwiederum meines Erachtens in einem sehr großen Umfang jeden Tag neu (Krieg, Hunger, Ungerechtigkeit, Armut usw.usf.).

Schon allein dieser mein Beitrag hier kann dazu führen, dass mich der eine oder andere im Forum am liebsten ... würde. Und? Hätten wir dieses Forum ohne Kapitalismus? (Hinweis: Ironie und Sarkasmus zugleich) :cool:

Bewegung ist sowieso - wir stehen nur leider allzu oft auf der Bremse, ohne es zu wissen. Und auf der Bremse stehen wir wegen solchen Ängsten ... .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
jetzt kommt bald die Aufforderung eines Philosophie Abnehm-Threads ? : )
Spass beiseite der wali Beitrag hat mir sehr gefallen.
 
Wusste nicht, dass 20 Millionen in D übergewichtig sind. Was mir im Vergleich D- CH auffällt: in der Schweiz muss jeder/jede Kochunterricht/Ernährungsunterricht geniessen. Die Fleischportionen sind im Allgemeinen kleiner (Fleisch ist teuer in der Schweiz). Wobei da die Gewöhnung zuhause sicher einen höheren Stellenwert hat. Bei mir zuhause gab's weder Limo, Eistee noch Müsliriegel, Schokoriegel o.ä. Im Sommer gab's zum Abendessen öfters nur selbergemachter Erdbeerquark und Vollkornbrot (was in der Schweiz alles als Vollkornbrot verkauft wird...). Zum Glück kein Sauerteigbrot...

Seit fast genau6 Wochen habe ich meine Nahrung komplett umgestellt.
Viel Gemüse, selbstgebackenes Brot, sehr wenig Kohlenhydrate und Zucker in den Nahrungsmitteln. Ich achte auf meine Ernährung und auf meine Bewegung.
das war ein Schuss von den Bug, danke! Da ich eigentlich keine Gewichtsprobleme habe (ca. 70kg, 178cm), liess ich es ein bisschen schleifen im letzten Jahr: Morgens immer noch Haferflocken und Banane, aber seit ein paar Monaten kein selbstgebackenes Brot aus selbst gemahlenem Schrot, weniger Salate abends (früher sehr häufig Salat mir Käse (z.B. Rohmilch-Emmentaler Würfel oder Schafskäse...) und Vollkornbrot. Zucker: deutlich mehr Müsliriegel (die meisten schmecken mir eh nicht so).
Und mehr so Zeug wie Fischstäbchen, Fertiglasagne...
Als ich eine neue Arbeitsstelle hatte, hab selbst ich innert 4 Monaten 3kg zugenommen (am Bauch): (fast) jeden Tag irgendein Fleischgericht in der Kantine (Salatbar war sehr teuer), in der Abteilung standen immer iregendwelche Süssigkeiten (Hanuta...). War da etwas ungehemmt, da diese für mich früher immer der unerreichbare Traum war bzw. tabu war. Erst mit dieser Stelle war es nicht mehr tabu... Tja, die Denke. Bei Müsliriegel oder mächtiger Torte bekam ich sehr schnell Sodbrennen. Deshalb mochte ich es nie. Befürchte, etwas hat sich im Körper umgestellt: ich habe nicht mehr so leicht keine Lust auf mehr Süsses (Kochgruppe , wo Süssgetränke üblich sind und der alternative Tee nicht so dolle schmeckt). Na ja, alles Ausreden, liegt ja an mir...
 
Mir geht es derzeit leidlich gut, mit meiner "außer Eiern und Butter keine (erkennbaren) Milchprodukte (ich lese nicht akribisch jede Inhaltsangabe durch, ob nicht doch irgendwo etwas Eiweiß oder ... drin ist), vor Mittag nichts essen und weniger als 2/3 des (lt. Größe, Alter und Geschlecht im Netz) Erlaubten" - soweit dies die Arbeit erlaubt - "Diät". Es nützt nix, bei meiner unregelmäßigen Arbeitszeit jeden Tag gleich zu bewerten, sondern ich muß versuchen, meine zugeführten Kalorien dem Bedarf (daheim am Computer oder 4 Stunden Bewegung) anpassen. Das kann ich leider nicht so genau "berechnen".

Der Zeiger der Waage rührt sich zwar nicht besonders heftig vom Fleck, aber ich vermute, daß ich auch Muskeln aufbaue, da ich - auch wenn ich zu Hause bin - nicht mehr so viel sitze wie früher, sondern ich bewege mich mehr als sonst.

Mal kucken. Ich denke, ich werde das noch eine Weile so weiterführen, vermutlich aber mit etwas mehr Variabilität in der Auswahl der Lebensmittel. Wobei Tierprodukte wohl noch eine ganze Weile in der "Minderheit" bleiben werden. Mal sehen ...

Alle Achtung, @Miesegrau und @Liegendradler ! - und falls ich grade noch jemanden übersehen habe.
 
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