Spaß- und Lernprojekt Sperrholz-Trike

Bin leider Laie.
Die Umlenkrolle habe ich mit 6mm Gewindestab aus dem Baumarkt befestigt. Ist wohl zu weich. Was kann ich bei 6mm nehmen?
 

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Bin leider Laie.
Die Umlenkrolle habe ich mit 6mm Gewindestab aus dem Baumarkt befestigt. Ist wohl zu weich. Was kann ich bei 6mm nehmen?
OK, die Umlenkrolle macht weniger Spaß. Aber dafür taugt sie zum Lernen... :)

Bei 6 mm würde ich den Bohrer nehmen und dann eine 8mm oder 10mm Schraube spendieren.
Wenn Du Dich an das hältst, was bei käuflichen Rollen verbaut ist, wird's klappen.

Die Schraube sollte härter als Standard sein.
Mind. die Bezeichnung 8.8, besser 10.9.

Gruß, Harald
 
Vielen dank! 8.8 und 10.9 scheint so was wie der Härtegrad zu sein. Ich nehme an 10.9 ist härter. Würde das bei einem mittelmäßigen Fahrer auch mit 6mm reichen? Die Umlenkrolle hat einen Nebenjob und ist als Ersatz der Rolle an meinem Troytec gedacht.
Hab die Werte bei online-schrauben.de gefunden. Andere Empfehlungen?
 
8.8 und 10.9 scheint so was wie der Härtegrad zu sein.
Sagenwirmal: Nein. Hier ist das ganze erklärt.

M6 ist zu schwach, egal wie sanft du fährst.
Vor allem, wenn du noch den Gewindeteil auf Biegung belastest.
Zwischen den "Zacken" vom Gewinde bleiben da ja weniger als 5mm Material, von der Kerbwirkung ganz zu schweigen.
Ein Rundstahl von 8mm sollte das schon sein.

meint der
Fred
 
also je nach Umlenkwinkel. Je mehr Richtungsänderung der Kette, desto stabilere Achse.
 
Hallo Rainer,
Wie sieht den das Gegenstück aus, geht da auch noch was anderes?
Eine Welle könnte ich dir anfertigen, entweder nach Maßen von dir oder ich komme Mal vorbei und wir schauen zusammen.
Die Woche nach Ostern habe ich Urlaub und eine kleine Tour mit Ziel wäre auch nett.

Grüße Matthias
 
Eine freistehende M8 wird die Kräfte auch nicht aushalten. Wenn du die Rolle fest gegen eine Unterlage anziehst, dann sind die Distanzhülsen das tragende Element für die Biegekräfte. D.h. die Schraube selbst sorgt nur für Zug (wofür auch die M6 ausreicht).
 
Vielen Dank für eure Hilfe. Die Umlenkrolle hat jetzt ca. 100km die Position gehalten.
Ich denke, der entscheidende Hinweis kam von @BuS velomo . Habe ein Rundholz (Buche) eingeleimt, darin ein 8mm Stahlrohr gegen das ich die 6mm Schraube (10.9 danke @einrad ) mit Gewinde nur am Ende ( Dank an @Zimt) fest anziehe.
Un @Best-Maffi s Hilfe kann ich auch noch gebrauchen, dazu mehr per PN.
 
Hallo,
ich finde die Konstruktion mit Pappelsperrholz an der dünnsten Stelle des Rahmens sehr gewagt. Nach dem Foto oben wurde das Sperrholz außen waagerecht verarbeitet. Somit tragen nur die waagerechten Holzflächen, maximal die Hälfte der Dicke des Sperrholzes. Die tragende Dicke dürfte pro Seite nicht mehr als 3 mm betragen. Gerade diese Stelle ist am meisten vom Rahmen belastet, auf Biegung in zwei Ebenen und ebenfalls auf Torsion in 3 Ebenen. Der Kasten selbst ist noch nicht drehsteif, weil die Diagonalverstrebungen fehlen, auch wenn er sich drehsteif anfühlt.
Torsion merke ich selbst an meinem KMX, wenn man über einen Feldweg rappelt oder man stark treten muss, wenn es mal steil bergauf geht. Die Torsion des Rahmens kann man vorne am Baum sehen und hinten an der Bremsscheibe hören, wenn man die Bremsklötze sehr eng eingestellt hat. Deshalb schaue ich auch öfters nach den Rahmenschweißnähten, ob man einen Riss sehen kann. Hat aber gottseidank bis jetzt alles gehalten.

Desgleichen weist Pappelsperrholz eine hohe Bruchempfindlichkeit auf. Oft treten auch Fehlstellen in der inneren Verleimung auf und die Qualitäten der oberen und letzten Schicht sind in der Regel sehr unterschiedlich im Faserverlauf, da in den meisten Fällen Sperrholz nur mit einer Gutseite hergestellt wird. Deshalb ist es zweckmäßig das Sperrholz mit einer starken Lampe ( z.B. Höhensonne) vor der Verarbeitung zu durchleuchten, so lassen sich in der Regel schon viele Fehlstellen finden.
Die Leisten werden irgendwann bei genügend Torsion von der weichen Oberfläche abreißen, das ist eine schleichende Prozedur, die dann urplötzlich zum Bruch führt. Besser wäre eine Holmkonstruktion im Mittelbereich aus Zug- und Druckgurt mit Vertkalverkastung aus Massivholz und vorgesetztem dünnen Senkrecht geleimten dünnen Sperrholz gewesen. Derartige Holme können sehr viel aushalten und werden so bei Flugzeugen verwendet, insbesondere wenn man Gurte mit Luftfahrtnorm ( mind. 10 Ringe pro Zentimeter ) verwendet.
Jeder Holm sollte vor der Verarbeitung durch Schwingung aus der Hand auf verdeckte Brüche oder schiefen Faserverlauf getestet werden. Haut man mit Maßen unter Schwingungsbildung den Holm auf eine harte Oberfläche, so zerlegt er sich an diesen Stellen, obwohl er vorher super ausgesehen hat. Da kann man oft nur staunen. Solche Holme kann man in der Regel kaum im Holzmarkt kaufen, sondern man muss sie sich auf der Kreissäge aus dickeren ausgesuchten Leisten selbst zuschneiden. Da der Gurt oder mehrere schmale Gurte zu einem neuen Gurt verleimt breiter als hoch ist, lässt er sich in einer Nagelschablone unter leichten Anfeuchten gut in die gewünschte Form bringen. Holmteile sollten mindestens 1/10 (Breite zu Länge) oder mehr geschäftet werden. Als Leim sollte auf jeden fall wasserfester Weißleim verwendet werden. Alle anderen Leime ziehen nicht tief genug in das Holz ein oder bleiben nur auf der Oberfläche liegen, wie Hart- oder Kontaktkleber.

Nun was kann man tun um durch einen plötzlichen Bruch beim Fahren mit deiner Konstruktion nicht zu Schaden zu kommen? Ich würde vorschlagen auf jeder Seite, falls noch zugänglich innen an die Seitenwände über den Mittelbereich eine Aluschiene, sagen wir mal so 30 mm breit und 3 mm dick zu schrauben. (Durchgangsschrauben mit Scheiben und Muttern) Die Form muss mit der Laubsäge aus einer Platte gesägt werden, bitte dabei die Walzrichtung für die Längsrichtung der Schiene beachten. Setzt ein Bruch ein, so ist der Kasten nicht sofort durch sondern verbiegt sich sehr stark, wodurch man sofort gewarnt wird, um eine Notbremsung zu machen.

Dieses Verfahren wird bei Kohleholmen im Modellflugzeugbereich eingesetzt, um einen angebrochenen Holm durch veränderte Flügelstellung sofort zu erkennen, oftmals kann so auch noch eine Notlandung eingeleitet werden. Ein reiner Kohleholm bricht plötzlich und ohne Vorwarnung. Deshalb sind Kohlekomponenten an Fahrrädern nach einem Sturz auch sehr gefährlich und gehören sofort ausgetauscht.
Alcedo
 
Nun, ich bin kein Tischler, gelernter Maschinenbauer und arbeite zur Zeit als Rentner noch in der QS. Ich habe mehr als 30 Jahre Flugmodellbau betrieben, die letzten Jahre nur bei Großmodellen mit 3-5 m Spannweite und Motoren bis 60cm³. Mehr wollte ich mir wegen der Preise nicht leisten. Jetzt wollen meine Augen nicht mehr so richtig für die kleinen Dinge und deshalb habe ich dieses Hobby an den Nagel gehängt.

Bei vielen Dingen musste man sich bzgl. der Festigkeit schon eine Menge Gedanken machen und etliche Literatur studieren, einschlägige Berechnungen durchführen. Schnell könnten sonst 3-4000 Euro im Dreck liegen, da gibt es kein Erbarmen. Ich habe Flugtage erlebt, wo so mancher wegen falscher Bauweise abends mit 4000 Euro Schaden nach hause gefahren ist. Manchmal sind es nur ganz triviale Dinge, aber von großer Wirkung, deshalb lieber etwas länger hirnen, als nachher Schiffbruch zu erleiden.
Gruß Alcedo
 
Besser wäre eine Holmkonstruktion im Mittelbereich aus Zug- und Druckgurt mit Vertkalverkastung aus Massivholz und vorgesetztem dünnen Senkrecht geleimten dünnen Sperrholz gewesen.
Zum besseren Verständnis:
Könntest Du bitte mal kurz die Begriffe Holm, Gurt und Vertkalverkastung umreißen?

Daß Flugmodellbauer ausgerechnet Schiffbruch erleiden find ich doppelt tragisch.
Hab ich mir vorher noch nie Gedanken dazu gemacht.:unsure:
 
Ein Holm besteht aus 2 Gurten, einen Obergurt und einem Untergurt, ähnlich einem T- Träger. Je nach Belastungsrichtung können die Gurte auf Zug oder Druck beansprucht werden. Die Gurte befinden sich in einem gewissen Abstand. Nimm hierzu einen Zollstock, lege ihn doppelt, stecke links und rechts einen Finger dazwischen, dann siehst du die beiden Gurte.
Jetzt kommt es: Biege den Zollstock. Du siehst, dass sich beide Hälften nicht gleich verhalten. Der Obergurt macht eine andere Biegung als der Untergurt. Biegt man weiter werden sie sich irgendwann in der Mitte berühren. So ein Holm kann keine Last tragen, Es muss verhindert werden, dass die beiden Gurte bei Biegung aufeinander zuwandern. Hierzu wird Massivholz mit der Maserung senkrecht zwischen den Gurten eingebaut.(verkastet) Beide Gurte stützen sich so gegeneinander ab.
Holz kann auf Druck wesentlich größere Kräfte aufnehmen als auf Zug. Deshalb kann man bei vorhersehbarer Belastung die Dicke der Gurte von Obergurt und Untergurt der Belastung anpassen. In diesem Fall würde ich den Untergurt etwas dicker auslegen als den Obergurt, da ja hauptsächlich eine senkrechte Belastung und somit Zug durch das Körpergewicht im Gurt vorliegt. Um die Drehsteifigkeit noch zusätzlich zu erhöhen, kann man vor die Gurte und der Verkastung noch dünnes Sperrholz kleben mit Außenmaserung senkrecht . Es schliesst dann mit Oberkante und Unterkante des Holms ab. Die Gurte werden somit förmlich in Holz eingemauert..
.Man findet solche Konstruktionen beim Hallenbau bei Dachträgern in der Form, dass die Verkastung durch 45° Träger aus Gewichtsgründen ersetzt wurde. Schaue dir den Ausleger eines Krans an, der ist nach dem gleichen Prinzip gearbeitet.
In diesen Fall hätten 2 Holme pro Seite im Mittelbereich verbaut werden müssen, einer oben und einer unten und diese wiederum mit 45° Streben verbunden werden müssen. Die Körperdrehsteifigkeit erhält man, wenn man Raumdiagonalstreben einbaut in gleichmäßigen Abständen. Richtig dimensioniert können solche Holme über 5 g aushalten. Allerdings geht hierbei ohne Verleimschablone und sorgfältige Zuschnitte garnichts. Die ist aber recht leicht durch eine Nagelschablone herzustellen oder durch altes Spannholz vom Sperrmüll. Wichtig dabei ist die sorgfältige Holzauswahl und das sorgfältige Verleimen.
Alcedo
 
Danke für Deine Ausführungen, @Alcedo. Der Matthias @mbi03 hat hier viele, viele tolle Beiträge zum Thema Holzleichtbau gepostet und dabei immer wieder von Kalkkaseinleim im Holzflugzeugbau während des ersten WK berichtet. Ich hab diesen wasserfesten Leim selbst schon erfolgreich angerührt und verwendet. Meinst Du, ein Laie kann sich damit erfolgreich ein Fahrrad bauen oder "muss" man 2K-Pu-Giftleime benutzen?
Gruß Krischan
 
Ich meine mal in einem Handbuch für Flugzeugbau gelesen zu haben, dass diese Leime recht empfindlich auf Hautabsonderungen z.B. Schweiß und Fette sind. Die zu klebenden Stellen dürfen damit vorher nicht in Berührung kommen. 2 K Pu Leime würde ich auch nicht nehmen, weil man sie anmischen muss und sie sind dann nur eine Zeit verwendbar sind, stinken teilweise auch etwas. In der einen Firma, wo ich mal gearbeitet habe wurden solche Leime oft verwendet um spezielle Folien auf Spanplatte zu kaschieren oder zum Flocken von Holzplatten. Dafür wurden sie mit der Spritzpistole aufgetragen und die Flächen dann elektrostatisch beflockt.
Auch Super express Holzleime finde ich nicht gut. Ich habe mal von einem Vertreter einen kleinen Karton mit verschiedenen Dübelleimen zum Probieren bekommen. Abbindzeit von 8 Sekunden bis 30 Sekunden. Da hat man nicht genug Zeit den Leim aufzutragen und die Teile passgenau zu fügen. Sie sind eben für maschinelle Verarbeitung gedacht, einspritzen, Dübel hinterher schießen - fertig.
Ich habe immer Ponal Express mit der blauen Kappe für wasserfeste Verleimung verwendet, ansonsten nur normales Ponal Express mit der roten Kappe oder mit der schwarzen Kappe, je nach Leimflächengröße. Für laminierte Teile habe ich stets Epoxidharz mit Zulassung für den Flugzeugbau z.B. von KDH verwendet. Das hat den Vorteil, dass man die laminierten Teile besser verschleifen kann und sich keine Schleifwürmer bilden, die die Oberfläche beschädigen können beim Schleifen, insbesondere dann, wenn es schön Natur aussehen soll. Weiterhin können mit diesem Leim sehr große Flächen gut verklebt werden, Topfzeit 1 Stunde, kein Aufquellen des Holzes durch die Feuchtigkeit, einstellen der Viskosität mit Baumwollflocken, Glaskügelchen und Aerosol, heißt vielleicht auch anders, kenne es aber nur unter diesem Namen,. Es wird auch zur Verbesserung des Fließverhaltens beim Abfüllen von Mehl verwendet. Diese Ponal Leime lassen sich im nassen Zustand gut mit Wasser entfernen. Dünne Teile lassen sich auch mit einem heißen Bügeleisen schnell durch anschmelzen verbinden. Aber sehr sorgfältiges Mischen ist für Epoxid erforderlich, auf 0,1g genau und eine lange Aushärtezeit je nach Temperatur bis zu 24 Stunden. Die Ponal Leime bekommt man fast in jedem Baumarkt.
Alcedo
 
mit einem heißen Bügeleisen schnell durch anschmelzen
Achtung, das kann tatsächlich auch unter realen Bedingungen problematisch werden: Mein Holzsitz ist in der Sonne weich geworden und hat sich abgelöst... Das war einer der Hauptkritikpunkte für Weißleim im "Fahrzeugbau" Im Außenbereich ist auch der blaue Ponal nur bedingt tauglich, auf meiner Herbst-Schokofahrt löste sich mein Sperrholzheck im Dauerregen einfach auf. Die Weiterfahrt ließ sich mit mit Schnüren, Gurten und Fahrradschläuchen zusammengetüdelten Schokokartons herade so zu Ende bringen.
Epoxidharz mit Zulassung für den Flugzeugbau z.B. von KDH verwendet
Das ist dann wohl das Mittel der Wahl, heiße Sommer hitzebeständig und ausreichend durchfeuchtungsfest.
Danke für Deine Darstellung, @Alcedo!
Gruß Krischan
 
Als Bogenschütze möchte da zustimmen.
Meiner beschränkten Erfahrung nach versagt ein Holzbogen eher auf der Druckseite.

Ist die Vertikal-Verkastung eigentlich in erster Linie ein Modellbau-Begriff?
Im Riesling-Anbaugebiet aufgewachsen war mir diese Variante geläufiger.
 
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