Trike (KMX?), Zughunde - etwas spezieller!

K

K9Guardian

Hallo aus dem Schwäbisch-Fränkischen Naturpark :)

Ich bin neu hier und auch neu in der Liegerad-Materie, auch wenn mich mit der Thematik schon etwas länger befasse.
Bei mir geht es um Liegerad und ziehende Hunde.
Nach Foren-durchforstens hab ich zwar einen Beitrag mit "aktiven" Zughunden gefunden, jedoch bleiben da einige Fragen offen.

Erstmal zu mir:
Ich bin 32, wohne auf einem "Berg" mit ziemlich fiesen Geländeverhältnissen an den Ausläufern der schwäbischen Alb, bin seit Kindesbeinen an begeisterter Zughundesportler und war bislang mit drei- und vierrädrigen Karts, Pulkawägen oder gefederten Tretrollern unterwegs. Die haben alle nur "vierbeinigen" Antrieb.
Mountainbike geht für mich persönlich nicht, da mal einen ziemlich schweren Unfall hatte und seitdem nicht mehr sicher fahre. Macht mental kein Spaß.
Ich hatte zwischen 1997 und 2004 im Bayrischen Wald in einer Schlittenhundefahrschule gearbeitet, da hatten wir auch ein Liegerad (das war wie ein Kettwiesel, aber mit ausgebauter Tretunterstützung und die Hunde konnte man an einer abnehmbaren Führstange über einen Bügel lenken, Bremsen mit den Fußauflagen links und rechts vom Vorderrad bedienen). Und dann durfte ich 2015 mal mit einer KMX Cobra und Zugstange fahren - und das hat "bleibenden Eindruck" hinterlassen (y) Liebäugle also schon länger mit der Anschaffung.


Meine Hundeschule möchte gern Zughundetraining ins Programm nehmen. Da es gefühlt eine Million "Zughundeschulen" gibt und ich die Thematik "einzelner Hund am Tretroller/Tret-Trike/Saccokart" kombiniert mit unerfahrenen, oft überkandidelten und sportlich eher unbeleckten Hundehaltern für stellenweise Tierschutzrelevant halte (man kann das natürlich auch ordentlich machen, indem man beispielsweise vernünftig Pedalieren lernt und die Überfrachtung vom Hund nimmt!), schwebt mir da eine Spezialisierung auf Liegerad(Trike) vor.
Weil:
- Standsicher (Roller/Zweirad sind immer eine heikle Geschichte, wenn die Hunde noch nicht 100% ausgebildet sind)
- Unterstützung im Gelände/Anstiegen: Pedalieren ist für Ungeübte sehr schwierig, weil man damit ungleichmäßig anschiebt und die Hunde jedesmal einen Schlag kriegen (die "treten dann ins Leere" und können sich verstauchen), da bietet der Kettenantrieb wie beim Mountainbike doch harmonischeren Antrieb
- Es liegt sich mega bequem :D Nein, ernsthaft: ich bin körperlich ziemlich demoliert und finde die Haltung auf MTB/Dogscooter extrem anstrengend, was im Rennbetrieb für 15-20 Minuten kein Problem ausmacht, für tägliches Ausfahren oder Genießertouren jedoch ziemlich Spaß frisst
- mentale Faktor (was jetzt eher nicht so spezifisch ist): Wir versuchen in der Hundeschule viel über Selbstvertrauen aufbauen zu erreichen. Meiner bescheidenen Meinung nach ist es eine größere Herausforderung ans "Teamwork", sich die Strecke in liegender Position durchzukämpfen und nicht "sprungebereit" auf dem Scooter zu harren..


Also definitiv Pro Liegerad!

Ich bin leider völliger Technik-Noob. Also ich kann auch nicht basteln (allerdings Geschirre/Zugleinen und Sicherheitsvorrichtungen). Mir fehlt auch längere persönliche Erfahrung, um vorneweg auftretende Probleme einschätzen zu können.
Was ich so aus den Zughundesport-Erfahrungen überreißen kann:

1. Zughundesport ist "grob". Da wirken auf Dauer heftige Kräfte auf das Material. Das Trike sollte also möglichst robust konstruiert sein und möglichst "wenig Sollbruchstellen" aufweisen. Deswegen gefällt mir das KMX - ich hab mich damit sogar mal überschlagen und es ist.. sauber über die Kopfstütze abgerollt. Zudem ist es recht kurz dimensioniert und man kann auch mal schärferen Kurven hinterher driften. Die Hunde laufen ja recht wendig. Dazu kommt der Preis und der Umstand, dass Schulbetrieb einfach "as simple as possible" bedeutet.

2. Aufhängung Zugleinen: Ich hab jetzt schon gesehen, dass man einfach eine Art Verlängerung an den Ausleger klemmt. Das halte ich dauerhaft bei "richtig" ziehenden Hunden für schwierig, dann liegt die Kraftübertragung ja komplett auf einem Bauteil, dass "eigentlich" nur den Antrieb trägt und verzieht die gesamte Statik. Dachte mir eher ein Führungsrohr mit einem Plastik/Fieberglasquerstab quer außerhalb des Pedalradius (gibt in den internationalen Sportreglements eine Sicherheitsvorschrift, dass sämtliche Hunde-Vehikel eine Auflaufsicherung vor den Kufen/Rädern etc brauchen - die wird bei Unfällen, die man hoffentlich nie hat, auch schon mal bezüglich TschG herausgekramt), und die Leine mit einem Panicsnap dann direkt an der Achse. Wenn mal was passiert, kann man die Leinen wenigstens ohne Absteigen/Vorgreifen lösen und die Schlaufe vom Panikriegel verfängt sich auch nicht so leicht. Und nein, es gibt solche Vorrichtungen nicht käuflich bei Herstellern, weil die Idee mit dem Liegerad in der Szene eher unüblich ist.
Wie ist das aber mit dem verstellbaren Auszug? Zwei Führungsstücke oder am besten nur am oberen Einsatz mit den Pedalen?

3. Bremsen & Co: Also mit zwei Herdern, Big Apple und mechanischen Scheiben war ich ziemlich aufgeschmissen... wenn die vorwärts wollen, gehen die vorwärts. Das Problem hat man bei leichterem Gerät immer: Es braucht Stollen, Auflagefläche und griffige Bremsen. Da die Hunde bei leichtgängigen Laufrädern sehr exessiv gegen die halb angezogene Bremsen laufen sollten, haben die hochwertigen Scooter alle fette Downhill-Hydraulikscheiben. Ich bin mir jetzt bei den Trikes aber nicht so sicher, was da Sinn macht - das Cobra hat die Hinterradbremse effektiv nur zum Driften gehabt, beim Scooter ähnlich - da arbeitet man hauptsächlich über das Vorderrad. Ist das generell so? Müsste ich also darauf Wert legen, wie die beiden Vorderräder gebremst werden?

4. Was für Möglichkeiten gibt es da generell?
Wenn ich jetzt den Hersteller anschreibe, was würdet ihr vorschlagen sollte ich beachten oder eventuell "upgraden", wenn möglich?
Und... gibt es in der Region Stuttgart/Heilbronn jemanden, der sich mit Trikes auskennt und eventuell mal Zeit für nen Kaffee hätte?

Sorry für die "Wall of Text" zum Einstand :)
Anhängt ein paar Bilder vom Vierradantrieb und den dran gehängten Zweirädern..
 

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1. KMX ist Schwermetall - und entsprechend robust. Wenn etwas diese Belastung verträgt, dann die - meine Meinung
2. Ich würde mir überlegen, die Leinen am Querträger festzumachen, an dem die Räder befestigt sind - mit einer Querstange vor den Vorderrädern als Auflaufschutz. Oder laufen die Hunde immer hintereinander?
3. Die hintere Bremse taugt nur zum Lenken, vorne spielt die Musik. Ob Du allerdings mit über 160mm Freude haben wirst, weiß ich nicht. Die Bodenfreiheit könnte je nachdem sonst kritisch werden und so eine verbogene Bremsscheibe bremst sehr überzeugend.
 
1. KMX ist Schwermetall - und entsprechend robust. Wenn etwas diese Belastung verträgt, dann die - meine Meinung
2. Ich würde mir überlegen, die Leinen am Querträger festzumachen, an dem die Räder befestigt sind - mit einer Querstange vor den Vorderrädern als Auflaufschutz. Oder laufen die Hunde immer hintereinander?
3. Die hintere Bremse taugt nur zum Lenken, vorne spielt die Musik. Ob Du allerdings mit über 160mm Freude haben wirst, weiß ich nicht. Die Bodenfreiheit könnte je nachdem sonst kritisch werden und so eine verbogene Bremsscheibe bremst sehr überzeugend.

Hallo & Danke für deine Antwort :)

"Schwermetall" klingt gut - wir hängen sonst 10 Hunde vor ein großes ATV und lassen die gegen die Motorbremse laufen *schmunzel* Da ist die Parkbremse dann ein Abschleppseil am nächsten massiveren Baum..

Zu 2.) Also nein, die Hunde laufen nebeneinander oder zu dritt im "Fächer", hintereinander wäre mir wegen fehlendem Überblick zu kritisch. Die traditionellen Tandem-Gespanne sind ziemlich lang, da ist man bei 2 Hunden hintereinander bereits bei 6 Metern.. Die meisten Schlitten oder Karts haben Stahlkabel oder Dyneema-Seile von Achse bis zum Auflaufschutz, daran wird dann die Zugleine mit Ruckdämpfer befestigt. Ich hatte nur noch nie den Fall, dass da Pedale im "Weg" sind - Denke, da wird mir jemand was schweißen müssen, weil der Auflaufschutz muss gleichzeitig die Zugleine bei Kurven (die rennen da öfter mal 90° und spitzer) aus den Vorderrädern halten (mit ner Öse vorne). Ich weiß nur noch nicht, wer sowas macht oder sich über so nen Auftrag freut.. o_O

Zu 3.) Das ist natürlich spannend zu wissen!
Soweit ich weiß, sind die aktuellen Renn-Trikes (also ohne Kettenantrieb, die man auf Herbstwettkämpfen ohne Schnee fährt) auch mit 160-180mm unterwegs. Also liegt definitiv noch im Rahmen bei maximalst 4 Hunden. Wenn die ziehen wie die Ochsen und körperlich genügend Masse mitbringen (meine Herderrüden sind so 33-35kg), spart man sich immerhin den Motor am Berg :D

Das hilft mir auf jeden Fall schon mal weiter!
 
ich finde die idee super weil ich ingesammt auch schon daran gedacht habe, wenn wieder (?) ein hund ins haus kommt/kommen sollte.
daher die frage bist du schon zu einem ergebniss gekommen zur ganzen (deiner) fragestellung?

KMX Cobra Trike SFr 490 (schweiz)
 
@k9Guardian

Hallo ich kenne da einen der schweißt dir alles was möglich ist und auch noch Sachen die Unmöglich scheinen.
Schick mir eine PN und lass uns mal telefonieren.

Gruß Fripon
 
ich finde die idee super weil ich ingesammt auch schon daran gedacht habe, wenn wieder (?) ein hund ins haus kommt/kommen sollte.
daher die frage bist du schon zu einem ergebniss gekommen zur ganzen (deiner) fragestellung?
1 Hund kann auch am Trike locker nebenherlaufen; das funzt auch mit 1 Schlittenhund.
 
1 Hund kann auch am Trike locker nebenherlaufen; das funzt auch mit 1 Schlittenhund.
der faule hund, soll auch schufften :) das mit dem laufen ist ja klar und wenn man sich gut versteht geht das auch ohne leine.
sogar amtlich je nach ausbildung des hundes ist man von der leinenpflicht befreit.
das war damals meine motivation zum hundeausbilden, man befreit den vierpfoter von dem leinenzwang.
 
der faule hund, soll auch schufften :)
Hund, faul? Meine durfte ich einbremsen; ein Schlittenhund rennt bis 40 km/h und zieht das Trike auch dann, wenn er mit dem Rad verbunden "nur" nebenherläuft. Mit dem Knicklenker war das denn aber doch etwas riskant.

wenn man sich gut versteht geht das auch ohne leine.
Hat mit "sich gut verstehen" nix zu tun; ohne Leine geht das nicht, wenn der Hund über einen ordentlichen Jagdtrieb verfügt. Und "gewildert" wird nicht.
 
wenn der Hund über einen ordentlichen Jagdtrieb verfügt.
nö konnte den barsoi den ich "erzogen" hatte jederzeit zurückrufen auch wen er schon 1 -2 minuten am rennen war.
wenn man sich gut versteht geht das auch ohne leine.
allerdings war ich der einzige,... der besitzer hat das nicht gepackt, das zurückrufen beim jagdtrieb,.... obwohl es der hund konnte.
wie gesagt mein hund war ein katasrophen hund und meine motivation für die ausbildung war, das er gesetztlich legal von der leinen pflicht
entbunden ist.
der konnte frei rumlaufen in der stadt und wenn sich jemand beschwehrt hat, bei der polizei, brachte die ihn zurück und nicht ins hundeheim.
das sind die privilegien die so ein hund hat und als team ist das eine riesen freiheit.
klar, da stecken einige jahre trainig drinnen jeden tag 4-5 x 20- 30 minuten neben dem auslauf. gleich mit zwei hunden.
den barsoi (ohne prüffung) und den bergamasker / irish wolfhound mix mit mehreren prüffungen.
 
der konnte frei rumlaufen in der stadt und wenn sich jemand beschwehrt hat, bei der polizei, brachte die ihn zurück und nicht ins hundeheim
Ist etwas OT, aber ist dir bewusst, dass es Menschen gibt, die Angst (und ich meine Angst!) vor Hunden haben? Unbeaufsichtigt herumlaufen lassen, so liest sich das hier für mich, geht gar nicht! Aber zurück zum Thema. Ich führe zwei Weimaraner am Geschirr neben dem Trike und das geht ganz hervorragend. Bin ich mit dem Rüden alleine unterwegs, geht es ganz ohne Leine, bei der Hündin nicht ganz so gut. Zurückrufen bei der Jagd? Ich glaube, das wird nix! Der vorherige , völlig irre Weimaraner, ließ sich von einem Sprung Rehe abrufen. Ohne Ausbildung.

Dirk, Leine ist doof
 
aber ist dir bewusst, dass es Menschen gibt, die Angst (und ich meine Angst!) vor Hunden haben?
ja klar, hat mehrerern menschen die angst vor hunden genommen, .... bei der längsten brauchte er 3 jahre.
die "alte" nachbarin hat er immer zum einkaufen begleitet und ihr die tasche nach hause getragen.
und die kindergärtnein hat sich bemüht das die wenigen eltern (1 elternpaar) die gegen den hund waren, sich damit anfreunden konnten.
so konnte der hund weiterhin in der pause auf dem kindergarten platz die kinder unterhalten.
selbst die kinder konnten dem sagen nein,.... wenn eine katze kahm und das klappte.
wenn du dem als wildfremder den knochen aus dem maul nehmen wolltest, hat er ihn dir hingeworfen in erwartung "es geht was".
den ratten stand er auf dem schwantz, und leckte sie nass, danach beobachtete er, wie sich die ratte vor seinen augen von seinem sabber putzte.
das konnte er stundenlang wiederholen. o_O solange die ratte nicht abhaute.
ich hatte jeden tag leute in der hütte die den hund zum laufen mitnehmen wollten, selbst jene die panische angst hatten.
er war somit stadtbekannt und hatte die narrenfreiheit, weil er soooooo toll war.

alles im grünen bereich ich hab mich gekümmert und bekahm meinen "dank" vom hund und von den mitmenschen die einen wohlwollenden hund durchaus zu schätzen wissen.
 
und eben nein ,das problem ist zu 99% der/die besitzerIn
Kann ich mit meinem Deutsch-Kurzhaar nicht nachvollziehen. Mein Hund Jagd zwar auch nicht , wenn ich nein sage , aber von der Leine lasse ich ihn ganz sicher nicht. Denn der Jagdtrieb ist ein Trieb , den kann man nie 100% wegtrainieren. Jagdhunde wurden über Jahrhunderte gezielt gezüchtet.
Mit anderen Hunderassen mag das funktionieren , bei Jagdhunden eher nicht.
Man stelle sich vor: Mein Jagdhund bringt mir ein Reh , wie soll ich erklären , daß das kein Akt des wilderns war? ;)
 
Man stelle sich vor: Mein Jagdhund bringt mir ein Reh
dann ist das deine schuld, oder ? und ist auch richtig so.
einen hund ohne leine laufen zu lassen oder einen hund unbeaufsichtigt von der leine lassen sind wohl zwei paar schuhe.
es gibt menschen die interpretieren einfach immer nur den schlechtesten fall der möglich ist in etwas hinein.
wehe der hund macht das. *augen verdreh* dann hätten wir nur beissende hunde weil ja der auslöser der besitzer ist.
aber gemessen an den wildernden fahrenden homosapiens können sich die hunde lange bemühen nur annähernd so viel leid zu verbreiten.
schaffen werden sie das nie. (y)
 
was hat der ganze smalltalk hier mit zughunden zu tun ?

zum ziehen braucht man ne leine, also alles offtopic ...
 
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