Eine interessante HPV-Alternative zu Hilfsmotor?

Beiträge
117
Hallo liebe Gemeinde,

Bei meiner Recherche fuer eine Alternative zum E-motor, bin ich auf dieses Projekt gestossen: https://www.superwheelsystem.com/

Offensichtlich wurde am Dundalk Institut fuer Technologie ein Rad entwickelt welches Gewichtsenergie in kinetische Energie umwandelt.
Ich hoffe irgendwann wieder zurueck in Irland zu sein und u.U. es an meinem QV auszuprobieren falls passende 20'' Raeder bis dahin existieren.

Hat sich hier schon jemand damit oder etwas ahnlichem auseinandergesetzt?

Ich finde die Idee spannend, meine moegliche Tretkraftunterstuetzung ohne E-Motor zu bekommen und vor allem Gewichtsabhaengig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also für mich sieht das wie eine Neuauflage eines „Perpetuum Mobile“ aus. Ich sehe da die Vorteile nicht.
LG Oliver
 
Das DKIT wo es entwickelt wurde, ist eine technische Universität, die recht anerkannt und seriös ist und ohne wissenschaftlichen background hätte dieses Projekt kaum Förderung bekommen. So wie ich das verstehe ist es auch kein Perpetuum Mobile das Energie aus nichts erschafft sondern ein System das Energie umwandelt sodass diese effektiver genutzt wird für den gewünschten Zweck- vereinfacht gesagt: Anstatt dass dein Gewicht das Rad staucht/ runterdrückt, bewegt es dieses nach vorne.
 
Nachdem dort so schön mit großen Zahlen hantiert wird (30% more efficient than standard wheels). Was ist der Vergleichswert? Also wie effizient ist das Standartrad bereits? 95%, 99%?

Macht für mich den Unterschied zwischen wirklicher Verbesserung eines Systems und Spielerei aus.
Abgesehen vom Preis und des bestimmt nicht geringeren Wartungsbedarfes in Vergleich zu speichen.

Und kann jemand das Funktionsprinzip ohne Marketinggeschwurbel erklären?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und kann jemand das Funktionsprinzip ohne Marketinggeschwurbel erklären?

Die Feder wird sobald du "darauf sitzt" gestaucht, sammelt also Energie, rotiert weiter und setzt diese Energie frei sobald du "nicht mehr darauf sitzt".


Ob das System allerdings effizient usw. ist, hängt davon ab, ob das System Energie verpuffen lässt (Federung vertikal zur Fahrtrichtung), Massenträgheit, usw.

Abgesehen davon vermute ich, dass an diesem Rad noch einiges optimiert werden kann. Grundsätzlich finde ich das System interessant :unsure:

Fraglich ist jedoch auch ob diese Konstruktion im Betrieb hoch und runter federt, was im VM sehr unpraktisch ist, vor allem wenn es schnell fährt.
 
(WTECT) ‘Weight (mass) to energy conversion technology, transform the user’s weight to turning power during rotation to improve cycling efficiency.
Der Hangantriebskraftverstärker gehört an den Fahrer, nicht ans Rad.;)
Ein Laufrad, das "30% Energie" zurückgewinnt, hat vermutlich einen um 40% höheren Rollwiderstand. Oder es geht bergab, da nutzen auch Biopren und Traction King :rolleyes: .

Gruß
Christoph
 
Masse in Energie umwandeln? Laut Einstein ist das zwar möglich, aber hier sind wir wohl bei was anderem. Wenn durch die Gewichtskraft rine Energie freigesetzt werden soll, muss sich die Masse nach unten bewegen. Aber dann ist die Masse irgendwann unten und um den Vorgang zu wiederholen muss die Masse wieder angehoben werden. Ich hatte mal einen Tretroller mit einer Wippe auf dem Standbrett. Da habe ich Anteieb erzeugt, indem ich mich abwechseln vorne und hinten drauf stellte. Glaub mal nicht, dass das weniger anstrengend war. Ähnlich funktioniert was "Pumping" auf dem Mountainbike, besonders aber BMX auf dem Pumptrack oder im Skatepark auf den Rampen. Masse ist ein Energiespeicher (Lageenergie / potentielle Energie entsteht durch die Höhe und kinetische Energie durch die Geschwindigkeit.), aber keine Energiequelle. (Gut außer eben das Unwandeln von Materie in Energie bei Kernkraft.)

Auf der Webseite heißt es, dass es sich um eine "Suspension", also Aufhängung/Federung handelt. Es ist sicherlich Möglich, beim Einfedern die Bewegung nach unten in Vortrieb umzuwandeln, aber woher kommt dann die Energie, um wieder hoch zu kommen? Federung (Luftreifen, flexible Rahmen und extra Federelemente) ist genau dadurch Effizientgewinn, dass an Unebenheiten die Masse etwas mehr auf gleicher Höhe bleibt, also weniger Energie in die Auf- Abbewegung verloren geht. Selbst falls dieser mysteriöse Mechanismus etwas effizienter sein sollte, als bisherige Federung, wäre er vermutlich schwerer (auf jedenfall im Vergleich zur einfachen Luftreifen-Federung), komplexer (Wartungsintensiver und anfälliger) und macht schlimmstenfalls sogar den Kurbelantrieb ineffizienter.
Es könnte sogar sein, dass der Kurbelantrieb gefedert ist, was dafür sorgen würde, dass ein Teil der Tretenergie zeitverzögert am Reifen ankommt, was eine Art Schleuder-Effekt erzeugt, der sich fälschlich wie eine Tretunterstützung anfühlen könnte.

Also ich kann es nicht definitiv sagen, bin aber bei diesem Produkt seeehr skeptisch. Besonders eben da die Technik nicht richtig erklärt und gezeigt wird. An der Stelle im Video, wenn sich das Rad beim Entlasten wie von Zauberhand (ein bisschen) dreht, sind übrigens die Federn garnicht installiert…
 
Natürlich ist so ein System haushoch überlegen, wenn eine magische Kraft das 'Gewicht' hochhebt und beim Herunterplumpsen die kostenlose potentielle Energie effektiv und effizient in eine Drehbewegung umsetzt...
Ansonsten kann das Federrad auch nur die Energie der ordinären Beine umsetzen. Der Zauber kommt allein aus der geänderten zeitlichen Verteilung (siehe dazu die kontroversen Diskussionen um den Runden Tritt) durch die Zwischenspeicherung in den Federn.
Im Englischen Garten konnten früher herumlungernde Physikstudenten ein Reitrad bewundern/belächeln, dessen Be-Sitzer den gleichen Unfug propagierte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spannend, aber mit 9-fach Schaltung holt mich das nicht vom Hocker. Sieht mir auch nach Schraubkranzdriete aus. Wenn man sich da nicht mal diese Mühe macht, dann will ich es auch nicht.
 
Wieviel Energie kann denn in den Felgen gespeichert werden? Wenn es wie ich befürchte, nur eine geringe Menge ist, dann wird das System nur durch das Zusätzliche Gewicht ineffektiv.
Die Frage wäre, wieviel Hm schafft das System?
 
Ein Hütchenspieler-Trick. Möglichst viel unnütze Mechanik, damit der Betrachter nicht erkennt, wo die Energie verloren geht.
 
Ein weiterer Versuch auf Dummfang zu gehen mit einem Perpetuum Mobile. Und dafür geben Leute tatsächlich so viel Geld aus wie für ein gebrauchtes, funktionierendes Pedelecsystem.
Man kann keine Gewichtskraft, in der Ebene, in Vortrieb umwandeln, das verletzt den Energieerhaltungssatz, da so einfach kinetische Energie "erschaffen" werden würde, während die potentielle Energie gleich bleibt. Das ist schlicht unmöglich.

Schade das so ein Mist nicht rechtlich belangt werden kann... oder doch?
 
Ich hatte das Projekt mal angemailt und jetzt auch ne Antwort bekommen. Offenbar testen die auch mit Velomobilen und wie Henri schon erahnt funktioniert das Konzept eher schlecht an gefederten Rädern und ist außerdem recht schwer mit 6.5 kg. Nach Dummenfang sieht es zumindest für mich jetzt nicht aus, wenn der Entwickler mir quasi eher davon abrät. Das System selbst ist wohl noch relativ jung, hat aber zumindest das Proof of Concept schon überstanden.

Ich bin jetzt selbst nicht der technisch versierteste Typ, aber wie bereits gesagt ist das DKIT nicht wirklich für Esoterik Unsinn bekannt. Ich werde mir auf alle Fälle vor Ort ein Bild machen sobald ich wieder in Dundalk bin. Sollte nichts dagegen sprechen es zumindest an meinem Up auszuprobieren und zu "erfahren" was dieses System leistet (oder nicht) und inwieweit es sinvoll ist beim VM u.U. auf Federung zu verzichten zugunsten dieses Rades falls es funktioniert wie gewünscht.

Anbei noch der interessante Teil der Antwort von Superwheel im Original:


Thank you for your enquiry..
Interestingly, we are started testing on a velomobile.. one of the
problem we found that is the suspension system in the velomobile .. as
the SuperWheel itself is a suspension system, and does not want another
system take the energy away. Answering your questions -
1, Yes , we will build the 20inch, but no launch date yet.. may know
more later this year.
2, We tested the 20in in early 2019, we found that the freewheel not as
good as the 700mm, but seems had better power, see video
3, The wheel weight about 6.5kg..
 

Anhänge

  • velobike1.jpg
    velobike1.jpg
    190,6 KB · Aufrufe: 40
Nur.. Hier soll "30% Energie zurück gewonnen werden". 30% von was? Welcher Energie? Soweit ich die Funktion sehe wird da einfach Energie hin und her gewandelt und das führt zwangsläufig zu niederem Wirkungsgrad.
Der Test für die Wirksamkeit ist doch super einfach : zwei gleiche Räder, aber eines mit dem Teil hier und das andere mit normalem Rad , Messkurbel dran und Vergleichsfahrt machen. Welches Rad schneller ist bei gleichem input kann ich dir jetzt schon verraten...
 
Das Prinzip ist wirklich genial! Es arbeitet mit einer zusaetzlichen Masse aus Unobtanium. Die Federn sind ebenfalls aus diesem Material, dessen ungewoehnliche Eigenschaften hinreichend bekannt sein duerften. Wenn man sich das mal klar gemacht hat, ist die Wirkungsweise verblueffend einfach. Was ich dabei nicht verstehe, warum da noch eine Schaltung verbaut wird.

OLIVER! AUFWACHEN!!
 
Schade das so ein Mist nicht rechtlich belangt werden kann... oder doch?
Bleib' mal auf dem Teppich. Im Text wird nichts behauptet, was physikalisch unmöglich ist. Aber es ist halt alles geschickt formuliert. Selbst die 30% Effiziensteigerung können stimmen, wenn man sich auf den Totpunkt der 'normalen' Kurbel bezieht. Mein 20kg Stadtrad ist beim 'in den Keller-tragen' sogar um 100% effizienter als jedes Velomobil. Ehrlicherweise wird das neue System als 'Suspension' bezeichnet, und nicht als perpetuum mobile.
Wer Heilsversprechen herauslesen will, kann wohl. Werbung für Mist ist aber erlaubt. Mancher freut sich sogar an Mist mit Federn und bunten Bändchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten