Klimawandel - mehr Zahlen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
[...] wenn bis dahin nicht die massive Verschwendung öffentlicher Gelder [...]

Einspruch!

1. Selbst wenn man den bisher größten Wasserstoff-Forschungsbetrag, die zwei sogenannten "Tiefensee-Milliarden" von 2008, heranzieht, dann ist das Geld immer noch tausendmal besser angelegt als in einem Autobahnlückenschluss oder einem Zwölftel Flughafen. Der technologische Schritt nach vorn war in der Laufzeit der Projekte gewaltig, und die periphären Technologien (Druckregelung, Dichtungstechnik, Sensorik...) haben sehr starkt davon profitiert. Im Grunde könnte man auch ein paar Milliarden für ein Lila Fliewatüüt oder die Perpetuum-Mobile-Forschung springen lassen, der Outcome an Fachleuten, Patenten und technologischem Fortschritt ist (fast) immer positiv, die Namen und Zielsetzungen der Programme zielen doch nur darauf, daß diese Programme politisch durchsetzbar sind. Irgendwann ist man halt von der kontinuierlichen Druchfütterung der Forschung zur projektbezogenen Finanzierung durch Förderprogramme übergegangen, im Grunde läuft es aber auf die gleiche Gießkannenmethode wie in den 70er Jahren hinaus, nur daß man mehr Anträge schreiben muss.

2. Du denkst bei H2 sicher an die tausenderlei Schwierigkeiten für den Endverbraucher und die ineffiziente Kette Windrad-Speicher-Auto. Da hst Du teilweise recht. Das will aber im Grunde (fast) niemand wirklich. Keiner will wirklich im großen Stil H2 aus Windstrom in Brennstoffzellenautos reinstecken, das macht man nur weil beim Thema "Auto" alle hinhören und der Verkehrsminister strahlt, die Papis mit ihren Jungens zum Tag der offenen Tür pilgern und sich alle einen drauf schlackern, daß es überhaupt geht, man hielt damit die Energieagenturen der Länder am kacken, die für diese Propaganda abgehalfterten Chemikern Arbeit gaben und fütterte damit Hunderte sogenannter Netzwerker durch, die für Kaffeetischplaudereien Geld kriegen und manchmal Frau Nahles oder Herrn Trittin in den Sattel eines Brennstoffzellenfahrrades halfen. Das war aber wiegesagt nur das Aushängeschild für die Akzeptanzförderung in der Politik und beim einfach gestrickten Bevölkerungsanteil.

3. Bei Industrieanwendungen und Großraumtechnik sieht das alles ganz anders aus. Wir haben schon seit Errichtung der Buna- und Leunawerke, also seit den 40er Jahren, ein ausgeprägtes H2-Pipelinenetz, in den Gasometern war immer schon sogen. "Stadtgas", das aus bis zu 60% H2 bestand und gar nicht komprimiert war, und für die Stahl- Margarine- (!!einer der größten Abnehmer von H2!!)- und Chemieindustrie wäre Elektrolyse-Wasserstoff ein Geschenk des Himmels. Zur Zeit stammt das alles noch aus aufgespaltener Kohle!!! Deswegen ist auch jetzt schon neben jedem großen Stahl- oder Chemiewerk eine große H2-Anlage von Linde, Air Liquide oder Airproducts. Man möchte das Prozessgas Wasserstoff demnächst elektrolytisch herstellen und per Pipeline an die Industriebetriebe liefern, wo es ganz altmodisch in riesigen Gasometern verlustfrei drucklos oder in Zylinderspeichern bei ein paar Bar verlustarm zwischengespeichert wird. Und in diesem Fall ist der 70%-Wirkungsgrad der Elektrolyseure mehr als prima, die Stahlqualität steigt gegenüber der Koksfeuerung ungemein, der Schadstoffausstoß sinkt gewaltig und nicht zuletzt sinkt die Notwendigkeit, Importkoks zu verwenden.

Die H2-Leute sind nicht doof. Nur klafft ziwschen wirklichen Zielen und kommunizierten Zielen eine Lücke, damit keiner kommt und denen unlautere Industrieförderung nachsagt und das alles etwas volksnäher daherkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ab 42:07 erklärt er so schön, welches Fortbewegungsmittel wieviel CO2/Personenkilometer verbraucht, den Teil hätte ich gerne weiter aufgeschlüsselt (Beziehungsweise gewußt, vorher die Zahlen kommen). Ich würde vermuten, nur bei den Radfahrern wurde die Nahrungsaufnahme mit einberechnet. Menschen sterben aber ohne regelmäßige Nahrungsaufnahme, unabhängig von der Fortbewegungsart...
Er erwähnt doch, dass nur die zusätzliche Nahrungsaufnahme berechnet wurde, weil Radfahren wie jede Fortbewegungsmethode Energie verbraucht. Den Grundumsatz kann man weglassen, weil der bei jeder Fortbewegungsart gleich ist (sogar, wenn man sich gar nicht fortbewegt).
 
Den Grundumsatz kann man weglassen, weil der bei jeder Fortbewegungsart gleich ist (sogar, wenn man sich gar nicht fortbewegt).
Nein, auch Autofahren kostet Energie (zumindest für den Fahrer) und ÖPNV kostet sogar noch mehr Energie (oder wohnst du direkt im Depot, ich muss erst zur nächsten Haltestelle).
 
Nein, auch Autofahren kostet Energie (zumindest für den Fahrer) und ÖPNV kostet sogar noch mehr Energie (oder wohnst du direkt im Depot, ich muss erst zur nächsten Haltestelle).

Wäre die Frage, ob das drin ist. Nur ist der Verbrauch beim Auto schon mal geringer und betrifft halt eben nur den Fahrer. Wie man das auf die Durchschnittsbesatzung umrechnet, gute Frage. Zur Haltestelle dürfte auch nicht unglaublich viel Energie anfallen, da das meist zu Fuß erledigt wird und die nächste auch nicht meilenweit entfernt ist. Ich sehe es aber eher so, dass hier nur die Personenkilometer verglichen werden, also Haltestelle - Haltestelle.

weiterhin den Gesundheitsaspekt beim Radfahren. Den energetischen Mehraufwand muß man fairerweise auch dem Autofahrer anrechnen, falls der sich außerhalb seines Vehikels sportlich betätigt.

Der gesundheitliche Aspekt ist beim Radfahren doch Nebensache. Hier werden nur Transportmittel verglichen und nicht Lebensstile. Und nicht jeder Autofahrer betätigt sich auch sportlich.
 
Prozessgas Wasserstoff
Alles richtig was du schreibst. Doch meine gesamten Ausführungen drehen sich um das angepriesene Strom-Speicher-Medium Wasserstoff, also Netzpuffer-Technologien (im Vergleich zu Alternativen)... und die hier wie da dazu vorgetragenen Argumentationslücken. Über die Primärenergie-Rechnung bei KFZ-Anwendungen (BE vs. H2) dürften wir uns auch weitestgehend einig sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
68747470733a2f2f7777772e70762d6d6167617a696e652e64652f77702d636f6e74656e742f75706c6f6164732f73697465732f342f323031372f31312f4953452d323838315f4167726f70686f746f766f6c7461696b2d50696c6f74616e6c6167652d31302d31303234783531322e6a7067


Fraunhofer ISE veröffentlicht Leitfaden zu Agro-Photovoltaik

Mit dem Leitfaden wollen die Autoren Landwirten, Kommunen und Unternehmen praxisgerechte Informationen zur Agro-Photovoltaik geben. Zudem machen sie Vorschläge für eine Anpassung des rechtlichen Rahmens.
‘Unter allen Photovoltaikanwendungen birgt die Agro-Photovoltaik nach Ansicht des Instituts besonders großes Potenzial. Nur rund vier Prozent der deutschen Ackerflächen würden ausreichen, um mit ihr bilanziell den gesamten aktuellen Strombedarf in Deutschland zu decken.’
 
Agro-PV macht mehrfach Sinn, wenn die Trägerkonstruktion so hoch ist, dass ein Traktor mit seitlichen Auslegern drunter durch passt, also höher und breiter als auf dem Foto.
- PV Schatten kann Hitzestreß für Pflanzen reduzieren. Auch weniger Verdunstung
- Landbesitzer macht doppelt Einnahmen, Lebensmittel und Strom
- Auf "schlechten" Böden können immer noch Schafe oder Hühner gehalten werden.
 
Sieht Scheiße aus.
Wie sieht es mit Regen und Verschattung aus?
Wenn es keine Probleme beim Pflanzenwachstum gibt warum nicht?
 
Mal so nebenbei eine Darstellung, warum der (Welt-)Frieden das Öl braucht ...
Es wird verkauft und sorgt so dafür, das einige Länder ihre Schulden bezahlen können. Dies sorgt für eine gewisse Stabilisierung der betroffenen Wirtschaften, was sich wiederum positiv auf deren Bevölkerung auswirkt. Wenn jedoch, wie zB durch Corona der Ölpreis zu niedrig ist, sind die Einnahmen nicht mehr hoch genug, was dann ein Konfliktpotential befördert. Zusätzlich sei erwähnt, dass die Einnahmen aus Ölverkauf oft nur einer kleinen Elite helfen und nicht in einen Wandel der Infrastruktur investiert wird. Der Status Quo soll also erhalten bleiben.
 
Den erregt und lautstark angebrachten Vorwurf: "aber ihr Radfahrer verbraucht doch auch Energie! Das muss man mit einrechnen!" höre ich bei Diskussionen im analogen Leben (soetwas gab es vor Corona noch: man traf sich auf Festen usw. mit den unterschiedlichsten Menschen) ebenfalls "gerne". Im Vergleich zur Verwendung eines gängigen PKWs halte ich das für lächerlich vernachlässigbar.

Hier ein Beispiel:
Hin - und wieder fahre ich morgens nach Aachen zu meinen Eltern und nachmittags zurück. Das sind rund 200km. Die Strecke ist für hiesige Verhältnisse flach (total 342hm laut Brouter), sodass ich Steigungen & Gefälle der Einfachheit halber vernachlässige. Auch "schlabbere" ich Beschleunigungsvorgänge nach Stops an Ampeln & Kreuzungen.
Angenommen, ich fahre einen Schnitt von ca. 32km/h, so muss ich laut www.Kreuzotter.de konstant 100W treten und brauche ca. 6h Fahrzeit.
Der Mensch hat laut Literatur beim Radfahren einen Wirkungsgrad von ca. 20% (Kreuzotter rechnet mit 22%). Mit 20% komme ich auf einen Energieverbrauch von 100W x 6h X 5 = 3 kWh. (Kreuzotter kommt mit meinen Daten auf 2400kcal für die 200km Strecke)

Würde ich mit einem durchschnittlichen PKW fahren, der 7,5L Sprit/100km schluckt, so wäre das ein Verbrauch von ca. 2 x 7,5L/100km x 10kWh/L = 150kWh Energie.
Fahrrad / PKW = 3kWh / 150 kWh = 0,02 = 2%!

Den Grundumsatz lasse ich bei der Betrachtung weg, denn ich lebe so oder so. Der Einfluss der Änderung des Grundumsatzes wegen der sportlichen Bewegung liegt in der Gesamtbetrachtung im Promillebereich. Außerdem erhöht Ausdauersport den menschlichen Wirkungsgrad ;-).

Langer Rechnung kurzer Sinn: mit dem VM brauche ich zwar 3x soviel Zeit, wie mit dem PKW, aber nur 2% der Energie! Schlag' meinetwegen 50% drauf wegen der vernachlässigten Starts/Stops und Steigungen. Dann sind es halt 3% vom PKW Energieverbrauch...
 
Was denkt ihr ? Gibt es eine Revival?
Sinnvoll wäre es ja, da die Allgemeinheit geschädigt wird.
Nanu? Bei velomobilforum .de wird doch u.a. für die verteufelten Spritschlucker geworben. Auch die Verteufler unterstützen die Plattform mit ihren Beiträgen ......
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht in einer Diskussion um Energiebilanzen, wenn er die Energiebilanz unmittelbar betrifft.

Es ging um den CO2-Ausstoß pro Personenkilometer, da spielt Gesundheit keine Rolle. Ob ich in meiner Freizeit stricke oder Bungee-Jumping mache, ist ebenfalls völlig irrelevant.

@Rodge: Geht ja eher ums CO2, was beim Auto mit dem Sprit ja schon drin ist. Produktion wird leider viel zu oft vergessen. Wenn man die einrechnet und von dem geschönten Wert aus dem Prospekt (also die 90-120 Gramm) zu einem realistischen geht (zumindest bei allen Nicht-Vertretern, viele Autofahrten sind ja Kurzstrecke, wo deutlich mehr CO2 rausgeblasen wird), dann käme man der Realität schon näher.

Dennoch schöner Vergleich, wie viel sparsamer Radfahren ist und dass das Energie/Zeit-Verhältnis beim Rad auch deutlich besser ist.
 
Nanu? Bei velomobilforum .de wird doch u.a. für die verteufelten Spritschlucker geworben. Auch die Verteufler unterstützen die Plattform mit ihren Beiträgen ......
,,Bad news is good news'' und ,,nur keine Nachricht ist eine schlechte Nachricht'', in diesem Sinne hättest du sogar recht. Die leibhaftige Spitzfindigkeit :) ...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten