Winterreifen - Überblick?

Bei Wolfpack wurde viel gelabert, aber rüber kam nichts. Man hätte so gute Kontakte zu Vittoria. Mit Jakob haben wir nun einen guten Mann bei Schwalbe der sich auch für unsere Belange einsetzt. Zu Conti hat man überhaupt keinen Draht mehr oder man stellt sich tot. Wüsste nicht, dass sich Guido für unsere Szene stark macht in Hinblick auf Reifen. Wäre mir neu. Das mit den 4000 Stck. kommt hin. meist sind es aber 5000 St. Aber wer tut sich das an. Was haben wir schon mit anderen Produkten versucht etwas auf die Beine zu stellen, wo man meinte da gibt es einen großen Markt (z. B. Trommelbremsnabendynamo oder Hydraulische Ansteuerung). Mit unseren Stückzahlen können wir nichts reissen. Sind wir ja schon froh um den ProOne Rekord der nicht vor September zu ausgewählten Händlern kommt. Bei Michelin beginnt die letzte Charge des BlueFlange, bevor dieser komplett eingestellt wird, da Michelin den Support für den Eco-Shell Marathon eingestellt hat.
 
… erstaunlich … und traurig … denn heute dürften mehr potentielle 406er Kunden auf der Straße sein als 2010, wo ja noch was ging

Allerdings kaufen die Leute lieber das Schnäppchen im Netz, das ja vermeintlich fast so gut wie der von ein paar Engagierten ins Leben gerufene Spezialreifen ist … aber billiger

Ich habe noch Rekordreifen 406/559/622… die keiner haben wollte, weil ich die empfohlenen VKs aufgerufen habe:unsure:
 
… erstaunlich … und traurig
Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich würde gerne für einen wirklich richtig guten 406 Reifen (fürs Zweirad) auch einen entsprechenden Betrag zahlen. So auf dem Level der Compass / René Herse - Reifen, das wäre fein. Wenn ich im Jahr 1 - 2 Reifen brauche ist mir das auf jeden Fall das Plus an Fahrfreude (und am Besten auch Zuverlässigkeit wert). Denn genau darum geht’s doch zum Großteil: um Fahrspaß! Aber wie immer: your mileage may vary...
 
Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich würde gerne für einen wirklich richtig guten 406 Reifen (fürs Zweirad) auch einen entsprechenden Betrag zahlen.
Geht mir auch so.
Ich komme aber hier mit ProOne durch den Winter.
Ich denke bei den geringen Stückzahlen muss man einen Preis von min. 70€ anpeilen

Die meisten User hier stöhnen schon bei über 30€. … schwierig

es ist halt ein Unterschied ob man 10000 Mal Massenware verkauft und daran 2-3€ /Stk. hängenbleiben oder ob man das gleiche Geld mit 100 Reifen machen muss.
 
Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich würde gerne für einen wirklich richtig guten 406 Reifen (fürs Zweirad) auch einen entsprechenden Betrag zahlen. So auf dem Level der Compass / René Herse - Reifen, das wäre fein.
Hat denn schon mal direkt bei Rene Herse Cycles angefragt, ob die offen für so was sind? Dafür würde sprechen, dass sie schon viel Erfahrungen mit kleinen Serien haben. Dagegen, dass Velomobile und Recumbents nicht wirklich ihr Marktsegment ist und sie selbst solche Räder nicht fahren und die Reifen in der Praxis nicht so gut testen könnten.

Man könnte vielleicht auch direkt wie Rene Herse bei Panaracer in Auftrag produzieren lassen. Aber wer ist dieser 'man', der die Zeit, das Wissen und bereit ist das geschäftliche Risiko für einen Nischenmarkt einzugehen mit der offenen Frage, ob die Dinger überhaupt in ausreichender Stückzahl verkauft würden ... ;)
Die meisten User hier stöhnen schon bei über 30€. …
finde ich auch ein wenig verständlich. Im Vergleich zu Autoreifen und deren Kilometerleistung erscheinen Fahrradreifen einfach schweineteuer. Nehmen wir mal an man kauft Reifen für 70€, bei einem Dreirad sind das 210€ pro Reifensatz. Gehen wir davon aus, dass sie 5000 km halten, dann wären wir bei Kosten von 4,20 € pro 100 km. Das ist dann ungefähr so teuer wie der Strom, um 100 km mit dem Elektroauto zu fahren. Oder ein Reifensatz entspricht 750 kWh Strom für den E-Tank. Wenn man jetzt zusammen mit 4 Fahrrädern anstatt mit einem Auto fährt, kann man Faktor 4 nehmen. Klar, dass ist jetzt wie Apfel(saft) mit Tomaten vergleichen oder eine Milchmädchenrechnung. Will nur sagen, dass es im Mobilitätsvergleich keine Peanuts-Beträge mehr sind. (Und gleichzeitig darf es einem der Fahrspaß und/oder zusätzliche Sicherheit natürlich auch Wert sein. Man gibt sein Geld ja auch gerne mal für weniger sinnvolle Sachen aus).

Ich weiß nicht, ob die Margen bei Schwalbe/Conti so gering sind, dass sich das für die nur in riesigen Stückzahlen lohnt oder die sich bei den Preisen dumm und dämlich verdienen. Ob ein Reifen für 60 € UVP auch 10 bis 20 € teurer als ein Reifen für 20 € UVP in Entwicklung und Produktion ist? Und ich kann auch verstehen, dass man frustriert ist, wenn Schwalbe die fünfundachtzigste Variante von einem MTB Reifen rausbringt und dafür dann den einzigen wirklich guten breiten 20 Zoll Reifen aus dem Programm nimmt.

Ich glaube wenn ein Reifenhersteller ernsthaftes Interesse für die Zielgruppe(n) dieses Forum zeigen würde, dann wären auch viele bereit mehr zu zahlen (wie viel ist die andere Frage). Rein hypothetisches Beispiel: Rene Herse kündigt einen 20" Reifen an, der auch bei niedrigen Temperaturen gut rollt und mit Näse und Winterwetter gut klarkommt. Sie sagen auch, dass sie auch in Zukunft 20" Reifen anbieten möchte, solange sie nicht auf den Reifen sitzen bleiben. Alleine schon die Initiative einer kleinen Firma und die Zukunft mitzugestalten wär mir einen deutlichen Aufpreis wert.

Praktisch hab ich wenig Hoffnung, dass sich in die Richtung was tut (egal ob große oder kleine Hersteller). Der 20 Zoll Markt wächst vermutlich für Lastenräder und schwere Pedelec-Velomobile. Da sind ganz andere Reifen gefragt.
 
Der 20 Zoll Markt wächst vermutlich für Lastenräder und schwere Pedelec-Velomobile. Da sind ganz andere Reifen gefragt.

...und meiner Erfahrung nach auch für kleine kompakte Räder wie Brompton, Birdy etc. Die sind jetzt auch zum “Lifestyle - Produkt” avanciert. Im urbanen Umfeld, für den Wohnwagen, das Wohnmobil, den Tagesausflug und für die Yacht. Ein Moulton hätte ich selbst gerne... n+1 ... ;)
 
Die Schwalbe DuranoPlus und DuranoDD sind gute Winterreifen, wenn die Priorität auf Trike-rodeln gelegt wird.
Gestern gegen meine Frau keine Chance gehabt. Sie hatte rundum Conti ContactSpeed und hat mich bei den kleinsten Steigungen stehen gelassen.
Ich musste viel Schnee-Staub schlucken ...
 
Uhh, ich hatte erwartet, dass die Anzahl der Spike-Reifen-Nutzer südlich des Mittellandkanals höher wäre als im Norden ...
Mein normaler Arbeitsweg, entlang des Kanals, wird nicht geräumt. Dort wären Spikes zur Zeit angebracht.
Heute am 3ten Wintertag (ohne Neuschnee) sind die Straßen jedoch wieder so frei, dass sich ein Umbauen nicht wirklich lohnt.
Ab Montag soll es eh wieder warm werden...
 
Fährt irgendwer mit Spikes?
Ja!
Am Mango 3x 42-406 Marathon Winter Plus,
am Lynx 1x dito und 1x in 47-599.
Klar kostet das massig extra Leistung (oder Geschwindigkeit), aber das Mango ist damit bei Glatteis, Schneeglätte und Schneematsch das am sichersten zu fahrende Fahrzeug, das ich habe (auch besser als PKW mit Winterreifen, btw [jedenfalls bei Glatteis]). Und auf das Lynx würde ich mich bei glatter Straße sonst nicht wagen. (Versuch macht klug)

Hab mich beim Durchlesen des Threads schon die ganze Zeit gewundert, warum ausschließlich von Spike-losen Reifen die Rede war.

(Auf das (Up-)Trekkingbike meiner Tochter hab ich letztgenannte ebenfalls montiert. Und für mein [seit Jahren zerlegtes] Citybike hatte ich sie damals auch, in 622.)
 
Fährt irgendwer mit Spikes?
Meine Frau hat Marathon Winter 47-559 am Zweitrad und mein Sohn Nokian W106 37-622 am Schulrad - aber das ist erst das erste Mal seit mehreren Jahren das die wieder zum Einsatz kamen. Ich habe mich mit dem Mango heute morgen mit den Conti Speed Contact auf die Straße gewagt, und das größte Problem waren v.a. schlecht geräumte Wege (und damit Furchen und viel Fahrwiderstand) - Glätte war bis auf ein wenig Driften hier und da kein Problem. An einigen Brücken¹ war ich aber zugegebenermaßen froh, dass ich nicht anhalten musste und der Gesamtschnitt lag bei knapp 20km/h auf 14km (normal 26-28km/h bei den Temperaturen). Fazit: Spikesreifen sind klasse, aber für gemittelt <1Tag/Jahr lohnt es sich einfach kaum.

¹gibt hier einige Radwege mit "Katzenbuckelbrücken" = kurze und relativ steile Auffahrt
 
Fährt irgendwer mit Spikes?
Da ich Flevo und Winterwetter eine wirklich unbrauchbare Kombination finde, haben meine Frau und ich an unseren Aufrechträdern Spikes, Nokian/Suomi Tyres W160 (Mount&Ground) seit ca. 10 Wintern jetzt. Da wir hier ja selten mal langanhaltend Schnee und Eis haben, wir aber auch nur einen Laufradsatz jeweils haben (wegen Nabenschaltung und so, daher immer richtiger Reifenwechsel), habe ich Reifen ausgesucht, die auf Asphalt noch passabel rollen und mit ausreichend Druck die Spikes wenigstens etwas entlasten. Außerdem gab es früher immer wieder Berichte, nach denen sich die Spikes bei Schwalbe durch die Karkasse durchgearbeitet hatten und dann den Schlauch perforiert haben. Auch von Spikeverlust las man häufiger. Keine Ahnung, ob das tatsächlich alles häufiger passiert ist (wer hat Erfahrungen?), aber beides haben wir mit unseren Reifen nie gehabt, sie bekommen jetzt nur langsam Längsrisse an den Flanken. Die W160 haben auch ein ausreichend tiefes Profil, dass man im Schnee damit gut vorwärts kommt. Diesen Winter habe ich einige Male auch den Kinderanhänger über verschneite Waldwege gezerrt, um zu Rodelhängen hin zu kommen.
Ich erinnere mich noch an den ersten Winter mit den Reifen: Vereiste Straße, rote Ampel, vor mir ein Auto. Die Ampel wechselt auf grün, ich trete rein und wundere mich, warum das Auto trotz aufheulenden Motors nicht losfahren will. Oder andere Straße: Auto will losfahren und rutscht nur mit der Vorderachse auf der abfallenden Fahrbahn gegen den Bordstein. Ich hatte in beiden Situationen keine wirklichen Probleme.
Nachteil der Suomi Tyres dürfte sein, dass man sie außerhalb von Finnland nur direkt beim Hersteller bekommt, aber die Haltbarkeit hat mich beim ersten Satz echt überzeugt. Zum Vergleich anbei zwei Fotos neulich am Fahrradbügel: Mit Tubus-Werbung im Bild mein W160 nach ca. 10 Wintern und im Vergleich dazu ein Schwalbe Spikereifen unbekannten Alters.

Gruß,
Martin
 

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Ich hab letzte Woche per Zufall entdeckt, daß der Schwalbe G-One Speed TLE als hervorragender Winterreifen durchgeht. Ich hatte am Up vorne noch von den letzten Wintern den Continental Top Contact Winter II in Größe 38-622 drauf. Hinten war dagegen der Schwalbe G-One Speed TLE in 40-622 montiert, weil ich das Hinterrad 'ne Zeitlang im Wolf mit diesem Reifen gefahren war. Sowohl den Conti Winter als auch den Schwalbe fahre ich tubeless.

Als hier vergangenen Montag der große Scheefall kam, wollte ich unbedingt im Laufe des Tages noch schnell das Hinterrad auch auf den Top Contact Winter II umbereifen, weil ich glaubte, der würde mit dem Schnee als ausgewiesener Winterreifen mit seinem Lamellenprofil und laut Hersteller spezieller Gummimischung deutlich besser zurecht kommen, als der Gravelreifen von Schwalbe mit seinem dezenten Igelprofil. Allerdings konnte ich auf die Schnelle den TopContact Winter II für das Hinterrad nicht in meinem Wust finden, und mußte so wohl oder übel mit dem G-One Speed hinten durch das Schneechaos. Aber oh Wunder, das Hinterrad lief mit verringertem Reifendruck stoisch dem Vorderrad hinterher, das sich jedoch etwas unerwartet, trotz verminderten Reifendrucks, ganz schön zickig benahm. Hatte ich so gar nicht mehr in Erinnerung, aber ich glaube, soviel Schnee, wie am Montag hatte ich in den vergangenen Jahren noch nie mit dem Top Contact Winter II erfahren. Einmal mußte ich sogar wegen des ausbrechenden Vorderrads mit dem Up in den Schnee.

Jedenfalls kam es nach der Erfahrung wie es kommen mußte; nicht der G-One Speed hinten wurde gewechselt, sondern der Top Contact Winter II vorne flog runter, und vorne kam auch der G-One Speed drauf. Ab sofort war das Fahrgefühl mit dem Up im tiefen Schnee, im Pappschnee mit Spurrillen und auf festgefahrenem, eisigen Schnee deutlich sicherer.

So erscheint mir der G-One Speed TLE, der ja ansonsten im Sommer durch schönen, leichten Lauf und anständigen Grip glänzt, geradezu eine reifentechnisch gesehen eierlegende Wollmilchsau. Sein Pannenschutz ist allerdings mit Butylschläuchen unter aller Sau. Aber mit gut funktionierender Dichtmilch befüllt incl. einer Extraportion Baumwollflocken, spielt dieses Manko bei mir keine Rolle.

Am Wolf fahre ich vorne den G-One Speed als 40-406 und schätze ihn als genau wintertauglich ein, wie den 40-622 am Up.
 
Am VTX bin ich die ersten paar Tage hinten mit dem G-One Allround 40-622 durch den Schnee gefahren, bevor runterum die Marathon Winter (vorn 47-507, hinten 50-559) draufkamen. Die Traktion der Noppen des G-One Allround war auf Schnee eigentlich immer ausreichend bis sehr gut.

Im Sommer/Herbst war am VTX hinten die meiste zeit ein älterer Conti Cyclocross Speed 42-622* (von 2017) drauf, der auf nassem Asphalt, Schotter, Sand, Waldboden, etc, eigentlich immer mehr Grip als der G-One Allround bot und auch etwas schneller lief. Unter 10°C lief der Conti dann allerdings merklich zäher und erscheint mir bei Kälte etwas langsamer als der G-One Allround. Beim G-One Allround ist mir der Speedverlusst bei Kälte jedenfalls nicht so aufgefallen.

*gleiches Profil wie der aktuelle Conti Speed Ride, aber der alte Cyclocross Speed hat keinen Pannenschutz, ziemlich dünne Flanken und ist deshalb wahrscheinlich etwas fixer
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon irgendwie doof, man zahlt teils 15000€ um das letzte bißchen Aerodynamik raus zu holen, muss dann aber auf Panzer-bzw. Billigreifen fahren, die das vm wieder auf Questnivau zurück werden..
 
Fluch der 406 Vorderräder?
Ich will die schnelle Meute hier ja nicht enttäuschen aber ich stelle hier mal folgende These in den Raum: die schnelle Sport-Fraktion hier, das liegt für die Reifenhersteller im Promille-Bereich und interessiert damit die großen Reifen-Hersteller nicht wirklich. 20 Zoll, da ist die Zielgruppe die verhältnismäßig gesehn immer noch niedrige Anzahl von Genuß-Liegetrikern und Klappräder-Nutzende... wenn nicht die olle Physik wäre, dann gäbs wahrscheinlich schon längst superschnelle, leichte VM mit drei oder vier 622 Laufrädern, oder?
 
Und dann nur noch gerade aus fahren? Größere Räder brauchen nicht nur in der Fläche, sondern auch im Radkastenvolumen mehr. Zudem hat man dann immer mehr Probleme bzgl Seitenkräfte. Bis auf den Grund der Reifenwahl gibt's keinen wirklichen für größere Räder.
 
Zudem hat man dann immer mehr Probleme bzgl Seitenkräfte.
Ist bei gut aufgebauten 24"/507 überhaupt kein Problem und mit stabilen Hochprofilfelgen auch in 26"/559 steif genug* (aber in beiden Größen ist die Reifenauswahl noch beschissener als in 20"/406).

24" mit Pro One in 23-520 wäre vielleicht ne Alternative (hab nur noch keine vernünftige Felge gefunden) aber dann ist man völlig auf den einen Reifen eines Herstellers angewiesen.

Mit 28" Rädern, 36 Speichen und steifen 42mm hohen Alufelgen werden die Laufräder dann allerdings merklich "weicher".

*ich fahr enge Kurven mit dem Trike viel härter als mit dem VM. Mir verbiegen hin und wieder die vergüteten 12mm Achsen der ICE Trikes, aber die Räder halten es aus.
 
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