LR MBB mit verstellbarer Rahmengeometrie und Federung

20210120_201548.jpg

An der vorderen Schwingenlagerung habe ich eine Hülse mit 10 mm Innendurchmesser in das Rahmenrohr eingelötet. Die Bohrung der Schwinge habe ich mit einem 12 x 1 mm Messingrohr ausgebüchst. Die Achse ist eine Schraube M10 mit Schaft.
 
Ich hab mal wieder Spikes montiert.

Auf welcher Felgengröße, 559mm? Weiß gar nicht, ob es Spikereifen auch für 24 Zoll gibt. Aber hier im Norden gibt es sowieso kaum noch Schnee, kein Geschäft für die Reifenhersteller.
Anderes Thema: Wenn ich mir das Bild der Rostbraunen so ansehe, sieht es aus, als ob die Gabel kaum Vorbiegung hat. Hast Du ein Maß der Vorbiegung? Nach meinener erfolgreichen Aufweitung einer Gabel könnte ich mich nun daran machen, auch die Biegung zu ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiß gar nicht, ob es Spikereifen auch für 24 Zoll gibt.
Ja, den Schwalbe Marathon Winter Plus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich durfte bei den Liegeradtagen in Ornbau mit der Rostbraunen fahren:
  • Das Losfahren war natürlich etwas hakelig, aber ich konnte schnell das Gleichgewicht halten und vorsichtig geradeaus fahren.
  • Enge Kurven habe ich mich aber noch nicht getraut; und auch nicht, mit voller Kraft reinzutreten.
  • Zwischen der höchsten und einer recht tiefen Sitzposition gab es vom Fahrgefühl her erstaunlich wenig Unterschied.
  • Ganz tief war dann wieder geringfügig schwieriger; weiß nicht, warum.
  • Das Rad fühlte sich hinten nicht ganz stabil an; ich denke nicht, dass es am Gurtsitz lag, sondern eher, dass im Rahmen/Hinterbau vielleicht etwas Spiel ist. Nicht nachteilig, wahrscheinlich mit etwas Gewöhnung kein Problem.
  • Bei einer bestimmten Sitzhöhe und Geschwindigkeit konnte ich die Lenkung nicht mehr so gut beruhigen, sondern kam in eine leichte Resonanz. Das dürfte aber mit etwas Gewöhnung gar kein Problem sein.
  • Wie gut die Rostbraune bei hoher Tretkraft, bei hoher Geschwindigkeit oder steil bergauf fährt, konnte ich mangels Gewöhnung nicht ausprobieren.
Im Vergleich zum MBB von @roland65:
Heute durfte ich das MBB probefahren; es war meine erste Fahrt auf einem MBB überhaupt:
  • Das Losfahren war natürlich gewöhnungsbedürftig, weil das Tretlager der Tretkraft ausweicht. Hier muss man einfach vorsichtig treten, mit dem Lenker etwas gegenhalten und vertrauen, dass es besser wird, sobald man rollt.
  • Aber wenn das MBB nach ein paar Pedalumdrehungen rollt, dann fühlt es sich an, als sei der Stabilisator angeschaltet worden. Ich konnte vollkommen problemlos dahinrollen oder treten. Ich denke, das liegt an dem großen Nachlauf, der sich hier positiv bemerkbar macht. Während die Treteinflüsse beim Anfahren sehr deutlich sind, sind sie beim Fahren viel schwächer.
Mir ist aufgefallen, dass mit dem MBB von @Nemberch der Geradeauslauf deutlich weniger stabil ist; das liegt vermutlich am deutlich geringeren Nachlauf. Dieser ist nach meiner Erinnerung bei der Rostbraunen im Bereich normaler Fahrräder, während er bei Rolands MBB sehr viel größer ist.

Fazit: Vom Fahrgefühl her finde ich Rolands MBB mit seinem viel besseren Geradeauslauf sympathischer (denn es ist dabei immer noch wendig genug für enge Kurven). Aber die Rostbraune steckt randvoll mit vielen guten Konstruktionsideen, sie sieht sehr aerodynamisch aus (Körper und Beine sind auf einer Höhe, die Arme ragen nicht nach außen, das Gepäck ist komplett hinter dem Körper), und offensichtlich lässt sie sich mit Übung sehr gut fahren.

@Nemberch, vielen Dank für die Probefahrt!
 
Hi Christoph,
Danke für den direkten Vergleich.
Wenn leicht möglich: Kannst Du (oder eine der Zitierten) bitte den Nachlauf bei @roland65 bzw. den Nachlaufbereich bei @Nemberch angeben?
Ich würd's gerne gleich nebeneinander sehen.
Gruß, Harald
 
Die unteren Streben zum Hinterrad werde ich noch etwas kürzen. Der Steuerwinkel ist zu flach. Es wird darauf rauslaufen, dass es in der steilsten Position einen Nachlauf von ca. 30 mm hat.
In der flachsten Position vielleicht doppelt so viel?
Ich kam von geplanten 15 cm dann doch auf 18 cm, weil mir der Winkel am Steuersatz etwas flacher geraten ist. Mehr als das konnte und wollte ich nicht korrigieren, damit meine kurzen Beine am Ende lang genug sind.
 
Hervorragend beschrieben, @Christoph Moder!

Und dann von mir noch mal nachgehakt, sofern nicht zu OT hier:
Kannst Du einen High-Level-Vergleich vom Fahreindruck zwischen
  • Python
  • Flevobike (sofern mal gefahren)
  • MBB von @roland65
  • der Rostbraunen von @Nemberch hier
ziehen?

Ich schätze die letzten beiden mehr als elegante, effiziente, spurstabile Racer ein, Python mehr zum relaxten Cruisen und Flevobike irgendwo als wendigeres, übersichtlicheres, mehr Citytaugliches Rad - oder liege ich komplett daneben?
 
Kannst Du einen High-Level-Vergleich vom Fahreindruck zwischen
  • Python
  • Flevobike (sofern mal gefahren)
  • MBB von @roland65
  • der Rostbraunen von @Nemberch hier
ziehen?
Puh, da muss ich Erinnerungen aus über 2 Jahren zusammenstückeln:
  • MBBs sind für Anfänger viel leichter zu fahren als Knicklenker.
  • Ich könnte mir vorstellen, mit dem MBB von @roland65 sofort eine Tour zu machen, und mit der Rostbraunen von @Nemberch nach 1–2 Stunden Übung. Mit den Knicklenkern bräuchte ich mindestens einen vollen Tag, besser mehrere.
  • Das MBB von @roland65 hat mir vom Fahrgefühl her besser gefallen, bis auf den sehr biegsamen Lenker.
  • Aber mit etwas Übung mag das ganz anders aussehen. Man kann sich an sehr viel gewöhnen; ich habe nur ein paar hundert Meter Fahrerfahrung.
  • Von den Knicklenkern fand ich dein Python am angenehmsten (bzw. am einfachsten für Anfänger). Aber mir ist auch sehr gut in Erinnerung, mit wie viel Kraft ich es um die Kurve drücken musste, weil die Rückstellkräfte so hoch sind.
  • Das Flevobike von @seilsteiger konnte ich auch fahren; hier hat mich vor allem die hohe Sitzposition gestört. Man kann dort einfach viel tiefer fallen als beim Python.
  • Ich kann mir vorstellen, dass ein Flevo wegen seines positiven Nachlaufs bei hohen Geschwindigkeiten besser beherrschbar als ein Python ist.
  • Das Python machen wohl v.a. folgende Eigenschaften anfängerfreundlich: die tiefe Sitzposition und der Self-Center-Effekt des negativen Nachlaufs sorgen dafür, dass beim Losfahren das Rad gerade bleibt und man sich leicht abstützen kann, und der Vorderradantrieb zieht beim Treten ebenfalls das Rad gerade.
  • Beim Flevobike fiel mir insbesondere das Anfahren schwerer; wenn ich beim Anfahren etwas bergab rollen konnte, ging es.
 
Hai Christoph,
Beim Flevobike fiel mir insbesondere das Anfahren schwerer; wenn ich beim Anfahren etwas bergab rollen konnte, ging es.
gerade bei Knicklenkern finde ich das Klicksystem noch wichtiger als bei normalen Liegern, damit ich eine gute Kontrolle habe. Grundsätzlich, damit ich nicht zu starke Schlangenlinien fahre, versuche ich tendentiell nach außen zu treten.

Gruß
Felix

PS: Du kommst ja eigentlich mit allen Fahrrädern gut zurecht, konntest ja zum Schluß das zweirädrige Hand-Fuß-Angetriebene von Uwe Marks bei der Pedalwelt-Schlußveranstaltung auch fahren.
Kannst Du eigentlich Einrad fahren?
 
Kannst Du eigentlich Einrad fahren?
Damit habe ich "ein wenig" Erfahrung.

Ich finde aber, dass Einradfahren nicht viel hilft, um andere Balance Geschichten "sofort" zu schaffen. Es ist eher so, dass man dann halt weiß, dass so etwas ne Weile braucht und man nicht so leicht ungeduldig wird.

Klettern, straffes Seil, Schlappseil, Slackline, Rola-Bola mit ein bzw. mit zwei Rollen, Knicklenker oder MBBs, Radfahren, zu Fuß gehen(!), Jonglieren, ...
Bei all den Dingen muss man halt üben, bis man kapiert, wie das jeweilige System funktioniert.

Zu Fuß gehen ist meiner Meinung nach wirklich kompliziert.
Wir schaffen das aber recht gut, weil wir wirklich viel Übung damit haben.

Gruß, Harald
 
Ich schätze die letzten beiden mehr als elegante, effiziente, spurstabile Racer ein, Python mehr zum relaxten Cruisen und Flevobike irgendwo als wendigeres, übersichtlicheres, mehr Citytaugliches Rad - oder liege ich komplett daneben?
Das hatte ich ja noch gar nicht beantwortet. Also:
  • Ich bin diese Räder viel zu wenig und zu unsicher gefahren, als dass ich das wirklich beurteilen könnte.
  • Ob ein Rad mit negativem Nachlauf bei hohen Geschwindigkeiten (und hohen Tretkräften) ausreichend spurstabil ist, wüsste ich auch gerne.
  • Die MBBs sind sicher für hohe Geschwindigkeiten geeignet. Da stellt sich nur die Frage, wie es sich anfühlt, wenn man nicht nur vorsichtig dahinrollt, sondern mit voller Kraft in die Pedale stampft. Ansonsten fahren sie sich kaum anders als ein normales Liegerad, während Knicklenker schon eine eigene Kategorie sind.
  • Ansonsten hängt es auch mit dem Radstand zusammen: ein kurzer Radstand ergibt bei gleichem Lenkeinschlag einen kleineren Wendekreis, was in der Stadt hilfreich sein könnte. Und ein Back2Back-Tandem mit seinem riesigen Radstand fuhr auch bei Tempo 95 noch wie auf Schienen.
  • Beim Python kann ich mir vorstellen, dass es auch mit Übung nicht superwendig ist, weil das Lenken so viel Kraft braucht. Wenn ich mir die Flevo-Videos von @Racertje und @Gasi anschaue, dann denke ich nicht, dass das mit dem Python trotz vermutlich ähnlichem Radstand möglich ist.
gerade bei Knicklenkern finde ich das Klicksystem noch wichtiger als bei normalen Liegern, damit ich eine gute Kontrolle habe.
Klickschuhe sorgen zumindest dafür, dass man nicht auch noch das Herumrutschen der Schuhe auf den Pedalen (was gerne mal bei hektischen Ausgleichsbewegungen auftritt) ausgleichen muss.
Kannst Du eigentlich Einrad fahren?
Naja ... zumindest wenige 100 m kann ich am Stück zurücklegen.
Bei all den Dingen muss man halt üben, bis man kapiert, wie das jeweilige System funktioniert.
Ganz genau. Einradfahren hat nichts mit Radfahren zu tun; und selbst das Fahren mit dem Einrad nichts mit dem freien Aufsteigen. Muss man alles einzeln lernen. Ebenso Knicklenker; die sind zwar einfacher zu fahren als ein Einrad, aber auch da hilft einem die Gewöhnung von einem normalen Fahrrad oder Liegerad wenig, sondern man muss die Reaktionen neu lernen; im Unterschied zum Einrad muss man sich wenigstens nur um das Lenken kümmern, statt auch noch mit der Geschwindigkeit das Gleichgewicht halten zu müssen.
 
Die Rostbraune ist momentan bei 57° Steuerwinkel und 130 mm Nachlauf.

20210803_190504.jpg

Noch ein Bild mit Gepäck.
20210801_124618.jpg
 
vielen Dank für die Probefahrt!
Vielen Dank für dein Interesse.

Natürlich schwingt ein dünner Stahlrahmen mehr, als ein gut proportionierter Carbonrahmen. Zumal die Schwinge 800 mm lang und nur zweidimensional ausgelegt ist. Bisher hat es mich nicht gestört. Die Sitzhöhe, glaube ich, war bei dir eher das Problem. Auf der Rostbraunen Sitzt man ca. 150 mm höher als auf Rolands Geschoss. Dadurch ist das Tretlager viel höher und deutlich vor dem Reifenaufstand. Das heißt, das Gewicht der Beine, die ja bedingt durch den flachen Steuerwinkel seitlich weg kippen wollen, stört mehr. Deshalb verschlechtert sich das Fahrverhalten auch nicht sonderlich, wenn der Rahmen steiler steht und somit der Nachlauf deutlich kürzer ist. Das ist wie immer ein Abwägen. Was soll mein Rad können und welche Nachteile bin ich bereit dafür in Kauf zu nehmen.
 
Natürlich schwingt ein dünner Stahlrahmen mehr, als ein gut proportionierter Carbonrahmen. Zumal die Schwinge 800 mm lang und nur zweidimensional ausgelegt ist. Bisher hat es mich nicht gestört.
Ja, ich denke die 2D-Schwinge könnte es sein, die ich gemerkt habe. Ich denke nicht, dass es am Rahmenmaterial selber liegt.
Auf der Rostbraunen Sitzt man ca. 150 mm höher als auf Rolands Geschoss.
Das könnte auch ein Punkt sein: möglicherweise ist bei @roland65 der Radstand etwas größer, weil man mehr zwischen den Rädern als darüber sitzt. Das verbessert natürlich noch einmal den Geradeauslauf.
Das heißt, das Gewicht der Beine, die ja bedingt durch den flachen Steuerwinkel seitlich weg kippen wollen, stört mehr.
Glaube ich nicht; ich hatte nicht das Gefühl, dass das Vorderrad von alleine wegkippen wollte. Sondern eher:
nach Bernds Angabe neigt das Rad zu flattern..
Ich hatte auch das Gefühl, dass man tendenziell leicht in eine Resonanz kommt.

Das ist wie immer ein Abwägen. Was soll mein Rad können und welche Nachteile bin ich bereit dafür in Kauf zu nehmen.
So ist es. Und langfristig sind ganz andere Dinge wichtig als auf den ersten Metern. Man kann sich an erstaunlich viel gewöhnen, und ein geübter Fahrer wird zu einer Einheit mit seinem Rad. Entsprechend zeigt meine Beschreibung nur den groben Charakter des Rades, bestenfalls die Anfängertauglichkeit.
 
Zurück
Oben Unten