Wie persönlich umgehen mit erfahrener Aggressivität im Straßenverkehr?

Die Erfahrungen von @Krischan kann ich zu 100% nachvollziehen. Auch wenn mir körperlich fast nichts passiert ist, der Unfall im Oktober sicher nicht aus bösem Willen geschah, fährt die Angst nun mit.
Andere Begegnungen mit aggressiven Autofahrern - aggressiver Polizei, da muss ich an mir arbeiten, diese Aggressivität nicht auch an den Tag zu legen. Ein Vorsatz für dieses Jahr..
 
diese Aggressivität nicht auch an den Tag zu legen. Ein Vorsatz für dieses Jahr..
Warum eigentlich? Alle sagen immer, dass man selbst nicht besser sei, Spirale der Gewalt und so... Meistens hört das Geschrei doch iwann auf und steigert sich eben nicht.
Schon wenn mich der Nachbarshund nur ein kleines Bisschen (!) gebissen hat, halte ich Abstand.
Die Schraube an der Kelle ist der Eckzahn des Radlers ;) Etwas mehr Wehrhaftigkeit könnte auch helfen, das ist besonders für Mobbing-Opfer wichtig.
Halt! Stopp! Ich fühle mich geautot...
Gruß Krischan
 
Also so weit kommts noch, dass wir die Fahrräder großzügig polstern (meufln?), damit nur ja des heilig Blechles Lack unversehrt bleibt, wenn dessen Bediener es halt nicht so hundertprozentig schafft, den Radler zu verfehlen...

Ich finde es stattdessen eher angemessen, das quer auf dem Gepäckträger befestigte Gartengerät mit Warnfarben zu kennzeichnen, um andere Verkehrsteilnehmer auf die Gefahr hinzuweisen.
Oder auch die erwähnte Schraube darf gerne gut sichtbar sein, denn man will ja nicht Lack verkratzen, sondern nur dem Autofahrer im allseitigen Interesse die Chance geben, den richtigen Abstand zu finden. :sneaky:
 
Ich glaube das es in der Gesellschaft einen gewissen Prozentsatz an Menschen gibt die ein erhöhtes Aggressionspotenzial haben.
Wahrscheinlich Evolutionsbedingt.
Und da ist es egal ob im Auto/ Lkw, als Radfahrer oder Fußgänger.
Für diesen Personenkreis reicht es aus, das andere anwesend sind um hier die angestaute Aggresion raus zu lassen. Der Grund ist dann eher Nebensache oder Ausrede.
Nur das halt durch diese Aggresion im Kfz ein höheres Gefährdungspotential für andere ausgeht.
Solchen Menschen kommt man nicht bei. Bei Konfrontation kann es eskalieren was mit ungewissen Ausgang verbunden ist.
Bei Ignorieren kann es sein daß sich der Aggressor bestätigt fühlt.
Man kann es Situationsabhängig beurteilen was man macht, aber erst im Nachhinein weiß man ob es die Richtige Wahl war.
Ich halte es auch so wie einige andere, den Raum den ich brauche, den nehm ich mir, fahre mit einem Verkehrssicheren Fahrrad mit einer Zusatzbeleuchtung aber nicht als Weihnachtsbaum verkleidet.

Auch habe ich die Erfahrung gemacht das in Stressigen Situationen eher unbesonnen gefahren wird.
Wenn im morgendlichen Berufsverkehr dann noch ein Radler auf der Straße fährt und man eh unter Zeitdruck steht wird riskanter überholt. Im Frühjahrslockdown und jetzt wird mir der nötige Raum gelassen, da wenig Fahrzeuge unterwegs sind, während der normalen Zeit knappe Überholvorgänge, schneiden, anbrüllen an der Tagesordnung sind.
Diese Situationen habe ich auf dem Up öfter als auf der Liege. Hier vermute ich dass das Gehirn arbeiten muss um das unbekannte einzuordnen. Der

Auch die Nähe zu Ballungsgebieten ist wohl ein Faktor, der zu mehr Aggression führt, da hier zwangsläufig mehr Menschen auf engen Raum sind und somit auch mehr Aggressoren.
Auf dem Land fallen diese zwar auch auf aber nicht so häufig da hier weniger vertreten (kann es aber nicht wissenschaftlich belegen, eigene Lebenserfahrung).

Kurzum, es gibt gegen einen Aggressor kein Patentrezept, auch kein allgemein gültigen Tipp wie man solchen Menschen begegnen kann, um die Sache zu deeskalieren.

Hier würde ich z.B für vollautonomes Fahren plädieren (wenn ausgereift) ohne jeglichen Eingriff durch den Fahrer. Wenn das System erkennt, das kein ausreichender Sicherheitsabstand möglich ist, wird nicht vorbei gefahren.
 
Die beiden Kreaturen, die mich absichtlich und so fast skurril boshaft bedrängten, tauchen auch heute noch immer wieder unverhofft bei Angstempfindungen während der Fahrt auf (auch ohne Angst).
kann ich nachvollziehen. Man ist diesen .... ausgeliefert und saugefährlich ist es dann auch noch. Da wäre eine cam zum Anzeige erstatten schon nicht schlecht...
 
Ich glaube das es in der Gesellschaft einen gewissen Prozentsatz an Menschen gibt die ein erhöhtes Aggressionspotenzial haben.
Wahrscheinlich Evolutionsbedingt [...]

[II] Solchen Menschen kommt man nicht bei. Bei Konfrontation kann es eskalieren was mit ungewissen Ausgang verbunden ist.
Bei Ignorieren kann es sein daß sich der Aggressor bestätigt fühlt [...]

[III] Auch die Nähe zu Ballungsgebieten ist wohl ein Faktor, der zu mehr Aggression führt [...] es gibt gegen einen Aggressor kein Patentrezept


ad I.
Ja, das stimmt. Aus dem gleichen Grunde gab und gibt es ja auch feinsinnige Pimpelchen, die sich dennoch fortpflanzen und nicht vollständig von den Alfafahrern Alphamännchen untergebuttert werden. Eine Gesellschaft braucht beide Sorten - in Maßen.

ad II.
Doch. Genauso wie in einer Zivilgesellschaft nicht alle hemmungslos ihren Fress- und Ficktrieben nachgehen, kann man das Unterdrücken des Aggrotriebes durch den Triebbesitzer verlangen. Auch die gegebenenfallsige Aussonderung/Einsperrung/Bestrafung des Bösewichtes durch die Gruppe sind von der Evolution geschaffene, ganz natürliche Verhaltensweisen zum Schutze jeder beliebigen menschlichen Gemeinschaft.
Gruppenverhalten stabilisiert sich durch Abschnippeln der Ränder der Verhaltens-Gaußglocke, wobei ein Einheitsverhalten ohne auslaufende Ränder jedoch auch nicht überlebensfähig ist. Die Varianz schwankt periodisch, manchmal ist es modern, die Verhaltenränder brutal abzusägen, manchmal ist es angesagt, die Ränder sogar künstlich zu betutteln. Die Natur reguliert das immer wieder.

ad III.
Ich glaube im Gegenteil, Stadt macht duldsam und sanft. Nach einem Leben in Bochum oder Essen zuckt man halt nur noch die Schultern zu Dingen, bei denen es vom Eingeborenen aus Haselünne sofort was auf die Mütze gibt.
Auch meine Erfahrungen mit Schlägern auf Feuerwehrfesten im Sauerland ergeben -hochgerechnet auf die Besucher der Cranger Kirmes- ein im ländlichen Raum viel höheres Gewaltpotential. Da kloppen sich in Finnentrop oder Appelhülsen mal eben 50 Jugendliche die Birnen blau - um so eine Quote in Herne zu erreichen müssten dort 2500 Leute aufeinander eintreten (OK zugegeben wir sind auf dem Weg dorthin, das ist dann aber nur selten die angestammte Einwohnerschaft).
 
In einer besseren Welt wäre das so.
Es stimmt leider, was Du schreibst,“sollte“.
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass es so ist.

Man muss ja auch nicht bösen Willen unterstellen, wenn man das Verhalten mit Unfähigkeit, Überforderung und Nachlässigkeit erklären kann.
Natürlich ist das leider nicht so. Dennoch gibt es eine gewisse Einstiegshürde zum FÜhren eines KFZ, damit eben nicht jeder ein KFZ führen kann, der auch will. Diese Einstiegshürde gibt es aber nur zum Einstieg, später kann man ja machen, was man will. Ich wollte ja nicht zwingend Absicht unterstellen, es gibt viele Fälle dazwischen. Klar, ich hab auch schon mal mit zu wenig Abstand überholt, was mir dann auch erst später aufgefallen ist. Daraus kann man jedoch lernen.
 
denke, es hängt auch damit zusammen, dass man sich als Autofahrer nicht (mehr) in einen Radfahrer 'rein versetzen kann, da wären 30 minütige Fahrten mit dem Radl in der Innenstadt jedes Jahr und für jeden Autofahrer als "Zwangsmassnahme" sehr hilfreich. So wie in einer süddeutschen Grossstadt jeder Stadtplaner vor einigen den Busführerschein machen musste, um sich in deren Situation 'rein versetzen zu können...
 
radelnde verkehrsplaner und velofahrende stadt rähte garnatieren keine besserung beispiel zürich.
sind alles "sonntagsradler" die fahrradzeit ist bezahlte arbeitszeit . (salop gesagt)
edit:
was mann ihnen zugute haben kann ist das sie mehr statistiken machen um klarheit zu schaffen.
so konnte anhand von aufzeichnungen vellomessungen bewiesen werden das schlechtes wetter nur etwa 30% der velofahrer innerhalb der stad und aglomeration vom velofahren abhällt.
 
@plutoniumsulfat : Diese "Einstiegshürde" ist aber niedriger als ein Hauptschulabschluss (und damit meine ich keinen "quali"). In Deutschland gilt der Führerschein fast schon als Menschenrecht. Wenn ich sehe wer hier auf dem Dorf alles einen Führerschein bekommen hat, kann ich mir nur an den Kopf fassen. Da waren genug höchst aggressive Personen dabei, die sich z.B. damit gerühmt haben, mit über 130km/h innerorts vor der Schule geblitzt wurden zu sein und nach 2 Jahren Führerscheinbesitz bereits das vierte Auto zu Klump gefahren zu haben. Das diese Personen alle "Nichtautofahrer" hassen wie die Pest und auch kein Problem damit haben, eine leere Bierflasche nach einem Radfahrer zu werden, ist dann nur das "i Tüpfelchen". Rechtliche Konsequenzen? Mal 3 Monate den Fleppen weg, das wars.
Aber auch komplett friedliche Personen, die aber 13! mal die Fahrprüfung wiederholt haben (und dann eher aus Mitleid bestanden haben) haben den Führerschein bekommen. Und schafften es dann, auf einem fast leeren Supermarktparkplatz ein halbes Dutend Autos zu beschädigt hat, weil "Gas und Bremse verwechselt" wurde... Und da wundert man sich über 3500 Verkehrstote pro Jahr (also das es nur so wenig sind. Panzerung sei dank)
 
Die Einstiegshürde ist nicht
als immer (nach 1985). Gut 2200 Fragen muss man sinnvoll beantworten können. Plus praktische Prüfung, in der auch immer mehr Prüflinge durchfallen. Nachher kann jeder sicher ein Kfz führen.
Es ist danach wie im Zug, mit der Eintrittskarte darfst Du mitfahren, Dich hinsetzen, ein Hörbuch hören, Karten spielen, aber dann gibts Raucher, Säufer, Pöbler und Prügler. Meistens geht alls gut, die Stimmung ist entspannt, aber Wehe, Samstag, der Verein hat verloren....
Diese paar so gearteten Fuzzis, wenn die nur donnerstagvormittags von 9 bis 13h mit dem Auto unterwegs wären, und sonst nicht, das wär geil. Dann könnte man sämtliche verkehrspolizeiliche Aktivität auf diesen Termin bündeln und hätte das Land nach einem Monat befreit von diesem Gesochs.
("Ich sah heut nacht im Traum vor mir...")
Gruß Krischan
 
Die Schraube gehört da nicht hin.
Die wirkt auch nicht deeskalierend.

Da kann auch mal ein Kind vorbeilaufen und sich ein Auge ausstechen.

Bitte macht nicht absichtlich Dinge an Eure Fahrzeuge nur um zu meinen einen Deppen zu disziplinieren.

Dann macht Euch lieber die Mühe eine Anzeige zu starten.
Auch wenn da meist nichts rauskommt dabei. 1-3% werden sich dennoch zukünftig anders verhalten.
Die 97% die hartnäckig weiter provozieren haben irgendwann so viele Anzeigen, dass es doch mal etwas bewirken kann.
 
Gutes Argument, leider.
Alternative: 60er Schleifpapier. An die Stirnseite eines aerodynamisch überformten Stückchens Poolnudel. Man muss ja Lackproben nehmen, um die Kuschelbedürftigkeit des Lebensraumbedrohten nachweisen zu können :p
Gruß Krischan, heute viermal sinnlos eng überholt und einmal im Kreisverkehr mit Vollbremsung vor Zusammenstoß selbst gerettet.
 
Mein Problem ist das ich auf Aggressivität mit Aggression antworte. Ich arbeite schon seit einigen Jahren an mir und schaffe es mittlerweile in ca. 80 % der Fälle ruhig und besonnen reagiere. Dabei hilft mir das ich oft die Actioncam mitführe und ich in krassen Fällen so einen Beweis bei der entsprechenden Behörde vorlegen könnte.
Außerdem bin ich in der glücklichen Lage Zeit zu haben und mich auch nicht mehr Aufgrund irgendwelcher Termine zu Stoßzeiten ins Gewimmel stürzen zu müssen. Ich suche mir halt ruhige Strecken aus oder fahre landschaftlich schöne Umwege. Meine Paranoia Menschen gegenüber hält mich eigentlich ganz gut von unvermeidlichen Auseinandersetzungen mit diesem Viehzeug fern. (Tschuldigung)
Herausstehende Nägel, Sandpapier, fliegende Farbbeutel/kugeln, Rammsporne und Haubitzen wirken selten deeskalierend. (Ja verdammt, ich habe da auch schon drüber nachgedacht.) Letztendlich kann einem so etwas als vorsätzliche Sachbeschädigung bei Gericht ausgelegt werden. Also versuche ich vernünftig zu bleiben und werde möglichst nur die Kamera + Anzeige zur Bekämpfung von testerongesteuerten Vollhonks einsetzen.
Die Gurkenhälse, die nicht den Vorzug genießen zufällig auf meine 80 % Besonnenheit zu treffen, sind halt weiterhin potenzielle Anwärter auf den Darwin Award. Mir kann dann auch nicht wirklich was passieren, ich habs schriftlich das ich einen an der Waffel habe.
 
Mein Problem ist das ich auf Aggressivität mit Aggression antworte
Dein Avatar ist ein Beispiel dafür. ;)

Ich vermute, der brüllende Bär ist Diametral entgegen Deinem Gemüt. Wer so formvollendete Dinge schnitzt, ruht doch in sich selbst.

Wenn Du magst kannst da anfangen. Gibt doch bestimmt ein Bild von Deinem Hund mit treuem Blick. :whistle:
 
Auch wenn mir körperlich fast nichts passiert ist, der Unfall im Oktober sicher nicht aus bösem Willen geschah, fährt die Angst nun mit.
Ich hab mal überlegt, mich verhaltenstherapeutisch beraten zu lassen, um diese Angst wieder loszuwerden. Ob sowas funktioniert?
Oder wer macht sowas? Gips bei Beinbruch, OP bei Blinddarm, wer heilt bei Angst? Oder muss man das selbst bewältigen?
Ich hab hier gerade was superspannendes gefunden, natürlich in mwinem Lieblingslexikon ;)
Zitat mitten aus dem Text:
"So schuf Antonovsky (im Gegensatz zum Pathogenesekonzept der traditionellen Medizin) das Konzept der Salutogenese – der Entstehung von Gesundheit.
Unter Resilienz wird die Fähigkeit verstanden, schwierige Lebenssituationen erfolgreich zu meistern. Resiliente Personen haben typischerweise eine Reihe von Eigenschaften:
- Sie gehen mit Stress effektiv um.
- Sie haben gute Problemlösefähigkeiten.
- Bei Problemen bitten sie um Hilfe.
- Sie glauben, dass es Möglichkeiten gibt, mit Lebensproblemen umzugehen.
- Ihre Beziehungen zu Freunden und Familienmitgliedern sind eng.
- Sie teilen vertrauten Menschen mit, ein Trauma erlebt zu haben.
- Sie sind oft spirituell oder religiös eingestellt.
- Statt als „Opfer“ (victim) sehen sie sich als „Überlebende“ (survivor) – diese Unterscheidung im Englischen betrifft, ob sich die traumatisierte Person als passiv und hilflos („Opfer“) erlebt oder als stark und selbstbestimmt, in der Regel in Verbindung mit einem bewussten Umgang mit dem Trauma („Überlebender“).
- Sie helfen anderen.
- Sie versuchen, dem Trauma etwas Positives abzugewinnen."
Aus: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Posttraumatische_Belastungsstörung
Das find ich richtig gut und ermutigend.
Gruß Krischan
 
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