Corona-Virus

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WHO sagt, dass Herdenimmunität in einigen Staaten 2021 nicht erreicht werden kann.
Für Deutschland
Bundesgesundheitsminister Spahn sprach dagegen davon, dass bereits Richtung Sommer mit der Herdenimmunität der Bundesbürger ein Durchbruch erreicht werden könne. Für Deutschland sei genug Impfstoff bestellt, erkärte der CDU-Politiker.
Quelle: Deutschlandfunk
 
Herdenimmunität in einigen Staaten 2021 nicht erreicht werden kann

Das halte ich für wenig überraschend.
Das Projekt Our World in Data meldet aktuell weltweit:
28,5 Mio bisher verabreichte Impfungen...

Wenn man sich das Ranking der Länder ansieht (link unten)...
Ghana an Platz 50 mit 25 Impfungen.
Sicher werden da nicht alle Impfungen auftauchen und vielleicht sind auch die Zahlen schon ein paar Tage alt.
Aber wenn schon in D mit unserem ganzen Geld und unserer Infrastruktur viele Monate veranschlagt sind - wie sollte es da in Entwicklungsstaaten vergleichbar gut laufen (ich weiß, besser geht fast immer)?
Und gerade in der Anfangszeit werden die Produktionskapazitäten der (zugelassenen) Impfmittel limitierender Faktor bleiben. Da dürfte derjenige (Staat) im Vorteil sein, der den besseren Preis bezahlt (so hat Israel meines Wissens deutlich mehr für die gleichen Impfungen bezahlt, als die EU).
Ich glaube nicht, dass die Krise global in irgendeiner Art einen Wandel zum Positiven bewirkt - gerade in der Not ist jeder sich selbst oft der Nächste (Ausnahmen bestätigen die Regel). Bahrein und VAE mit Bronze und Silber....
Ich finde es erschreckend, wie wenig bei der ganzen Situation daran gedacht wird, dass Die Situation in anderen Ländern / Kontinenten deutlich schlimmer ist / sein wird....

 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings nicht in den Strategiediskussionen vorher, sondern als Kommentatoren nachher,
Ist das nicht immer so? Hinterher weiß es doch jeder besser ... ist völlig normal. Der Punkt ist doch der, wenn Du die Entscheidungen für 80 Mio. Mitbürger treffen sollst, kannst Du schlicht nicht alles bedenken.
 
Aber wenn schon in D mit unserem ganzen Geld und unserer Infrastruktur viele Monate veranschlagt sind
nie im leben werdet ihr (wir) in monaten durchgeimpft, rechnet mit jahren.
in der ch geht man davon aus das erst im sommer in der breiten masse geimpft werden kann. davor "nur" risiko und umfeld fälle.
 
in der ch geht man davon aus das erst im sommer in der breiten masse geimpft werden kann. davor "nur" risiko und umfeld fälle.
In NL ähnlich - laut der letzten Planung (die seit 4.1. aber auch schon wieder angepasst wurde, WIMRE) ist die große Gruppe der 18-60 jährigen Ende 2. Quartal/Anfang 3. Quartal dran. Unter 18 wird übrigens laut dieser Planung gar nicht geimpft.
 
wenn alle Industriestaaten die es sich leisten können Geld in die Hand nehmen um weitere Produktionskapazitäten zu finanzieren dann erreichen nicht nur diese Staaten die Herdenimmunität viel schneller - es profitieren auch alle anderen Staaten die sich das aktuell nicht leisten können. Sie werden in ein paar Monaten dankbare Abnehmer der dann in den reichen Industriestaaten überschüssigen Produktionskapazität sein.
 
Ist das nicht immer so? Hinterher weiß es doch jeder besser ... ist völlig normal.
Klar. Abgesehen davon ist zwischen "Diskussionpapier" und "Beschluss" auch ein guter Zeitpunkt für Lobbyarbeit.
Bei welchen der Wortmeldungen das eine Rolle spielt, ist eine andere Frage (bei meinem Beispiel vermutlich nicht).
 
um weitere Produktionskapazitäten zu finanzieren
Die API- Produktion (active pharmaceutical ingredient) lagern genau diese Staaten seit Jahrzehnten nach Indien und China aus.
Die müssen in Europa erst (wieder) aufgebaut werden.
Für das Jahr 2000 führt die Datenbank 589 Wirkstoffzertifikate (CEPs), davon wurden 59 Prozent in Europa gehalten und 31 Prozent in Asien.
Im Jahr 2020 ist das Verhältnis umgekehrt: 63 Prozent werden in Asien gehalten, nur noch 33 Prozent in Europa.
Die Risiken der -auch damals schon kritisierten- Entscheidlung, 0,01 Cent pro Aspirin sparen zu wollen, werden jetzt auch für nicht- Insider sichtbar.

Gruß
Christoph
 
nie im leben werdet ihr (wir) in monaten durchgeimpft, rechnet mit jahren.
in der ch geht man davon aus das erst im sommer in der breiten masse geimpft werden kann. davor "nur" risiko und umfeld fälle.
eine steile These. Wenn genug Impfstoff da ist, ist es nicht mehr sooo ein Problem.
Wo soll Deiner Meinung nach der Flaschenhals sein?
 
Wo soll Deiner Meinung nach der Flaschenhals sein?
Das kann höchstens bei Lieferschwierigkeiten sein, allein von Biontech/Pfizer und Moderna sind für 2021 ausreichend Dosen für 2/3 der deutschen Bevölkerung zugesichert:


Wir liegen momentan bei 60.000 gemeldeten Impfungen pro Tag bei den mobilen Teams und den großen Impfzentren.


Nächste Woche vervielfacht sich die Zahl der Impfzentren in Baden Württemberg von 9 (zentral) auf 59 (50 Kreisebene, 9 zentrale)


Dann wird sich die Impfrate sehr steigern, hier in Tettnang reduziert sich die Anfahrtstrecke auf ein Zehntel (10 statt 100 km), bisher hätte ich mich als Ü80-Jähriger kaum nach Ulm begeben für zwei Impfungen.

Ich denke, im Februar können wir mit einer Kapazität >300.000 Impfungen pro Tag rechnen, mit Reibungsverlusten 8-10 Tage pro Million Geimpfter (2 Dosen erforderlich). Das wären dann 600 Tage bis Herdenimmunität. Mit der Zeit wird die Kapazität sicher noch ausgebaut werden, um die gelieferten Impfdosen auch verimpfen zu können.

So der Astra Zeneca Impfstoff zugelassen wird, und davon gehe ich aus, haben wir nicht nur mehr Impfdosen als wir für die Gesamtbevölkerung brauchen, es kann dann zusätzlich ohne großen Kühlaufwand geimpft werden.

Gruß,

Tim
 
Ein interessante Befund von Richard Neher, Basel:
Er hat in 3 unabhängigen SARS-CoV2 Stämmen (darunter die beiden "S-Target-drop-out-Varianten" 501Y.V1 (B.1.1.7) und 501Y.V2) die selbe Mutation gefunden (9 Basen-Deletion im ORF1a). Diese Mutationen müssen also parallel und unabhängig voneinander entstanden sein.

ORF1a ist ja ein Target vieler PCRs zum Virusnachweis.
Daher die Idee, dass die Tests selbst (natürlich per Nachverfolgung / Isolation) einen Selektionsdruck ausüben könnten. Also höhere fitness der Varianten, die der Erkennung durch die PCR entgehen :oops:.
Eigentlich Mittelstufenbiologie, aber die Idee ist mir zuvor nicht gekommen.

Wie real die Gefahr ist, dass Varianten entstehen, die einzelnen PCR-Tests "entgehen" kann ich nicht beurteilen.
Gibt es irgendwo eine Liste mit den Sonden der gebräuchlichen Tests?

Gruß
Christoph
 
Ich halte die Aussage, dass es Jahre bis zur Durchimpfung dauern dürfte nicht für eine soo steile These. (Kann die Zitate leider nicht in richtiger Reihenfolge hier zitieren).

Hatte im November mal ein Rechenbeispiel angestellt...

Zur Dauer der geplanten Impfkampagne:
heute (ZDF) berichtet über ein in Trier geplantes Impfzentrum, wo man nach Aussage eines offenbar an der Planung beteiligten Feuerwehrmenschen im Idealfall bis zu 5000 Menschen impfen könnte.
Wenn ich diese Zahl als Orientierungshilfe nehme (ich würde vermuten, dass das durchschnittliche Impfzentrum zumindest nicht größer wäre) und exemplarisch auf Niedersachsen (60 geplante Impfzentren, knapp 8 Mio Einwohner) übertrage, könnte man theoretisch (!) in einem Monat die gesamte Bevölkerung impfen.
Verzögern wird das wohl die Tatsache, dass die mobilen Teams (welche z. B. in Heimen impfen sollen) je Impfung deutlich länger brauchen wird...

Jetzt würde ich ergänzen, dass der Flaschenhals nach der Anfänglichen Knappheit der Medikamente die bescheidene Impfbereitschaft sein dürfte. Auch Kampagnen, um diese zu steigern, dauern und sind keine sichere Nummer...
Und dass in der letzten Zeit (auch wg. Wahlkamp) dazu tendiert wird, die eigene Leistung(sFähigkeit) zu positiv darzustellen wäre für mich ein weiterer Hinweis, dass man dazu tendiert, die antizipierte Dauer eher zu kurz anzusetzen.
 
Ein Michael Müller vom Berufsverband akkreditierte Labore in der Medizin kann laut Spiegel nicht rechnen:
In der Zeit vom 4. bis 10. Januar seien rund 1,06 Millionen PCR-Tests durchgeführt worden, sagte Michael Müller vom Berufsverband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag in einer Videoschalte und berief sich auf Daten von 169 Laboren. Laut dem Verband ist man damit wieder auf dem Niveau von Ende Oktober.
Ende Oktober ist KW 44, da warens 1,6 mio Tests und nicht 1,06.
Die Millionengrenze wurde in KW34 überschritten, Mitte August.
Entweder er kann nicht rechnen, oder der Spiegel hat entweder bei den 1,06 oder in der Kalenderwoche einen Fehler oder ihn falsch zitiert - es kann sein, daß sie die Kapazität hätten und nur 60% ausgenutzt wurden. Egal wie: Mehr testen! 16% Positivenrate ist grausam schlecht. Unter 5% zu kommen hieße, etwa 3 mio Tests pro Woche zu machen.
KW 53* getestet 789.680 positiv 126.884 Quote [%]16,07


Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher die Idee, dass die Tests selbst (natürlich per Nachverfolgung / Isolation) einen Selektionsdruck ausüben könnten. Also höhere fitness der Varianten, die der Erkennung durch die PCR entgehen :oops:.
Das ist eine finstere Idee.
Andererseits wird doch nun auch nicht soo viel nachverfolgt, dass es wirklich zu einem Selektionsdruck käme? Ich meine das verglichen mit der Dunkelziffer.
Aber was weiß ich...
 
Hier ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte - FFP2-Maskenpflicht anordnen, ohne die Versorgung zu klären:
https://www.spiegel.de/politik/deut...kt-ein-a-b72e3c5a-fb75-4085-b40d-293f5ed5b9ea Das Ding erschien um 13:28 Uhr in den Spiegel-Schlagzeilen und um 13:18 im BR-Newsticker (hier ein etwas jüngerer Artikel dazu).

Zwei Supermärkte und zwei Drogerien waren um 14:45 Uhr bereits leer, in einer Apotheke hab ich dann 10 Masken bekommen (4 hätten sicher bis in die nächste Woche gereicht, ich konnte aber nur zwischen 1 und 10 wählen). KEINER von denen hatte vorab davon gewusst, die eine Drogerie hat sich immer noch gewundert, wieso da plötzlich eine Jagd auf FFP2 einsetzt, die andere hatte schon von einem anderen Kunden erfahren, dass man ab Montag ohne die Dinger nicht mehr in den Supermarkt darf.

Dass der neue Gesundheitsminister davon redet, dass der Markt sich "prächtig entwickelt" hat, finde ich schon etwas frech. Vielleicht hat er auch nur vergessen, den Markt selbst darüber zu informieren... Es ist extrem ungünstig, eine Pflicht zu verordnen, wenn die entsprechenden Anbieter darauf nicht vorbereitet sind. Natürlich haben sie heute alle FFP2-Masken in größeren Mengen nachbestellt, aber die kommen frühestens morgen. Und in der Zwischenzeit rennen die Leute von einem leergekauften Laden zum nächsten und verteilen nebenbei Viren.
 
Das geht nicht (nur) an Dich:
Dass der neue Gesundheitsminister davon redet, dass der Markt sich "prächtig entwickelt" hat, finde ich schon etwas frech. Vielleicht hat er auch nur vergessen, den Markt selbst darüber zu informieren... Es ist extrem ungünstig, eine Pflicht zu verordnen, wenn die entsprechenden Anbieter darauf nicht vorbereitet sind. Natürlich haben sie heute alle FFP2-Masken in größeren Mengen nachbestellt, aber die kommen frühestens morgen. Und in der Zwischenzeit rennen die Leute von einem leergekauften Laden zum nächsten und verteilen nebenbei Viren.
Was ich nicht verstehe: Wer hat jetzt noch keine FFP2-Maske? Oder besser: Wer hat eigentlich noch nicht vollständig auf FFP2-Maske umgestellt? Meine Nichte trägt seit November nur noch FFP2-Masken, die komplette Schuldauer, auch im Unterricht, wo gar nicht vorgeschrieben.
Da wird schon eine Woche im Voraus gewarnt - und bundesweit wurden jetzt erneut FFP2-Masken kostenlos an ältere verteilt, und auf einmal reichen die Masken nicht.

Das ist das typische Verhalten der 2. Welle: Ich mache wenns hoch kommt das minimal Vorgeschriebene und selbst da erlaube ich mir Ausnahmen, weil - hier Gründe einsetzen -. in der ersten wurden noch Masken genäht, als noch gar keine empfohlen wurden!
Wo ist die Eigenverantwortlichkeit, wo der gesunde Menschenverstand?

Gruß,

Tim - sorry, gerade echt genervt
 
Den geringsten Selektionsdruck üben Lüften / Maske / Abstand / Social Distancing / Quarantäne aus....
 
Das ist eine finstere Idee.
Das ist der Lauf der Natur. Die hält sich nicht an Schulbücher oder unsere Ethik, sondern tut, was funktioniert.
Andererseits wird doch nun auch nicht soo viel nachverfolgt, dass es wirklich zu einem Selektionsdruck käme? Ich meine das verglichen mit der Dunkelziffer.
In der ersten Welle sicher noch nicht. Hier zwei Artikel zu Schätzungen der Dunkelziffer: klick, klick. Wenn von den Wirten 10% erkannt werden und aus der Infektionskette fallen, macht das für das Virus schon einen Unterschied, und da es nichtmal eine Woche von einer Generation zur nächsten dauert (Serielles Intervall), zeigt der sich entsprechend schnell in der Verbreitung.
Den geringsten Selektionsdruck üben Lüften / Maske / Abstand / Social Distancing / Quarantäne aus....
Vor allem ist das kein Druck, der mit der Erkennungsrate in PCR-Tests zu tun hat.

Was ich nicht verstehe: Wer hat jetzt noch keine FFP2-Maske? Oder besser: Wer hat eigentlich noch nicht vollständig auf FFP2-Maske umgestellt? Meine Nichte trägt seit November nur noch FFP2-Masken, die komplette Schuldauer, auch im Unterricht, wo gar nicht vorgeschrieben.
Wenn ich einkaufen gehe, sehe ich geschätzt 40% einfache Schutzmasken und 40% Stoffmasken (gekauft oder selbstgenäht). Der Rest verteilt sich auf FFP2 und welche mit außen sichtbarem Ventil (FFP3?).
 
Was ich nicht verstehe: Wer hat jetzt noch keine FFP2-Maske? Oder besser: Wer hat eigentlich noch nicht vollständig auf FFP2-Maske umgestellt? Meine Nichte trägt seit November nur noch FFP2-Masken, die komplette Schuldauer, auch im Unterricht, wo gar nicht vorgeschrieben.
Da wird schon eine Woche im Voraus gewarnt - und bundesweit wurden jetzt erneut FFP2-Masken kostenlos an ältere verteilt, und auf einmal reichen die Masken nicht.

Das ist das typische Verhalten der 2. Welle: Ich mache wenns hoch kommt das minimal Vorgeschriebene und selbst da erlaube ich mir Ausnahmen, weil - hier Gründe einsetzen -. in der ersten wurden noch Masken genäht, als noch gar keine empfohlen wurden!
Wo ist die Eigenverantwortlichkeit, wo der gesunde Menschenverstand?

Meine Eigenverantwortung (und die für meine über 80jährige Verwandtschaft) besteht aus der Lektüre der Information beim RKI:

[FFP2-Masken] Bei der Anwendung durch Laien ist ein Eigenschutz über den Effekt eines korrekt getragenen MNS hinaus daher nicht zwangsläufig gegeben. In den „Empfehlungen der BAuA und des ad-Hoc AK „Covid-19“ des ABAS zum Einsatz von Schutzmasken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2“ werden FFP2-Masken nicht zur privaten Nutzung empfohlen. [...] Die Anwendung durch Laien, insbesondere durch Personen, die einer vulnerablen Personengruppe angehören (z.B. Immunsupprimierte) sollte grundsätzlich nur nach sorgfältiger Abwägung von potentiellem Nutzen und unerwünschten Wirkungen erfolgen. Sie sollte möglichst ärztlich begleitet werden, um über die Handhabung und Risiken aufzuklären, einen korrekten Dichtsitz zu gewährleisten, die für den Träger vertretbare Tragedauer unter Berücksichtigung der Herstellerangaben individuell festzulegen und gesundheitliche Risiken/Folgen zu minimieren. Weiterhin sollten FFP2-Masken grundsätzlich nicht mehrfach verwendet werden, da es sich i.d.R. um Einmalprodukte handelt.[...]

Quelle:
Welche Funktion bzw. Einsatzbereiche haben FFP2-Masken außerhalb der Indikationen des Arbeitsschutzes?
 
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