Lithium Ionen Akkus - Umweltverträglichkeit und Alternativen

@seemann11 bzw. @Reinhard - vielleicht könnten wir die Beiträge so ab ~#284 bis #310 einfach in den Thread verschieben: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/klimawandel-mehr-zahlen.60497/
Ähnlich dem Corona-Faden ist "Klima" das sowieso der übergeordnete, fahrradfremde Rahmen, auf den sich solche Argumente und Bewertungen beziehen: in Ursachendiskussion, Auswirkungen/ Anpassung und (langsam vergeblichen) Präventionsüberlegungen.

Dort kann ich auch Daniel antworten, bzw. ausführen, was ich vor 10 Jahren (kurz bevor ich mich entschied, lieber Fahrräder zu bauen) als Promotions-Exposé beim PIK eingereicht hab: >Notwendige Bedingungen einer wirksamen politischen Architektur der Klimawandelprävention< - als sozio-polit-ökonomische Grundüberlegung, welche Mechanismen und Instrumente man "logisch-notwendig" installieren muss, damit Klimagipfel was anderes können, als nur noch mehr heiße Luft zu produzieren... und mehr haben wir bislang unterm Strich nicht erreicht.

Die Sache mit den Akku-Technologien und der Umweltfreundlichkeit ist halt eine Frage des Referenzpunktes in der Dosis und Verwendung einer Ressource. Vom Standpunkt des Fossil-MIV ist es definitiv eine Verbesserung in jeder Größenordnung. Vom Standpunkt wirklicher Nachhaltigkeit begibt man sich mit dem Elektro-MIV gleicher Größenordnung in eine medial ausschlachtbare Öko-Selbstzufriedenheit, die verstellt, dass man damit immer noch genauso weit weg ist von "verallgemeinerbaren Richtlinien einer nachhaltigen Lebensführung" wie vorher... Und auch wenn man seinen wohlständischen Fußabdruck damit von 400% planetarer Verträglichkeit auf 300% planetarer Verträglichkeit reduziert hat, ist das nicht etwa die "richtige Richtung", sondern immer noch radikale Überdosis, bei der das reine Anwender-Öko-Gewissen und der ganze mediale Greenwashing-Terror nicht etwa unangemessen, sondern regelrecht kontraproduktiv ist - und das gilt eben in gleichem Maße für die massiv geförderte PV-Anlage auf brandenburger Äckern: irrationale Symbolpolitik "für uns" statt "fürs Klima".
 
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@BuS velomo : Laut WWF Fußabdruckrechner lieg ich, trotz meinem Luxus bei 7.25t CO2/a. Dabei bin ich von meiner aktuellen 100m² Wohnung mit Gasheizung ausgegangen, sowie meinem aktuellen Arbeitsplatz. Somit kommen 4t! allein durch das Auto zusammen, trotz E. Das macht "1,75Planeten", zu viel. Mein geplanter Lebensstil, nicht minder "luxeriös" kommt auf 4,8t, wovon mehr als 1/3tel durch die Öffentlichkeit kommt (Straßenbau, öffentliche Gebäude, usw.). Damit könnten 5,5Milliarden Menschen so leben ohne (beim CO2 Ausstoß) über das Limit zu kommen. Nix mit "von 400% auf 300%".

@ Zu dem "Carbon Batterien" : Länger leben die nicht im Vergleich zu Lithiumakkus. Die packen auch mal 4000Zyklen bei 0-100% SoC. Bei 70% Hub verdreifacht sich das. Zumal 1,3kWh satte 45kg wiegen bei den Bleiteilen, Lithium würde um die 6kg wiegen. Der Ressourcenverbrauch ist also viel viel höher. Zudem Blei das gefährlichste und schädlichste Schwermetall ist, das technisch genutzt wird (im Bezug auf seinen realen Schaden an der Umwelt). Nix mit "ganz dolle Umweltfreundlich im Vergleich zu Lithium!".
LiFePO4 sind z.B. kobaltfrei, schwermetallfrei, schaffen noch mehr Zyklen als LiIon. Lithium ist komplett ungiftig und bei der Gewinnung wird "nur" etwas Süßwasser versalzen. Blei ist da n ganz anderer Schnack : https://www.sueddeutsche.de/wissen/...a.urn-newsml-dpa-com-20090101-151021-99-06488
 
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Es gibt viele Gründe, warum >ein Patrick< oder auch >ein Daniel< (und auch erst recht >ein Steffen<) nicht als Einheit eines kategorischen Imperativs für die Welt taugt... ;)

U.a. sind 4,8t eine sehr wohlwollende Annahme der Selbstbegrenzung. Man kann das Nachhaltigkeitslevel (inkl. CO2-Schuldentilgung der Infrastruktur-Vorbereitung des Wohlstands-Ökos) auch bei <2t. ansetzen... und das kannst du durch individuelle Maßnahmen kaum erreichen, v.a. nicht wenn man knappe Ressourcen (Geld, Arbeitszeit, Platz, Ökostrom-Erzeugungs-und-Speicher-Kapazitäten usw.) für seine persönliche Schönrechen-Insel deutlich ineffizienter einsetzt, als würde man diese in optimierte Kollektivgüter investieren.
 
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@seemann11 bzw. @Reinhard - vielleicht könnten wir die Beiträge so ab ~#284 bis #310 einfach in den Thread verschieben: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/klimawandel-mehr-zahlen.60497/
Ähnlich dem Corona-Faden ist "Klima" das sowieso der übergeordnete, fahrradfremde Rahmen, auf den sich solche Argumente und Bewertungen beziehen: in Ursachendiskussion, Auswirkungen/ Anpassung und (langsam vergeblichen) Präventionsüberlegungen.

Dort kann ich auch Daniel antworten, bzw. ausführen, was ich vor 10 Jahren (kurz bevor ich mich entschied, lieber Fahrräder zu bauen) als Promotions-Exposé beim PIK eingereicht hab: >Notwendige Bedingungen einer wirksamen politischen Architektur der Klimawandelprävention< - als sozio-polit-ökonomische Grundüberlegung, welche Mechanismen und Instrumente man "logisch-notwendig" installieren muss, damit Klimagipfel was anderes können, als nur noch mehr heiße Luft zu produzieren... und mehr haben wir bislang unterm Strich nicht erreicht.

Das fände ich auch gut, dann müsste ich keinen eigenen Faden aufmachen.
 
Zu dem "Carbon Batterien" : Länger leben die nicht im Vergleich zu Lithiumakkus.
Da muss man schon viel suchen um brauchbare Daten zu finden, es werden gern Äpfel mit Birnen verglichen.
Ich bin bei Blei klar raus schon das Gewicht ist mal 3 bis 4 mal so hoch und ich muss die Dinger auch bewegen können.
45 kg für 100Ah Blei gegen 10 kg Lixxx.

Aktuell würde ich zu Lifepos greifen die bekomme ich zwar nicht für 100€/kWh eher 2 bis 300 aber das halte ich für angemessen.
 
Wirkte mir ungläubig viel, auch weil die Fahrradakkus gar nicht so viel billiger geworden sind :D
Aber Statista führt die gleichen Relationen: https://de.statista.com/statistik/d...ge/weltweite-preise-fuer-lithium-ionen-akkus/

Nun die Umweltfragen dazu, für die ich auf die Schnelle keine Daten finde:
  • Um wieviel hat sich in dem Zeitraum das weltweite Produktionsvolumen erhöht?
  • Um wieviel konnten kritische Rohstoffe (Li, Co, ...) eingespart und ersetzt werden?
  • Und wenn das nochmal 10 Jahre so weiter geht, fahren dann LKW und Schiffe doch mit Batterie statt H2 oder PtG?
 
  • um wieviel hat sich in dem Zeitraum das Produktionsvolumen erhöht?
  • um wieviel konnte kritische Rohstoffe eingespart und ersetzt werden?
bin erst die tage über einen artikel darüber gestossen, die preissenkungen wurde alle allein durch produktionsoptimierung gemacht.
rohstoffpreise sind dagenen zum teil gestiegen.
wenn ein link gewünscht wird,.... muss ich meinen verlauf durchforsten.
 
Körperfett kommt auf recht beachtliche 6500Wh/kg. Da haben Akkus noch nen weiten Weg vor sich.
 
Die beiden Grafiken aus dem aktuellen Sachstandsbericht (Seite 15) sind ganz anschaulich und aussagekräftig. Nicht zum kompletten Fußabdruck, aber zum erfassbaren CO2-Verbrauch von Elektroautos. Ein paar interessante Notizen:
  • Für die E-Fahrzeuge ist ein Durchschnitt angenommen, und was der jeweilige Strommix für die Energiebilanz bedeutet. Es ist dabei schon noch eine Fußnote, dass ein "most efficient" Verbrenner (sicher kein SUV) in Deutschland aktuell ähnlich abschneidet wie ein gemitteltes E-Auto (sicher kein Tesla S)... Als strahlender Franzose oder gut bewässerter Norweger kannste dein Ökogewissen aufpolieren. Aber was hat Deutschland an nicht-fossilen Kapazitäten? Fährt dein Tesla doch mit Braunkohle...
  • Der Rucksack (grün) der Zellenproduktion belastet übrigens nicht unsere deutschen Emissionszahlen, sondern treibt die Chinesischen pro Exportauto um 10 Tonnen CO2 +/-x nach oben (u.a. weil die noch sehr kohlelastig sind). Stört aber unsere nationale Inselrechnung nicht, weshalb die E-Auto-Förderung tatsächlich nen guter politischer Deal ist - Verbrenner belasten das deutsche CO2-Konto, Stromer erstmal das Chinesische - unser Weg nach Paris (y)
  • Nur mal so als Gegenrechnung: nach den 150.000km hat der Fahrer auch im gemittelten E-Auto 30 Tonnen CO2 umgesetzt. Wenn wir ein weltweites Nachhaltigkeitslevel von <2 Tonnen/Nase/Jahr gesamt ansetzen - Herzlichen Glückwunsch, die Umweltsau ist grün gewaschen.
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Die spekulativen Zahlen der unteren sind vielleicht weniger interessant wie die ins Verhältnis gesetzten Isolationen. Echt ne gute Frage, ob unser Rebound-Effekt (gerade weil die Technik so gravierend günstiger wird) nach immer größeren, reichweitenstärkeren und auch noch massiv geförderten E-Karren schneller wächst als die Zuwachsraten von PV und Wind in Deutschland (grid-decarbonization) plus die technologischen Produktionsgewinne. Irgendwie liegt das in der Luft... dann wird aber die Ökobilanz der Dinger in der nächsten Zeit keinesfalls besser als die von fossilen Kleinwagen.

Nur so als Gedanke, weil die Politik ja auch geringe Massen im MIV mit Prämien fördern könnte, statt das Antriebsprinzip, egal ob damit 3 Tonnen sinnlos durch die Gegend geschaukelt werden...
 
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Die Grafiken sind aus 2015 und somit schon etwas überholt...
Aber was hat Deutschland an nicht-fossilen Kapazitäten?
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland lag 2020 bei 50,5% [+4% zu 2019]
Quelle:
...natürlich bleibt da genug zu Tun, das ist keine Entwarnung.
 
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