Wir ziehen uns gerade an einem Beispiel hoch, wo genau diese öffentliche Fördermittel-Institution schon vorhanden ist (Uni), und aus dieser Position heraus krampfhaft irgendwelche Projekte sucht, auf die sie ihr Personal und ihre Strukturmittel ansetzen können (nicht etwa das Projekte Fördermittel suchen, sondern umgekehrt). Und solche Kontakte mit vagabundierenden Forschungs-Insitutionen hatte ich auch schon einige, wo die Sache nebensächlich ist, sondern die Selbstbewirtschaftung rund um öffentliche Töpfe der Kern ganzer Abteilungen.
Als Soziologe in der Uni machte das auch 1/3 der Arbeitszeit aus, die Fakultät rund um Fördermittelanträge zu strukturieren... u.a. dieser selbstreferenzielle Witz in Dauerschleife war es, der mir die Uni madig machte und mich in die Arme der Fahrräder trieb... wo ich dann aber auch mit Erschrecken feststellen durfte, wie Fördermittelverseucht selbst unser kleiner Nischemarkt ist - insb. bei Holländern und Cargohipstern.
Das korrespondierende Feld sind die jungdynamischen Startups, die offenkundig zu 1/4 aus Technikern und 3/4 aus Vermarktern bestehen, deren Kernkompetenz die Akquise ist (verkauft wird am Ende ja trotzdem nix). Das kann man so für gut und notwendig befinden, entsprechende Teams aufzubauen - aber so sorgen die Fördertöpfe für eine künstliche Marktstrukturierung... und das ist mindestens bedenkenswert...
... v.a. weil es eben im Vergleich zu wissenschaftlicher Arbeiten kein peer-review, keine Qualitäts- und Plausibilitäts- und Marktcheck-Kontrolle seitens der fachlich-ahnungslosen Bewilliger gibt, bevor solche Summen rausgehauen werden. Ausschreibungsverfahren mit Gutachtern wären hier wenn dann der sinnvollere Weg, um öffentliche Gelder wenigstens gleichmäßig-gerecht zu verbrennen.