Alternative Linienführung für Velocar

Wenn ich dem Eisenherz grad aushelfen dürfte: Der zentrale Parameter für den Erfolg von VeloCars ist, dass Autos verboten werden :D

Drumherum war der letzte (535.) Thread zu dem Thema: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/wozu-ueberhaupt-velocars.61039/

Wenn man die allgemeinen Statements da rüber verlagert, kann man hier in dem Faden zu dem (gemutmaßt) ursprünglichen Thema zurück kommen, ob es alternative Design-Ansätze zu den aktuellen Startups gibt... und was die ggfs. taugen.

Ach so... natürlich ist bspw. mein Holz-Roadster auf QV-Plattform genau so ein alternativer Design-Ansatz zu den ganzen Kabinen-Startups - und? massentauglich?
 
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Nein, denn selbst wenn die Linie einige Autofahrerherzen anspricht, fehlt es dem konkreten Objekt noch an mindestens einer Tonne Umfang und 300PS. So wie jetzt ist es nur ein Spielzeug für Öko-Nerds... ein witziges Abziehbild von einem "richtigen" Auto.
 
Und die wären?
Welche Parameter müssen deiner Meinung nach erfüllt sein?

Mir zumindest sind diese Parameter unklar, und ich kriege den Verdacht nicht los, dass auch sonst jeder hier andere Parameter im Kopf hat... daher doch die ganzen Diskussionen!

Lieber @eisenherz , darf ich dich darum bitten, die für dich wichtigen Parameter hier aufzuschreiben. Denn deine Meinung ist steht’s fundiert, praxisnahe und mit Beispielen der Vergangenheit begründet, und oft auch unkonventionell. Ich lese sie immer gerne, sie ist eine der Besten hier, danke sehr dafür.

Grüsse
Dominik
Es muss vom Durchschnittsmensch bewegbar sein (100W Dauerleistung). Es muss bei dem Wetter fahrbar sein, wenn man es sich besonders wünscht ( Sicht bei Wetter wie jetzt gerade, feucht 1-4C°)
Es muss einen Vorteil gegenüber dem Auto bieten, da es preislich bei der Anschaffung in der Region gebrauchter KFZ liegt … und dafür ist tatsächlich eine verkehrspolitische Wende nötig, also nicht vom VM Konstrukteur beeinflussbar
Upright Pedelecs haben den Zugang zu letzt genannter Klientel offenbar schon erschlossen ...
 
Upright Pedelecs haben den Zugang zu letzt genannter Klientel offenbar schon erschlossen ...
Kann ich bestätigen. Wenn einer eingemummelt wie ein Kühlhausarbeiter mit 35er Trittfrequenz und 40km/h den Wirtschaftsweg entlangfrässt dann ist's ein Flyer oder ein Stromer. Die sind recht populär unter Pendlern bis ca. 20km einfach. Darüberhinaus wird es mit der Reichweite hin und zurück dünn.
Auch bei Kälte und Regen fahren die mit Regenklamotten, Ortliebstaschen mit Klamotten sind immer dabei. Wenn allerdings Glätte angesagt ist sind sie schlagartig verschwunden. Die Einspurer funktionieren nur an 95% aller Tage. Es braucht eine Backup-Lösung (ÖV oder Auto) für den Fall dass es glatt ist oder glatt sein könnte.
Hier könnte ein Vierrad punkten (und beim Wetterschutz).
 
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Ach so... natürlich ist bspw. mein Holz-Roadster auf QV-Plattform genau so ein alternativer Design-Ansatz zu den ganzen Kabinen-Startups - und? massentauglich?

Aus meiner Sicht (als Laie und damit potentielle Kundenschicht) ist Dein Holz-Roadster kein "alternativer Design-Ansatz zu den ganzen Kabinen-Startups", sondern eher zu einem Quadrovelo Velomobil, da die Kernfunktionalität "Wetterschutz" ohne Dach zu fehlen scheint.

Es benötigt aus meiner Sicht gute Informationen/Marketing um einen potentielle Kunden davon zu überzeugen, warum ein offenes Cockpit besser sein soll als ein geschlossenes Dach. Ansonsten würden meiner Meinung nach viele einen solchen Roadster als Spaßmobil ansehen.

Ergänzend stellt sich die Frage ob die häufiger genannte Anforderung "in Alltagsklamotten" zu fahren durch einem geschlossenen "Velomobilkörper" eher positiv oder negativ zu bewerten ist. Die meisten Kabinen-Startups scheinen sich ja im Moment darauf einzuschießen mit offenen Seiten zu konzipieren und zu versuchen die aerodynamischen Nachteile durch Elektromotor-Einsatz auszugleichen. Ebenso erscheint der Ein/Ausstieg zu Deinem Roadster gegenüber den hochbauenden, zur Seite hin offenen "Kabinen-Startups" komplizierter.

Wie gesagt ich bin Laie was Velomobile/Velocars angeht und kann nur aus diesem Blickwinkel schreiben.
 
Aerodynamic disadvantage and weight. They are only designed for inner city use and 25 km/h top speed.

Da hast Du sicherlich recht. Die Frage ist jedoch, ob bei Fokussierung auf Aerodynamik und Gewicht nicht doch wieder die bestehenden Velomobil-Konzepte herauskommen und ob es nicht für die Erschließung neuer (anderer) Käuferschichten ein anderer Fokus bei Velocars sinnvoller wäre? Ich vermute Stadteinsatz und 25 km/h maximale Geschwindigkeit stellt für viele potentielle (Neu-)Nutzer gar keine relevante Einschränkung dar.
 
Kernfunktionalität "Wetterschutz"
Ja gut, ein offener Roadster lockt jetzt nicht explizit den Regenfahrer. Aber ähnlich den Sportvelomobilen ist es leicht, eine Art Haube auf ein open-cockpit-Konzept aufzusetzen. Und die erweist sich dann eben sogar deutlich flexibler und wettertauglicher als die große Kabine, weshalb sich das so in der Szene durchgesetzt hat. Also OK, das gemeine Vorstellungsvermögen reicht so noch nicht aus, ich muss Haube und Coupé real bauen und fotografieren, bevor der handelsübliche VeloCarist das funktionelle Äquivalent zu den Kabinen sieht.
 
eine Art Haube auf ein open-cockpit-Konzept aufzusetzen.
Wäre das auch hinter einer unterlüfteten, minimal beheizbaren Windschutzscheibe denkbar?
Dann wäre auch ein Verdeck wie bei einem Speedster oder für den Winter eine aufzusetzende feste Haube für ein open-cockpit-Konzept möglich.
Bei zwei nebeneinander Sitzenden wird es mit einer Haube ähnlich den Sportvelomobilen sonst schwierig, denke ich...
...und ein leichtes, immer mitgenommenes Verdeck gibt halt auch das Versprechen, nicht „im Regen stehengelassen“ zu werden.
das Verdeck könnte hinten über den Sitz hinausgehend dann auch ohne Rückfenster, also offen ausgeführt werden.
So sieht das Verdeck vom Speedster aus:
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(Ja, ok, schon wieder auto-look-alike ;-)
 
Es muss vom Durchschnittsmensch bewegbar sein (100W Dauerleistung).

Bei 100W funktioniert es mit dem Up im flachen Holland gut, aber schon bei hügeligem Gelände wird es schwierig, und von Bergen reden wir besser erst gar nicht...
Und genau deshalb wollen doch alle ein Pedelec!

Es muss bei dem Wetter fahrbar sein, wenn man es sich besonders wünscht ( Sicht bei Wetter wie jetzt gerade, feucht 1-4C°)

Ich dachte bisher, dass ein Mehrspurer wie die Leitra mit kleiner Glasscheibe, welche gut hinterlüftet ist, dies erfüllen würde...
Oder ein Mango mit Versatile-Dach, habe da aber keine eigene Erfahrung, liege ich da so falsch?

Es muss einen Vorteil gegenüber dem Auto bieten, da es preislich bei der Anschaffung in der Region gebrauchter KFZ liegt

Reichen da die Nachteile des Autos nicht aus?
Zusätzliche Kosten pro Monat von 600€ und die üblichen Parkplatzprobleme, fehlender Sport, im Stau stecken bleiben wo man mit der Vespa sich durchschlängeln kann...

Grüsse
Dominik

Edit: Ein bisschen hübscher machen müsste man die Leitra schon...
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Zuletzt bearbeitet:
Man sollte vielleicht auch mal über die Zielgruppe nachdenken. Ottoliese Laternenparker wohl eher nicht; man benötigt nahezu zwingend eine Garage für ein Velocar. Falls man mit dem Teil zur Arbeit will, auch einen geschützten Auto-(!)-Abstellplatz. Was die Zielgruppe schon mal einschränkt. Und den Einsatz verschiebt: Kinder zur Schule oder zu Freunden bringen sollte schon auch möglich sein (obwohl ich meinen eigene Füße anerzogen hatte...).
 
Zusätzliche Kosten pro Monat von 600€ und die üblichen Parkplatzprobleme, fehlender Sport, im Stau stecken bleiben wo man mit der Vespa sich durchschlängeln kann...

Or the Super Soco, a little cheaper than the e-Vespa. But because I haven't had car insurance for 7-8 years I am considered as a "new driver" so despite my 40+ years at the same insurance company I get to pay more insurance, my +50% super bonus discount is lost :mad:

If this current economic crisis drags on people will not be able to pay the credit instalments on their status symbol SUV, so like in the 30's the velocar might have a future?
 
man benötigt nahezu zwingend eine Garage für ein Velocar. Falls man mit dem Teil zur Arbeit will, auch einen geschützten Auto-(!)-Abstellplatz. Was die Zielgruppe schon mal einschränkt.
Das würde die mögliche Zielgruppe natürlich stark beschränken.
Daher würde ich eher darüber nachdenken wollen, wie das Fahrzeug beschaffen sein muss, um in der Stadt parken zu können.

Kinder zur Schule oder zu Freunden bringen sollte schon auch möglich sein.
Das ist unter den Privatnutzern sicher eine wichtige Zielgruppe, dass sieht man auch bei den Lastenrädern!
 
Edit: Ein bisschen hübscher machen müsste man die Leitra schon...

Die Leitra ist wahrscheinlich ein gut funktionierendes Alltags-Velocar (für 1 Person) aber vom Design her unerträglich.
Da braucht man auch gar nicht drüber zu diskutieren, da geht es nicht um Geschmack, die Leitra kann man sich noch nicht einmal schönsaufen.

Vom Design her wird das Podbike derzeit die meisten ansprechen, was aber vermutlich bei Schlechtwetter wegen nicht vorhandener Sicht ziemlich unfahrbar ist.

Zwischen diesen beiden Polen könnte EIN funktionierendes Velocar Konzept liegen.

Wenn es das Quadrovelo von Velomobile.nl als 45er gegeben hätte, wäre es für mich eine Alternative gewesen.
Evtl. müsste man das Design vom Quadrovelo noch etwas „mainstreamiger“ machen, also den 50er Jahre Touch raus,
aber dann wäre es schon sehr gut.

Für MICH ist die mögliche Maximalgeschwindigkeit maßgebend, wenn ich mit einem vollverkleideten Tretmobil herumfahre.
45 km/h reicht als Kurzstreckenfahrzeug dabei immer, und wenn man mal nur 25 km/h fahren will, sollte dies mit sehr wenig Akkuleistung möglich sein.

Von den hochaufbauenden Velocars gefällt mir (außer dem Drymer Business) so nix wirklich.
 
Für MICH ist die mögliche Maximalgeschwindigkeit maßgebend, wenn ich mit einem vollverkleideten Tretmobil herumfahre.
45 km/h reicht als Kurzstreckenfahrzeug dabei immer, und wenn man mal nur 25 km/h fahren will, sollte dies mit sehr wenig Akkuleistung möglich sein.

Von den hochaufbauenden Velocars gefällt mir (außer dem Drymer Business) so nix wirklich.
Wenn Du 45 km/h fahren willst muss der R-Punkt (etwa Hüfte) je nach Zulassungsklasse mindestens 40 oder 56 cm hoch liegen.
Damit wird es so oder so hochaufbauend, flachere Velocars sind derzeit nur als Pedelec oder ohne Motor möglich...
 
I know you love to hate your favorite automobile company but I am surprised this did not figure on your list of shapes:

Volkswagen_XL_driver_side.jpeg
 
Die Leitra ist wahrscheinlich ein gut funktionierendes Alltags-Velocar (für 1 Person) aber vom Design her unerträglich.
Da braucht man auch gar nicht drüber zu diskutieren, da geht es nicht um Geschmack, die Leitra kann man sich noch nicht einmal schönsaufen.
Jetzt bin ich überrascht.
Abgesehen davon, daß die Leitra ein Velomobil ist und kein Velocar, hätte ich eine solche unerträglich absolute Aussage von Dir nicht erwartet.

Ich persönlich finde Objekte à la Podbike oder GoOne 3 von der Optik her unerträglich, das ist einfach Geschmackssache.
Eine Leitra bietet optisch (und auch technisch) durchaus noch Optimierungspotential (wenn auch nicht in die Richtung, die DLK gezeigt hat), aber die Grundlage ist zumindest ein ausgereiftes Konzept und nicht irgendwelche Spinnereien, welche die meisten Alltagsanforderungen schlicht ausblenden.
Auch wirkt eine Leitra live anders als auf Bildern.

Und wie schon diverse Male (auch in diesem Faden) erwähnt, derzeit sind ganz andere Faktoren für das geringe Erfolgspotential von Velocars verantwortlich als die Linienführung.
 
Jetzt bin ich überrascht.
Ich bin eher amüsiert darüber, dass Du die Leitra hier & da empfiehlst, aber m.W. doch nie eine komplette Leitra längere Zeit gefahren hast ... In der Leitra stecken zwar gute Ideen, aber die Umsetzung ist die vor 20 Jahren. Jedenfalls nichts, was mich heute reizen würde und ich habe ein "Sport"-Modell längere Zeit genutzt.

Andererseits, lieber 'ne Leitra in der Realität als die hier erträumten Velocars ... ;).
 
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