Tilting Mechanismus bei Trike/Vm

Der jetzige Weg, VMs sehr niedrig zu bauen, damit diese nicht umkippen, ist im heutigen Strassenverkehr mit den Monster-SUVs um einen herum, für viele Menschen zu gefährlich.
Guter Punkt.
Wichtig ist aber auch, über welche Art von Neiger wir reden, da die sehr unterschiedliche Vor- und Nachteile anbieten:
  • Zwangsneiger (Lenk-Neige-Kopplung)
  • Gesteuerter Neiger (via Hebel)
  • Freier Neiger (Balanciert)
Die vorige Diskussion fand ich sehr interessant, da ich selber kaum Erfahrung mit mehrspurigen Kurvenneigern habe. Und ich glaube, Steffen bringt es hier gut auf den Punkt: Wir reden teilweise aneinander vorbei.

Beispielsweise habe ich immer, wenn „Velomobil“ und „Neigetechnik“ gesagt wird, an ein konventionelles Velomobil mit tiefem Schwerpunkt gedacht, bei dem der Fahrer zwischen den Rädern sitzt; und hier bringt Neigetechnik wirklich kaum Vorteile, und ist auch kaum sinnvoll umzusetzen. Aber was, wenn das Fahrzeug ganz anders aussehen könnte? Und welches Problem wollen wir denn überhaupt lösen?

Meist wird gesagt, man könne mit Neigetechnik schneller durch Kurven fahren. Das stimmt so nicht; jedenfalls nicht, wenn man in einem konventionellen Velomobil die Kurventechnik beherrscht, statt am Lenker zu reißen und sich dann über den Elchtest zu wundern. Vielleicht ist genau das der Punkt: ein intuitiveres Fahrverhalten.

Einen Zwangsneiger halte ich da für ungeeignet, weil das nur für eine bestimmte Geschwindigkeit passt, und auch einen gesteuerten Neiger habe ich nicht als intuitiv kennen gelernt (es gibt mehr Freiheitsgrade, die man koordinieren muss). Aber wie wäre ein verkleidetes Fahrzeug, das sich wie ein Motorrad mit zwei Vorderrädern so in die Kurve legen kann wie ein Einspurer, aber im Stehen oder bei Langsamfahrt nicht umfällt. Und was gleichzeitig höher (und damit verkehrskompatibler) wäre, weil der Fahrer nicht zwischen, sondern über den Rädern sitzt. Ist es das, wonach die Neulinge immer suchen?
 
@Christoph Moder : Ein Neige-Mehrspurer ist alles, aber sicher nicht intuitiver zu fahren. Ich habs bisher mit keinem auf anhieb geschafft mal 10m zurück zu legen und das hab ich sogar mit nem Knicklenker hin bekommen...
Für "hoch weil sichtbar" gibts ne Lösung : Quad. Alles andere ist halt Spielerei.
 
Aerodynamisch wäre so etwas wie eine verlängerte Leitra auch nicht schlechter als andere VMs solange die aussenstehenden Räder in einer Verkleidung sind.
Der Körper so eines Velomobils müsste viel schmaler sein, das ist dann eher unbequemer.
Ausserdem könnte man es dann gleich so breit machen dass es auch ohne Neigetechnik nicht mehr kippt.

Es bleibt dabei: Neigetechnik hat nur einen Vorteil wenn alle Räder innen sind!

Aber wie wäre ein verkleidetes Fahrzeug, das sich wie ein Motorrad mit zwei Vorderrädern so in die Kurve legen kann wie ein Einspurer, aber im Stehen oder bei Langsamfahrt nicht umfällt. Und was gleichzeitig höher (und damit verkehrskompatibler) wäre, weil der Fahrer nicht zwischen, sondern über den Rädern sitzt.
Ich glaube ein solches Fahrzeug würde bei leichtem Ungleichgewicht, einer kleinen Kurve oder Seitenwind dann doch kippen.

Aber der Ansatz gefällt mir, die Spurbreite könnte etwa 40cm sein, Sitzhöhe auch 40cm, etwa wie ein Stuhl. Damit das ähnlich stabil wird müssten die beiden Hinterräder so nah wie möglich an den Sitz. Dann wäre ein 20" Vorderrad unterhalb der Beine, es könnte gefedert und eventuell angetrieben sein, aber auch ein Hinterradantrieb wäre möglich mit einer geraden Kette.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Technik mit dem freien Neigen funktioniert schon recht intuitiv. Diese Cargo-Bikes lassen sich gut anfahren wie ein normales Zweirad (auch wenn die 2 Vorderräder an anderer Stelle ein paar Tücken in die Fahrphysik bringen, die wir hier erstmal nicht durchsprechen müssen, da... )
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... sich ein Liege-Neiger mit der Technik ähnlich intuitiv fahren wird, wie ein Liege-Zweirad. Nur das ist der Punkt: wer will schon noch Liege-Zweirad fahren!? Wer will in die aufwändige Technik für ein solches Produkt investieren, um dann 3 Hanseln glücklich zu machen? Veleon hat seine Achse auch unter nen Lieger gepackt - hat sich fahren lassen, aber unterm Strich keine Sau interessiert.
 
@BuS velomo : der freie Neiger von Steintrikes war für mich beispielsweise unfahrbar. Die Hebelverhältnisse im Zusammenhang mit dem vorhandenen Reibungswiderstand der ganzen Neigungsmechanik macht es zu einem "links/rechts/links/rechts" hin und her gefalle... Aufm Up geht das besser.
Aber: Wer braucht sowas?
 
@BuS velomo : der freie Neiger von Steintrikes war für mich beispielsweise unfahrbar. Die Hebelverhältnisse im Zusammenhang mit dem vorhandenen Reibungswiderstand der ganzen Neigungsmechanik macht es zu einem "links/rechts/links/rechts" hin und her gefalle... Aufm Up geht das besser.
Aber: Wer braucht sowas?
Jemand der sich damit wohlwollend auseinandersetzt?!

Wer sowas haben möchte, warum auch immer, braucht niemanden der ihm erzählt das das seiner Ansicht nach nicht geht und das es auch niemand braucht....

Interessieren würde mich warum der Austausch über Kurvenneiger immer wieder bei Null anfängt.

Gruß Heiko
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Wichtig ist aber auch, über welche Art von Neiger wir reden, da die sehr unterschiedliche Vor- und Nachteile anbieten:
  • Zwangsneiger (Lenk-Neige-Kopplung)
  • Gesteuerter Neiger (via Hebel)
  • Freier Neiger (Balanciert)
...

Der Neiger, mit den ich unlängst gut zurechtgekommen bin, hat Anteile der drei oben genannten in einem Fahrzeug und Gewicht und Abmessungen waren im gefalteten Zustand geeignet das ich das Rad im ICE in die oberen Gepäckablagen legen konnte. Mag ja sein das ich der einzige bin der mit sowas gut zurechtkommt. Andere kommen mit anderem gut zurecht.

Hier gibt es Einige die nicht mehr mit ihrem ersten Liegerad/Velomobil unterwegs sind. Die Fähigkeiten und Ansprüche entwickeln sich weiter. Das ist im Detail ein Weg den jeder für Sich geht und dabei auch Erfahrungen anderer berücksichtigt. Denoch ist ein perfekt geeignetes Fahrzeug für den Einen nicht automatisch und ohne den persönlichen Entwicklungsprozess, das geeignete Fahrzeug für Andere.

Gruß Heiko
 
@rikschaprofi : Du kannst es ja gern für dich bauen, niemand hält dich ab. Das du nicht unbedingt dem Massenmarkt entsprichst, solltest du selber am besten wissen ;)
Hier gehts aber eher darum, warum es nicht auf dem Markt zu finden ist. Weils für den Markt halt nicht funktioniert. Da haben sich die Holländer schon arg die Finger verbrannt mit ihrem Tilting VM. Dachten anfangs auch das wird der große Wurf...
 
der freie Neiger von Steintrikes war für mich beispielsweise unfahrbar. Die Hebelverhältnisse im Zusammenhang mit dem vorhandenen Reibungswiderstand der ganzen Neigungsmechanik macht es zu einem "links/rechts/links/rechts" hin und her gefalle...
Für mich nicht. Natürlich ist das Ding beim Draufsetzen erstmal zur Seite gekippt, aber nachdem mir jemand gesagt hat, dass man mit dem Lenker höchstens kleine Neigungskorrekturen hinbekommt, war klar, wie das funktionieren muss.
Aber: Wer braucht sowas?
Das ist schon eine andere Frage. Es ist nicht so, dass mir ohne das Wild Wave was fehlen würde.
Was die Lernkurve angeht, müsste man konsequenterweise auch fragen, warum einspurige Liegeräder sich so viel besser verkaufen als Trikes. Oh, äh...
 
@rikschaprofi : Du kannst es ja gern für dich bauen, niemand hält dich ab. Das du nicht unbedingt dem Massenmarkt entsprichst, solltest du selber am besten wissen ;)
Hier gehts aber eher darum, warum es nicht auf dem Markt zu finden ist. Weils für den Markt halt nicht funktioniert. Da haben sich die Holländer schon arg die Finger verbrannt mit ihrem Tilting VM. Dachten anfangs auch das wird der große Wurf...
@Jack-Lee
Blos weil es auf dem Massenmarkrt nicht geht heißt es ja noch lange nicht das es grundsätzlich nicht geht. Ich habe im Beitrag des Themenstarters nichts von Marktakzeptanz oder so gefunden. Im Grunde ist es vielleicht wie mit Liegerädern und Velomobilen auch; haben sich auch im Massenmarkt nicht durchgesetzt. Mir gefällt es persönlich nicht das mir Menschen die keine/kaum Erfahrungen mit Liegerädern/Velomobilen haben erklären warum das nicht geht. Massenmarkt ist für mich kein Hinweis darauf was geht und was sich entwickeln könnte (Beispiel dazu: MIV).

Kurvenneiger sind aktuell für Menschen, die sich damit befassen wollen, ein sehr interessantes Thema. Warum muß dieser Faden, wie in fast jedem Faden der zu Kurvenneiger gestartet wird, immer wieder auf die Aussagen zurückfallen das es angeblich nicht geht oder auf das kleine 1x1 des Kurvenneigers.

Aktuell halte ich es für fast ausgeschlossen das Menschen, die sich am Massenmarkt orientieren wollen, sinvolles zur Weiterentwicklung von Kurvenneigern beitragen können.

Gruß Heiko
 
In Anbetracht der mittlerweile recht reichhaltigen Erfahrung (fast ein Massenmarkt) mit freien Neige-Cargobikes wäre da aber die naheliegende Frage die des möglichen oder unmöglichen Technologietransfers. D.h. wie funktionieren diese Module unter Liegern (und wenn nicht, warum? wie anders?)... und ja klar, für einen irgendwie auf die Investitionen schauenden Spezialrad-Tüftler: mit welchem Interesse kann er am Ende seiner Mühen rechnen?

Ich war mal kurzfristig mit Veleon im Bunde, ihre Technik unter ein Trike von uns zu packen. Qua unserem Zeitmangel haben wir die Umsetzung aber so lange aufgeschoben, bis Veleon selbst ein Liegerad damit gebaut hat, was - glaub ich - auch 2014/15 auf der Spezi stand. Danach haben sie beschlossen, dass auf dem Liegeradmarkt nix zu holen ist... und mittlerweile find ich das Teil nicht mal mehr irgendwo im Netz wieder. Will sagen: Liegeradmarkt ist für nen Investor ziemlich deprimierend, erst recht wenn man die Nische der Nische der Nische beglücken will.
 
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In Anbetracht der mittlerweile recht reichhaltigen Erfahrung (fast ein Massenmarkt) mit freien Neige-Cargobikes wäre da aber die naheliegende Frage die des möglichen oder unmöglichen Technologietransfers. D.h. wie funktionieren diese Module unter Liegern (und wenn nicht, warum? wie anders?)... und ja klar, für einen irgendwie auf die Investitionen schauenden Spezialrad-Tüftler: mit welchem Interesse kann er am Ende seiner Mühen rechnen?
Im Hinblick auf die letzte Frage: Was für Vorteile hat ein Neige-Tadpole gegenüber dem Einspurer bei Aufrecht-Lastenrädern? Was davon bliebe bei Liegen übrig?
Mir fällt beim Upright-Vergleich erstmal nur die geringere Gesamtlänge ein, aber diesen Vorteil hätte man bei Liegen nur gegenüber Langliegern. Falls auch Kippsicherheit in bestimmten Situationen eine Rolle spielt - die hat ein Liege-Tadpole schon durch den niedrigen Schwerpunkt, sogar in allen Situationen, dafür muss man es nicht auch noch neigen. Wenn man damit Lasten transportieren will, scheint mir die Erweiterung zum Quad sinnvoller als die Nutzung von Neigetechnik.
 
Man kann auch "freie" und gesteuerte Neigung intuitiv kombinieren - indem man eine einfache Direktlenkung oder eine Panzerlenkung so gestaltet, dass man sich "radparallel" abstützen kann...
 
Man kann auch "freie" und gesteuerte Neigung intuitiv kombinieren - indem man eine einfache Direktlenkung oder eine Panzerlenkung so gestaltet, dass man sich "radparallel" abstützen kann...
Abstützen klappt bei mir gut wenn ich das bewust mache; intuitiv geht bei mir Ziehen. Aber beides bewirkt bei dem von mir aktuell bevorzugten Kurvenneigerprinzip eine Stabilisierung Richtung starres Trike (nützlich bei Haftungsverlust z. B. Glatteis). Bei dem von Dir beschrieben verhält es sich vermutlich genauso.

Gruß Heiko Stebbe Lübeck
 
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Hallo,
@Fanfan

Im Hinblick auf die letzte Frage: Was für Vorteile hat ein Neige-Tadpole gegenüber dem Einspurer bei Aufrecht-Lastenrädern? Was davon bliebe bei Liegen übrig?
...

Kopie eines älteren Beitrags (wer mehr braucht gibt:
Kurvenneiger
von Nutzer:
rikschprofi
in die Suchmaske ein:

20Minuten Lesestoff, für grundsätzliches zu Kurvenneigern, findet sich hier: https://www.velomobilforum.de/forum...ter-kurvenlegerbeitrag-aus-pro-velo-43.22208/

Wie die Erkenntnisse umgesetzt wurden läßt sich in diesem Faden gut nachlesen: https://www.velomobilforum.de/forum...chnik-aus-kohlefaser.26331/page-6#post-348878
das braucht aber länger zu lesen....

Gruß Heiko
 
20Minuten Lesestoff, für grundsätzliches zu Kurvenneigern, findet sich hier: https://www.velomobilforum.de/forum...ter-kurvenlegerbeitrag-aus-pro-velo-43.22208/
Super zusammen gefasst, entspricht auch meiner Erfahrung.
Zum Seitenwind war die Furcht vor umkippen von @Felix geäußert worden.
Das ist analog zum Einspurer, bei mir auch mit der Nose von @roland65 gut zu beherrschen.
Seitenwind hat vor dem Umbau der Lenkplatten beim K früher zu feuchten Händen geführt, beim Tripendo nie.
 
Ich meine komplett geschlossene Neiger, wie das EvoK halt, wenn ich due Füße auf den Boden bekomme brauche ich nicht mehr als eine Spur.
 
Da gabs doch mal das DRYMER Leisure und das DRYMER Business. Eins war mit Wetterschutz. Seiten offen. Auch als Pedelec zu haben.
 
IMG_1164-Small.jpg

-> Google's aktuelle Drymer-Bilder ...
 
Ja genau. Was ich gut finde, ist der gekapselte Antrieb ähnlich der Greenmachine von Flevobike. Aber nur 8G Nexus statt Rohoff im Schwingendrehpunkt. und 8K € oder 10K € mit Verkleidung sind schon ganz schöne Preise.

Bei der Gelegenheit, hat hier im Forum schon jemand das Trike Drymer Glider gefahren?
 
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