Unglaublich!

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Gestern Morgen 6:15 Uhr.
Es schneit und es liegen ca 8 cm Schnee auf der Straße.

Ich schiebe mein VM auf die Straße und komme gerade so den leichten Buckel hoch. Oben geht dann nix mehr. Da ich hinten einen Kojak montiert habe, konnte ich vergessen, mit dem VM zur Arbeit zu fahren.

Also ausgestiegen und meinen Kollegen angerufen, der im gleichen Ort wohnt und mit dem Auto fährt. Hab ihn gefragt, ob er schon außerhalb ist, oder es noch reicht, mich an der Tanke abzuholen und mitzunehmen. Er meinte, dass es noch klappt. (y)

Hab dann mein VM zurück nach Hause geschoben und bin hoch zur Tanke, um auf meinen Kollegen mit dem Auto zu warten.
Er kam dann auch und wir fuhren zusammen zur Arbeit.

Soweit, sogut!

Vor der Firma war kein Parkplatz. Er ließ mich aussteigen, um vermutlich einen Parkplatz zu suchen. (Dachte ich)
Dann sagte er zu mir, dass er mich zum Feierabend wieder abholt..... :unsure:

Mit dieser Aussage konnte ich nichts anfangen und dachte an einen Scherz.
Dem war aber nicht so. Wir bauen aktuell einzelne Resturlaubstage ab und er hatte gestern seinen Urlaubstag!!!
Als ich ihn anrief, sagte er nichts davon und meinte nur, dass er kommt um mich mitzunehmen.

Also ist er extra wegen mir, ohne vorliegenden Notfall mit seinem Auto an seinem Urlaubstag zur Arbeit gefahren, um mich dort hinzubringen.
Verstehen kann ich das bisher noch nicht.
Vermutlich habe ich ihn sogar mit meinem Anruf aus dem Bett geschmissen. :eek:

Ich habe kein Auto mehr und fahre nur noch mit meinen Rädern. Es hätte aber die Möglichkeit gegeben, mit dem Auto meiner Frau zu fahren.
Da aber mein Kollege den gleichen Weg und Arbeitszeit hat, war das die erste logische Alternative.

Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, hätte ich zumindest gesagt, dass ich Urlaub habe. Natürlich hätte ich ihm in einer Notsituation auch geholfen, aber es gab gestern keinerlei Notsituation und andere Alternativen, für mich, zur Arbeit zu kommen.

Jedenfalls hab ich dann gestern morgen von der Firma aus meine Frau angerufen und sie über die Situation informiert, die sie ebenfalls unglaublich fand. Natürlich hat sie mich dann mittags abgeholt und ich konnte meinem Kollegen mitteilen, dass er nicht nochmal wegen mir fahren braucht.

Mein Kollege ist zu allen immer nett und freundlich und ein absoluter Gutmensch. Aber er soweit, wie gestern geht, ist für mich unglaublich.
 
Der Mensch ist ein soziales Wesen, aber vielen fällt es oft schwer, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies hält mir meine Frau auch regelmäßig vor.
Andererseits gibt es vielen ein gutes Gefühl anderen helfen zu können.
Wenn er jetzt dazu beiträgt, dass du weiterhin kein PKW benötigst hat er schon 2 gute Dinge getan. -sehr sehr lobenswert.
 
Wenn er jetzt dazu beiträgt, dass du weiterhin kein PKW benötigst hat er schon 2 gute Dinge getan. -sehr sehr lobenswert.

Es geht hier zwar nicht um mich, sondern um meinen Kollegen.

Aber ich habe seit über zwei Jahren aus Überzeugung (Umwelt + zunehmende Aggressivität im Verkehr) kein Auto mehr und fahre auch kein Auto mehr, wenn es sich vermeiden lässt.
Ich wollte sogar meinen Führerschein abgeben, wurde aber davon überzeugt, dass ich den für einen Notfall unbedingt behalten sollte.
So lange ich gesundheitlich mit meinen Fahrrädern zurecht komme, kommt mir auch kein Auto (für mich) mehr ins Haus.
Man glaubt es nicht, was man mit einem Fahrrad für Strecken bewältigen oder Lasten transportieren kann.
 
...da seid ihr ein "ganzes" Kollegium voller liebenswerter Menschen...(y)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ist er extra wegen mir, ohne vorliegenden Notfall mit seinem Auto an seinem Urlaubstag zur Arbeit gefahren, um mich dort hinzubringen.
Verstehen kann ich das bisher noch nicht.
Es gibt halt Leute die fahren gerne Auto und haben damit überhaupt kein Problem ...
 
Wie @blackadder mal sinngemäß zu mir sagte:
man kann Freundlichkeit nicht zurück- aber man sollte sie weiter-geben.
Das scheint mir ein gutes Motto.

Gruß
Christoph

Stimmt! Wer etwas Gutes für jemand tut, tut das weil er die Gelegenheit hat und es GERN tut, nicht weil er etwas dafür zurück haben will. Ich bin sicher der Kollege hat verstanden, wie sehr dich sein Gefallen gefreut hat und das reicht als "Belohnung".

Wenn man dann mal eine Gelegenheit hat, für jemand anders etwas Gutes zu tun und sie ergreift, dann geht das vielleicht einfach mal so als Dominokette weiter und wir sind alle etwas netter zueinander, so meine Devise. Mich hatte es damals sehr gefreut, wie glücklich Christop über den kleinen Gefallen war, das reichte mir völlig.
 
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