Umlenkrolle "Selbstbau"

Jag

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Hallo,
ich brauche eine Kettenrolle 21 Zähne. Gibt es im Moment nicht. Also habe ich eine selber gemalt. Bevor ich sie fräsen lasse, würde ich gerne Eure Meinung dazu wissen, insbesondere bezüglich zu erwartender Belastbarkeit (was ich schlecht einschätzen kann). Wäre sie unterdimensioniert, wär mein Plan, sie trtzdem so zu lassen und mit Carbon zu verstärken.
Dicke ist an den dünnen Stellen in der Mitte 2 mm.
Danke für Eure Gedanken!
Bildschirmfoto 2020-11-16 um 13.00.09.pngBildschirmfoto 2020-11-16 um 12.59.40.png
 
Ohne
a) den zu erwartenden Zug auf der Kette (= was ist das kleinste Kettenblatt, welche Tretkurbellänge, wie kräftig trittst Du rein?)
und
b) den Umlenkwinkel der Kette an der Umlenkrolle
kann niemand konkret nachdenken.

Hast Du dazu Zahlenwerte? Oder irgendeine andere Einschätzung?
 
was ist das kleinste Kettenblatt, welche Tretkurbellänge, wie kräftig trittst Du rein?
kleinstes Kettenblatt sind 60 Zähne
Kurbellänge ist 140 mm
Das Meiste, was ich bisher auf meinem Powermeter gesehen habe, waren irgendwas über 800 W.
den Umlenkwinkel der Kette an der Umlenkrolle
schätzungsweise 45°
Oder irgendeine andere Einschätzung?
Ich selbst habe das versucht einzuschätzen anhand der Dicke der käuflich erwerblich Alukettenblätter. Da habe ich 3 mm gemessen, ist aber nicht Vollmaterial.

Durchmesser der Rolle wäre da, wo die Kette läuft, 80 mm.
 
Es gibt hier schon irgendwo einen Faden zu dem Thema. Das ist auch noch nicht so lange her. Vlt bekommst du ja dem seine Datei...

VG Béla
 
Ob die 2 mm dicke Scheibe mittig sitzt, kann ich in dieser Zeichnung nicht erkennen.
(Wird aber wohl so sein...)

Rein aus dem Bauch heraus würde ich dann sagen "Langt locker".
Wenn da aber sowieso ein Fingerfräser rumfährt: Warum nicht 7 Speichen fräsen, die dann einen steiferen Querschnitt haben können?
Es muss ja nicht so aufwendig sein, wie Daniels Kettenblättter (Scheibenfräser für die Profile nötig).

Gruß, Harald
 
Da habe ich 3 mm gemessen, ist aber nicht Vollmaterial.
Finde ich die bessere Variante, deine Kette wird ja nicht immer genau grade Kraft ausüben und für quer Kräfte finde ich 2 mm etwas wenig auch wenn es voll Material ist aber ist nur ein Bauch Gefühl, berechnen könnte ich es nicht.

Grüße Matthias
 
Ich würde die Kette ja nicht aussen führen. Da hast nur alle 25.4mm eine Aussenlasche und die ist irgendwie geformt und hat wenn es dumm läuft noch überstehende Kettenbolzen. Das reibt und mach Krach.
Festigkeit ist sicher reichlich. Knicken/Beulen könnte relevant werden.
Mit der Teilung aufpassen. Meine zahnlose Umlenkrolle bekommt gerade Zähne, durch Verschleiss, alle 6.35mm, halbe Kettenteilung. Nicht so prickelnd.
Lieber einen Umfang so wählen dass es kein Vielfaches oder "Viel-Komma-Fünf-Faches" von der Kettenteilung ist. Oder von vornherein Zähne vorsehen. Eine Primzahl. Oder im Fall von narrow-wide halt eine gerade Zahl. Woran erinnert mich das :unsure:
Alu unbedingt Hart-Anodisieren.
 
Lieber einen Umfang so wählen dass es kein Vielfaches oder "Viel-Komma-Fünf-Faches" von der Kettenteilung ist. Oder von vornherein Zähne vorsehen. Eine Primzahl.
Teilerfremd muß sein, unter Berücksichtigung der halben Glieder. Sonst nimmt der TO statt 21 die Primzahl 7 :cool:

Gruß,

Tim
 
Klingt schon mal nicht schlecht... also vom Verhältnis Festigkeit/Gewicht.
Da kann man schon etwas sehr hochfestes nehmen.

Aber die Kette direkt auf Alu ohne Zähne laufen lassen, hat das schon mal jemand gemacht?
Ich stelle mir das recht laut und verschleissintensiv vor...

Und ich würde tatsächlich etwas mit Speichen von grösserem Querschnitt machen, gibt mehr Seitenstabilität.
Natürlich kannst Du die Speichen im Grund, also auf der Seite des Lagers, breiter machen als nach aussen hin, das wäre eine Sinnvolle Materialverteilung.
Ein wenig kannst Du ja "klauen" ;) :

Auch um das Lager herum sieht der Entwurf ganz aussen recht dünnwandig aus... so 3 mm Wandstärke würden vom Gefühl her nicht schaden... auch wenn 2 mm wahrscheinlich auch noch halten.
Sowas entscheide ich auch immer spontan vor dem Rechner, nach Optik, ohne FEM ;) ...

Grüsse
Oliver
 
Das Drehmoment, das ein Kettenblatt übertragen muss, ist bei der Umlenkrolle egal.
Ich habe ja auch nicht auf ein Kettenblatt verlinkt - es ist halt eine gezahnte Führungsrolle, also keine Drehmomentübertragung, nur Abstützung.

Bei einer nicht gezahnten Rolle würde ich mir echt überlegen einen Ring - oder ein komplettes Rad - aus PA oder POM zu machen...
Dürfte leiser sein, und es würde mich nicht wundern wenn es auch weniger Verschleiss hätte...

Oder das volle Programm mit einem gezahnten Rad durchziehen...
Ich wüsste jetzt auch nicht woher ich spontan die Verzahnungsgeometrie herzaubern sollte.
Das gute ist dass kleinere Geometrieunzulänglichkeiten in den Zahnspitzen kaum Auswirkungen wie bei einem evolventenverzahnten Zahnrad haben dürften - solange die Kettenrollen nicht gerade daran hängenbleiben...
 
Ich wüsste jetzt auch nicht woher ich spontan die Verzahnungsgeometrie herzaubern sollte.
Wippermann hat ein PDF dazu auf der Website. Müsste ich ggf. nochmal nach suchen.
Aber ich denke, es ist tatsächlich ein Unterschied, ob die Last auf den Zahnflanken liegt (Antriebs- oder Abtriebsrad) oder auf dem Zahngrund (Umlenkrolle). Bei letzterem kann man es sich erlauben, die Flanken exakt an das Abrollen der Kettenrolle auf der Flanke anzupassen, ohne dass die Kette auf die Zahnköpfe aufklettern will. Das habe ich in einer der Zahnformen für meine Rollenexperimente so gemacht. Aber leise sind die trotzdem nicht.
Mit zwei Dingen habe ich noch nicht experimentiert:
1) Eine Ritzelform, bei der der Zahngrund etwas zu hoch ist. (Ein zu tiefer Zahngrund ist jedenfalls nicht leise, das weiß ich schon.)
2) Abstützen der Laschen außen neben dem Ritzel. So dass die Kraft durch die Auflage der Laschen übertragen wird und die Zähne nur für die Führung sorgen.
 
Ist da nichts dabei, was Dir passt?
Ich sehe da nur eine 84 mm Rolle, ich weiß nicht, ob das 21 Zähnen entsprechen würde. Und ich weiß auch nicht, wo man die herbekommt, falls sie ok sein sollte.
Ich wüsste jetzt auch nicht woher ich spontan die Verzahnungsgeometrie herzaubern sollte.
Daten gibt es doch im Internet: 12,7 mm Rollenabstand, 8 mm Rollendurchmesser.
Das hab ich schon gemacht und mir aus Edelstahl ein 23 Zähne Blatt lasern lassen. Bisher nur eine kurze Probefahrt gemacht und soweit keine Anhaltspunkte gefunden, dass es nicht funktioniert. Aber: Schleifspuren von der Kette auf meiner eingeklebten Igus Gleitfolie und seitliche Bewegbarkeit auf der Achse auch sehr eingeschränkt aufgrund des runden Kettentunnels. Deshalb würde ich gerne so 4 bis 5 mm höher gehen (sprich: kleineren Rollendurchmesser).

So wie es aussieht kostet das Fräsen und Eloxieren einer Rolle etwa 100 €. Das ist mir wahrscheinlich zu teuer. (Ich brauche 2.)

Alternativlösung wäre:
- einfach wieder eins mit 21 Zähnen schneiden lassen. Kosten für 2: 45 € (+ Lager)
- ein Kettenblatt kaufen und mit Carbon mit dem Lager verbinden. Dazu eine Schablone mit den Bohrungen, damit Kettenblatt und Lager präzis zueinander ausgerichtet sind. Kosten: 20 € für die Schablone, etwas Carbon, etwas Harz, 2 Kettenblätter je 15 - 20 €. (Und jetzt merke ich, dass die Variante 1 billiger ist. Ich dachte immer, es sei andersherum. Was so alles rauskommt, wenn man sich Sachen mal aufschreibt.)
Nachteil von Variante 2: Ich hab nur ein 21 Zähne Kettenblatt gefunden, mit einer komischen Befestigungsmöglichkeit:

Ansonsten 20 oder 22 Zähne (pro Zahn ungefähr 2 mm Veränderung im Radius).

Generelle Frage: Hat ein zahnloses Design Vorteile gegenüber einer gezahnten Rolle?
 
Ich hatte mir auch mal gedanken zu einer Kettenleitrolle gemacht. Ist aber wegen anderer Projekte nicht weiter entwickelt worden.Kettenleitrolle 22 Zähne.jpg
 
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