Was, schon der 16. Tag, und gerade erst den Apennin überquert?
Wie wollen wir denn am 21. nachmittags um 3 wieder in Rosenheim sein?
Nicht nervös werden, wir liegen gut in der Zeit. Also weiter im betreuten Reisen, auf zu Tag 16.
Gestern haben wir den Apennin gelassen überquert – da ist heute noch einmal ein wenig herumrollen in der Po-Ebene angesagt. 124 Höhenmeterchen auf 156 Kilometerchen, das sagt eigentlich schon alles. Das südliche Alpenvorland sparen wir uns für morgen auf.
Wir kehren in die Po-Ebene zurück, die wir an den Tagen 3 und 4 schon kennengelernt haben. Das ist ein typisches Stück Italien, touristisch jedoch viel weniger bereist als die Berge in Norden und Süden, die Küsten oder die Toskana. Heute haben wir Zeit, uns zwischen Parma, Cremona und Pavia ein wenig umzuschauen.
Es gibt einen touristischen Radweg immer entlang des Flusses mit seinen zahlreichen Windungen – dafür muss man allerdings nervenstärker sein als ich uns einschätze. Eher glaube ich, dass der ein oder andere HHB-Anwandlungen verspüren wird als nur am Po zu kreuzen ...
Neben der "offiziellen Route" des Tages bieten sich zwei Alternativen an: einmal der Abstecher nach Parma am morgen zum Kaffee oder Frühstück, etwa 50 flache km mehr als die 156 offiziellen km, Oder die Abkürzung direkt nach Piacenza über die SS9 in Findenza. Das sieht so aus wie auf dem Bild unten und ihr könnt 40 von den 156 km abziehen.
Ich empfehle natürlich die normale Route, habe aber auch viel Verständnis für den Wunsch, Parma zu sehen. Ich selbst habe vor etlichen Jahren eine Überdosis Parma erhalten, als ich ein langes Wochenende dort war und vom italienischen Außenministerium bei wirklich jeder Gelegenheit mit geschnittenem Parmaschinken und aus riesigen Laiben gebrochenem Parmigiano vollgestopft wurde in deren Bemühen, die europäische Lebensmittelagentur anstelle der Finnen zu ergattern ... hier eine Ansicht von der Provinzstraße 10 zwischen Cremona und Piacenza, bestes Velomobilgeläuf wie man sieht, es wird Verkehr geben, aber nicht übermäßig viel, da häufig größere Straßen parallel verlaufen.
Piacenza lohnt den Besuch; wir kommen ohnehin mitten durch, und man könnte irgendwo einen leichten Lunch zu sich nehmen, denn 90 km sind schon hinter uns kaum dass wir es bemerkt haben. Raus aus der Stadt weiter auf der SP10, die erst etwas wuselig sein dürfte, aber dann ruhiger wird, der Durchgangsverkehr nimmt die Autobahn ein paar km weiter nördlich. In Castel San Giovanni biegen wir rechts ab und überqueren den Po ein letztes Mal bevor wir uns auf kleinen Sträßchen wieder nach Westen wenden und die restlichen 30 km über die Dörfer gondeln. Das sieht dann so aus:
Der Campingplatz liegt nur ein paar Kilometer außerhalb von Pavia, so dass man abends in die Stadt zurückkehren kann, wenn man bei der Ankunft in der Stadt nicht schon wieder essen möchte. Praktisch ein Pausentag im Flachen mit leichtem Bewegungsprogramm um die Beine locker zu halten. Der Tag im Überblick: