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Moin, hier jetzt noch ein neuer Thread von einem begeisterten Anfänger der Liegeradszene: Ole und das Fujin.
Seit fünf Jahren fahre ich inzwischen Brevets, anfangs nur zufällig drauf gestoßen und mit 23 Jahren doch eher Außenseiter, machen mir die Langstrecken extremen Spaß und bereiten genau die richtige menge an Schmerzen. Nachdem bisher alle Strecken immer auf "UPs" absolviert wurden, habe ich seit einiger Zeit, vor allem durch die Liegeradler bei den Brevets in Berlin und die Velomobile beim Zeitfahren Hamburg-Berlin, das Interesse auf Liegeräder gelegt und fast zwei Jahre alle möglichen Varianten, technischen Unterschieden zum UP, Verfügbarkeiten und natürlich auch die verschiedenen Preise betrachtet und nachgedacht.
Die erste Zeit haben vor allem zwei Dinge mich davon abgehalten das Projekt wirklich zu realisieren: Die Angst vor dem neuen Fahren lernen, sowie die Preise für Modelle welche mir auch gut gefallen würden. Als Student ist das mit dem Geld ja immer so eine Sache. Nachdem ich dann in diesem Jahr eine 3000km lange Tour durch Deutschland mit dem Hase Pino (Tandem) gemacht habe, wusste ich das die Liegeposition einfach genau die Vorteile bietet die ich mir erhofft hatte, und so wurden die Gedanken wieder konkreter.
Ich entschied mich danach nach Low-Racern zu schauen, weil mich die Form, die Aerodynamischen Aspekte und vor allem meine kurzen Beine (hinsichtlich verschiedener High-Racer) besonders gereizt haben, und nach einiger Suche habe ich in den Kleinanzeigen ein bezahlbares Challenge Fujin gefunden, relativ nah dran und vor allem: es hat mir auf den ersten Blick gefallen. Also hingefahren, Proberollen von fünf Metern, ja gesagt und eingepackt. Eine reine Bauchentscheidung, vor allem weil ich mir dessen bewusst war das ich sicherlich 200 Euro zuviel bezahlt habe hinsichtlich verbauter Technik, die ich allerdings sowieso auf meine Bedürfnisse umrüsten wollte.
Und hier ist's nun: Mein Challenge Fujin (mit Federung), schön leicht vom Gefühl her, natürlich schwerer als meine modernen Rennräder, wahrscheinlich ähnlich wie das Stahl-Chesini aus 1997. Ausstattung: Tiagra 2x9fach Schaltung, 60ger Kettenblatt vorn, Klapptiller (stimmt doch, oder?), und hydraulische Scheibenbremsen.
Neu gekommen sind Kettenleitrohre sowie eine neue (oder drei) neue Ketten. Kommen sollen noch Lichtanlage per Dynamo, 2x11fach XT Schaltung (schon hier), und dementsprechend ein neues HR.
Die ersten Fahrversuche auf einem Rewe-Parkplatz in Kirchwerder am Sonntag: erbärmlich. Ich komme mir vor wie ein Idiot, rolle ein paar Meter quer von links nach rechts, Bein wieder runter, neu antreten, wieder von vorne. Nach 20 Minuten schaffe ich zum ersten Mal ungefähr 100 Meter geradeaus zu fahren, Natürlich schaffe ich die Kurve am Ende nicht und muss wieder runter. Wieder neu ansetzen, es rollt etwas besser, ich fahre (weil ich nicht wieder anhalten will) die kleine Kurve vom Parkplatz und bin plötzlich "auf der Straße", 200 Meter, 300 Meter, es geht!!! Nach etwa 800 Metern halte ich an, drehe um und fahre bis zurück, mit drei Anläufen beim Anfahren. Etwa anderthalb Stunden gehen so ins Land, und ich komme sehr breit grinsend in die Wohnung zurück.
Es folgen kurze Übungsrunden auf dem Parkplatz, und eine Woche später zwei Arbeitswege a 20 Kilometer als Training. Ich kann ganz gut fahren, nur das "Anfahren" ist immer noch schwierig. Vor allem an Kreuzungen mit Autos im Nacken steige ich regelmäßig noch schnell ab und schiebe hinüber, und fahre erst weiter wenn die Autos weg sind. Beide Arbeitswege klappen so aber ohne Probleme und mit gutem 28-30er Schnitt mit normalen Turnschuhen auf Klickpedalen, die ich nicht abschrauben und sobald als möglich einsetzen möchte. (Selbst mein Brötchenholrad hat Klickpedale, das muss also werden). Die letzten Wochen dann wieder Fahrtechnik-Training am Deich, Kurven, Einhändig, Muskeln an die neue Position gewöhnen. Highlight heute der 100ertste Kilometer auf einer 40 Kilometer Runde bei starkem Wind, das Rad läuft einfach gut und macht viel Spaß, auch an die tiefe Position im Straßenverkehr habe ich mich schnell gewöhnt.
Jetzt möchte ich gerne nicht mehr nur Stiller Leser dieses Forums sein, sondern darauf hinarbeiten auch Mal im Hamburger Liegeradstammtisch mitzufahren und hinzugehen, und vielleicht ein paar Kontakte zu knüpfen. Aber erstmal heißt es für mich üben üben üben, die ersten Brevets kommen hoffentlich im nächsten Jahr dann.
Liebe Grüße, hoffe die Vorstellung ist nicht zu lang, ich lese einfach gerne hier mit und hoffe das andere das eventuell auch tun.
Ole
PS: Bilder folgen gleich.
Seit fünf Jahren fahre ich inzwischen Brevets, anfangs nur zufällig drauf gestoßen und mit 23 Jahren doch eher Außenseiter, machen mir die Langstrecken extremen Spaß und bereiten genau die richtige menge an Schmerzen. Nachdem bisher alle Strecken immer auf "UPs" absolviert wurden, habe ich seit einiger Zeit, vor allem durch die Liegeradler bei den Brevets in Berlin und die Velomobile beim Zeitfahren Hamburg-Berlin, das Interesse auf Liegeräder gelegt und fast zwei Jahre alle möglichen Varianten, technischen Unterschieden zum UP, Verfügbarkeiten und natürlich auch die verschiedenen Preise betrachtet und nachgedacht.
Die erste Zeit haben vor allem zwei Dinge mich davon abgehalten das Projekt wirklich zu realisieren: Die Angst vor dem neuen Fahren lernen, sowie die Preise für Modelle welche mir auch gut gefallen würden. Als Student ist das mit dem Geld ja immer so eine Sache. Nachdem ich dann in diesem Jahr eine 3000km lange Tour durch Deutschland mit dem Hase Pino (Tandem) gemacht habe, wusste ich das die Liegeposition einfach genau die Vorteile bietet die ich mir erhofft hatte, und so wurden die Gedanken wieder konkreter.
Ich entschied mich danach nach Low-Racern zu schauen, weil mich die Form, die Aerodynamischen Aspekte und vor allem meine kurzen Beine (hinsichtlich verschiedener High-Racer) besonders gereizt haben, und nach einiger Suche habe ich in den Kleinanzeigen ein bezahlbares Challenge Fujin gefunden, relativ nah dran und vor allem: es hat mir auf den ersten Blick gefallen. Also hingefahren, Proberollen von fünf Metern, ja gesagt und eingepackt. Eine reine Bauchentscheidung, vor allem weil ich mir dessen bewusst war das ich sicherlich 200 Euro zuviel bezahlt habe hinsichtlich verbauter Technik, die ich allerdings sowieso auf meine Bedürfnisse umrüsten wollte.
Und hier ist's nun: Mein Challenge Fujin (mit Federung), schön leicht vom Gefühl her, natürlich schwerer als meine modernen Rennräder, wahrscheinlich ähnlich wie das Stahl-Chesini aus 1997. Ausstattung: Tiagra 2x9fach Schaltung, 60ger Kettenblatt vorn, Klapptiller (stimmt doch, oder?), und hydraulische Scheibenbremsen.
Neu gekommen sind Kettenleitrohre sowie eine neue (oder drei) neue Ketten. Kommen sollen noch Lichtanlage per Dynamo, 2x11fach XT Schaltung (schon hier), und dementsprechend ein neues HR.
Die ersten Fahrversuche auf einem Rewe-Parkplatz in Kirchwerder am Sonntag: erbärmlich. Ich komme mir vor wie ein Idiot, rolle ein paar Meter quer von links nach rechts, Bein wieder runter, neu antreten, wieder von vorne. Nach 20 Minuten schaffe ich zum ersten Mal ungefähr 100 Meter geradeaus zu fahren, Natürlich schaffe ich die Kurve am Ende nicht und muss wieder runter. Wieder neu ansetzen, es rollt etwas besser, ich fahre (weil ich nicht wieder anhalten will) die kleine Kurve vom Parkplatz und bin plötzlich "auf der Straße", 200 Meter, 300 Meter, es geht!!! Nach etwa 800 Metern halte ich an, drehe um und fahre bis zurück, mit drei Anläufen beim Anfahren. Etwa anderthalb Stunden gehen so ins Land, und ich komme sehr breit grinsend in die Wohnung zurück.
Es folgen kurze Übungsrunden auf dem Parkplatz, und eine Woche später zwei Arbeitswege a 20 Kilometer als Training. Ich kann ganz gut fahren, nur das "Anfahren" ist immer noch schwierig. Vor allem an Kreuzungen mit Autos im Nacken steige ich regelmäßig noch schnell ab und schiebe hinüber, und fahre erst weiter wenn die Autos weg sind. Beide Arbeitswege klappen so aber ohne Probleme und mit gutem 28-30er Schnitt mit normalen Turnschuhen auf Klickpedalen, die ich nicht abschrauben und sobald als möglich einsetzen möchte. (Selbst mein Brötchenholrad hat Klickpedale, das muss also werden). Die letzten Wochen dann wieder Fahrtechnik-Training am Deich, Kurven, Einhändig, Muskeln an die neue Position gewöhnen. Highlight heute der 100ertste Kilometer auf einer 40 Kilometer Runde bei starkem Wind, das Rad läuft einfach gut und macht viel Spaß, auch an die tiefe Position im Straßenverkehr habe ich mich schnell gewöhnt.
Jetzt möchte ich gerne nicht mehr nur Stiller Leser dieses Forums sein, sondern darauf hinarbeiten auch Mal im Hamburger Liegeradstammtisch mitzufahren und hinzugehen, und vielleicht ein paar Kontakte zu knüpfen. Aber erstmal heißt es für mich üben üben üben, die ersten Brevets kommen hoffentlich im nächsten Jahr dann.
Liebe Grüße, hoffe die Vorstellung ist nicht zu lang, ich lese einfach gerne hier mit und hoffe das andere das eventuell auch tun.
Ole
PS: Bilder folgen gleich.