Eure Selbstbauprojekte in der Isolation

Immer wieder Interessant wie Deutsche und Schweizer den Preis sehen. Wer mal ein Birk live gesehen hat, schüttelt entweder den Kopf oder fängt an zu sparen. :ROFLMAO:

Nebenbei, ein neues Hase Pino kauft ohne Lastenradförderung wohl auch keiner?
 
Isolation ist ja längst vorbei, aber das Projekt nicht:
Keine große Bastelei, eher ein Experiment, motiviert durch die Feststellung, dass die Alurolle von Ginkgo bei mir nicht länger hält als eine Kette:

- Zeichnungen (edit: für einen Laserschnittauftrag) gemacht für Seitenscheiben, Spacer und einen Träger, der in Shimano-kompatible Kassettenritzel passt
- Kugellager bestellt - hier zweireihige Schrägkugellager Größe 30/8, die ich für 5 Euro vergleichsweise günstig bekommen habe, einreihige Rillenkugellager 630/8 haben dieselben Maße (8x22x11 mm)
- gewartet, bis alles geliefert wurde, noch ein paar Schrauben besorgt und ein übriggebliebenes 16er Ritzel dazugelegt:

Anhang anzeigen 214098

- zusammengebaut:

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Die Rolle ist ohne Dämpfungsringe natürlich laut, aber zumindest leiser als die alte, 12-14 Tkm gelaufene Rolle, in der der Zahngrund schon um 1,5mm ausgeschliffen war. Mit Dämpfungsringen ist das Geräusch mit 'ner Ginkgo-Rolle vergleichbar: Nagelneu sehr leise, aber nach 300km fängt das Ding unter Last an zu summen. [...]
Mit frisch nachgeschmierter Kette läuft die Rolle nicht mehr ganz so gut. Wenn ich hinten auf das größte Ritzel schalte, treffen manche Zähne der Rolle auf die Innenlaschen statt sauber dazwischen, dann rumpelt es etwas. [...]
Hab jetzt ein paar Ritzel für die Rolle besorgt, 2mm statt 1,6mm dick, ohne Schaltgassen, dafür mit verschiedenen Zahnformen:

Zahnformen-Vergleich.png

Das graue ist die breitestmögliche Kontur, da würde die Kettenrolle bei noch nicht verschlissener Kette direkt auf dem konvexen Teil der Zahnflanke entlangrollen und genau in den runden Zahngrund passen. Grün und rot haben demgegenüber eine leicht "abgesenkte" Zahnspitze, und bei rot und blau kann sich die Kette auf dem Ritzel etwas vor und zurückbewegen. An den Antriebsritzeln hinten an der Nabe würde einiges davon wahrscheinlich nicht funktionieren, aber bei der Umlenkrolle im Zugtrum zieht ja die Kette nicht tangential an den Zähnen, sondern drückt sich radial dazwischen, das müsste Schwierigkeiten mit an den Zahnflanken hängenbleibenden Rollen reduzieren.
Die Varianten grün, rot und blau hab ich jetzt mal da und probiere ein bisschen damit herum. Die Zahnspitzen sind natürlich seitlich angeschrägt, zunächst ca. 45°, sonst würde die Kette schon bei geringem Schräglauf auf den Spitzen aufsitzen und überspringen. Das Rumpeln, das mit dem vorher verwendeten Schaltritzel auftrat, ist schonmal weg, aber ohne Dämpfungsringe sind auch diese Ritzel nicht allzu leise (mit Ringen schon, aber das ist ja kein Wunder).
 
"Steck/Bohr/Schraub"-Stil des Fahrrads
Neues vom russischen Landmaschinenbau:
Nachdem ich von einem 20er Ritzel auf ein 24er gewechselt habe (nach den Erfahrungen mit dem schweren Gepäck im sächsischen Vogtland), klappt es leider nicht mehr so gut mit der Kettenspann-Rolle - die Kette fällt ab und zu am Ritzel runter, v.a. in den kleinen Gängen... nach einigem Beobachten stellte ich fest, daß sich meine "Steck-/Bohr-/Schraub-Lösung" bei starkem Antritt doch etwas verwindet (kam wohl bei dem kleineren Ritzel nicht so stark zum Tragen)...
...na gut, dann eben doch schweißen!
Das Vierkantrohr (stammt vermutlich aus dem Alteisen oder vom Sperrmüll) stand schon seit einigen Jahren in meiner Materialsammlung rum:
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Nach Augenmaß abgesägt, die Rundungen mit der Halbrundfeile passend gefeilt, damit die zu schweißenden Spalte möglichst klein ausfielen...:
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Und weil ich gerade so schön im Schweiß-Flow drin war, hab ich die andere Seite auch gleich geschweißt:

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Einen Schönheitspreis gewinnen meine Schweißnähte zwar sicherlich nicht, und auch in die Gilde der Schickimickibastler werde ich damit wohl eher nicht aufgenommen, aber halten dürften sie schon. Braucht wohl einfach noch mehr Übung, mit diesem günstigen Fülldraht-Schweißgerät saubere und ansehnliche Nähte hinzulegen. Nach dem Abschleifen mit dem Flex kam dann noch etwas mattschwarzer KFZ-Sprühlack drauf, damit es nicht gleich rostet.
Jetzt muß ich mir nur noch was einfallen lassen wegen dem Kettenspanner, dann sollte das Ganze eine runde Sache sein.
 
sieht auf jeden Fall immer "russischer" aus und vom Original-Rad erkenn ich bald gar nix mehr... : )
 
üb doch auf 3mm Flacheisen. Gerade Naht mitten im Material bis kurz vorm Durchtropfen, V-Naht, ohne dass im Umkehrpunkt die Spitze austropft, schmalen Schlitz flexen und wieder zuschweißen... Nach je 50 cm wird es langsam besser :)
Du lernst dabei, Drahtvorschub und Schweißstromstärke richtig zu kombinieren und diese Einstellungen bei dem dünnen Fahrradstahl passend einstellen zu können. Dann gibts weniger Gespritze.
Viel Erfolg,
Gruß Krischan
 
Falls jemand rahmenbauteile aus titanium möchte bitte melden hab jemand an der Angel.
Tuhen grad ne sammebestellung zusammen trommeln. Seltene Gelegenheit halte euch auf den laufenden was alles bestellbar ist laut Homepage gibts alles nix gibt es nicht
 
Ganz ehrlich, ich finde das ziemlich gruselig, was du da fabrizierst. Das hat mit Schweißen nix zu tun. Ist wohl eine Frage der Zeit, bis dir das um die Ohren fliegt. Ich würde das aus Sicherheitsgründen einfach lassen. Mit dem Gerät kannst du vllt Gartenzaunpfosten verlängern oder aufhübschen, von Bauteilen mit dynamischer Belastung würde ich das fern halten.
Schweiße einfach mal so ein Blech auf ein Stück Rahmenrohr und setzte eine ordentliche Rohrzange an....
Fülldraht ist einfach Kacke. Besorg dir was mit Schutzgas, 1 Stunde üben und du hast passable Ergebnisse.
 
Ich muss @Micha13 recht geben wollte jetzt nicht Klugscheißen oder falsch rüber kommen und hab dazu nichts geschrieben.
Fülldraht reicht fürs heften !!Aber mehr auch nicht!
Bevor ich fülldraht nutze,
Nutze ich lieber 1mm Elektroden .
Für ca 300 bis 400 Euro gibt's sehr gute Einsteiger Geräte ich kann als berufsschweiser ehemals selbstständiger bauschlosser betrieb die Geräte von Stahlwerk empfehlen link dazu

Habe selber eins seid ca 9 Jahren und bis heute keine Probleme .
Klar später wertigere Geräte aber 3 Jahre Baustelle in Benutzung ohne Rücksicht auf Verluste!

Die nähte die du hast das ist Suizid .
Hanf aufs Herz 300 Euro für mehr Sicherheit und mehr spass an der arbeit/Hobby sollten schon sein musst ja nichtmal Argon nehmen Mischgas und fertig .
Wie manche wissen habe ich immer offenes Ohr für Fragen und bei misslungen biete ich mein Handwerk für ein dankeschön an .
Keiner zweifelt an ihrem deinen handwerk aber an diesem gerät ! Definitiv
 
Puh, bei den Nähten scheckt das Essen gleich ne Stufe schlechter. Bevor du weiterhin mit Fahrzeugen und dieser Verbindungsqualität auf den Straßen unterwegs bist : Kauf dir n Stahlwerk-Schweißgerät (WIG würde ich favorisieren, da optisch ansprechende Nähte auch halten. MIG/MAG kann man auch sehr schön "kleben") für günstig Geld und übe etwas...

Bei Fragen helfen Roadrunner und ich gern.
 
Schweiße einfach mal so ein Blech auf ein Stück Rahmenrohr und setzte eine ordentliche Rohrzange an....
Fülldraht ist einfach Kacke...
Da ist viel Wahres dran - ganz so pauschal kann man das aber meiner Meinung nach nicht sagen.
Nach Austausch der (mitgelieferten) Drahtrolle gegen eine neue (von Weldinger, glaube ich) waren meine Nähte plötzlich als solche zu erkennen - vorher waren es auch nur nur nebeneinander gesetzte "Popel". Mit Übung und "besserem" Draht sollte es für die gezeigten Sachen schon reichen - bei entsprechender Materialwahl natürlich.
Nachdem ich am ersten Tag nur Löcher fabriziert hatte, konnte ich am 2. (mit dem neuen Draht) trotz immer noch grauslich aussehender Nähte 10x1er Rohrstücke, in die ich an den Enden 1-2cm 8er Draht eingelegt hatte, so an Rahmenrohren befestigen, dass außer Zusammendrücken und Knicken mit der Rohrzange nix mehr zu erreichen war. Ging nur noch mit der Flex wieder ab. Das hat mir als Festigkeitsnachweis ausgereicht.
Ist dann aber hundeschwer und keinesfalls elegant - bei entsprechender Dimensionierung aber durchaus haltbar. Wie die aussehen muss, ist dann natürlich immer gleich die nächste Frage...

LG Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
o je, armer Aslan, die vorschreiberlinge fabrizieren vor Schreck auch noch lauter witzige Schreibfehler. (das Essen scheckt... Hanf aufs Herz...)
Und derweil haben mir die Fotos von den aus dem Meer gefischten Teilen der Titanic gut gefallen, läster läster : )
Aber is wohl gut gemeint und soll vor auseinander-fall-unfällen schützen, das Tolle finde ich, es ist wirklich ein "work in progress"
 
Aber is wohl gut gemeint und soll vor auseinander-fall-unfällen schützen...

Genau so isses. Und wenn Leute wie beispielsweise @Roadrunner und @Jack-Lee, die da wirklich wissen was sie tun, der Meinung sind, dass Fülldraht-Schweißen für ihre Ansprüche und Fähigkeiten nur zum Heften taugt, dann kann und muss ich als absoluter Laie das akzeptieren. Umso vorsichtiger und aufmerksamer bin ich dann bei der Ausführung meiner nächsten Projekte. Alles in Allem eben trotzdem hilfreich!

LG Holger
 
Es ist wirklich nicht böse gemeint dient nur zu eigener Sicherheit.

Ich sehe das bei wig schweisen so (schweise zu 95% nur wig auf der arbeit)
WIG hat halt eine etwas andere lernkurve wie mag
Ich finde persönlich mag nicht verkehrt wenn es robust sein muss kannmag genau so gut .
Wig hat halt den Vorteil wenn man die naht gezogen hat und sie ist von der optik so toll da kann man nochmals ohne zusatz pendeln und verlaufen lassen und etwas Kosmetik vornehmen .
Bei mag hingegen hilft nur abschleifen und nochmal.
Was man auch nochmal machen kann ist bei wig Geräten E-hand und das dann verlaufen lassen.
wenn es garnicht mit Draht klappt.
aber mit etwas Mühe und guter Vorbereitung ist es kein Hexenwerk.
Hab heute mit einem Arbeitskollegen drüber gesprochen er meinte er hat früher mit fülldraht mit Gas gearbeitet und es ging meinte er hab persönlich nie solche Geräte gesehen .
Wenn es nicht teuer werden soll 80 Euro Elektroden schweisgerät und hochwertige 1mm Elektroden damit kann man sogar blech mit 1 mm schweißen übungssache alles probieren welche Art am besten eignet fürs die eigenen Fertigkeiten
 
Damit Ihr mein Geschreibsel einordnen könnt, zeige ich Euch mal zwei Verbindungsstellen meines Isolations-MBB-Projekts. Falls jemand mit Erfahrung auf dem Sektor bei dieser Ausführung ernsthafte Bedenken hat, bitte Bescheid geben!
Ich habe bei meinen Versuchen "auf Stoß geklebte" Stellen wie die untere untersucht, indem ich mit der Flex die Naht komplett weggeschruppt habe - der Zwischenraum war ausgefüllt und es hielt. Für mein "Gefühl" sollte das bei 3mm Material reichen - aber Gefühl ist ja bei sicherheitsrelevanten Geschichten so eine Sache...

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LG Holger
 
Hm, hm... eure Einwendungen bringen mich schon ins Nachdenken, muß ich sagen. Ich hab es auch nicht anders verstanden, als daß ihr es gut meint, das schon mal vorweg. Ich werde das jetzt mal scharf beobachten und evtl. auch mal Versuche mit Gewaltanwendung ("Rohrzange" o.ä.) machen, wie gut Nähte mit diesem Schweißgerät wirklich halten... vor allem werde ich vor eventuellen neuen Projekten, wo ich wirklich an neuralgischen Stellen am Rahmen schweißen müßte, das nochmal gründlich überlegen, welches Schweißgerät ich dann nutze.

In diesem konkreten Fall denke ich, daß die Schweißungen nicht an den gefährlichsten Stellen sind - die (zugegebenermaßen ziemlich seltsam aussehende) Konstruktion an der rechten Seite hat so auch schon vor dem Schweißen gehalten, nur mit Schrauben - es war mir nur nicht steif genug, daher habe ich das als zusätzliche Verstärkung angeschweißt.
Auf der linken Seite sehe ich eher ein Risiko, allerdings ist meiner laienhaften Ansicht nach die Krafteinwirkung an der rechten Seite deutlich größer als links.
Von daher werde ich das Fahrrad erst mal nicht im normalen Alltag einsetzen, sondern auf ungefährlichen Wegen (ohne Autoverkehr) erst mal gründlich härtetesten (z.B. maximale Krafteinleitung im kleinen Gang bergauf, oder starkes Bremsen aus nicht zu hoher Geschwindigkeit). Das Gute ist ja, daß der stabile Sitz des Laufrads durch die Schweißungen nicht gefährdet ist, weil das Laufrad ja in den Ausfallenden der Gabel montiert ist und nicht an dem angeschweißten Vorderbau. Im schlimmsten Falle kann der Vorderbau locker gehen, aber nicht das Vorderrad. Von daher, denke ich, läßt sich das Risiko für den Fahrer bei vernünftigen Tests relativ gut eingrenzen.

Allgemein gesprochen, wie schon geschrieben, bin ich euch echt dankbar für eure guten und fachkundigen Tips und werde nicht mit diesem Schweißgerät einen Rahmen direkt zusammenschweißen - das Risiko sehe ich nach euren Ausführungen jetzt auch als zu hoch an.
 
Mit "Rohrzange biegen" sagt wenig über die Dauerbelastbarkeit der Naht. Und des Materials daneben. Poren und Co. die im inneren der Naht liegen, sind wie "Anrisse" die bei wechselnder Last zum Materialversagen führen können, ohne das man es außen sieht. So sind z.B. früher viele Alurahmen in die Brüche gegangen. Das tückische dabei : Das hält 1000km und macht dann einfach "knack".

WIG hat auch den Vorteil, dass eine schöne Naht (in Stahl) zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auch hält.
 
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