U
Unkreativ
Hallo zusammen,
ich möchte hier ein paar meiner ersten Erfahrungen teilen, die ich mir als potentiell Interessierter/Käufer auch gewünscht hätte. Ich bin mir bewusst,
dass einige Angaben subjektiv und nicht auf andere übertragbar sind. Zudem ich mit 102cm Schrittlänge und Mitte 30 sicher kein Maßstab für die Allgemeinheit bin.
Trotzdem können sie eventuell als Anhaltspunkt im Entscheidungsprozess dienen.
Vor meinem Kauf des Trikes (WildOne 20/20, ohne Motor, 30-Gang) bin ich noch nie Liegerad länger als ein paar Kilometer gefahren und auch dann nur Zweirädrige.
Was mich direkt zu meinem ersten Punkt bringt, der Muskulatur. Ich habe festgestellt, dass andere Muskeln als beim "normalen" Fahrrad beansprucht werden. Bei mir geht es vor allem in die Waden und auch ein wenig in die Oberschenkelmuskulatur. Nach guten 800 Kilometer ist dies immer noch der Fall. Das führt auch teilweise zu Krämpfen in den Zehen, welche sich nach kurzer Zeit wieder lösen. Dazu muss ich anmerken, dass ich alleine immer am Limit fahre. Auf langsameren Fahrten mit anderen Leuten zusammen treten die Krämpfe nicht auf. Das deutet dann eher auf meinen Fahrstil als Problem und nicht auf einen generellen Nachteil von Trikes hin. Ich dachte ich erwähne es trotzdem. Möglicherweise lässt es sich ja auch mit einer Einstellung beheben, von der ich noch nichts weiß.
Das bringt mich zur Geschwindigkeit. Da mein Trekkingrad (28" Reifen, Stahlrahmen) keinen Tacho hatte, kann ich keinen direkten Vergleich liefern. Jedoch kann ich meinen Arbeitsweg als, wie ich meine, guten Vergleich heranziehen. Der Weg ist gute 15km lang und auf meinem Trekkingrad bin ich ihn in 30-35min gefahren. Circa 3/4 des Weges sind Feldwege/Schotterwege und 1/4 Stadt. Mit dem Trike erreiche ich nahezu dieselben Zeiten.
Auf Touren (bis 100km) in meiner Freizeit bin ich in der Regel mit einer Geschwindigkeit von ~28-36km/h unterwegs, bei starkem Gegenwind ~20-25km/h. Bei abschüssigen Wegen geht die Geschwindigkeit ohne Probleme auf ~45km/h hoch. Meine Höchstgeschwindigkeit bei leichtem Gefälle lag bis jetzt bei 52km/h. Im "Berg" bzw. bei Steigung sinkt die Geschwindigkeit auf ~20km/h ab. Je nach Steigung sogar noch mehr.
Leider habe ich keinen Vergleich, wie schnell ich im Berg mit meinem Trekkingrad war. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das Trekkingrad im Berg besser/schneller war. Riesig dürfte der Unterschied aber nicht sein.
Ein weiterer Punkt sind Hunde. Das klingt vielleicht im ersten Moment lustig, aber ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass Hunde entweder Angst haben oder aggressiv werden, wenn ich mit dem Liegerad vorbei fahre. Da die meisten Hunde schlecht erzogen sind, dh. anfangen zu bellen und/oder auf einen losgehen entstehen gefährliche Situationen. Auf einem normalen Rad würde man im schlimmsten Fall nur in die Wade gebissen, auf dem Trike aufgrund der niedrigen Sitzposition
in den Arm oder sogar ins Gesicht. Deshalb klingel ich jetzt auch immer bei Hunden, wo man schon sehen kann, dass sie gefährlich werden könnten. So hat der Besitzer die Chance ihn zu kontrollieren.
Im Stadtverkehr habe ich bis jetzt nur begrenzte Erfahrungen gemacht. Was ich sagen kann ist, dass man vorsichtiger fahren muss als auf einem normalen Rad. Zum einen aufgrund der niedrigen Sitzhöhe und damit einhergehende blockierten Sicht durch parkende/fahrende Autos und zu anderen durch den im Vergleich zum Tretlager hinten liegenden Kopf. Also das zuerst die Füsse in die Kreuzung fahren und danach der Kopf. Weiterhin wird man auch selbst leichter übersehen, wenn man plötzlich hinter parkenden Autos auftaucht. Wird man jedoch gesehen oder fährt sogar auf der Fahrbahn, dann überholen die Autos mit größerem Abstand. Ich denke zum einen aus Neugier und zum anderen aufgrund der Breite des Trikes.
Ein weiterer Nachteil ist der größere Wendekreis und die Breite des Trike. Ein Wenden auf dem Feldweg ist mit dem Trike zwar möglich, aber es erfordert einiges rangieren, will man nicht absteigen.
Kennt man die Strecken, die man fährt ist es sicherlich kein Problem, da man Problemstellen umfahren kann. Bei unbekannten Strecken kann man sich schonmal in blöde Situationen fahren.
Ich habe mit dem Trike noch keine mehrtägigen Touren in unbekanntes Gebiet gemacht, deshalb kann ich nur meine Erfahrungen hineinprojizieren.
Enge Pfade oder zu geringer Abstand von Pfählen könnten da schon ziemlich nervig sein.
Zum befahren von Wald/Wirtschaftswegen mit zwei ausgefahrenen Fahrspuren und Grassnabe in der Mitte kann ich sagen, dass ich damit keine großen Probleme habe. Natürlich muss man sich entscheiden wo man fährt, ob Mitte/links/rechts. Mit einem Rad in der Linken oder Rechten Fahrspur, hat man die
Schieflage beim sitzen, welche ich nicht als so störend empfinde. Zur Entlastung wechsel ich ab und zu die Seite.
Im Vergleich zu meinem Trekkingrad bin ich auf Schotterwegen bzw. Wegen mit größeren Steinen langsamer. Das führe ich aber auf die Reifengröße zurück. Mit den 28" Rädern am Trekkingrad rollt man natürlich um einiges leichter über Hindernisse hinweg als mit einem 20" Rad. Ein Grund warum man im Berg mit Schotter/Steinwegen langsamer ist.
Achten bzw. vermeiden sollte man das herunterfahren von Bordsteinen oder von kleinen Absenkungen. Bei den Absenkungen ist es möglich mit dem Tretlagermast aufzuschlagen. Bei Bordsteinen setzt man mit dem Gestell auf.
Zum Einkaufen nutze ich das Trike noch nicht. Ich bevorzuge die bessere Sicht und Sichtbarkeit und außerdem das agilere Fahren des normalen Rad.
Das hängt natürlich immer von der persönlichen Präferenz ab und der Qualität der Radwege in der Stadt. In den Niederlanden mit den super Radwegen und Radspuren in Kreisverkehren würde ich sicherlich auch alles mit dem Trike machen.
Richtung Winter/Herbst werde ich das Trike auch beim einkaufen testen, da ein Sturz bei Glätte oder nassem Laub nicht so lustig ist.
Ich habe mir ein Trike gekauft, weil ich bei längeren Touren (120km+) Schmerzen am Gesäß hatte und das hat das Fahren echt zur Qual gemacht hat. Das führte dann dazu, dass ich die Tour gar nicht mehr genießen konnte und die Schmerzen zu ignorieren ist sicher auf die Dauer nicht gesund.
Hinzu kommt, dass das Sichtfeld beim normalen Rad tendenziell eher nach unten geneigt ist und bei schmerzhaften Fahren noch mehr zunimmt. Man bewundert sein Vorderrad und die zwei Meter Weg davor
Mit dem Trike sitze ich entspannt und kann die Aussicht genießen, welche für mich die größten Vorteile sind. Hinzu kommt der Fahrspass, vor allem in Kurven. Ab einer gewissen Geschwindigkeit sollte man sich jedoch mit dem Oberkörper in die Kurve legen, sonst fährt man ganz schnell wieder auf zwei Rädern
Auf lange Sicht und vor allem im Alter, von dem ich zugegeben noch einiges entfernt bin, denke ich auch das ein Trike viele Vorteile bringt. Kein Gleichgewicht halten, um nur eins zu nennen.
Vor dem Kauf hatte ich die Befürchtung, dass ich mit dem Trike ziemlich lahm wäre, was sich aber nicht bewahrheitet hat. Dieser Eindruck entstand vor allem durch Forenbeiträge, die ich gelesen hatte. Ein Grund warum ich meine Erfahrungen mitteilen möchte.
ich möchte hier ein paar meiner ersten Erfahrungen teilen, die ich mir als potentiell Interessierter/Käufer auch gewünscht hätte. Ich bin mir bewusst,
dass einige Angaben subjektiv und nicht auf andere übertragbar sind. Zudem ich mit 102cm Schrittlänge und Mitte 30 sicher kein Maßstab für die Allgemeinheit bin.
Trotzdem können sie eventuell als Anhaltspunkt im Entscheidungsprozess dienen.
Vor meinem Kauf des Trikes (WildOne 20/20, ohne Motor, 30-Gang) bin ich noch nie Liegerad länger als ein paar Kilometer gefahren und auch dann nur Zweirädrige.
Was mich direkt zu meinem ersten Punkt bringt, der Muskulatur. Ich habe festgestellt, dass andere Muskeln als beim "normalen" Fahrrad beansprucht werden. Bei mir geht es vor allem in die Waden und auch ein wenig in die Oberschenkelmuskulatur. Nach guten 800 Kilometer ist dies immer noch der Fall. Das führt auch teilweise zu Krämpfen in den Zehen, welche sich nach kurzer Zeit wieder lösen. Dazu muss ich anmerken, dass ich alleine immer am Limit fahre. Auf langsameren Fahrten mit anderen Leuten zusammen treten die Krämpfe nicht auf. Das deutet dann eher auf meinen Fahrstil als Problem und nicht auf einen generellen Nachteil von Trikes hin. Ich dachte ich erwähne es trotzdem. Möglicherweise lässt es sich ja auch mit einer Einstellung beheben, von der ich noch nichts weiß.
Das bringt mich zur Geschwindigkeit. Da mein Trekkingrad (28" Reifen, Stahlrahmen) keinen Tacho hatte, kann ich keinen direkten Vergleich liefern. Jedoch kann ich meinen Arbeitsweg als, wie ich meine, guten Vergleich heranziehen. Der Weg ist gute 15km lang und auf meinem Trekkingrad bin ich ihn in 30-35min gefahren. Circa 3/4 des Weges sind Feldwege/Schotterwege und 1/4 Stadt. Mit dem Trike erreiche ich nahezu dieselben Zeiten.
Auf Touren (bis 100km) in meiner Freizeit bin ich in der Regel mit einer Geschwindigkeit von ~28-36km/h unterwegs, bei starkem Gegenwind ~20-25km/h. Bei abschüssigen Wegen geht die Geschwindigkeit ohne Probleme auf ~45km/h hoch. Meine Höchstgeschwindigkeit bei leichtem Gefälle lag bis jetzt bei 52km/h. Im "Berg" bzw. bei Steigung sinkt die Geschwindigkeit auf ~20km/h ab. Je nach Steigung sogar noch mehr.
Leider habe ich keinen Vergleich, wie schnell ich im Berg mit meinem Trekkingrad war. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das Trekkingrad im Berg besser/schneller war. Riesig dürfte der Unterschied aber nicht sein.
Ein weiterer Punkt sind Hunde. Das klingt vielleicht im ersten Moment lustig, aber ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass Hunde entweder Angst haben oder aggressiv werden, wenn ich mit dem Liegerad vorbei fahre. Da die meisten Hunde schlecht erzogen sind, dh. anfangen zu bellen und/oder auf einen losgehen entstehen gefährliche Situationen. Auf einem normalen Rad würde man im schlimmsten Fall nur in die Wade gebissen, auf dem Trike aufgrund der niedrigen Sitzposition
in den Arm oder sogar ins Gesicht. Deshalb klingel ich jetzt auch immer bei Hunden, wo man schon sehen kann, dass sie gefährlich werden könnten. So hat der Besitzer die Chance ihn zu kontrollieren.
Im Stadtverkehr habe ich bis jetzt nur begrenzte Erfahrungen gemacht. Was ich sagen kann ist, dass man vorsichtiger fahren muss als auf einem normalen Rad. Zum einen aufgrund der niedrigen Sitzhöhe und damit einhergehende blockierten Sicht durch parkende/fahrende Autos und zu anderen durch den im Vergleich zum Tretlager hinten liegenden Kopf. Also das zuerst die Füsse in die Kreuzung fahren und danach der Kopf. Weiterhin wird man auch selbst leichter übersehen, wenn man plötzlich hinter parkenden Autos auftaucht. Wird man jedoch gesehen oder fährt sogar auf der Fahrbahn, dann überholen die Autos mit größerem Abstand. Ich denke zum einen aus Neugier und zum anderen aufgrund der Breite des Trikes.
Ein weiterer Nachteil ist der größere Wendekreis und die Breite des Trike. Ein Wenden auf dem Feldweg ist mit dem Trike zwar möglich, aber es erfordert einiges rangieren, will man nicht absteigen.
Kennt man die Strecken, die man fährt ist es sicherlich kein Problem, da man Problemstellen umfahren kann. Bei unbekannten Strecken kann man sich schonmal in blöde Situationen fahren.
Ich habe mit dem Trike noch keine mehrtägigen Touren in unbekanntes Gebiet gemacht, deshalb kann ich nur meine Erfahrungen hineinprojizieren.
Enge Pfade oder zu geringer Abstand von Pfählen könnten da schon ziemlich nervig sein.
Zum befahren von Wald/Wirtschaftswegen mit zwei ausgefahrenen Fahrspuren und Grassnabe in der Mitte kann ich sagen, dass ich damit keine großen Probleme habe. Natürlich muss man sich entscheiden wo man fährt, ob Mitte/links/rechts. Mit einem Rad in der Linken oder Rechten Fahrspur, hat man die
Schieflage beim sitzen, welche ich nicht als so störend empfinde. Zur Entlastung wechsel ich ab und zu die Seite.
Im Vergleich zu meinem Trekkingrad bin ich auf Schotterwegen bzw. Wegen mit größeren Steinen langsamer. Das führe ich aber auf die Reifengröße zurück. Mit den 28" Rädern am Trekkingrad rollt man natürlich um einiges leichter über Hindernisse hinweg als mit einem 20" Rad. Ein Grund warum man im Berg mit Schotter/Steinwegen langsamer ist.
Achten bzw. vermeiden sollte man das herunterfahren von Bordsteinen oder von kleinen Absenkungen. Bei den Absenkungen ist es möglich mit dem Tretlagermast aufzuschlagen. Bei Bordsteinen setzt man mit dem Gestell auf.
Zum Einkaufen nutze ich das Trike noch nicht. Ich bevorzuge die bessere Sicht und Sichtbarkeit und außerdem das agilere Fahren des normalen Rad.
Das hängt natürlich immer von der persönlichen Präferenz ab und der Qualität der Radwege in der Stadt. In den Niederlanden mit den super Radwegen und Radspuren in Kreisverkehren würde ich sicherlich auch alles mit dem Trike machen.
Richtung Winter/Herbst werde ich das Trike auch beim einkaufen testen, da ein Sturz bei Glätte oder nassem Laub nicht so lustig ist.
Ich habe mir ein Trike gekauft, weil ich bei längeren Touren (120km+) Schmerzen am Gesäß hatte und das hat das Fahren echt zur Qual gemacht hat. Das führte dann dazu, dass ich die Tour gar nicht mehr genießen konnte und die Schmerzen zu ignorieren ist sicher auf die Dauer nicht gesund.
Hinzu kommt, dass das Sichtfeld beim normalen Rad tendenziell eher nach unten geneigt ist und bei schmerzhaften Fahren noch mehr zunimmt. Man bewundert sein Vorderrad und die zwei Meter Weg davor
Mit dem Trike sitze ich entspannt und kann die Aussicht genießen, welche für mich die größten Vorteile sind. Hinzu kommt der Fahrspass, vor allem in Kurven. Ab einer gewissen Geschwindigkeit sollte man sich jedoch mit dem Oberkörper in die Kurve legen, sonst fährt man ganz schnell wieder auf zwei Rädern
Auf lange Sicht und vor allem im Alter, von dem ich zugegeben noch einiges entfernt bin, denke ich auch das ein Trike viele Vorteile bringt. Kein Gleichgewicht halten, um nur eins zu nennen.
Vor dem Kauf hatte ich die Befürchtung, dass ich mit dem Trike ziemlich lahm wäre, was sich aber nicht bewahrheitet hat. Dieser Eindruck entstand vor allem durch Forenbeiträge, die ich gelesen hatte. Ein Grund warum ich meine Erfahrungen mitteilen möchte.
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