Reifen klebt an Tubelessfelge - Reifen aufgeschnitten - keine Chance?!?

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Hallo!
Ich habe ein großes Problem. Vor einer Woche bin ich mit meinem Velomobil gefahren und hatte (nach 5000 KM) einen Platten. Ein seltener Fall bei mir, aber wenn dann richtig. Der Reifen war nicht lose zu bekommen, sondern war wie festgeklebt an der Felge.
Auch beim Fahrradladen konnte man mir nicht helfen. Stattdessen hat man ein Schlauchdichtmittel (so einen grünen Schleim) in den Schlauch gepumpt. Immerhin konnte ich damit nach Hause fahren.
Jedoch bekam ich die Luft nicht raus und den Reifen nicht gelöst. Druck und Öl, alles hilft nichts.
Dann habe ich mit einem Messer in den Reifen gestochen, die Luft und der Schleim konnten entweichen.
Doch der Reifen klebt wie verrückt fest an der Felge.
Kann ich jetzt das ganze Rad wegschmeissen?
Wer kann mir noch helfen?
Es ist jetzt schwierig für mich an ein Ersatzrad zu kommen.
Bild siehe unten.
Danke schonmal für eure Hilfe!
Marlon
 

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Mit nem nem Buttermesser zwischen reifen und felge der hängt wohl ordentlich am Hump fest. "durchknabbern" des Drahts und dann abziehen hilft auch.
 
Danke für den Link! Bei mir löst sich gar nichts. Heissluftpistole auf die zerstörten Reifenreste halten. Gute Idee?

Edit:
Übrigens: Mit welchem Kleber wird dieser Conti Speed Reifen an die Tubelessfelge geklebt? So einen Kleber suche ich schon lange!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der klebt nicht, das ist der Draht vom Reifen, der so stramm sitzt, daß du ihn nicht über die Humps der Felge bekommst. Mit einer oder zwei Krabbenklemmen sollte es aber Klappen, den Reifen aus seinem Sitz über die Humps in das Tiefbett zu ziehen.
 
Der Reifen war nicht lose zu bekommen, sondern war wie festgeklebt an der Felge.
Auch beim Fahrradladen konnte man mir nicht helfen. Stattdessen hat man ein Schlauchdichtmittel (so einen grünen Schleim) in den Schlauch gepumpt. Immerhin konnte ich damit nach Hause fahren.
Jedoch bekam ich die Luft nicht raus und den Reifen nicht gelöst. Druck und Öl, alles hilft nichts.
Dann habe ich mit einem Messer in den Reifen gestochen, die Luft und der Schleim konnten entweichen.
Das ist mir vor ein paar Monaten mal mit einem MTB-Reifen passiert. Ich konnte gar nicht glauben dass ich den Reifen nicht herunter bekomme. Irgendwann ging es dann mit sehr viel Kraft doch. Es gibt dafür auch extra eine Zange (https://shop.ra-co.com/de/cyclus-tools-reifenmontagezange-720518.html). Wenn man die nicht hat kann man das Rad auf den Boden legen und mit dem Fuß auf die Reifenflanke treten.
 
Die Reifen mit weicher Flanke bekommt man aber auch so nicht runter.. Hab selbst dann zwei Stechbeitel genommen und sanft zwischen reifen und felge getrieben. Geht.
 
Das dürfte ein wichtiger Hinweis sein. Denn wenn man nur nach Außen zieht, ohne zuerst die gegenüber liegende Seite nach Innen zu befördern, dann wird es nicht mal bei losem Reifen klappen.
Und ich muss sagen, den Punkt habe ich nicht verstanden. Ich habe bisher keine Tubeless Felgen gehabt und dieses Rad eher aus der Not heraus gekauft.
 
Ich denke, auf dieser Seite ist das ganz gut erklärt
1596834765798.png
Dadurch, dass man den Reifen auf einer Seite in die Felgenmitte drückt, gewinnt man auf der gegenüberliegenden Seite den Platz, um den Reifen über die Flanke zu heben.
Bei Tubeless-Felgen gibt es aber eine sehr tiefe Nut, in welcher der Reifenwulst sich richtig festklemmen kann. Dafür benötigt man oft viel Kraft und Geduld.
Da dein Reifen schon kaputt ist, kannst du aber auch versuchen den Draht im Reifenwulst mit einem Seitenschneider durchzuknabbern. In einem Stück Durchschneiden wird leider nicht gehen, denn erstens kommst du da schlecht ran, und zweitens ist der Draht recht stabil.
 
@Jack-Lee schrieb ja:
"Mit nem nem Buttermesser zwischen reifen und felge..."
DAS ist eine Möglichkeit... eine andere ist natürlich einfach ein altes, stumpfe,s normales Besteckmesser mit dicker Klinge, aber ohne Zähne. Aber bei dieser Methode sollte man SEHR vorsichtig sein beim Hebeln des (festgeklebten) Mantels vom Felgenhorn (bzw. des Drahts über den innen liegenden Hump)... Besteckmesser splittern irgendwann, wenn sie ZU weit seitlich gehebelt werden. Und in diesem Moment möchte man eigentlich garnicht ZU nah am Geschehen sein...
Eine andere Methode, die ich selbst versuchen würde, verwendet einen Profi-Spachtel aus dem Maler- oder Teppichlegergewerbe (Entfernen von Kleberresten) mit durchgehendem Erl bzw Schlagkopf am Ende des Griffes (Schlagspachtel). Der Schlagkopf ist wichtig zum (vorsichtigen!) Eintreiben der Klinge (Platisk- bzw. Schonhammer) zwischen Felgenhorn und Mantel und die elastische(!!), etwa 3 mm starke Klinge verträgt bei einem Profispachtel auch energisches Hebeln, ohne auf die Idee zu kommen zu splittern. In dem Link oben sieht man sehr schön den durchgehenden Erl bei der Art von Spachtel, die ich meine. Aber sinnvoll für das hier vorliegende Reifenproblem von Marlon ist dann natürlich eine schmalere Variante dieses Spachtels (Schlagspachtel, schmal)
 
Danke für all die wertvollen Tipps!
ABER: Bei mir keine Chance. Habe es mit Stechbeitel, Seitenschneider, usw. versucht. Einfach keine Chance.
Reifen(reste) und Felge scheinen wie verwachsen zu sein.
Danach kommt nur noch eine Zerstörung der Felge.
Nungut... das Heißgebläse könnte ich noch versuchen. Vielleicht bekommt man den Reifen irgendwie "geschmolzen".
Das Blöde ist, das ich zur Zeit im Ausland bin. Meine Touren sind jetzt wieder mal aus technischen Gründen gestoppt.

Ich weiss nicht ob es mehreren Mitlesern hier genauso geht, aber wenn man die Werkstattzeit mit einberechnet, ist das Velomobil das langsamste Fahrrad, das ich je hatte. Das ist traurig, weil wenn man sich einmal in ein Velomobil verliebt hat und die Vorteile zu schätzen weiss, möchte man keinen anderen fahrbaren Untersatz mehr bewegen.
Aber mittlerweile habe ich Angst, es könnte wieder irgendwas passieren, auf das ich nicht reagieren kann.
Ich habe viel Werkzeug und auch mittlerweile einiges an Ahnung, aber so Dinge wie das jetzt hier mit dem "verschmolzenem" Reifen, das ist wirklich unnötig. Tubeless werde ich mir mit Sicherheit nicht mehr kaufen.

Eine Möglichkeit wäre noch, beim lokalen Radhändler nachzufragen, ob sie eine neue Felge auf die vorhandenen Speichen und Trommelbremse aufspeichen können. Weil das habe ich auch noch nicht gemacht. Felge müsste dann (NICHT TUBELESS) noch gekauft werden.

Soweit erstmal von meiner Seite. Beste Grüße aus Ungarn!
Marlon
 

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Hast Du bisher immer nur von der Außenseite versucht den Mantel runter zu bekommen? Wenn Ja, probiere es doch mal von der innenseite.

Verfluche das VM nicht zu früh, jedes neue Problem braucht etwas Zeit, da Du die Lösung noch nicht kennst. Mit der Zeit wächst die Lösungskompetenz.
 
Marlon, wenn Du sagst, Du kommst selbst mit einem (scharfen???) Stechbeitel nicht zwischen Felgenhorn und Mantel, dann geh mit der Felge zur nächsten Autowerkstatt im Dorf und frage den Meister dort nach DEM Schaber/Spachtel/Blechstück, das sie benutzen, um einen Zylinderkopf vom Motorblock zu trennen, wenn die durchgebrannte Kopfdichtung ersetzt werden muss... DAS ist nämlich eine Stelle, die manchmal auch extrem zusammen gebacken ist... und DORT muss man auch SEHR vorsichtig sein, um KEINE der beiden Dichflächen zu beschädigen... sonst wird's teuer und langwierig (Planschleifen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Marlon,

ich wundere mich hier im Forum auch oft auch oft über Tubeless Nutzer, die dann Probleme haben.

Damit Du das jetzt mal runterkriegst und wieder mobil wirst:
Anwärmen wird nicht wirklich funktionieren, da dabei die Felge auch warm wird. Alu dehnt sich dann deutlich mehr als der Stahhldraht im Reifen und die Presspassung wird noch fester.

Gezielt angewendete Gewalt in den unterschiedlichen Formen wird das Problem lösen.
Stechbeitel, Schaber etc. wären sicher die erste Wahl.

Die letzte Stufe davon ist das Durchschneiden des Drahts.
Das einfachste Werkzeug dazu wäre wohl ein Dremel (Minibohrmaschine) mit kleiner Trennscheibe.
Man müsste aber auch mit einer kleinen Flex mit einer dünnen Trennscheibe an den Draht drankommen.
Unbenannt.png
Das ist dann zwar 1/10 mm Gebastel bei dem man gut aufpassen muss.
Aber dennoch sicher machbar.

Künstler mit der Flex wird's in Ungarn wohl nach wie vor genügend geben... :)

Alles Gute, Harald
 
Ja! Weise Worte, Krobi!

ich wundere mich hier im Forum auch oft auch oft über Tubeless Nutzer, die dann Probleme haben.

Hatte vergessen zu erwähnen, das ich das Rad damals aus der Not heraus gekauft hatte. Da ist man nicht wählerisch, wenn man schnell was passendes braucht...

Und jetzt: Danke für die ganzen Tipps!
Ich gehe jetzt erstmal zum lokalen Fahrradhändler und frage, ob er mit 'ne neue Felge (Empfehlungen?) draufspeichen kann. Bzw. das noch brauchbare meines Rads auf eine neue Felge speichen kann.
Meint ihr, meine Trommelbremsen sind noch zu gebrauchen? Wenn nicht, Ersatz liegt bereits vor. ;)

Keine Sorge, ich gebe Velomobile nicht auf. Aber ich denke nach 12000 KM, einem selbstgebauten Fahrradwohnwagen (1700 KM damit) und viel Bastelei bin ich vielleicht auch die ein oder andere Stufe gestiegen und "berechtigt" mich mal nach einem neuen Velomobil umzuschauen.
Vielleicht ein (gebrauchtes) Carbon Strada oder neueres Quest (kann man da besser dran arbeiten?) mit E-Motor?
Ich bin auf jeden Fall sehr interessiert und fahre auch gerne nach Holland oder so, um es persönlich abzuholen.

Achja, neulich wurde eine kleine Youtube Doku über mein Gespann gemacht:

Viele Grüße! :)
Marlon
 

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Was hat das arme VM damit zu tun das Tubelessreifen so...naja, semigeil sind? Das kann dir mit jedem Fahrrad passieren.
Die Trommelbremsen sollten mal gereinigt werden! Staub raus, feine Feile (min 20mm breit) und sanft und gleichmäßig den Belag neu anschleifen. Und dann bremsts wie früher.
Das vernachlässigte Bremsen irgendwann ihre Leistung verlieren sollte klar sein, oder?

PS. Sieht sogar so aus, als würde der Bremsbelag nur an einigen wenigen Stellen anliegen, nämlich den "glänzenden". Das senkt extrem die Bremsleistung und Fading kommt viel schneller. Mit der Feile diese Stellen solange bei arbeiten, bis der Belag gleichmäßig aufliegt.
Dazwischen einfach Rad aufstecken (nicht fest schrauben), Bremse leicht anziehen und mit der Hand 1Umdrehung drehen. Dann sieht man sehr gut (auf dem frisch angerautem Belag) wo dieser anlag.
 
  • Wie ich sehe, handelt es sich um einen Contact Speed. Genau damit hatte ich ja das Problem, dass der Draht so fest im Felgenhorn saß.
  • => Den Tipp mit Reifen ins Felgenbett drücken halte ich hier für sinnlos, denn der Reifen sitzt ja nicht zu streng auf dem Felgenbett, sondern seitlich zu tief im Felgenhorn.
  • Die Idee von @einrad , mit dem Dremel den Draht vorsichtig durchzuflexen, halte ich dagegen genau für richtig. Dann braucht man keine neue Felge.
  • Und überhaupt halte ich den Schluss „nie wieder Tubeless-Felge“ für falsch, sondern eher „nie wieder starre Drahtreifen auf eine Tubeless-Felge“.
 
Was hat das arme VM damit zu tun das Tubelessreifen so...naja, semigeil sind? Das kann dir mit jedem Fahrrad passieren.
Die Trommelbremsen sollten mal gereinigt werden! Staub raus, feine Feile (min 20mm breit) und sanft und gleichmäßig den Belag neu anschleifen. Und dann bremsts wie früher.
Das vernachlässigte Bremsen irgendwann ihre Leistung verlieren sollte klar sein, oder?

PS. Sieht sogar so aus, als würde der Bremsbelag nur an einigen wenigen Stellen anliegen, nämlich den "glänzenden". Das senkt extrem die Bremsleistung und Fading kommt viel schneller. Mit der Feile diese Stellen solange bei arbeiten, bis der Belag gleichmäßig aufliegt.
Dazwischen einfach Rad aufstecken (nicht fest schrauben), Bremse leicht anziehen und mit der Hand 1Umdrehung drehen. Dann sieht man sehr gut (auf dem frisch angerautem Belag) wo dieser anlag.
Danke für die Info mit den Bremsen! Was meinst du mit "glänzenden" Stellen? Da sind ja aufgeraute Stellen und weniger aufgeraute.
Natürlich hat ein VM nix mit Tublessreifen zu tun. Und VM ist auch nicht gleich Quest.
Aber ich hab jetzt so oft die Räder rausnehmen und neue Bremsen drauftun müssen (das letzte mal neue Bremsen vor einem halben Jahr) und ich bin es einfach satt.
Ich liebäugel mittlerweile mit dem Strada. Da liegen die Räder frei. Ich hab so große Hände und dieses Gefummel in den Radkästen geht auf Dauer auf den Geist.

Edit: Hab übrigens nen ungarischen Radmechaniker gefunden, der mir das Rad jetzt mit ner neuen Felge einspeicht.
 
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