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Völlig richtig. Nur dass nach der üblichen Daumenregel grob 90% aller (potentiell und real) Radfahrenden getrennte Radwege unbedingt wollen. Wenn ich nicht gerade mitm VM unterwegs bin, geht mir das nicht anders. Von so Menschen wie meiner ü70-jährigen Mutter mal ganz abgesehen.Hat nicht der ADFC die Forderung, den Randwegebenutzungszwang aufzuheben, mit im Programm?
Siehe auch https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/strassencheck-ergbnisse-diese-strassen-will-berlin/
Hinzu kommen Vorbilder wie die Niederlande, wo eine Trennung der Verkehre Basis der Verkehrspolitik ist.
Man könnte es auch so interpretieren: Die Zeiten der Hardcoreradfahrer, die mit extrem schlechter Infrastruktur und einer generellen Benutzungspflicht (obgleich die in der Praxis und in vielen Köpfen weiterlebt) umgehen mussten, sind vielerorts vorbei. Damit ist das Thema (genau wie diese "sowieso-Radfahrer") deutlich nach hinten (auch in der Wahrnehmung, intern wie extern) gerutscht, obgleich für eine echte Verkehrswende natürlich essentiell. Dahinter stehen auch neue Entwicklungen wie die Volksentscheide Fahrrad oder Changing Cities.
Hinzu kommt, dass nicht nur der ADFC von der seit Jahren sehr positiven Entwicklung im Bereich Radverkehrsanteil und Aufmerksamkeit für das Thema ein bisschen überrollt wurde und schlicht die womanpower fehlt, alle relevanten Themen (inkl. einer Organisationsreform) zu bearbeiten. Sowohl im ehrenamtlichen wie im hauptamtlichen Bereich, der Altersdurchschnitt bei den (meist männlichen) Ehrenamtlern machts auch nicht besser.
Was viele Planer aber meines Erachtens nicht wissen bzw. wissen wollen: Man kann Radwege auch nicht benutzungspflichtig ausweisen (Führung, Piktogramme, grüne statt blaue Schilder usw.). Darüber zu informieren (im Zweifelsfall mit dem Holzhammer) mag helfen.