Boulhol Aerocycle: neues französisches Liegerad!

Schön, dass mal wieder etwas Neues im Einspurerbereich kommt.
Gab ja nicht viele echte Neuigkeiten die letzten Jahre (wenn dann eher Verbesserungen/Weiterentwicklungen) und dies nun auch noch mit einem relativ neuen / einzigartigen Konzept, zumindest was geplante Serienproduktion betrifft..
Wie gut die Velos sein werden wird man sehen falls eine nennenswerte Produktion zustande kommt.
Meine Bedenken bezüglich der "Stabilität" des Rahmens gehen eher in die Richtung des Komforts.
Mit der Abstützung des Sitzes direkt auf der Hinterradachse geht jeder Schlag von der Fahrbahn bocksteif in den Rücken des Fahrers über.
Hatten andere Räder in der Vergangenheit schon und wurde schon damals sehr kritisch wahrgenommen.
 
Mein französisch ist rudimentär, aber ein 2x28 Highracer solide ausgestattet bei 10,6 Kilo für 1150 EUR? Ist das nicht eigentlich zu günstig? Wo ist der Trick?
 
Respekt: Gewicht und Preis können sich sehen lassen. Für ein komplett neues Konzept am Beginn der Lernkurve, gar nicht schlecht.
Jetzt hoffen wir nur dass es hält. Für meinen Geschmack zu viel Jugendstil und zu wenig Fachwerklehre. Wenn man ein paar allzu offensichtlich überflüssige Schnörkel weglassen würde wäre es glaubhafter. Wie er ausgerechnet auf die Aluminiumlegierung mit der mittelmässigen Festigkeit kommt? Restbestände?
" Für andere Materialien ausgezeichnete Frage, die ich mir viel gestellt habe! Es ist tatsächlich möglich, dies in Stahl oder Titan zu tun. Es sollte gesehen werden, dass ein Rahmen und insbesondere ein Liegerad ein Design aufweist, das viel mehr von Steifigkeitsbeschränkungen als von Festigkeit bestimmt wird. Titan ist bei gleichem Gewicht fester als Aluminium, selbst bei gleichem Gewicht fester als Stahl (wenn wir die richtigen Legierungen nehmen, weil es viele Arten von Alus und Stählen gibt. .); In Bezug auf das Verhältnis von Steifheit zu Gewicht entsprechen die drei Materialien jedoch sehr, sehr wenig. Ich habe mich für Aluminium entschieden, weil es im Vergleich zu Stahl eine gute Korrosionsbeständigkeit aufweist und billiger und zugänglicher als Titan ist. Aber alle drei sind möglich! "
google translate von http://velorizontal.1fr1.net/t25613...opular&utm_medium=topic&utm_source=newsletter


" L'alu que j'utilise (5083) a une limite de fatigue (10^7 cycles) de 120 MPa environ, et une limite d'élasticité de 140 MPa. "
Es wurde bewusst Alu 5083 verwendet wegen der Ermüdungswerte und der Elastizität.

Würde mir da schon grundsätzlich etwas mehr Respekt wünschen und nicht gleich alles in Frage stellen im Bezug auf Festigkeitswerte... Das ist kein Bastlerbau wie hier manche Selbstbauten, da hat ein kompetenter Ingenieur sich sehr viele Gedanken gemacht. Auch französische Ingenieure und Techniker sind nicht auf den Kopf gefallen...
Da sind sehr ausgetüftelte Überlegungen dabei, wie sich der Rahmen als Knautschzone bei einem Unfall verhält ohne zu reissen beispielsweise
" Le 5083 en H111 (recuit) ne lâchera pas abruptement mais se déformera en cas de contrainte brusque"
http://velorizontal.1fr1.net/t25613p25-nouveau-fabricant-de-velos-couches-a-lyon
" En gros, avec de l'inox 440 trempé, je pourrais construire un cadre de 4kg avec la rigidité suffisante pour rouler..."also ein Inox 440 Rahmen ist in der Diskussion. Es wird rigidité als "prioritär" gegenüber "solidité" dargestellt (Steifheit vs. Robustheit, bin kein Techniker...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bezweifle nicht dass Aluminium die richtige Wahl ist. Bei den langen ungestützten Hinterbaustreben (Knicken massgeblich für die Bemessung) braucht es dickes Blech und das geht gewichtsmässig nur in Aluminium. Aber er hätte eine höherfeste Legierung nehmen können, was wiederum beim elastischen Knicken keine Rolle spielt. Aber vielleicht gibt es ja auch Bereiche wo die Festigkeit massgeblich ist.
 
Hier http://velorizontal.1fr1.net/t25613p25-nouveau-fabricant-de-velos-couches-a-lyon wird über hochfeste Inox-Stähle bzw. Titan diskutiert, sei halt recht teuer
"Actuellement, l'alu est en 4 mm. Si l'on veut passer à de l'acier (inox ou pas), à cause du rapport de densités on doit s'en ramener à du 1,5 mm.
Globalement, la rigidité ne changera pas, mais comme tu l'as justement remarqué on a des problèmes de rigidité locale avec des risques de flambage. "Im Moment ist 4mm Alu vorgesehen. Wenn man auf Stahl wechseln möchte (egal ob Inox oder ein anderer), wegen der Dichten (ist da spezifisches Gewicht gemeint?) muss man sich auf 1.5mm beschränken. Die Steifheit ändert sich nicht, global gesehen. aber es gibt Probleme mit lokaler Steifheit ("Ausglühen" (?)), wie Du richtig angemerkt hast."

Eventuel kann das ein französischkundiger Techniker noch besser herausstellen.


Ich kann jetzt keine Französisch, aber evtl bekommt man nur den Rahmen und nicht das Ganze Rad....
ja, das sei wohl möglich. Der Vertrieb ist auch erst im Aufbau.


es gibt keinen (kein händisches Laminieren, was Zeit und Kosten verursacht, günstiges Alu, durchdachte Konstruktion, die auf kostengünstige aber genügend steife Fertigung ausgelegt ist, Materail das sich bei einem Aufprall verformen lässt, ohne zu reissen...)


geht jeder Schlag von der Fahrbahn bocksteif in den Rücken des Fahrers über.
genau das missfällt mir auch; ebenso das Hauptgewicht auf dem HR (ähnlich wie beim Bacchetta high riser)


Wegen den Verbindungselementen: es handelt sich um Inox M4 Rundschrauben mit Nylon Fixierwinkeln (die eine nur geringe Rolle für die Struktur spielen, eigentlich nur, damit die Schrauben sich nicht bewegen.
Die letzten Worte verstehe ich nicht (zuviel technisches Französisch und zu wenig Konstruiktionsverständnis meinerseits): irgendwas mit Zapfen aus Alu, die die Kräftflüsse vom Alurahmen übertragen....

http://velorizontal.1fr1.net/t25613p100-nouveau-fabricant-de-velos-couches-a-lyon#635812


"Il s'agit de vis en inox M4 à tête ronde. Elles se vissent dans les équerres de fixation en Nylon (qui ne joue qu'un rôle structurel modeste, simplement pour maintenir le tout en place ; les contraintes dans l'alu sont transmises par les assemblages tenon-mortaise)."
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber auch hier würde mir mit meiner Größe von 1,76 wie bei anderen Highracern wohl die notwendige Beinlänge fehlen.
https://www.boulhol.fr/infos schrieb:
Chaque vélo produit est unique et fabriqué à vos propres mesures.
= Jedes produzierte Radl ist einzigartig und wird für Ihre Körpermaße hergestellt.

Die Sitzhöhe ist natürlich trotzdem ein Thema.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Hersteller akzeptiert für kurzbeinige Kunden ein 24"er Modell aufzulegen.
Wenn er sowieso die CAD files individuell anpasst, wird das kleinere Modell vielleicht auch nicht so ein Riesenaufwand.
 
...spannendes Konzept! Ich könnte mir auch vorstellen, dass man sein kleines Gepäck (Werkzeug, Schlauch, Verpflegung etc ) in dem offenen Rahmen lagern könnte.

Ich hoffe auf noch mehr Fotos und Videos!
 
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es gibt keinen (kein händisches Laminieren, was Zeit und Kosten verursacht, günstiges Alu, durchdachte Konstruktion, die auf kostengünstige aber genügend steife Fertigung ausgelegt ist, Materail das sich bei einem Aufprall verformen lässt, ohne zu reissen...)
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Und die Jungs von HPV, Nazca etc. die machen jetzt was? Undurchdachtes Labberzeug teuer verticken?
 
Dies ist ein sehr origineller Entwurf mit einem Rahmen aus lasergeschnittenen Aluminiumplatten. Niedrige Preise für "made in France".
Weitere Informationen finden Sie hier: BOULHOL
Ich finde das Konzept sehr spannend und würde das liebend gern nächstes Jahr bei der SPEZI mal probefahren! Das angegebene Gesamtgewicht von knapp über 10kg hört sich jedenfalls schon nach einem ziemlich sportlichen Renner an :D
Und wenn man das Konzept, wie oben diskutiert, auch in Stahl oder Titan umsetzen kann, könnte das vielleicht der Anfang eines neuen LR-Konstruktionstyps werden... wenn ich die Fertigungsmöglichkeiten hätte, würde ich sofort damit zu experimentieren anfangen!
 
wenn ich die Fertigungsmöglichkeiten hätte
Wenn Du rechnen und CAD-Zeichnen kannst, sollte das reichen.
Das Laserschneiden übernimmt dann ein DIenstleister.

Daher auch mein letzter Kommentar im Beitrag #17: "Die Kopie ist das schönste Kompliment an das Original."
Ich denke, dieses Konzept ist geradezu eine Aufforderung, eigene Ideen ähnlicher Art umzusetzen.

Ich bin schon gespannt, wie sich's bewährt.
 
Wenn Du rechnen und CAD-Zeichnen kannst, sollte das reichen.
Das Laserschneiden übernimmt dann ein DIenstleister.

Daher auch mein letzter Kommentar im Beitrag #17: "Die Kopie ist das schönste Kompliment an das Original."
Ich denke, dieses Konzept ist geradezu eine Aufforderung, eigene Ideen ähnlicher Art umzusetzen.

Ich bin schon gespannt, wie sich's bewährt.

Beides kann ich leider nicht, mir fehlt leider die Zeit, mir das anzueignen - sonst würde ich loslegen!
 
denk mal drüber nach
könnte nichts schaden, Teiläusserungen im Zusammenhang zu interpretieren ...
Wieso boulhol von Dir erst 'mal negativ gesehen wird, kann ich nicht nachvollziehen. Ist doch gut, wenn Liegeräder mit dieser Produktionstechnik und dadurch niedrigeren Preisen eventuel kein Nischendasein mehr führen

Derzeit ist boulhol eine one-man show, ein gut funktionierendes Vertriebsnetz kostet. Eventuel wird die Laser Produktion ja schon für andere Komponenten, die nichts mit Liegerädern zu tun haben, genutzt. Die anderen - wenigen verbleibenden - Einspurerhersteller setzen auf eine andere Rahmenfertigungstechnologie. Anscheinend ist diese hier sehr günstig.
 
Tu ich nicht, ich seh nur Dein Marketingsprech negativ. Kauf Dir halt eins.
 
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