Bau eines RuderVelos (rowbike)

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Nachdem ich mein zweites Liegevelo gebaut habe suche ich eine neue Herausforderung. Mich fasziniert der Gedanke rudernd an der frischen Luft zu trainieren. Ausserdem tüftle ich gerne an neuen Ideen herum.
Für mich ist klar, dass es ein Zweirad werden wird. Ausserdem baue ich es aus alten Veloteilen. Ich habe bis jetzt folgende drei Beispiele gefunden:
THYS 209.jpg
THYS 209, das vermutlich Beste Modell. Leider nicht so einfach nachzubauen. Die Schecke fasziniert mich aber. Ev. möchte ich versuchen etwas mit dem 3D Drucker zu probieren.
RoadRower.jpg
Der RoadRower. So viel ich weiss noch nicht zu kaufen. Interessantes Konzept, da die Kette auch bei der Rückwärtsbewegung angetrieben wird.
Rowbike.jpg
Das RowBike. Gefällt mir vom Aussehen eher wenig, ist aber von der Technik her für mich im Bereich des Möglichen. Bis jetzt denke ich etwas in der Art zu bauen.

Mich würde sehr interessieren was du für einen guten Ansatz hälst ein Rudervelo zu bauen.
Welche Technik kommt dem Rudern am nächsten?
Was trainiert den Körper am umfassendsten?
Was lässt sich gut auf der Strasse fahren?
Was ist in den Hügeln um Zürich noch fahrbar?
Hast du Erfahrung im Bau eines Rudervelos und kannst mir Tipps weitergeben?

Der Treat dient vorerst dazu den Traum etwas konkreter werden zu lassen. Ob danach der Bau erfolgt hängt davon ab ob ich zu passenden Teilen komme und ob ich die Idee für umsetzbar halte.
Ich danke dir schon zum Voraus für das Mitdenken und für alle Beiträge die mir weiterhelfen.
Freue mich auf die Kommentare!
Michael
 
Das Rowcycle aus Regensburg hat eine sehr freie Ruderbewegung, die für mich aussieht als käme sie der Rudern besonders nahe. Funktioniert freilich nur als Mehrspurer so .
 
Das habe ich auch gesehen. Sieht interessant aus. Mir gefällt vor allem die Steuerung und dass sich der Sitz bewegt wie bei einem Skiff. Mir ist es allerdings etwas zu sperrig.
 
Ausserdem tüftle ich gerne an neuen Ideen herum.
Dann ist aus meiner Sicht das Thys-Konzept die erste Wahl. Nur damit habe ich allerdings hands-on Erfahrung.

"da die Kette auch bei der Rückwärtsbewegung angetrieben wird. " ist gut, wenn man unbedingt auch die Strecker-Muskeln im Arm und ggfs. die Beuger im Oberschenkel trainieren will. Die Dauerleistung aber ist durch das Herz-Lunge-System bestimmt. Kollege Ichmeinerseits ist froh um jedem 'Erholungsschlag' beim Thys222.

Ich habe von einem aus dem Forum verbannten Kollegen ein altes Thys Ruderrad bekommen und baue es gerade um. Es bekommt eine Nabenschaltung (davon verspreche ich mir weniger Ärger mit den Seilen und der Revolverschaltung, obwohl das keine wirklichen Killerkriterien for das Rowingbike sind, das Thys222 ist echt gut) und deswegen auch einen neuen Auslegerschlitten, kürzeren Holm, später evtl. auch mal einen Rahmen aus Alu-Profilen etc. Ich sehne mich nicht nach neuen Herausforderungen zusätzlich zu denen, die dieses m.E. einfachste Konzept ohnehin bietet.
 
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ich hab‘ mal ein rowbike (bild 3) ohne schaltung gehabt. hat in der ebene viel spaß gemacht und nach einiger übung erstaunlich gut geklappt, vom bewegungsablauf schon sehr nah am rudern.
es war aber verflixt schwer und jede kleine steigung wurde zum ventoux.
ich würde den trainingseffekt größer als den eines thys ruderrades (obwohl ich’s nicht gefahren bin) einschätzen, was natürlich gleichzeitig für die effizienz des letzteren spricht.
gruß und herzlich willkommen im forum bernhard
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Danke für eure Beiträge.
Ein Thys umzubauen tönt natürlich auch interessant. Wünsche Benna viel Vergnügen und Erfolg.
Bis jetzt denke ich dass es möglich sein sollte ein rowbike-ähnliches Velo mit Nabenschaltung so zu konzipieren, dass auch leichtere Steigungen damit gefahren werden können. Danke Bernhard für deine Erfahrung bezüglich des Bewegungsablaufes.
Neugierig wäre ich herauszufinden wie sich ein beweglicher Sitz gegenüber festem Sitz anfühlt.
Grüsse
Michael
 
ein rowbike-ähnliches Velo mit Nabenschaltung so zu konzipieren, dass auch leichtere Steigungen damit gefahren werden können.
De Übersetzungsbereich einer Nabenschaltung läßt sich durch Einfügen einen simplen Flaschenzugs in den Seilantrieb verändern, im Armteil sogar stufenlos. Grenzen sind durch 1. Geometrie und 2. Belastungsgrenzen des Getriebes gegeben.
Bei zu kleiner Übersetzung und großer Steigung macht sich beim Thys die benötigte Zeitspanne für den Erholungsschlag nachteilig bemerkbar, während der die Vortriebskraft fehlt.
Bei mir haben sich andere Aspekte als viel wichtiger herausgestellt, z.B. Montierung und Justierung der Kugellager am Fußsschlitten & Schaltring, bessere Seilführung an den Seilrollen, so daß im belasteten und unbelasteten Zustand die Seile nicht so leicht abspringen usw.
Ist aber alles machbar.
 
Also eine Nabenschaltung in ein Thys einzubauen ist kein Hexenwerk. Hauptsächlich stört dann der Klinkenfreilauf der bei jedem Kraftschlag reinhaut. In der Ebene eine Frage der Adaption, am Berg aber unvermeidlich. Der Umbau z.B. von preCVT auf Revolver ist ebenfalls möglich und bringt mehr.
Steigungen sind gut machbar, den Leerschlag einfach schneller ausführen als den Kraftschlag. Wie lange man das dann durchhält ist eine Frage der Kondition.
Frohes basteln und rudern.
 
Das habe ich auch gesehen. Sieht interessant aus. Mir gefällt vor allem die Steuerung und dass sich der Sitz bewegt wie bei einem Skiff. Mir ist es allerdings etwas zu sperrig.

Ich habe wenig Ahnung davon aber habe kürzlich gelesen dass die Rudern mit Bewegung des Sitzes schlecht für den Rücken ist. Dadurch wird wohl Ruderkraft mit beugendem Rücken aufgebaut. Die bessere Bauform ist dass die Ruderjoche durch die Beine bewegt werden, dadurch bleibt der Rücken gerade. Auch wird keine Energie für Gewichtsverlagerung verschwendet.

Die Story vom Rocat ist interessant, von der Idee zum Geschäft und Composite Produktionsprozess zum traurigen Ende. Link zur Diskussion auf boatdesign.net.

Ich fände die Idee cool auf einem stabileren Quad, so dass sowohl Beine als auch Arme mitarbeiten, und zur Steuerung vielleicht die Differenz der Armstellung benutzt wird. Keine Idee wie das umzusetzen wäre :)
 
Ich habe wenig Ahnung davon aber habe kürzlich gelesen dass die Rudern mit Bewegung des Sitzes schlecht für den Rücken ist. Dadurch wird wohl Ruderkraft mit beugendem Rücken aufgebaut.
Ist das wirklich so? Kommt es nicht einfach auf einen korrekten Bewegungsablauf an? Hat jemand Erfahrung damit?

Also eine Nabenschaltung in ein Thys einzubauen ist kein Hexenwerk. Hauptsächlich stört dann der Klinkenfreilauf der bei jedem Kraftschlag reinhaut.
Wie kann man das anders lösen?
Bin heute mit einem Elektrovelo mit 8Gang Nabenschaltung ohne Motor nach Hause gefahren und habe mich über das schwer gängige Getriebe geärgert. Es scheint mir aber für dieses Projekt am ehesten die Lösung welche einfach umzusetzen ist.

Ich fände die Idee cool auf einem stabileren Quad, so dass sowohl Beine als auch Arme mitarbeiten, und zur Steuerung vielleicht die Differenz der Armstellung benutzt wird.
Diese Idee ist mir auch schon gekommen. Auf einem Zweirad ist das aber nicht so optimal da dann immer zwingend beide Hände an den "Hebeln" bleiben müssen. Ein Quad ist mir aber zu gross. (Habe keine Garage:))
 
Hat jemand Erfahrung damit?
Wahrscheinlich gibt es die meisten Untersuchungen im Ruderbereich.
Der Rollsitz wurde dort eingeführt, um die Streckung der Beine für den Vortrieb nutzen zu können. Beim Ruderrad mit Fußsschlitten hat man das schon.
Dem bewegungsgekrümmten/gestreckten Rücken wird es weitgehend egal sein, ob der Sitz oder die Fußstütze fix ist.
Als Ungeübter bemerkt man zuerst, daß man Bauchmuskeln hat. Und wenn keine Vorschäden vorliegen, kommt bei den Rückenmuskeln vermutlich vor dem Schaden der positive Trainingseffekt, inklusive massiver Rück(en)meldung per Muskelkater.

Zum Kraftschlagwumm und schwergängigem Getriebe:
Letzteres ist im Ruderrad -ungeschädigt-genauso gängig wie in anderen Rädern. Der schwächelnde Ruderradanfängeroptimist sagt: Es liegt an mir und kann nur besser werden. Der Pessimist schiebt's auf die Nabe. Unser Thys ist nur Trainings-und Spaßgerät, mit völlig egaliger Effizienz.
Der Einschlag des Antriebsstrangs ins Getriebe ist auch meiner (begrenzten, max. 50Höhenmeter) Erfahrung nach eher ein psychologisches Problem. (Mich stören z.B. die Laufgeräusche der metallischen Kugellagerflächen viel mehr). Die dämpfende Feder kam gar nicht erst ins Antriebsseil, nachdem man sich schnell ans permanente Spannen des Antriebsseil per Arm und Bein gewöhnt hatte.
Lastwechsel gibt es auch bei Normalrädern, nur längst nicht so viele. Vielleicht hält die Rohloff im Ruderrad nur 50 statt wie sonst 100 Jahre, oder so.
 
und im Straßenverkehr stelle ich es mir auch als besser vor, wenn der Oberkörper an Ort und Stelle bleibt und sich nicht vor und zurück bewegt...
Wenns mit dem Ruderrad zu kompliziert wird, könntest du auch ein sportliches Handbike bauen
 
Vielleicht hält die Rohloff im Ruderrad nur 50 statt wie sonst 100 Jahre, oder so.
Halten tut die Rohloff schon, bei mir über 10.000 km. Dann hatte ich die Möglichkeit mal eine Thys mit Revolver zu fahren und zwei Wochen später hab ich ein Gebrauchtes erstanden. Seitdem schlummert das Thys mit Rohloff im Schuppen. Die Ruhe vom Klemmkörperfreilauf ist eine Wohltat zu jedem Klinkenfreilauf und sein Geld wert.
Mich stören z.B. die Laufgeräusche der metallischen Kugellagerflächen viel mehr)
Bedingt durch den nicht maßhaltigen Stahlmast muss man den Kugellagern etwas mehr Spiel geben wodurch es bei rauhem Aspahlt schnell nervig laut wird. Wenn man den 209er Alumast einsetzt, sinkt der Geräuschpegel signifikant.
Es bekommt eine Nabenschaltung (davon verspreche ich mir weniger Ärger mit den Seilen und der Revolverschaltung,
Die Seile machen in der Regel gar keinen Ärger, sicher das da nichts falsch eingestellt ist? Die Revolverschaltung bietet feinste Gangabstufung (> 100 Gänge), wer tauscht da freiwillig auf Nabenschaltung?
 
Hm, ich weiß nicht, hab noch keins ausprobiert, kann mich aber mit dem Konzept nicht wirklich anfreunden....
Ist doch eigentlich ausgesprochen sinnvoll die Beine, die eh für die Fortbewegung zuständig und trainiert sind, für den Antrieb zu nutzen und die Arme zum lenken. Ich mag beim Rad das konzentrierte dahingleiten, die Lenkung immer perfekt kontrolliert, schnell durch die Kurven zu bohren. Das krieg ich mit dem am Lenker gekoppelten geziehe im Gesichtsfeld in meiner Vorstellung einfach nicht zusammen.:unsure: Also wozu???
Und wenn ich den Oberkörper trainieren und Spaß haben will, gehe ich lieber klettern....;)
Falls ich mal Gelegenheit dazu habe, werd ich mal eins testen, vielleicht ändert das dann ja meine Meinung...
 
Hm, ich weiß nicht, hab noch keins ausprobiert, kann mich aber mit dem Konzept nicht wirklich anfreunden....
Muss es auch nicht, viele verstehen auch nicht warum man sich in ein Velomobil zwängt wo es auch ein Up tut.
Derk Thys hat es entwickelt um sich auch im Winter fit zu halten. Derk war mehrfacher Europameister im Surfen. Da lohnt es sich halt nicht nur die Beine zu trainieren, sondern auch Arme und Rumpf. Fitnessstudio war wohl nicht sein Ding. Tja, vieleicht wäre er auch gerne klettern gegangen, aber an der niederländischen Küste sieht es damit eher mau aus. Du kannst in Kurven unbeirrt weiterrudern, der Lenker ist nicht im Weg und die Kontrolle ist weiterhin gegeben.
 
Wenn ich das Foto vom RoadRower richtig interpretiere, sind da die Beine ja mit beschäftigt!
Da würde ich mir dann etwas mehr Halt wünschen als diese Sitzfläche....
 
Wenn man irgendwo noch eine Rudermaschine rumstehen hat wäre das vielleicht eine Inspiration, wie man die auf die Straße bringen könnte:
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Hinten 16“ Antriebsrad, vorne 8,5“ Mountainboardvorderachse, gebremst...
 
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Hm, ich weiß nicht, hab noch keins ausprobiert, kann mich aber mit dem Konzept nicht wirklich anfreunden....
Ist doch eigentlich ausgesprochen sinnvoll die Beine, die eh für die Fortbewegung zuständig und trainiert sind, für den Antrieb zu nutzen und die Arme zum lenken. Ich mag beim Rad das konzentrierte dahingleiten, die Lenkung immer perfekt kontrolliert, schnell durch die Kurven zu bohren. Das krieg ich mit dem am Lenker gekoppelten geziehe im Gesichtsfeld in meiner Vorstellung einfach nicht zusammen.:unsure: Also wozu???
Und wenn ich den Oberkörper trainieren und Spaß haben will, gehe ich lieber klettern....;)
Falls ich mal Gelegenheit dazu habe, werd ich mal eins testen, vielleicht ändert das dann ja meine Meinung...
Ich möchte Das Rad ev. bauen um an etwas herumtüfteln zu können und um mit dem Rudern noch eine dritte Möglichkeit zu haben neben dem Joggen und Velofahren Ausdauer und Kraft zu trainieren. Bin im Moment mal auf der Suche nach einem günstigen, alten Rudergerät von welchem ich den Rollsitz gebrauchen könnte.
 
Wenn man irgendwo noch eine Rudermaschine rumstehen hat wäre das vielleicht eine Inspiration, wie man die auf die Straße bringen könnte:
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Hinten 16“ Antriebsrad, vorne 8,5“ Mountainboardvorderachse, gebremst...
Danke für die Inspiration! Ich jedoch Fan von grossen Rädern. Möglichst Hinten 28 Zoll und vorne was dann nötig ist.
Liebe Grüsse
Michael
 
Hier was mit größeren Rädern:
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...und hier auch...
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...sowie hier eine nette Seite über auf der man auch dieses Gefährt findet:
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Bei diesem Bild weiß ich leider nicht mehr, wo es herkommt:
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