Corona-Virus

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Ach, diese ganzen Diskussionen über Apps. Da werden höchste Anforderungen an Datenschutz gestellt, sie muss dies und das können und keinesfalls darf irgendwer irgendwas von irgendwem wissen.

Ich sehe ein ganz anderes Problem. Soll ich mich wirklich für zwei Wochen in meiner Wohnung verkriechen, nur weil mein Handy plötzlich eine Warnung ausspuckt, die ich nicht selber verifizieren kann? Selbst wenn diese Software ausnahmsweise trotz der Windeseile, mit der sie programmiert wurde, nicht die Banane wäre, die beim Kunden reift?
 
Ach, diese ganzen Diskussionen über Apps. Da werden höchste Anforderungen an Datenschutz gestellt, sie muss dies und das können und keinesfalls darf irgendwer irgendwas von irgendwem wissen.

Ich sehe ein ganz anderes Problem. Soll ich mich wirklich für zwei Wochen in meiner Wohnung verkriechen, nur weil mein Handy plötzlich eine Warnung ausspuckt, die ich nicht selber verifizieren kann? Selbst wenn diese Software ausnahmsweise trotz der Windeseile, mit der sie programmiert wurde, nicht die Banane wäre, die beim Kunden reift?

Rein praktisch gesehen würde ich, wenn die App eine Warnung ausspuckt, entweder dieses tun oder mich schlicht testen lassen. Jetzt mal unabhängig davon, ob man die App gut oder schlecht findet, sie nutzen würde oder nicht, sie als nützlich oder Überwachung ansieht etc..
 
Zunehmend kommt die Verbreitung durch Aerosole ins Blickfeld. Z.B. hier:
Nun gibt es ja Corona-Viren nicht erst seit gestern. Wieso kommt es erst jetzt zu diesen Erkenntnissen?
Ist das Virus sehr viel kleiner, hat es eine andere Oberfläche oder ist die Erbinformation in einem erheblich größeren oder kleinerem Molekül?
 
… Soll ich mich wirklich für zwei Wochen in meiner Wohnung verkriechen, nur weil mein Handy plötzlich eine Warnung ausspuckt, die ich nicht selber verifizieren kann?…
So für sich hilft die App erstmal gar nix. Ob Digital oder sonstwie. Soziale Probleme kann ich nicht technisch lösen.
Nicht umsonst lautet die Empfehlung der meißten damit befasster Fachleute: Testen, testen, testen,
Und außerdem, Testen.
Einen Sinn ergibt die App erst wenn eine Warnmeldung mir dann einen Test innerhalb von 24 Stunden ermöglicht.
Selbst wenn diese Software ausnahmsweise trotz der Windeseile, mit der sie programmiert wurde, nicht die Banane wäre, die beim Kunden reift?
Wenn man das richtig macht sollte das kein Problem sein. Also viel Hirnschmalz ins Pflichtenheft, das dann aber auch mit Blick auf Grundgesetz und Datenschutz sauber sein muß, und dann die Finger von den Anforderungen lassen.
Und sich Nebeneffekte gleich aus dem Kopf schlagen.
Also so Leute wie den Bundesschwiegersohn, der hier in BaWü den Innenminister gibt, sanft aber bestimmt zur Tür geleiten wenn die meinen :"Aber wenn wir die Daten doch schon haben warum dann nicht auch für was anderes verwenden".
 
Rein praktisch gesehen würde ich, wenn die App eine Warnung ausspuckt, entweder dieses tun oder mich schlicht testen lassen.
Was wäre der beste Zeitpunkt dafür, an dem der Nachweis schon mit großer Sicherheit positiv wird, man aber möglichst noch nicht ansteckend ist? Drei Tage nach dem Kontakt?
 
Was wäre der beste Zeitpunkt dafür, an dem der Nachweis schon mit großer Sicherheit positiv wird, man aber möglichst noch nicht ansteckend ist? Drei Tage nach dem Kontakt?
Leider ist man ja schon vor den Syntomen ansteckend und vermutlich wird die Kontaktperson erst mit Syntomen zum testen gehen.

Gruß Jörg
 
In Singapur gibt es übrigens seit ~2 Monaten (20. März) eine solche bluetoothbasierte App. Ein Erfolg scheint sie nicht zu sein: Bislang haben laut Tagesschau lediglich 27% die App installiert und das ist deutlich zu wenig, um einen fühlbaren relevanten Nutzen zu erzeugen. Ergänzend gibt es daher jetzt ein Konzept namens "safe entry", bei dem man beim Betreten von Läden etc. mit dem Smartphone via QR-Code ein- und auschecken muss. Nicht so fancy, nicht automatisch, nicht so detailliert, aber zumindest durchgesetzt.

Ich meine aus UK gelesen zu haben, dass auch die dortige App kein Erfolg war - ich such mal nach Quellen. Bei Wikipedia gibt es einen Überblick über Covid19 Apps weltweit: https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-App, der allerdings nicht vollständig zu sein scheint - UK fehlt z.B..
 
Nicht umsonst lautet die Empfehlung der meißten damit befasster Fachleute: Testen, testen, testen,
Und außerdem, Testen.
So pauschal sagen das "die meisten damit befaßten Fachleute" durchaus nicht. Woher hast Du denn die Aussage und woher weisst Du, dass das "die meisten damit befaßten Fachleute" sagen?

Einen Sinn ergibt die App erst wenn eine Warnmeldung mir dann einen Test innerhalb von 24 Stunden ermöglicht.

Wenn man sich hinreichend lange am Kopf kratzt könnte man darauf kommen, dass ein streng geheimer Plan dahinterstehen könnte, ERST die Testkapazitäten hochzufahren und DANN eine App einzuführen. Diese Reptilienmenschen sind aber auch gewieft... :p
 
Bislang haben laut Tagesschau lediglich 27% die App installiert und das ist deutlich zu wenig, um einen fühlbaren relevanten Nutzen zu erzeugen.
Das ist der Nachteil der App.

Ich bin der Meinung, man hätte (hätte Fahrradkette) direkt an den CCC rantreten sollen, wenn der so eine App macht installiere ich mir die sofort.
Vielleicht noch einen offenen Code der von Ct bis Computerbild geht, dann machen das auch die Anderen.

Gruß Jörg
 
So pauschal sagen das "die meisten damit befaßten Fachleute" durchaus nicht. Woher hast Du denn die Aussage und woher weisst Du, dass das "die meisten damit befaßten Fachleute" sagen?
Erwischt, jetzt fehlen mir die Quellen, und außerdem. Ich möchte ändern zu: was ich recht oft höre und mir auch logisch vorkommt.

Wenn man sich hinreichend lange am Kopf kratzt könnte man darauf kommen, dass ein streng geheimer Plan dahinterstehen könnte, ERST die Testkapazitäten hochzufahren und DANN eine App einzuführen. Diese Reptilienmenschen sind aber auch gewieft... :p
Mir scheint kein geheimer Plan dahinter zu stehen, eher eine gewisse Planlosigkeit, die man aber, aus Peinlichkeitsgründen, gerne geheim halten würde.
 
...und dann ist ja erst der Abstrich gemacht und noch nicht das Testergebnis beim Arzt. Die Chance, sich zu früh testen zu lassen, bekommt man wahrscheinlich sowieso nicht.
Klar ist, dass da ein paar Dinge dranhängen. Z.B. wie oft die App ausschlägt. Wenn das Ding permanent bimmelt wie ein amoklaufender Wecker, wenn ich im Supermarkt bin oder sonstwo werde ich es irgendwann nicht mehr ernst nehmen. Wenn ich mich fünfmal wegen Alarm habe testen lassen und nix war tendenziell auch weniger. Wenn es ständig rappelt und sich daraufhin alle fünfmal täglich testen lassen wollen wird das nicht funktionieren. Die Frage ist also (neben der technischen Lösung der Abstandsproblematik bei Bluetooth) auch, woran die App eigentlich sicher (?) erkennt, dass ich ein "Positive" bin, also die, die mit mir in Kontakt stehen gewarnt werden - eine manuelle Eingabe wird das ja vermutlich nicht sein.
Müsste man mal nachlesen.

Auf der Testseite ist natürlich sinnvoll bis erforderlich, die Verlässlichkeit, Verfügbarkeit und Geschwindigkeit von Tests zu steigern. Das dürfte aber wohl auch ohne App eh auf der Agenda stehen. Mal hypothetisch angenommen Corona würde zum Dauerzustand - dann wäre vermutlich das Ziel, Tests zu entwickeln, die jeder Selbst sofort zuhause machen kann, so wie ein Schwangerschaftstest oder wie ein Diabetiker seinen Blutzucker messen kann. Da sind wir aber zum Glück nicht und werden hoffentlich auch nicht dahin kommen.
 
Die Frage ist also (neben der technischen Lösung der Abstandsproblematik bei Bluetooth) auch, woran die App eigentlich sicher (?) erkennt, dass ich ein "Positive" bin, also die, die mit mir in Kontakt stehen gewarnt werden
-> sicher<- kann eine App das eh nicht leisten.
Das geht nur über Zeit und Abstand (unterschritten), wird aber mMn den passiven Selbstschutz nicht ersetzen (können).
Und das muss vorher auch ganz klar komuniziert werden.

Gruß Jörg
 
Wenn man sich hinreichend lange am Kopf kratzt könnte man darauf kommen, dass ein streng geheimer Plan dahinterstehen könnte, ERST die Testkapazitäten hochzufahren und DANN eine App einzuführen.
Ich wäre richtig glücklich, wenn Du eine Quelle für die Existenz eines solchen Planes hättest - mir kommt alles Gerede rund um die App nämlich recht planlos vor und ich würde gerne eines besseren belehrt. In NL wurde z.B. definitiv schon über eine App gesprochen, als (vor ein paar Wochen) die Testkapazitäten nichtmal annähernd ausreichten um irgendetwas sinnvolles mit einer solchen App zu tun. Mir sind da einige Fragen einfach noch nicht genug geklärt:
  • Wer bestimmt, dass ich den "ich bin infiziert!"-Knopf drücken darf? Wenn wir es datenschutzfreundlich machen, kann das nur der Benutzer selber sein, was Missbrauch in beiden Richtungen möglich macht ("ich will jetzt nicht in Quarantäne" = positiven Befund nicht eingeben oder "geil, ich schicke mal den halben Betrieb in Quarantäne" = falschen positiven Befund eingeben). Der zweite Fall bringt mich dann auch unmittelbar zu
  • Was bedeutet eine Warnung (hatte @Kettenschoner ja schon angesprochen)? Mein Arbeitgeber erzählt mir was, wenn ich "einfach so" mal zwei Wochen nicht auftauche - die Verbindlichkeit der Warnung muss also gut geregelt sein. "Warnung = Verpflichtung zum Testen" wäre eine Option - wenn Tests für alle ohne Umstände (inkl. Kosten!) verfügbar sind - und dann bleibt immer noch die Frage der Überprüfbarkeit und - wie @smallwheels schon anführte - die Frage der Fehlalarme
Irgendwie fehlen mir diese Aspekte völlig in den durch Politikern geführten Diskussionen (egal ob D oder NL) - aber solange diese Dinge nicht deutlich sind, macht die App in meinen Augen keinen Sinn.

BTW: Weiß jemand, ob die Implementation von Google/Apple (die natürlich auch nur Besitzern aktueller Smartphones mit deren OS etwas bringt) das Problem der europaweiten Kompatibilität löst?
 
-> sicher<- kann eine App das eh nicht leisten.
Das geht nur über Zeit und Abstand (unterschritten), wird aber mMn den passiven Selbstschutz nicht ersetzen (können).
Und das muss vorher auch ganz klar komuniziert werden.

Gruß Jörg
Mißverständnis. Ich meinte: Woher weiss die App, dass ich infiziert bin, also andere vor mir gewarnt werden müssen, wenn wir uns zu nahe kommen. Wenn das Ding bei jeder Abstandsunterschreitung losrappelt, ganz egal ob wer infiziert ist wird wahrscheinlich die Erde in Vibration versetzt von dem ganzen globalen Gerappel...
Wenn ich weiss, das ich infiziert bin, sollte ich eh zuhause bleiben. Wenn ich das nicht tue, wäre ich sicherlich nicht so doof, in der App manuell den Schalter "ich bin eine Gefahr" einzuschalten und dann auch noch das Handy mitzunehmen, wenn ich verbotenerweise nach draussen gehe.
Wenn die App auf Fitnesswerte reagierte und darauf basierend Warnungen für andere auslöste braucht es ein Fitnessarmband o.ä. und die Mißweisung wäre wohl recht hoch.
 
Die Frage ist also (neben der technischen Lösung der Abstandsproblematik bei Bluetooth) auch, woran die App eigentlich sicher (?) erkennt, dass ich ein "Positive" bin, also die, die mit mir in Kontakt stehen gewarnt werden - eine manuelle Eingabe wird das ja vermutlich nicht sein.
Mein letzter Kenntnisstand dazu: Die App erkennt das gar nicht, die sammelt nur die IDs von Kontakten, bei denen lange genug ausreichende Nähe für eine Ansteckung bestand. Nach einem positiven Testergebnis wird der Upload der potentiell betroffenen IDs freigeschaltet, und andere Apps können sich die Listen wieder runterziehen und gucken, ob eine ihrer eigenen IDs dabei ist.
Die entsprechenden Infos sind allerdings 4 Wochen alt. Ich geh mal suchen...
Korrektur: Ein erster Link zur Funktion: https://www.arzt-wirtschaft.de/die-corona-app-ein-komplexes-unterfangen-mit-vielen-fragezeichen/
Es wird die Liste der EIGENEN IDs hochgeladen, und die anderen Apps schauen in ihren Logs nach, ob sie einen Kontakt mit einer davon aufgezeichnet hatten.
Hier noch etwas ausführlicher (sowohl für das zentrale als auch für das dezentrale Modell): https://e-health-com.de/details-news/corona-tracing-apps-zentral-dezentral-egal/
Also die Infektion wird immer noch "ganz klassisch" durch einen Test erkannt. Wer genau wie und wann den Upload der IDs auslöst oder freigibt, habe ich noch nicht gefunden - in einem älteren Artikel stand, das passiert "beim Arzt". Wenn der Hausarzt einen Abstrich macht und zum Test schickt, ist das nur logisch, aber wie das aussieht, wenn man bei einer Drive-In-Teststation war, weiß ich noch nicht.
Selber im Falle von selbst erkannten Erkältungssymptomen freischalten kann man den Upload nicht. Das ist nachvollziehbar, aber wenn es von den ersten Symptomen bis zur Mitteilung des Testergebnisses eine Woche dauert, fände ich es nicht so schlecht, wenn man selber unter bestimmten Bedingungen einen Hinweis auslösen könnte. Z.B. wenn man selber eine Warnung erhalten hat, Symptome feststellt und "nur" noch kein Testergebnis hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein letzter Kenntnisstand dazu: Die App erkennt das gar nicht, die sammelt nur die IDs von Kontakten, bei denen lange genug ausreichende Nähe für eine Ansteckung bestand. Nach einem positiven Testergebnis wird der Upload der potentiell betroffenen IDs freigeschaltet.
Die entsprechenden Infos sind allerdings 4 Wochen alt. Ich geh mal suchen...
Ah, stimmt, da fängt bei mir eine Glühlampe im Hinterkopf das Glimmen an! :)
 
Mißverständnis. Ich meinte: Woher weiss die App, dass ich infiziert bin, also andere vor mir gewarnt werden müssen, wenn wir uns zu nahe kommen.
Das macht die App gar nicht.

Es sollen nur die Kontaktpersonen (Bus, Imbis) der letzten 4(???) Wochen aufgezeichnet werden.
Wenn dann (später) einer von denen positiv getestet wird, bekommen alle Anderen eine Wahrnung und sollten sich testen lassen.
So bekommt man auch Unbekannte (ich kenne ja nicht alle Personen, wenn ich mal im Bus sitze) in die Infektionskette.

Gruß Jörg

Edit: @Fanfan war schneller
 
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