DF-Erfahrungsberichte

Wenn die Bremszüge nicht sehr eng vom Kabelbinder am Radkasten gehalten werden, klimpert es in Kurven bei meinem auch. Da sind mm entscheidend.
 
Ich habe mal das Kabel vom Tacho im Radhaus etwas weiter rein geschoben. Mal sehen ob es das schon gewesen ist. Es klang jedenfalls sehr ähnlich vom Geräusch wie kürzlich als die Zughülle vom Bremszug im Radkasten locker war.
 
Schaltfederbruch SRAM X0

Pünktlich entsprechend der wiederholten Erfahrung von Guzzi ist auch an meinem DF die Feder des XO-Schaltwerks gebrochen. Ich hatte jedoch aufgrund der Berichte von @Guzzi (Danke!) vorgesorgt und so konnte ich, wenn auch mit eingeschränkter Gangzahl, nach nur kurzer Unterbrechung weiterfahren.

So sah meine Vorbeugemaßnahme aus, mit der ich schon seit letztem Herbst rumgefahren bin.

Federbruch_vorbereit-SterilisierGummi_A.jpg
  • Einkochring 94 x 108 mit abgeschnittener Belüftungslasche
  • lösbarer Kabelbinder je nach Gummilänge am Kugelkopf des Hinterraddämpfers oder an dessen Schwingenbefestigung festgezurrt
  • ein kleiner Draht hält den eingefädelten Gummi so zusammen, dass man ihn bei Bedarf nur noch zum Kabelbinder hochziehen muss.

Wartungsdeckel+Hilfsmittel - Kabel+Federbruch.JPG

Optimierte Vorbeugung

Zuhause angekommen habe ich dann noch ein wenig experimentiert, um für die nächste Runde besser vorbereitet zu sein.
Dabei hat sich gezeigt
  • Die Funktion verbessert sich, wenn man am inneren Parallelogrammarm einhängt (günstigerer Winkel).
  • Dünne, textilummantelte Expandergummis (Campingzubehör)
  • entwickeln eine gleichmäßigere Kraft und altern vermutlich nicht so schnell
  • lassen sich mithilfe eines Drahtes auf die optimale Länge einstellen und zuverlässig schließen.
  • Die Anbringung eines kleinen Hakens am Kugelkopf des HR-Dämpfers kann die Notreparatur beschleunigen.
Federbruch_vorbereit-CampingGummi_A.jpg

Den Haken habe ich aus dem dünneren Abschnitt einer DD-Speiche (1,6mm) gebogen und mit Kabelbindern befestigt.

Auch wenn das dann recht perfekt über alle Gänge funktioniert, sollte man daraus keine Dauerlösung machen, weil vermutlich die Bewegungen des Schaltarm beeinflusst werden.


Federtausch X0-Schaltwerk

Weil ich mit der Führungsgenauigkeit und dem Spiel der X5 und GX-Parallelogramme nicht ganz zufrieden war, habe ich die Feder eines X5-Schaltwerks in das defekte XO eingebaut, was allerdings nicht ganz einfach war.

Die Splinte des Parallelogramms lassen sich bei X0 Schaltwerk theoretisch zwar ausbauen, wenn man aber zahlreichen Berichten aus dem Internet glauben darf, überleben die diese umgebenden Dichthülsen in der Praxis den Ausbau nur manchmal …

Ohne Zerlegung des Parallelogramms (Ausbau der Stifte und Gleitrollen) lässt sich die X0-Titanfeder nur ausbauen, wenn man den/die noch intakten Federhaken abzwickt.
Am X5-Schaltwerk ist mir der zerstörungsfreie Ausbau nach vielen Versuchen mit Spitzzange und Uhrmacherschraubendreher gelungen, beginnend an der unteren Einhängung.


Anleitung für Reparatur ohne Helfer
  • Hinterrad leicht aufbocken und hintere Wartungsklappe öffnen
  • mit einem Lappen in der Hand (oder besser Fingerling aus einem Stück Fahrradschlauch, umgeknickt und getackert) die Kassette immer wieder ein Stück in Fahrtrichtung drehen und dabei mit der rechten Hand zum Tiller greifen und nach und nach bis auf das kleinste Ritzel schalten.
  • Danach auch vorne mit derselben Methode auf das kleine Kettenblatt schalten.
  • In den meisten Fällen müsste die Kette jetzt so lose hängen, dass man die Schaltung spannungsfrei vom Schaltungsauge lösen kann (Inbus 5 mm; Achtung, eventuell ist da eine U-Scheibe eingeklemmt)
  • Notfalls muss man die große Wartungsklappe öffnen und die Kette vom kleinen Kettenblatt nach innen auf das Tretlagergehäuse legen (war bei mir nicht erforderlich, hab die große Wartungsklappe nicht öffnen müssen).
  • Schaltzug hinten mit 5-er Inbus lösen (Endkappe des Bowdenzugs nicht verlieren)
  • Jetzt die Schaltung vorsichtig etwas aus der Luke ziehen ohne die Kette zu verbiegen
  • mit einem 3mm Inbus das Schräubchen am Drehpunkt des Käfigs nur leicht lösen
  • Die Schraube der unteren Leitrolle völlig öffnen, aber möglichst samt Rolle und Abdeckungen am angestammten Platz halten
  • den inneren Käfigarm nach vorne/unten fallen lassen, Kette aushängen
  • und den Käfig wieder behelfsmäßig zusammenbauen
Die Federn aus X5 und GX-Schaltwerken sind nicht ganz identisch,
müssen an den Hakenenden ca. 2 mm abgeschnitten und entgratet werden
und lassen sich dann mit viel Geduld und sanfter Gewalt einbauen:
  • Orientierung der Haken entsprechend des Herkunftsschaltwerks (Öffnung unten)
  • Feder innen ins Parallelogramm legen und zuerst unten (wo das Gelenk des Käfigs angebaut ist) einhängen (Uhrmacherschraubendreher und etwas Druck).
  • Dann eine Drahtschlaufe durch die Öffnung unterhalb der zentralen Befestigungsschraube führen und am freien Hakenende einhängen.
  • Draht am besten um ein Hölzchen oder einen Schraubenzieher wickeln
  • und bei möglichst ausgestrecktem Parallelogramm (Stellung wie etwa im 8. Gang) kräftig in Richtung Einhängepunkt (Rolle auf Splint) ziehen, bis die Hakenspitze auf dem kleinen Röllchen liegt.
  • Dann mit einem weiteren kleinen Schraubendreher über das Röllchen drücken, sodass der Haken einhängt.
Beim Wiedereinbau aufpassen:
Bei meinem DF war ab Werk auf der zentralen Befestigungsachse eine U-Scheibe zwischen Schaltung und Befestigungsauge eingelegt.
Die Kettenleitrollen haben eine Laufrichtung (Der kleine Pfeil muss außen liegen und natürlich in Kettenlaufrichtung zeigen).

Schraubensicherung kann nicht schaden. Jedenfalls kräftig anziehen.

Bleibt zu hoffen, dass die X5-Stahlfeder länger hält.


Zusatzinfos

In dem kleinen Täschchen in der hinteren Wartungsluke ist übrigens alles drin, was ich bei Schaltzug- oder Federbruch benötige.

Der kleine Holzwürfel mit Kerbe kann, zwischen die Parallelogrammarme gesteckt, bei Kabelbruch die Schaltung in einem mittleren Gang halten, falls ich unterwegs zu faul bin, gleich eine endgültige Reparatur vorzunehmen.

Als Aufbockhilfe für Unterwegs dient eine gedoppelte Gefrierdose, die im Normalbetrieb als Futterbox links neben dem Sitz Verwendung findet.
Die beiden Holzlättchen auf dem kleinen Wartungsdeckel halten diesen steif, sodass er auf der zusätzlich eingeklebten (und flach geschnipselten) Fensterdichtung dicht und geräuschlos aufliegt..

Schaltzüge in genau passender Länge (220-225cm) gibt es preiswert bei Ginkgo.
Wenn man diese an der Knickstelle im Bereich des Umlenkböckchens kräftig vorbiegt, halten sie nach meiner Beobachtung länger (12T+).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte jedoch aufgrund der Berichte von @Guzzi (Danke!) vorgesorgt und so konnte ich, wenn auch mit eingeschränkter Gangzahl, nach nur kurzer Unterbrechung weiterfahren.
Freut mich, daß ich mit meiner Notreparatur schon einigen zur Weiterfahrt verhelfen konnte.
habe ich die Feder eines X5-Schaltwerks in das defekte XO eingebaut, was allerdings nicht ganz einfach war.
Das steht mir noch bevor. Inzwischen habe ich ein ausgelutschtes X5-Schlatwerk rumliegen, des Feder in das X0 Schlatwerk wandern soll. Aber ich hasse friemlige Arbeiten und habe es immer vor mir hergeschoben...
 
Danke für die detaillierte Auflistung! Könntest du sie vielleicht auch noch ins Wiki schreiben?
So, habe jetzt die Daten von @erider ins Wiki eingetragen, und den Artikel dabei noch etwas strukturiert.

Und bei der Gelegenheit auch ein paar Daten eingetragen, von meinem und seinem DF/XL. Wäre schön, wenn andere auch eintragen könnten, ob bei ihrem VM die Veränderungen noch nicht oder bereits drin sind, so dass man den Zeitpunkt der Veränderung besser eingrenzen kann.
 
In dem kleinen Täschchen in der hinteren Wartungsluke ist übrigens alles drin, was ich bei Schaltzug- oder Federbruch benötige.

Das mit der Tasche ist ja mal ne geile Idee. Muss ich mir mal dringend abschauen. Ist schonmal ein Ersatzteilpäckchen weniger, dass man vorne mitschleppen muss.
 
Mit meiner klappernden Radaufhängung bin ich etwas weiter:
Vom ersten Eindruck und meinen Ortungsfähigkeiten her (so gut das halt möglich ist), liegt as an dieser Aufhängung.

Anhang anzeigen 192386

Kommt man toll ran...
Da ich bei meinem DF jetzt auch da dran muss: Sind die großen U-Scheiben eigentlich an der Brücke angeklebt oder fallen die einfach runter, wenn man den IGUS Gelenkkopf abschraubt?
Hast Du beim Tausch der IGUS Köpfe die Schraube jetzt anders rum montiert, wie von @Gugla vorgeschlagen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vom ersten Eindruck und meinen Ortungsfähigkeiten her (so gut das halt möglich ist), liegt as an dieser Aufhängung.

Anhang anzeigen 192386

Kommt man toll ran...
Wo ich das Bild gerade sehe:
Wie viel Spiel habt ihr eigentlich im Lenkzapfen? Und wie kann man das Spiel reduzieren? Also ich meine nur den Teil der von oben durch die Brücke nach unten geht, nicht den Gelenkwürfel.


Gruß, Johannes
 
. Werde mal den Schaltzug inspizieren. Ein Faden ist schon gerissen.
Schaltzug gewechselt. War bis auf die sichtbare Stelle auf dem Schaltwerk in Ordnung. 3. Gang rasselt etwas, 10. ganz wenig. Mit der Einstellschraube am Griff kann ich es weg bekommen, dann ist es woanders.
Ob der Schaltkäfig immer genau unter den Ritzeln steht, muss ich noch überprüfen. Dabei wird vermutlich herauskommen, dass es in den besagten Gängen deutlich nicht so ist. Deshalb rasselt es schließlich. Oder habe ich einen Denkfehler? deshalb hilft ja auch leichtes Gegenschalten.
mir fällt jetzt nur noch verbogenes Schaltauge ein.
Könnte mein Ersatzschaltwerk einbauen.
 
Ernsthaft: Hast Du die Schalthülle geprüft?
Habe auch den Schaltzug getauscht, obwohl intakt. Dabei gesehen, dass Schalthülle in Hülse ausgefranst/gerissen.
Seit Tausch von Hülle und Hülse ist Ruhe und Schaltwerk arbeitet wieder einwandfrei ...
 
Wie viel Spiel habt ihr eigentlich im Lenkzapfen?
Seit ich nach ca. 30T km den Kunststoffklotz des Kardangelenks ausgetauscht habe (war sehr grob gesägt), ist da keinerlei Spiel mehr. Die Fingerklemmung und die 4 beteiligten Winkelgelenke der nur scheinbar billigeren Guss/Kunststoffversion funktionieren wohl recht dauerhaft.
Testmethode 1: reinsitzen und Schlottermethode anwenden (hin und her lenken in relativ hoher Frequenz)
Testmethode 2: außen stehend am Tiller drehen und mit der freien Hand ein Rad gegen en Radkasten blockieren
 
Seit ich nach ca. 30T km den Kunststoffklotz des Kardangelenks ausgetauscht habe (...)
Das meinte ich ja eben nicht.
Bei mir lässt sich der Zapfen der durch die Brücke geht leicht vor und zurück und hin und her bewegen.
Wie ist der Befestigt? Wir der nur von der unten geklemmten Anlenkung gehalten? Oder ist da was von oben oder unten verschraubt?
 
Sind die großen U-Scheiben eigentlich an der Brücke angeklebt oder fallen die einfach runter, wenn man den IGUS Gelenkkopf abschraubt?
Hast Du beim Tausch der IGUS Köpfe die Schraube jetzt anders rum montiert, wie von @Gugla vorgeschlagen?

Was für U-Scheiben? Die IGUS-Köpfe haben wir einfach nur abgeschraubt, das Kugelelement verdreht und wieder eingebaut. Fertig. Sonst nichts.

Wie viel Spiel habt ihr eigentlich im Lenkzapfen? Und wie kann man das Spiel reduzieren?

Wieviel? Naja, ich habe Spiel, aber ich kann damit gut fahren. Ob ich das Spiel schon immer habe, kann ich nicht sagen, aber es scheint auch nicht schlimmer zu werden.
 
Das meinte ich ja eben nicht.
Bei mir lässt sich der Zapfen der durch die Brücke geht leicht vor und zurück und hin und her bewegen.
Wie ist der Befestigt? Wir der nur von der unten geklemmten Anlenkung gehalten? Oder ist da was von oben oder unten verschraubt?
Auf einem alten Bild, für das ich leider keine Rechte habe, sieht man, dass von unten eine Nylonhülse mit Flansch in die Brückendurchführung eingesteckt ist (auch bei Christophs Bild in Schwarz erkennbar). Der Finger ist in Fahrtrichtung geklemmt und hält die ganze Musik zusammen. Diese Klemmung müsste man öffnen und den Finger etwas nach oben schieben.
Das ist aber nur Theorie. Hab' s selbst noch nie gemacht und ist wohl sehr fummelig.
Wenn ich den ganzen Zapfen zu bewegen versuche:
links- rechts, vor - zurück kein Spiel erfühlbar; hoch - runter minimal, also wenige Zentel-Millimeter
 
Wenn ich den ganzen Zapfen zu bewegen versuche:
links- rechts, vor - zurück kein Spiel erfühlbar; hoch - runter minimal, also wenige Zentel-Millimeter

Wenn es so um das Spiel geht: unten an dem Gelenk habe ich noch nicht herumgerüttelt. Aber wenn ich die Lenkung von rechts nach links oder anders herum bewege, dann ist die Lenkung erst einen kurzen Moment "frei", bevor sie wieder am Gegenanschlag ankommt und wirklich die Richtung beeinflusst.
 
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