Velomobil und Hügel/Berge

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Hallo, ich fahre seit Jahren Liegerad und überlege immer wieder ob ein Velomobil nicht doch das Richtige für mich wäre. Jetzt wohne ich in einer Gegend, in der es fast keine ebene Straße gibt. Hier bei Regensburg geht der Gäuboden in den Jura und den Bayerischen Wald über. Macht im Anstieg das Gewicht des VM den Vorteil des geringen Windwiderstandes zunichte? Was sind die Erfahrungen? Ist ein Quest mit geeigneter Übersetzung für Anstiege geeignet oder ist es zu weich? Danke für Eure Gedanken, Christoph
 
Ja, ist zu weich, ja, der Vorteil wird zunichte gemacht. Spätestens ab 5% (hängt auch davon ab wie schnell man fährt).

Anstiege mit dem Velomobil sind etwas zäh, auch weil es schnell warm wird. Aber wenn man das weiss ist es eigentlich kein Problem mehr, man stellt sich drauf ein und hat den Vorteil dass man auch bei sehr geringer Geschwindigkeit nicht umkippen kann. Dann geht das auch mit dem Quest gar nicht so schlecht.
 
Hallo Christoph, du könntest doch einen E Motor mit einbauen der bis 25km unterstützt. Ich wohne auch im Mittelgebirge und habe das schon für mein im Bau befindliches Velomobil vorgesehen. Lg Ralf
 
Außerdem wirst du ständig mit überhitzten Trommelbremsen zu kämpfen haben - so ab 50 Höhenmeter Abfahrt.
Kommt drauf an wie steil es ist, aber 100 Höhenmeter mit 20% machen auch keinen Spaß. Ich bevorzuge kurz und steil bergauf, lang und flach bergab, dann gibs keine Probleme!
 
Es geht nichts über probieren in Sachen Velomobil. In den Bergen zu fahren macht Spaß und rund um Regensburg ist es nicht so zerklüftet dass ein Motor nötig wäre.
Das wichtigste beim Klettern ist der Kopf, dann folgen die Beine und das Herz, u d erst dann kommt die Frage, ob etwa ein Quest zu weich wäre ... ist es nicht, kann ich dir versichern, aber es gibt andere VM, die Leistung spürbar direkter in Vortrieb übersetzen.
Heutzutage finden sich immer mehr neue VM-Fahrer, die alle Quest-Sprüche glauben, weil sie keins gefahren sind. Von wegen weich oder 38 kg und so weiter. Als es die Milan, Evo, DF, Alpha etc. noch nicht gab, waren die Berge schon genauso hoch und steil und wir sind drüber gefahren.
 
Hallo @FD1800 ,

eine vielleicht nicht so unwichtige Frage ist, für was du das VM nutzen möchtest.
Für Freizeit-Touren oder zum Pendeln?
Außerdem wirst du ständig mit überhitzten Trommelbremsen zu kämpfen haben - so ab 50 Höhenmeter Abfahrt.
So pauschal kann man das nicht sagen.

Ich fahre morgens 165hm bergab.
Die ersten 100hm sind auf 9km verteilt, da bremse ich fast nie.
Beim letzten km sind es 65hm (mit Rampen >12%), da würden die Bremsen (ohne Reku) schon heiß.

Gruß Jörg
 
From my terrasse I can see three very short gradients up to, maybe over, 14% - my head tells me NO!!!! Riding out from a cold start, legs OK, lungs not OK and heart rate over the red line. I have tried twice, once with 26:40 granny and fit, the trike stayed parked for 10 months after that, I couldn't convince my head. The second time with 26:42, not so fit but heart not so far in the red zone, fitter would probably have been OK except for lungs. I think that an 11-46 cassette would probably be the best choice but such a cassette won't fit in older velomobiles (?) i.e. the cheaper ones that fit my budget, please prove me wrong. Coming back home is much easier, because you are at temperature and there is only 100 metres of 14% to climb.

My choice: 2.8 kg rear hub motor and 3.65 kg 15 Ah 44v battery, that is just over 6.4 kg of extra weight to carry around most of the time but when the time comes hills are so relaxing.
 
Ich hatte meine Übersetzung im Quest von 53/41/30 + 9f/11-30 auf 53/41/28 + 9f/12-36 umgestellt, damit kam ich hier überall hoch.
Meine 70er Bremsen leisten mir etwas zu wenig, sonst könnte ich manche Abfahrten mehr genießen.

Grüße,
Christian
 
Bremsen sind auch nicht Bremsen..

es gibt
70er Bremsen..
es gibt 90er Bremsen
es gibt 90er Bremsen mit Kühltürmchen (ca. doppelte Oberfläche für Kühlung)
es gibt belüftete bremsen (Alpha7)

und dann gibts auch noch die Variante mit der Wasserkühlung

das ganze kann man dann auch noch kombinieren...

wenn man viele Berge fährt sollte man vielleicht nicht die kleinste Variante wählen, selbst wenn es sich geradeso ohne Überhitzung ausgeht..
auf lange Sicht macht die Temperatur den speichen nicht gut und Laufräder halten weniger lang

aber wie gesagt - gibt ja mittlerweile genug alternativen...
 
Ich kann bestätigen aus reichlicher eigener Abfahrterfahrung, dass die 90er Bremsen mit Kühltürmchen die Bremsleistung spürbar verbessern.
ich kann aber auch bestätigen, dass die 90er Trommeln ohne Bearbeitung ordentlich arbeiten. So war bei den langen Abfahrten in Frankreich mit Pulsbremstechnik der kritische Faktor nicht Fading, sondern das Dehnen der Speichen infolge von Überhitzung. Unten hatte ich weiche Räder mit klingelnden Speichen, die erst abkühlen mussten bevor ich weiterfahren konnte. Langzeitfolge ist das ein Bruch von inneren Speichen jeweils am Kopf.
Geschehen zum Beispiel hier, auf der Abfahrt vom Col d‘Aspin:

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oder hier bei der Abfahrt aus dem Vercors:

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Macht im Anstieg das Gewicht des VM den Vorteil des geringen Windwiderstandes zunichte?
Das kommt sehr auf das Profil an. Steigungen bis 12% habe ich auf meinem Arbeitsweg, mit der richtigen Übersetzung kein Problem. Flache Abfahrten sind ein Genuss, doof ist nur, wenn man unten den Schwung ausbremsen muss. Geht mir täglich so beim Abbiegen von einer Landstraße, wo ich mit 75-85km/h ankomme, auf einen landwirtschaftlichen Weg. Aber da es bergab weiter geht, ist das nicht so schlimm.
(Negativ-Beispiel ist der untere Tauber-Radweg: 20% Gefälle auf eine rechtwinklige Kurve o_O:X3:)
Ist ein Quest mit geeigneter Übersetzung für Anstiege geeignet oder ist es zu weich?
Das kommt sehr aufs Quest und die Übersetzung an!
Ja, ist zu weich, ja, der Vorteil wird zunichte gemacht. Spätestens ab 5%
Definitiv nicht. Ich habe ein Carbon-Quest, was bis 12% definitiv steif genug ist. Würde ich steiler fahren, wäre eine kürzere Übersetzung drin, damit wäre die Steifigkeit ähnlich relevant.
Ich habe auch ein Mango+ mit einem Tretlagerschlitten aus Kunststoff. Auch damit komme ich hoch, aber da vermeide ich meistens diese Strecke und fahre länger, aber flach, weil ich dem Material nicht ganz so traue.
Anstiege mit dem Velomobil sind etwas zäh
Du hast "Zend" flscha geschrieben. Das heißt "Anstiege mit dem Velomobil sind etwas Zend"
Dann geht das auch mit dem Quest gar nicht so schlecht.
Eben!
Außerdem wirst du ständig mit überhitzten Trommelbremsen zu kämpfen haben - so ab 50 Höhenmeter Abfahrt.
Definitiv nicht. Mit 90er Bremsen hatte ich noch nie Hitzeprobleme. Wenn man natürlich vor lauter Angst die Bremse eine lange Passabfahrt schleifen lässt, dann kommen die sehr schnell.
kurz und steil bergauf, lang und flach bergab, dann gibs keine Probleme!
Genau :)
Das wichtigste beim Klettern ist der Kopf, dann folgen die Beine und das Herz, u d erst dann kommt die Frage, ob etwa ein Quest zu weich wäre ... ist es nicht, kann ich dir versichern, aber es gibt andere VM, die Leistung spürbar direkter in Vortrieb übersetzen.
Exakt meine Erfahrung. Ich freue mich zwar auch auf mein ultimo-steifes Alpha demnächst, aber der limitierende Faktor sind letztlich die Knie! Wenn dich ein relativ weiches VM dazu zwingt, kleine Übersetzungen zu fahren, ist das die beste Maßnahme gegen kaputte Knie. Unstreitig ist natürlich auch: Je steifer ein VM, desto mehr Spaß macht es bergauf.
Ich hatte meine Übersetzung im Quest
richtig gewählt. Genau darauf kommt es an, solange man keine Rekorde fahren möchte.
 
Definitiv nicht. Ich habe ein Carbon-Quest, was bis 12% definitiv steif genug ist.
ich glaub Felix meinte das anders mit den 5%,
nämlich das spätestens bei 5% der Aerodynamik-Vorteil eines VM zunichte gemacht wird..

und das ist ist schon so (spätestens bei 5%)

bei 2% kann ein VM "bergauf" immernoch schneller sein als ein 20kg leichteres Trecking-Radl.... eben wegen besserem Luftwiderstand...
bei 5% ist das Tempo dann aber schon so gering, dass Gewicht mehr negativ auffällt, als Luftwiderstand bringt

natürlich kann man jede Steigung mit dem VM fahren (solange das Hinterrad nicht durchrutscht)

aber Zen hin oder her:
"spaß" macht es bei weitem nicht soviel wie z.b. mit einem Rennrad
 
"spaß" macht es bei weitem nicht soviel wie z.b. mit einem Rennrad

Was Spaß macht, ist wohl ziemlich individuell. Da es ja nie immer nur bergauf geht, und für mich Komfort und Reichweite ebenfalls Spaßfaktoren sind (wie im übrigen Rennradfahrer stehen lassen auch), gewinnt bei mir das Velomobil in den Bergen und Hügeln.
 
Warum nimmt man denn keine Scheibenbremsen am Velomobil. Autos fahren doch auch kaum noch mit Trommelbremsen:unsure:. Gruß Ralf
 
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