Quest Überrollbügel in der Hutze gebrochen

wieso passiert eigentlich sowas ?
ich meine: die ganzen Aluteile in Quest und co sind doch recht üppig dick dimensioniert ?
Nö.
In VA-Stahl wären die gebrochenen Alu-Teile des Quest (die seit Jahren immer mal wieder hier im Forum auftauchen*) korrekt für die Belastung dimensioniert, aus Alu (vor allem geschweißtem Alu) brichts halt irgendwann.

*der "Kleiderbügel", die Sitzaufnahme, die alte Aluschwinge, und speziell die rechte mit der Karosse verklebte Hinterradschwingen-Aufnahme, sind perfekte Beispiele wie man es nicht konstruieren sollte. Hab ich was vergessen?
 
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Meiner Information nach, homologierte Bügel/Käfige lt. FIA, DMSB

Nahtloser, kaltverformter, unlegierter (siehe unten) Kohlenstoffstahl mit maximal 0,30 % Kohlenstoffgehalt
 
Ob das für Quest 3.0 anders gemacht werden wird?
Material, Form, Funktion, Wandstärke kann ja alles neu gestaltet werden.
 
Blöd wäre nur, wenn es schon seit längerer Zeit unbeobachtet nicht mehr seiner Funktion nachkommen kann konnte...
 
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Also ich finde nach 13 Jahren darf sowas schon mal kaputt gehen...
finde ich nicht

wir reden hier von FAhrrädern die 6000-10.000 Euro kosten
wieso darf bei so einem FAhrrad nach 13 Jahre Teile des Rahmens brechen ?

mein MTB hat 700Euro kostet, hab ich als Teenager bekommen, hab später noch nen E-Motor eingebaut, fährt heute noch...
ist jetzt also 26 Jahre alt... da is nie was gebrochen
auch all die restlichen Räder in der FAmilie - nie irgendwo was gebrochen...

ich finde das sollte absolut nicht sein..
und wegen Fehlkonstruktion..hab hier letztens einen Bruch - wars Mango ? - von so einem Aluteil hier gepostet gesehen..
das war ein Alurohr, das an den Enden einfach gequetscht wurde, und dann noch genickt und so verschraubt...
also ich bin ja kein Metaller, aber das hat für mich schon nach ner wilden Fehlkonstruktion ausgesehen..
 
Hatte ja im Herbst Strada 117 wegen der Nasenreparatur in Dronten, dabei habe ich hinten Verstärkungsrippen a la Carbon Strade einlaminieren lassen, bei dieser Gelegenheit wurde der alte (nicht gebrochene) Kleiderbügel gegen eine neuere, verstärkte Version getauscht. Das Heck fühlt sich jetzt deutlich steifer an als vorher.
 
wir reden hier von FAhrrädern die 6000-10.000 Euro kosten
wieso darf bei so einem FAhrrad nach 13 Jahre Teile des Rahmens brechen ?
Teuer heißt nicht das etwas lange hält.
Ein Auto geht im Schnitt nach so um die obigen 13Jahre auf den Schrottplatz.
und zwischen durch hast du noch mal ein paar Reparaturen gehabt.

Bei deinem Mtb wirst du nach 13Jahren auch ein paar Teile getauscht haben...

Zudem würde ich das Bauteil nicht zum Rahmen (besser hier Karosserie ) zählen da abschraubbar.
 
wieso passiert eigentlich sowas ?
ich meine: die ganzen Aluteile in Quest und co sind doch recht üppig dick dimensioniert ?

ich hab nen 20 Jahre alten CAnnondale-MTB-RAhmen (SuperV, noch in den USA handgescheisst)
zick Stürze damit hinter mir, der wiegt sehr wenig, ist recht dünnwandig - aber kein Riss, nichts..
genauso bei den beiden anderen SuperVs die ich für Familien-Mitglieder aufgebaut habe, auch über 20 Jahre alt (vor 20 Jahren wurde Produktion des Rahmens eingestellt)

wieso brechen bei WMs die teile?
man liest ja immer wieder davon (Quest, Mango, ...)
hoffe meine Alu-Schwinge im K hält noch ne Weile
Weil Cannondale die Aluteile vergütet … mit Wärme entspannt

Den Aufwand will und kann so ein kleine Schmiede nur schwer bewältigen.
Zudem sind Holländer eher pragmatisch. Es reicht ja in der Regel und ist mit relativ überschaubarem Aufwand zu reparieren.

In diversen Threads und eigentlich jedesmal wenn ich ein VM in der Hand habe sehe ich Lösungen die gelernten Metalern zumindest ein Stirnrunzeln abverlangen … aber es funktioniert, meist zehntausende von Kilometern und etliche Jahre
 
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Am Preis würde ich es auch nicht festmachen.
Ärgerlich ist es schon und ein Zeichen für einen gewissen Modernisierungsstau über längere Jahre. Die aktuellen "Kleiderbügeln" sollten allerdings halten und wurden schon mehrfach kostenlos als Ersatz geliefert.
 
Also mein Quest ist auch aus 2007 und hat ca. 46tsd km gelaufen. Der Kleiderbügel in meinem ist ohne irgend eine Beschädigung oder Riss. Die Bruchschäden vom Quest von @laafelose sind wohl eher nicht normal. Velomobiel.nl kann das sicher problemlos reparieren. Schicke einfach mal ne mail mit dem Foto an Theo. "Da werden Sie geholfen …" :)
 
Meine Frage diesbezüglich wäre, wie weit man denn mit diesem Schaden noch fahren kann?
Scheinbar hat @laafelose keinen Unterschied in den Fahreigenschaften des Questes bemerkt, da er ja nur rein zufällig diesen
Schaden feststellte.
 
Ich dachte immer dass Mango und Quest recht ähnlich gebaut sind - so einen "Kleiderbügel" habe ich noch nie bewusst gesehen - man lernt nie aus...
wieso passiert eigentlich sowas ?
Aluminium hat von Natur aus eine sehr schlechte Dauerschwingfestigkeit.
Reines Aluminium ist so weich, damit kann man mechanisch praktisch nichts anfangen - zumindest im Vergleich zu Stählen.
Aber je höher die Festigkeit der Alulegierungen, desto schlechter auch die Bruchdehnung, von der Korrosionsanfälligtkeit fange ich jetzt mal nicht an.
Sprich Schwingungen führen vergleichsweise schnell zu Brüchen, selbst wenn es gar nicht verformt wird.
Wird es verformt, bricht es aber auch viel schneller als z.B. "vergleichbarer" Stahl.
Und bei den entsprechenden Alulegierungen muss man nach dem schweissen noch mal wärmebehandeln, nennt sich glaube ich warm auslagern, ist auch so eine Wissenschaft für sich.

Mein Fazit nach 30 Jahren Erfahrung mit Alurahmen - der erste brach mir 1993:
Für Fahrradrahmen gibt es geeignetere Materialien, z.B. Stahl... Titan ist sicher auch klasse, CFK bestimmt auch, keine Ahnung was mit so einem Rahmen nach 20 oder 50 Jahren ist, ist halt ein Kunststoff.

Zurück zum Alu:
Klar kann man alles überdimensionieren, dann hält es auch, ist halt immer die Frage wo dann der Vorteil davon bleibt...
Nachteile gibt es ja auch genug, z.B. reissen die Gewinde gerne aus, es lässt sich schwieriger Schweissen, nicht Löten...

Und wenn für KFZ-Überrollbügel einfach nur Rohre aus relativ hochwertigem Baustahl verwendet werden wundert das nicht - die können sich verformen ohne zu brechen und dabei Energie abbauen.
Aus hochfesten Alulegierungen mit der gleichen Festigkeit würden sie bei gleicher Wandstärke nur ein Drittel wiegen, aber eben ganz schnell brechen...

Übrigens sind Chromnickelstähle (rostfreie Stähle, "Edelstahl") im Vergleich zu geigneten "rostenden" Stählen auch keine Wunderwaffe was die mechanischen Eigenschaften angeht, aber schon deutlich besser als Aluminium.
 
Reines Aluminium ist so weich, damit kann man mechanisch praktisch nichts anfangen - zumindest im Vergleich zu Stählen.
Bei dem Vergleich sollte man dann aber auch so fair sein mit reinem Eisen zu vergleichen...

Aluminium hat von Natur aus eine sehr schlechte Dauerschwingfestigkeit.
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Mein Fazit nach 30 Jahren Erfahrung mit Alurahmen - der erste brach mir 1993:
Für Fahrradrahmen gibt es geeignetere Materialien, z.B. Stahl... Titan ist sicher auch klasse, CFK bestimmt auch, keine Ahnung was mit so einem Rahmen nach 20 oder 50 Jahren ist, ist halt ein Kunststoff.

Ich kenne einen Radhersteller der hat das gleiche Modell in Stahl und Alu gefertigt. Mit dem Stahlrahmen hatte er mehr Probleme mit Rost als beim Alurahmen mit Brüchen. Mir ist bei Stahl auch schon die Kettenstrebe am RR gerissen (Haarriss kaum sichtbar) und bei einem anderem RR die Hinterbaustreben am Sattelrohr angerostet und beim Überfahren eines Drempels gerissen.

Alu und CFK werden übrigens im Flugzeugbau verwendet, was auch schon etwas über die Haltbarkeit aussagt.
Allerdings wird Alu nach meinem Kenntnisstand im Flugzeugbau nur genietet.
 
Bei dem Vergleich sollte man dann aber auch so fair sein mit reinem Eisen zu vergleichen...
Dürfte sehr schwierig sein "reines Eisen" zu bekommen. Ich denke mal Du meinst einfachen Baustahl.
Der "einfache" hat eine Elastizitätsgrenze von ca. 235 N/mm² und eine Zugfestigkeit von ca. 370 N/mm² wenn ich das richtig im Kopf habe.
Dafür brauchst Du beim Alu eben schon eine hochfeste Legierung mit allen genannten Nachteilen.
Mir ist bei Stahl auch schon die Kettenstrebe am RR gerissen
Mir ist sogar schon die Tretlagermuffe gerissen - war aber wohl ein Fehler beim Einbau des Patronenlagers der nach Jahren (!) täglichen Fahrens zum Riss geführt hat.
Lässt sich aber auch viel besser reparieren als ein Alurahmen... und fährt noch heute.
Den Alurahmen bin ich zwei oder drei Jahre gefahren, da konnte und wollte ich nichts mehr dran reparieren, den Stahlrahmen fahre ich jetzt über 26 Jahre, und den habe ich gebraucht gekauft.
Alu und CFK werden übrigens im Flugzeugbau verwendet, was auch schon etwas über die Haltbarkeit aussagt.
Naja, wenn man es richtig macht hält es auch... wie gesagt, bei CFK sollte es primär eine Frage der Alterung des Kunststoffes sein, Alu darf halt nur extrem begrenzt elastisch verformt werden, weil es das einfach schlecht abkann.
Zu reparieren ist beides schlecht - aber das wird bei Flugzeugen eh nicht gemacht, einmal neu bitte...

Titan ist eine komplett andere Liga, aber schwer zu zerspanen und anspruchsvoll zu schweissen (v.a. Schutzathmosphäre von beiden Seiten der Naht) und teuer.

Stahl ist einfach ein tolles und sehr vielseitiges Material - wenn man das richtige Material wählt und richtig verarbeitet... und klar, es vor Rost schützt.
 
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