Velomobil mit gutem Wetterschutz zum Pendeln?

K

Kirstin

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier…

Ab August werde ich ca. 25km zu meinem Arbeitsplatz pendeln… und möchte das ungern mit dem Auto tun. Durch einen Bericht im Internet bin ich auf Schaeffler Bio-Hybrid, Podbike & Co aufmerksam geworden und war ziemlich angetan. Aber man kann nichts kaufen, was es (noch) nicht gibt… Und über meine weitere Recherche bin ich auf (geschlossene) Velomobile mit E-Unterstützung gekommen! :)

Ich frage mich: Warum werden die nicht offensiver für diesen Zweck beworben?! Wenn man nicht weiß, dass es so etwas gibt, kann man auch nicht drauf umsteigen und (ich nehme an) zum Teil aufgrund der geringen Stückzahlen sind die Dinger teuer!

Aber zunächst würde ich mich über eine Einschätzung, ob mein Vorhaben überhaupt realistisch ist, freuen. Und über Tipps für das richtige Modell. Es sind 25 km im Bergischen Land (also mit Steigungen), überwiegend Landstraße (teils asphaltierter Feldweg, aber auch Bundesstraße mit Seitenstreifen), das letzte Stück etwas städtischer mit ein oder zwei Ampeln.

Ich möchte maximal eine Stunde brauchen und nicht komplett verschwitzt ankommen, da die Möglichkeit zum Duschen nicht gegeben ist.
Ich bin Anfang 40 und durchschnittlich sportlich würde ich sagen... Vielleicht auch etwas über dem Durchschnitt. ;-) Früher habe ich in Köln gewohnt und bin fast alles mit dem Rad gefahren. Seit ich im Bergischen wohne, so gut wie gar nicht mehr, da mich die weiten Distanzen und die Steigung direkt vom Haus weg entmutigen und es auch zeitlich nicht in meinen Alltag passt. Derzeit pendle ich 65km mit Auto (7km) und Bahn um Köln herum und brauche 1,5 Stunden…

Meine Vorstellung wäre ein VM mit komplettem Wetterschutz. Der sollte bei Hitze aber abnehmbar oder zumindest so weit zu öffnen sein, dass man nicht gebacken wird. Ich möchte mit meinen normalen Alltagsklamotten (Jeans, Sneakers) fahren können und definitiv eher sitzen als liegen. Der Motor sollte mich bergauf gut unterstützen. Schön wäre es, wenn ich den Motor bei Nicht-Bedarf auch ausschalten könnte.
Von der Technik habe ich absolut keine Ahnung, es muss also einfach zu bedienen und von der nächsten Fahrradwerkstatt zu warten sein...
Und es wird wohl tatsächlich (nur) ein Gebrauchsfahrzeug werden, da ich ein anderes ausgeprägtes Hobby habe, so dass ich in meiner Freizeit keine Fahrten zum Selbstzweck damit machen werde.
Bisher bin ich bei Leiba Classic, Leitra oder Cabbike… oder (auch wenn das vielleicht hier nicht so gut ankommt ;) ) beim Podride, sobald es auf dem Markt ist.

Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen. Bitte schreibt mir nicht, ich soll mir lieber einen Twizzy holen. Damit habe ich tatsächlich schon geliebäugelt, aber abgesehen vom Umwelt-Aspekt hätte ich Angst, im Winter da drin zu frieren. Da kommt mir das Pedale Strampeln doch eher entgegen. ;)
Ich finde sehr schade, dass der Twike leistungsmäßig so aufgemotzt wurde und kein Fahrrad bleiben durfte. Kostet außerdem viel zu viel!:confused:

Liebe Grüße,
Kirstin
 
Hallo Kirstin,
grundsätzlich sind deine Anforderungen mit fast jedem Velomobil zu erfüllen. 25er Schnitt halte ich für leicht machbar. Unterschiede sind in der Sitzposition und Möglichkeit der Motorisierung.
Du solltest die verschiedenen Fahrzeuge mal ausprobieren. Dann wirst du sehr schnell merken welches dir am meisten gefällt oder ob deine Anforderungen z.B. an dir Sitzposition evtl. doch anders sind als gedacht. Ich hätte für deinen Fall übrigens eine motorisierte Classic über..;) Aber evtl. solltest du z.B. noch das Quest, Leiba X-Stream, Mango oder Strada mit in die Liste potenzieller Kandidaten mit aufnehmen. :)
 
Hi Kirstin,

willkommen im Forum. Wenn Du wirklich genau das willst, ist ne Leiba Classic das Richtige für Dich mit einer Einschränkung: Schrauben musst Du selber, Velomobile werden selbst von Liegeradwerkstätten nur sehr ungern angenommen - kein Platz.
Mein Vater fährt mit meiner alten Leiba Classic mit Sunstar genau so durch die Gegend. Mit der Zeitvorgabe wirst Du zwei Akkus in der 300Wh-Größenordnung brauchen oder in der Firma den Akku laden müssen, wenns denn doch etwas länger dauern darf und Sportklamotten nicht tabu sind, kann auch einer reichen.

Genauere Motorthemen dann im passenden Bereich.

grundsätzlich sind deine Anforderungen mit fast jedem Velomobil zu erfüllen.
Kompletter Wetterschutz und fahren mit Alltagsklamotten? Vergiss es, das geht nur mit den Geräten mit Kettentunnel, und das Cabbike ist zu langsam. Und kaufbar soll es auch sein...

Gruß,

Tim
 
Hallo und willkommen!

Ohne die ungefähre Strecke zu kennen, ist es schwer, gute Ratschläge zu geben – es kommt nicht auf die absoluten Höhenmeter an, sondern wie gut man es rollen lassen und Schwung holen kann. Kannst du ganz grob sagen, wo du fahren willst?
Ich möchte maximal eine Stunde brauchen und nicht komplett verschwitzt ankommen, da die Möglichkeit zum Duschen nicht gegeben ist.
Unter einer Stunde ist wohl realistisch. Unverschwitzt eigentlich nicht; wenn du nicht duschen kannst, solltest du auf jeden Fall eine Katzenwäsche und umziehen einplanen.
weiten Distanzen und die Steigung direkt vom Haus weg entmutigen
Ein 25-km/h-Motor macht zwar nicht schneller, aber nimmt langen Steigungen den Schrecken. Kann sich evtl. bei dir lohnen – dazu müsste man die Strecke kennen; hier gibt es viele Leute aus deiner Gegend, die sich auskennen.
Von der Technik habe ich absolut keine Ahnung, es muss also einfach zu bedienen und von der nächsten Fahrradwerkstatt zu warten sein...
Ist weitgehend gegeben. Das ist alles kein Hexenwerk, und normale Mechaniker sollten zumindest die normalen Wartungsarbeiten hinbekommen.
Ich finde sehr schade, dass der Twike leistungsmäßig so aufgemotzt wurde und kein Fahrrad bleiben durfte. Kostet außerdem viel zu viel!:confused:
War es nie. Das Ding ist derart schwer, dass man mit Muskelkraft kaum was bewirken kann. @sedan1200 hat dazu eine, wie ich finde, tolle Perspektive: Er brauchte ein Auto für den Arbeitsweg, weil es für ein Velomobil zu weit war. Also hat er sich mit dem Twike „ein Elektro-Auto mit eingebautem Fitness-Studio“ gekauft. Der Pedalantrieb dient nur der Fitness, die Reichweite erhöht es kaum.
 
Mein Arbeitsweg ist zwar nur halb so lang, aber ich fahre ohne Motor in Jeans und Pullover ca. 45er Schnitt. Ohne Berge. Ich wechsele lediglich die Schuhe.
Mit Motor und langsamer (25er Schnitt) sollte ein halbwegs normal fitter Mensch auch mit normalen Klamotten fahren können ohne sie komplett nass zu schwitzen. Ich bin auch die OBT mit normalen Klamotten mitgefahren. War etwas komisch zwischen den ganzen "Sportlern" :X3: :LOL:
 
Ach so...mit der Classic mit Motor ist es meist nur 30er Schnitt weil ich damit auf Radwegen fahre
 
Hi Benjamin,

Du scheinst noch keinerlei Erfahrung mit VMs in bergiger Umgebung zu haben. Ich bin dagegen sowohl durchs bergische Land als auch durch Gifhorn gefahren :)
Wie verhinderst Du, daß das rechte Hosenbein angesifft oder gefressen wird an der Kurbel im Milan?

Gruß,

Tim
 
Wow, das ist ja mal ein Forum!! :)
Vielen Dank für eure schnellen Antworten. Toll, dass es im Facebook-Zeitalter noch ein so gut besuchtes Forum gibt!
Ihr ermutigt mich, dass ich mich nicht völlig in eine absurde Idee verrenne...
Die genaue Strecke ist von Much Schwellenbach nach Gummersbach Dieringhausen. Die "Firma" ist das Berufskolleg. ;)
Umziehen und Katzenwäsche wäre im Zweifelsfall möglich, aber lieber wäre mir, wenn´s ohne ginge.
Leider kenne ich die zweite Streckenhälfte nicht gut und das letzte Drittel so gut wie gar nicht bis auf den letzten halben Kilometer. Da geht es gut bergauf! Weite Teile der Strecke sind für hiesige Verhältnisse aber relativ eben. Ich kann mal mit gpsies ein Profil von einer möglichen Strecke machen.
Eine wunderschöne Strecke bis Drabenerhöhe geht zeitweise über einen recht holprigen Waldweg. Das ist eher nicht geeignet, nehme ich an, oder für den Rückweg, wenn ich mir Zeit lassen kann? Im Dunklen würde ich da auch nicht fahren.
Vielleicht sollte ich mir mal ein E-Bike leihen und mögliche Strecken ausprobieren?

Benjamin, die Leiba, die du zu verkaufen hast, habe ich hier auch schon gesehen. :) Gefällt mir gut.
Leider weit weg...
LG
 
Die genaue Strecke ist von Much Schwellenbach nach Gummersbach Dieringhausen. Die "Firma" ist das Berufskolleg. ;)
Umziehen und Katzenwäsche wäre im Zweifelsfall möglich, aber lieber wäre mir, wenn´s ohne ginge.
Hab mal auf G-Maps geschaut Über Overath und Loope an der Agger entlang ist es flach dafür 28 statt 25km.
Ich kann mich da aber dunkel ( 90er) an Hauptstraße Richtung Engelskirchen erinnern, Mit dem RR Abends war das OK, aber keine Ahnung wie das im Berufsverkehr aussieht.

Ohne Schwitzen: Das geht nur mit Pedelec Motor bei 25km/h. Die Dinger sind Biosauna. Sobald du selber trittst wirds ganz schnell warm....
für den Tellerrand: akkurad.com aus Hennef bietet auch Velomobile als S-Pedelec an. Radweg ist dann natürlich tabu.
Voll geschlossen (Autoähnlich) wollen die meisten Neulinge haben. Ist aber tendentiell nicht so das Wahre. Aber jeder Jeck ist anders...

Ich fahre täglich 21km zur Arbeit mit 50hm und ich gehe duschen (Mach ich bei McFit, günstig und immer(!) offen). Dafür benötige ich zwischen 40-50min PositivRekord waren 33min.
Gehe mal bei dir von 70min aus.

 
Katzenwäsche wäre im Zweifelsfall möglich, aber lieber wäre mir, wenn´s ohne ginge.
Das wird die größte Herausforderung. Wenn du ausschließlich mit Motor fährst, wäre es möglich, aber als Pedelec musst du wenigstens pseudo-pedalieren und das schafft man psychologisch nicht: dazu macht so VM-Fahren viel zu viel Spaß :love:
 
Hallo @Kirstin,
ist jetzt nicht gerade um die Ecke, aber für eine allgemeine Übersicht der verfügbaren VM´s lohnt der Besuch der SPEZI 2020 Ende April in Germersheim unbedingt. Da kannst Du wirklich alle Varianten ansehen und ggf. Testsitzen / Fahren. Sind halt ca. 4 h mit dem Zug....
..guckst Du hier:

Auf Google Maps hast Du für Deine Strecke ja ein paar Varianten, vielleicht lohnt sich auch die etwas längere Route entlang der Agger, spart anscheinend einige Höhenmeter. Vorab E-Bike leihen finde ich ne gute Idee....
 
Am besten schaust du mal beim Liegeradtreff Bonn-Rhein/Sieg vorbei, siehe Rubrik regionale Gruppen. Wir treffen uns jeden 3. Samstag im Monat irgendwo an Rhein oder Sieg, und es sind einige aus deiner Nachbarschaft dabei. Da lässt sich vieles leichter klären.

Velomobil fahren ist völlig anders als Rad fahren oder Auto fahren. Du weißt jetzt noch nicht was du wollen wirst wenn du Velomobilerfahrung hast. Das betrifft Kleidung, Wetterschutz, möglicherweise auch den Motor, obwohl Deine Gegend E-Unterstützung plausibel erscheinen lässt.
 
Willkommen @ Kirstin

ja, das mit dem VM ist if erstmal ne fixe Idee, dann ne Zeit lang Entscheidungsfindung - je nachdem wie „verrückt“ man ist - und dann kommt viel Spaß ;)
recht holprigen Waldweg
vermeiden die meisten, da kann das VM meist seinen Vorteil nicht ausspielen und out wird’s auch.

Ansonsten gibt’s noch ein paar 1x1 threats für Neulinge und 1.000.000 Beiträge im Forum:D

Ausprobieren ist wichtig, ich hab mir einfach mal ein gebrauchtes Quest gekauft. War nicht einfach, mich selbst zu überzeugen: https://www.velomobilforum.de/forum...erkenntnis-vm-ist-nicht-fuer-jeden-was.49236/
Und keine Angst vorm Basteln am VM, man lernt ja einiges und hier findet sich immer Hilfe.


Ach ja, der VM Markt ist nicht so lokal, musst also wahrscheinlich ein bisschen fahren, um ein gebauchtes VM zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
E-Bike und unmotorisiertes Velomobil an längeren Steigungen sind aber ein ungeeigneter Vergleich...
Was ist in der Agger-Gegend mit diesen vielen kleineren Straßen, geht's da viel rauf und runter? Wäre vielleicht sonst genausoschnell aber verkehrsärmer im zickzack über die Dörfer... Falls Kirstin bis April schon ein VM hat, steht sicher Fahren nach Germersheim mit dem VM auf dem Programm : )
 
Hallo und willkommen!

Bei dem Profil könnte für dich durchaus ein Motor in Frage kommen. Is schon recht bergig auf die Strecke. Wegen dem Thema Schwitzen: wirst du definiv im Sommer im Velomobil (VM) und auch im Winter am Rücken. Trotz Motor :). Ansonsten wurde hier schon viel gesagt, was ich nicht wiederholen möchte :).

Gruß
Hans
 
Hallo @Kirstin!
Warum werden die nicht offensiver für diesen Zweck beworben?
Hatte mich zunächst auch verwundert...
Vermuteter Grund:
... Weil die Hersteller offenbar eher idealistische, praktisch orientierte Bastler sind, die selbst i. d. R. nicht die Kapazitäten dafür haben, bzw. deren finanzielle Mittel nicht dafür ausreichen. Reich wird man mit Herstellung /Verkauf vom VM angesichts der Herstellungskosten bei nicht allzuhohen Produktionszahlen nicht - da wird eher in die Weiterentwicklung investiert...

Gefühlt würde ich dir zu VM mit 25-km/h-Pedelec-Unterstützung raten. Dann hast du die Freiheit, den Motor so viel zur Unterstützung zu nutzen, wie du möchtest und hast (sofern du keinen schnelleren Schnitt als 25 km/h anvisierst) auch die Option, relativ (!) unverschwitzt anzukommen und kannst zudem legal Radwege nutzen.
Mehr Spass macht es aber, auch schneller zu fahren. Dann ist die geschlossene Variante aber nicht ohne Kehrseiten (Beschlagene Scheiben, Sicht stärker eingeschränkt, evtl. ungenügende Belüftung). Daher fahren viele (auch ich) lieber "Cabrio"...

Unbedingt mal Probefahrten machen. Ich habe meine erste gleich zum Kauf eines gebrauchten vms genutzt-macht einfach richtig spass. Beim Fahren auch in Punkto Bequemlichkeit mit Aufrechtfahrrad tausendmal besser!
Strassenkleidung halte ich für eher ungeeignet, da - unabhängig vom Schwitzen - auch unbequem bei 1h Fahrzeit.
45er Schnitte sind auch bei idealer Streckenführung schon beachtliche sportliche Leistungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
E-Bike und unmotorisiertes Velomobil an längeren Steigungen sind aber ein ungeeigneter Vergleich...
Das habe ich auch nicht vor... Dazu bin ich genug Realist und nehme an, dass ich bei unseren Steigungen mit einem VM ohne Motor am Hang verrecke... :X3: Das VM muss definitiv mit Motor sein!

Danke für die Streckenvorschläge! Das Aggertal ist leider nicht sehr schön. Ich würde eher über Drabenderhöhe fahren wollen.
Der mittlere Weg, der von GMaps angezeigt wird, ist der mit dem Stück Holperweg. Muss da nochmal hin und gucken, wie lang das Stück ist. Vielleicht ist ja auch mittlerweile neu befestigt worden (Bin Optimistin... ;-)) Ist jedenfalls eine über weite Strecken ebene Route mit wunderschönem Ausblick.
Den ersten Kilometer kann ich Richtung Much über Rieserhof abkürzen. Ist ein gut asphaltierter Wirtschaftsweg.
Der von GMaps gewählte Feldweg von Schwellenbach nach Növerhof ist derzeit total matschig, da müsste ich oben über die Straße fahren. Direkt ein paar Höhenmeter mehr und die Straße ist nicht toll für Radfahrer. Unten die L312 ist Richtung Overath ist auch unangenehm, so dass ich, egal, wie dann weiter, erst mal über Rieserhof runter fahren würde.

@RaptoRacer: Akkurad ist leider ins Schwabenland gezogen... Hätte da sonst tatsächlich mal vorbeigeschaut. :-/

Danke für die vielen weiteren Tipps und Hinweise! :)
 
Probier mal nen Track mit brouter (hier ganz oben im Forum verlinkt), wichtig dann noch: Velomobil schnell auswählen (nicht Trekkingrad :)).

edit: @Reinhard war schneller...
 
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