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Hallo zusammen,
nachdem ich hier schon eine ganze Weile still und heimlich mitlese, möchte ich mich nun doch einmal vorstellen.
Ich heiße Basti, bin 44 und wohne seit 18 Jahren am Rade des Spessart.
Nach einer Liegeradphase in jugendlichen Jahren habe ich vor etwa drei Jahren angefangen mit einem Strampelanzug zu liebäugeln.
Mittlerweile bin ich seit etwas über einem Jahr (immer wieder sporadisch) mit dem Bau eines solchen beschäftigt und sauge daher alles in mich auf, was ich an nützlichen Informationen ergattern kann.
Leider fehlt es mir durch Beruf, Haus und Familie deutlich an Zeit für dieses interessante Hobby, daher möge mir bitte niemand böse sein, wenn meine Antworten etwas länger brauchen.
Das Utensil, das in meiner Werkstatt mehr auf mich wartet, als dass es sich von mir befummeln lässt, ist eine recht eigenartige Mischung aus Holz und Glasfaser, wobei Pappelsperrholzleistchen mehr die formgebende und das GFK eher die tragende Rolle spielt.
Nachdem ich Versuche mit einem Aluminiumrahmen mit Neigetechnik gemacht (und für zu schwer erachtet) habe, basiert das jetzige Konzept auf einer semiselbsttragenden Karosse mit schmaler Silhouette , recht hoher Sitzposition und außenliegenden Rädern.
Ziel ist es, meine tägliche Pendelstrecke von 2x30 Kilometer nicht nur im Sommer, sondern auch bei Schmuddelwetter mit dem Rad bewältigen zu können.
Es geht also hauptsächlich um eine gesunde Mischung aus Wetterschutz, Aerodynamik und Alltagstauglichkeit.

Über konstruktive Kritik jeglicher Art würde ich mich natürlich freuen.
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Hallo Basti, ich finde das Design sehr gelungen, gerade mit den freistehenden Rädern. Eine Frage habe ich aber: liegt das an der Perspektive oder ist da sehr wenig Platz für die Fersen?
Viele Grüße
Sebastian
 
Schnittige Form, ungewöhnlich! Macht Spaß, anzugucken!

An der oberen Aufhängung der Federbeine ist kein Spant in der Nähe? Die Form der Scheibe wird bestimmt noch eine Herausforderung. Die vordere Spitze/Lufteinlass könnte auch als Sichtöffnung mangels Sichtrinne dienen.

Ich würde das Gerät gerne fahren sehen. Wie sind die Größenverhältnisse? Sind das 26“-Räder?
 
Das ist ja der reinste Bootsbau ;)!
Aber Respekt, das war sicher viel Arbeit und sieht sauber aus soweit man das sehen kann!
Im ersten Moment musste ich an die Leitra denken wegen der freistehenden Räder, aber das Design ist doch völlig eigen!
Die Frage ist u.a. wie hoch das Gewicht am Ende ist, wie gross die Seitenwindempfindlichkeit, ob es Probleme gibt mit beschlagenden Scheiben (Visier zum öffnen?)...
Aber ich bewundere immer wieder die Leute die sich die Arbeit machen ein VM selbst zu bauen!
Grüsse
Oliver
 
Schönes Teil, @Schrau-Bär (y)
Sehr interessant gemacht.

Bin gespannt drauf es aus der Nähe anzuschaun, wird's bis zur Kinzig-Tal - Veranstaltung 2020 fertig ?

Grüße,
Christian
 
Vielen Dank für die netten Worte.
Die bewegungsfreiheit aller Gliedmaßen konnte ich natürlich im Laufe der Konstruktion und des Baus fortlaufend mit verschiedenen Schuhen prüfen.
Am engsten wird an der Außenseite kurz hinterm kleinen Zeh, aber auch dort sind noch 5mm Luft.

Die Spanten, die auf den älteren Bildern zu sehen sind dienen nur der Formfixierung. Die habe ich entnommen sobald die Leisten eine geschlossene Form hatten. Anschließend wurde von innen laminiert. im jetzigen Zustand gibt es keine Spanten mehr.
Die Scheibe kann aus einer 0,5 oder 0,8mm Folie zweidimensional gebogen werden, sprich in der Schnittanscht stellt sich die Scheibe als Gerade dar.
Eine Sichtrinne habe ich schon eingeplant. Durch die recht hohe Sitzposition musste die aber nicht so tief ausfallen.
Der Lufteinlass wird später zum großen Tel durch Beleuchtung und Blinker wieder verschlossen. Ein wenig wie bei einem VW UP. Da kann man dann nicht mehr durchschauen.

Ja, ich würde das Gerät selber gerne mal fahren sehen, aber bis dahin wird es noch ein weiter Weg. Sicher nicht 2020.
Die Räder sind vorne und hinten 26" mit je 60mm Federweg.

Ich hoffe nicht allzuweit über die 30 kg zu kommen. Was den Seitenwind angeht, so bin ich hier auch etwas skeptisch, das wird sich zeigen.

Dass in Kahl Velomobilisten wohnen war mir bis dato nicht bekannt. Habe Dich noch nie gesehen, Katja.
 
Außenliegende Räder sind zwar aerodynamisch sehr sehr schlecht, aber optisch und vom Handwerk ist das Gefährt echt schön anzusehen :)
Weiter so.
 
Nun wohne ich schon so lange hier und mir ist noch kein(e) einzige(r) begegnet.
Durch Alzenau fahre ich täglich zur Arbeit.
 
Mal was anderes. Mir gefällts!
Gute finde ich die Wartungsöffnung vorne. Aber du hast das wohl nur für dich gebaut. Ich sehen keine Möglichkeit, Tretlager oder Sitz, verändern zu können.
Eine Frage geht mir aber nicht aus dem Kopf: Wie zum Teufel bringst du das Hinterrad da rein?

Gruß und Respekt
Hans
 
Ich find's toll, dass es immer wieder neue, andere Ansätze gibt - und umso besser, dass wir daran teilhaben dürfen.
Außenliegende Räder sind zwar aerodynamisch sehr sehr schlecht,
Das hat ja wohl auch Velotilt gezeigt, und das ist wirklich schade, denn es sieht einfach toll aus!
Viel Erfolg beim weiteren Bauen - und dann auch bald beim Fahren!
 
Eine Frage geht mir aber nicht aus dem Kopf: Wie zum Teufel bringst du das Hinterrad da rein?
Auf der Unterseite wird es zwei weitere Wartungsluken geben. Eine große um an Schwinge, Dämpfer und Schaltwerk zu gelangen und eine kleinere unter der sich die Umlenkrollen für Zug- und Leertrum befinden.

Ist denn ein verkleidetes außenliegendes Laufrad wirklich so viel schlechter als nach außen offene Radkästen ?
Gerade an Unterboden und oberhalb des Rades, an der Freimachung für den Federweg, gibt es doch sicher recht starke Verwirbelungen.
 
Ist denn ein verkleidetes außenliegendes Laufrad wirklich so viel schlechter als nach außen offene Radkästen ?
Gerade an Unterboden und oberhalb des Rades, an der Freimachung für den Federweg, gibt es doch sicher recht starke Verwirbelungen.
Du darfst die Ganzen Anbau- und Aufhängungsteile ums Rad nicht vergessen...

aber so mit 'Rad draussen' gibts einfach zu wenig VMs....
Mach mal!
 
Hallo,
sehr schönes Design. Mit " Rad draußen und schlechte Aerodynamik" lass dich nicht verunsichern. Das hat auch Vorteile. Eine schöne Radverkleidung wie bei der Leitra macht das ganze schneller, sauberer und sieht zudem noch cool aus. Also weiter viel Freude bei dem Projekt.
Beste Grüße
Marco
 
Die windchetah mit vm verkleidung, aber ausliegenden Rädern war zur WM so langsam das ich diese mehrfach überrundet, so wie das lemains vm. Und ich war auf dem offenen Trike unterwegs.. Spätere Berechnung zeigten dann auch warum das so war. Man kann mit so einer Aufhängung, Radscheiben machen es dann sogar noch schlimmer, den Luftwiderstand mal glatt verzehnfachen, im Vergleich zu innen liegenden Rädern
 
Der komplette Luftstrom, welcher das seitliche VM trifft und umfließt, wird beeinflusst und (durch freiliegend rotierende Laufräder) erheblich verwirbelt. Das wirkt sich sogar auf den am VM anliegenden Luftstrom aus..

Im Radkasten trifft die Verwirbelung nur einen geringen, für die VM-Aerodynamik wenig relevanten Luftmassenanteil isoliert.

Falls freistehende Laufräder OHNE Verbindung zum VM mit mindestens 40 cm Abstand montiert werden könnten, wäre der Nachteil überschaubar, aber technisch gibts dafür keine adäquate Lösung. :) Siemens-Lufthaken sind unbezahlbar.
 
Na Ihr macht mir ja Mut. :unsure:

Die windchetah mit vm verkleidung, aber ausliegenden Rädern war zur WM so langsam das ich diese mehrfach überrundet, so wie das lemains vm. Und ich war auf dem offenen Trike unterwegs.. Spätere Berechnung zeigten dann auch warum das so war. Man kann mit so einer Aufhängung, Radscheiben machen es dann sogar noch schlimmer, den Luftwiderstand mal glatt verzehnfachen, im Vergleich zu innen liegenden Rädern

Gut, einen gewissen Einfluss auf die Durchschnittsgeschwindigkeit hat dann vermutlich doch auch der Fahrer.
Ich behaupte mal, dass ich auf 'nem Bakfiets meine Omma im Milan in Grund und Boden fahren würde...

Aber wie dem auch sei, das Konzept steht und was dabei rumkommt werde ich auf alle Fälle berichten.

Hier noch ein paar Eckdaten.
Länge: 2350mm
Breite: 860mm
Spur: 83mm
Höhe 1200mm
 
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