GRIN entwickelt HR-Direktmotoren für echte Steckachsen und einseitige Achsaufnahme: Welche einseitige HR-Achsaufnahme ist bei Velomobilen gängig?

Eine fehlende HR-Bremse ist nur ein Problem bei der Zulassung eines DF und das wäre relativ einfach konstruktiv lösbar.
Die fehlende Hinterradbremse ist ein Problem für alle VM mit einseitiger Hinterradaufnahme und eben nicht so einfach konstruktiv zu lösen.

Selbst wenn du eine Nabe mit Scheibenbremsaufnahme montierst, wohin mit dem Bremssattel?
IMO sind Siemens-Lufthaken nicht zulassugsfähig. :D

Nicht so einfach lösbar ist die Sitzhöhe.
Der Beckenknochen muss mindestens auf einer bestimmten Höhe sein.
Diese Höhe wird von Alleweder, Leiba und Sunrider so grade erreicht.
Ein DF ist dafür (leider viel) zu niedrig.
Oh, die Sitzhöhe hatte noch gar nicht auf dem Schirm.

Wieso geht denn das bei zugelassenen Go-Carts?

Der hat geladen 63V.
>60V ist für eine Zulassung eine seperate Prüfung nötig.
Den Akku muss man bei der Abnahme ja nicht volladen :cool:
Wenn der 15s Akku nur bis 80% geladen ist, liegt man grad so unter der 60V-Grenze und die Reku-Bremse funktioniert. :D

Warum ist die Grenze der Akkuspannung eigendlich bei 60V? IIRC liegt die Grenze der Schutzkleinspannung für Gleichstrom bei 120V.
60V ist doch die Grenze der Schutzkleinspannung für Wechselstrom.
 
Die fehlende Hinterradbremse ist ein Problem für alle VM mit einseitiger Hinterradaufnahme und eben nicht so einfach konstruktiv zu lösen.
Ich wette (und das mache ich normal nie), dass Daniel eine Lösung finden wird, wenn er einen Bedarf sieht.
;)
Schon mir fallen ein, zwei Ansätze dazu ein, aber die wären bestimmt nicht so schön wie seine.
Wieso geht denn das bei zugelassenen Go-Carts?
Das kann ich nicht beantworten.
Gibt es die noch?
Vielleicht wurde diese Hürde auch erst später ins Gesetz geschrieben.
Den Akku muss man bei der Abnahme ja nicht volladen :cool:
Und der TÜV-Mann hat seinen Ing. im Lotto gewonnen.
:sneaky:;)
 
Sehe ich jetzt nicht. Ich sehe nur wie Du das Rastmoment aka "Polfühligkeit" ab Stillstand gemessen hast und hochgerechnet. Aber vielleicht les ich ja zu oberflächlich.
Bei Nenndrehzahl induzieren die Magnete zusätzlich Spannung in den Spulen (vermutlich berechenbar aus RPM/V) und Eisenverluste (Wirbelstrom und Ummagnetisierungshysterese).
Ok den Strom in den Spulen kannst Du unterbinden oder kurzschliessen (ich hab gehört Nadys werden bei Nichtgebrauch kurzgeschlossen). Am Eisen kannst du nichts machen ausser die Magnete stehen (Motorfreilauf).
 
Aber vielleicht les ich ja zu oberflächlich.
Das Messproblem ist, dass ich ja eigentlich den Motor von außen antreiben müsste und dann Drehzahl und vor allem Antriebsmoment erfassen müsste.
Ein weiteres, dass ich ja die Verluste durch die Luftverwirbelung mit messe. Bei einer Leerlaufmessung unterscheidet sich die Stromaufnahme schon ob ich mit oder ohne Reifen messe. Erst recht die Verluste allein durch die Luftwirbel der Speichen, welche ja auch ohne Motor entstehen. Dies wurde im Thread versucht hier und fortfolgend abzuschätzen.
Bei Nenndrehzahl induzieren die Magnete zusätzlich Spannung in den Spulen (vermutlich berechenbar aus RPM/V) und Eisenverluste (Wirbelstrom und Ummagnetisierungshysterese).
Ich habe aber mal einen "nackten" Direktläufer vermessen.
Das sieht so aus:
FH154-Ausschnitt.png
Bei der höchsten Drehzahl 423 UpM, was bei 2 Meter Radumfang ca. 50 km/h entsprechen würde, ist bei den hierbei gemessenen 26W jedoch zumindest auch das dabei, was der Controller selbst verbraucht.
 
Vielen, vielen Dank für eure weitgehend zielführenden Antworten, da bin ich als Moderator im Pedelec-Forum leider etwas anderes gewohnt. Auf eure Antworten versuche ich einzugehen, soweit es mir möglich ist.

Macht Sinn zb Räderwerk, Intercitybikes und Co direkt anzuschreiben. Die werden dafür wohl die Daten hergeben.

Danke, mir war bisher nicht bekannt, dass anscheinend jeder der führenden Velomobilhersteller sein eigenes Süppchen kocht und es da keinen einheitlichen Standard gibt. GRIN und EBS haben jetzt u.a. vereinbart, dass wir gemeinsame Stecker-Standards im DIY-Bereich einführen werden. Wie seht ihr die Chancen, dass sich die führenden Velomobilhersteller auf eine einheitliche einseitige Hinterradaufhängung einigen, die sich auch für den Einbau eines Hinterradmotors eignet?

Das nächste Novum könnte der Motorfreilauf sein. Du kannst ein schnelles leichtrollendes VM nicht per Zwangsreku ausbremsen. So eine Spassbremse will keiner haben.

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie man mit der Zwangsreku umgehen kann. So kann man den Motor möglichst schnell gewickelt auslegen, so dass die Zwangsreku erst bei relativ hohen Geschwindigkeiten einsetzt. Der Nachteil dabei ist, dass sich das maximal mögliche Drehmoment des Motors (bei gegebenem gleichen maximalen Motorphasenstrom durch den Controller) umgekehrt proportional zur maximal möglichen Drehzahl verhält. Weiterhin kann man durch Feldschwächung seitens des Controllers die Zwangsreku des Motors unterdrücken. Der Nachteil dabei ist, dass die Feldschwächung ordentlich Strom aus dem Akku benötigt. Vermutlich ist bei Velomobilen eine Kombination aus beiden Möglichkeiten sinnvoll.

M.E. wäre es viel zielführender und lukrativer einen schmalen und leichten TL-Motor zu entwickeln.
Das ist für Justin kein Thema, er hat keinen einzigen Tretlagermotor in seinem Portfolio, wir bei EBS immerhin einen (BBS01), der aber umsatzmäßig bei uns keine große Rolle spielt. Im Übrigen ist die Entwicklung und Herstellung eines Tretlagermotors ungleich aufwendiger als bei einem Direktläufer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie seht ihr die Chancen, dass sich die führenden Velomobilhersteller auf eine einheitliche einseitige Hinterradaufhängung einigen, die sich auch für den Einbau eines Hinterradmotors eignet?
Nahezu null ... Hauptsächlich, weil dort kein Interesse an Motoren-Einbau besteht.
 
Wie seht ihr die Chancen, dass sich die führenden Velomobilhersteller auf eine einheitliche einseitige Hinterradaufhängung einigen, die sich auch für den Einbau eines Hinterradmotors eignet?
Nahezu null ... Hauptsächlich, weil dort kein Interesse an Motoren-Einbau besteht.
Danke Reinhard für die klare Aussage, dann macht es aus meiner Sicht aufgrund der aktuell unterschiedlichen und für den nachträglichen Motoreinbau ungeeigneten einseitigen Hinterradaufhängungen wirtschaftlich keinen Sinn, wenn Justin dafür Entwicklungszeit investiert. Das werde ich ihm so mitteilen, danke nochmal allen die hier mitgeschrieben haben!
 
Nahezu null ... Hauptsächlich, weil dort kein Interesse an Motoren-Einbau besteht.
Wirklich Schade.
Es mag sein, dass das einseitig irgendwie geht, aber für "irgendwie" und Mini-Stückzahlen macht sich Justin sicherlich nicht die Arbeit und wenn wäre es für Interessenten auch kein Plug&Play.
Nachdem Justin damals nach der Vorstellung des 12-60V/8A Cycle Satiator im Endless Sphere Forum auf vielfachen Wunsch (also so 20-30 Anfragen :D) eine 20-103V Version des Ladegerätes rausgebracht hat, wär ich mir da nicht so sicher. Wenn er wirklich Bock auf so ein Projekt hat, macht er es.
 
Wenn er wirklich Bock auf so ein Projekt hat, macht er es.
Ja klar, die Sache dabei ist nur, dass sich jede Firma nur eine begrenzte Anzahl an Projekten leisten kann, bei denen sie betriebswirtschaftlich gerechnet drauflegt. Er hat die Verantwortung für ca. 25 Leute, bei EBS haben die beiden Geschäftsführer (Philipp und Thilo) Verantwortung für derzeit 42 Leute. Als E-Velomobilfahrer bin ich zwar vorbelasteter Enthusiast, trotzdem werde ich Justin, Philipp und Thilo entschieden abraten in so ein Projekt zu investieren, es macht keinen Sinn, wenn die führenden Velomobilhersteller nicht wollen.
 
Du könntest die Leute natürlich auch eben selbst fragen ... Brauchst Dir aber eigentlich nur die Produktpalette ansehen und schauen, wie viele VMs mit Motor ausgeliefert werden. Das ist verschwindend gering und wenn, wird einfach ein BB01 montiert, was ja auch funktioniert.
 
Du könntest die Leute natürlich auch eben selbst fragen ...

Lieber Reinhard, wir kennen uns schon lange persönlich, Du bist in der Velomobilszene vernetzt wie kaum ein anderer und kennst die Hersteller und die Marktlage, darauf vertraue ich einfach. Ich habe so viele Projekte am Laufen, da bin ich froh, wenn ich eines schon im Anfangsstadium aussortieren kann.
 
Ja klar, die Sache dabei ist nur, dass sich jede Firma nur eine begrenzte Anzahl an Projekten leisten kann, bei denen sie betriebswirtschaftlich gerechnet drauflegt. Er hat die Verantwortung für ca. 25 Leute, bei EBS haben die beiden Geschäftsführer (Philipp und Thilo) Verantwortung für derzeit 42 Leute. Als E-Velomobilfahrer bin ich zwar vorbelasteter Enthusiast, trotzdem werde ich Justin, Philipp und Thilo entschieden abraten in so ein Projekt zu investieren, es macht keinen Sinn, wenn die führenden Velomobilhersteller nicht wollen.
Das ist völlig verständlich und auch richtig von dir. Ich würd bei den VM-Herstellern vorher trotzdem noch mal anfragen.

Und wenn auch nur um abzukären ob sie kein Interesse daran haben das ein passender Motor für ihre Velomobile entwickelt wird, oder ob sie bisher nur kein Interesse daran hatten selbst etwas passendes zu entwickeln.

Ersteres wäre (verhalten formuliert) sehr schade, letzteres wiederum durchaus nachvollziehbar (mangelnde Zeit, etc).
 
Ja klar, die Sache dabei ist nur, dass sich jede Firma nur eine begrenzte Anzahl an Projekten leisten kann, bei denen sie betriebswirtschaftlich gerechnet drauflegt.
Das ist ganz klar eine rechnerische Notwendigkeit.
Brauchst Dir aber eigentlich nur die Produktpalette ansehen und schauen, wie viele VMs mit Motor ausgeliefert werden. Das ist verschwindend gering
Das ist ein Istzustandsbeschreibung, die unmittelbar mit dem "schlechten" bzw. für die meisten VM schlecht geeigneten Motorenangebot zusammenhängt.
Vorhandene Kurbelantriebe bauen viel zu breit für gute Ergonomie im Liegen und für den knappen Platz im VM (Schuh-Bereich und Beinbereich).
Nabenmotoren passen bei den wenigsten modernen VM.
Beide Motortypen sind für den Dauerbetrieb im Upright konzipiert und zu schwer für die nur gelegentliche Unterstützung bis 25 kmh bzw an Steigungen.
Wären Kurbelantriebe leichter und vor allem schmaler, würden sie viel problemloser und häufiger eingebaut.
 
Hm, nur mal “laut gedacht”: könnte man nicht kurz vor der ersten Umlenkrolle einen Motor die Kette direkt antreiben lassen? Also ein Antriebszahnrad dicht vor der Umlenkrolle gegen die Kette bzw. gegen die Umlenkrolle pressen lassen?
Klar, die geringe Kettenumschlingung würde das übertragbare Moment limitieren, aber dafür könnte das antreibende Zahnrad oberhalb von 25 (bzw.27,5) km/h wegschwenken und so den Motor 100%ig “abkoppeln”.
Wie gesagt: vom Laien, der noch nicht mal sein VM hat, “brain- gestormed”...
 
dafür könnte das antreibende Zahnrad oberhalb von 25 (bzw.27,5) km/h wegschwenken und so den Motor 100%ig “abkoppeln”.
Dafür wäre ein Freilauf in diesem Motorritzel viel einfacher.
Allerdings wäre der Krach des kleinen Ritzels im Resonator Velomobil auch nicht unerheblich.
(Der Motor als Bremse ginge ebenso nicht, sobald in der Kasette ein Freilauf sitzt.)
 
Die vordere Umlenkrolle motorisieren war mal von @Jack-Lee angedacht. 21 Zähne. 45 Grad Umschlingung und eine Tastrolle zur Schlaffseilerkennung.
 
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