Also ich habe auch so einiges durch, meine Kette ist höchstbeansprucht, da ich auf unbefestigten Wegen bei jedem Wetter unterwegs bin. Hab alles probiert, von Nähmaschinenöl über Ballistol und Altöl vom Oldtimer, alles schmiert, nix hält richtig, nach jeder Regenfahrt ist Nachschmieren angesagt, und nach 2tkm ne neue Kette, wenn man etwas länger Freude an den Ritzeln haben möchte. So kann ich das Ritzelpaket wenigstens 8tkm fahren.
Wenn ich schon wieder lese: WD40, diesen Müll braucht kein Mensch, das ist gänzlich ungeeignet zum Schmieren, da ist selbst Wasser besser, es enthält schlicht kein Schmiermittel, und lösen tut das auch nix, es entfernt vielmehr noch Restöl aus der Kette, also wozu soll das gut sein?
Bei mir hat sich Wet Lube als "fädenziehendes Haftöl" am besten bewährt, aber auch nur bei Regenwetter, da kann man mal 2-3 Regenschauer mit durchhalten bevor man nachschmieren muß. Ich kann daher den Angang mit Bio-Kettenöl durchaus nachvollziehen. Staub gibt es dann ja nicht. Dafür gibt das im Sommer mit dem ganzen Staub einen Schmulch, der das ganze Schaltwerk verstopft. Da ist wieder Silikonöl besser, nur damit quietscht die Kette schon wenn nur ein paar Tropfen fallen. Am Ende nehme ich gebrauchtes Motoröl (recycling?) und schmiere jeden Morgen, wenn es am Vortag eine Regenfahrt gab. Bevor die Kette damit komplett versottet , tausche ich sie, dann sind 2tkm eh drauf, so oft regnet es ja auch nicht. Im Sommer greife ich auch zu Ballistol, das einzige was ich als Sprühöl im Hause benutze, damit sich nicht so schnell Fett-Dreck-Staub-Schmulch bildet.
Übrigens: Ich säge einmal im Jahr Holz, mit ner Männersäge Stihl 046 und da die fast ein ganzes Jahr rumliegt, kommt da auch nicht dauerhaft Bioöl rein, sondern eben das gebrauchte Motoröl, mindestens bei der letzten Benutzung. Bioöl verharzt nach kurzer Zeit und dann nimmt die Reibung zu, und die Ölpumpe geht kaputt.
Was ich noch von einem Mopped-Cross-Spezi (Arbeitskollege) gehört habe, erscheint mir besonders hilfreich, habe ich aber bisher noch nicht probiert: Er nimmt Fett, so richtig steifes Zeug, Castrol Kettenfett in einer runden Dose, die auf die Herdplatte gehört. Das wird erhitzt, so daß es dünnflüssig wird wie Wasser. Da kommt die vorher entfettete Kette rein, umrühren und aufhängen, so daß überschüssiges Fett abtropft. Dann noch einmal abwischen mit einem Lappen und so fertig imprägniert soll die Kette länger halten. Das Fett ist dann in den Gelenken und weil es so steif ist, bleibt es da und hindert Feuchtigkeit am Eindringen. Nachschmieren ist seiner Meinung nach wenig hilfreich. Könnte auch was sein, vielleicht mal probieren, allerdings haben Motorradketten möglicherweise Dichtungen in den Gliedern und verhalten sich vielleicht anders und das Castrol Fett gibt es wohl nicht mehr.
Hab gerade geschaut, LL500 wäre wohl das richtige Fett dafür. Kostet eher wenig. Dazu noch ne Erdnußdose, ich mache das bei der nächsten Kette mal.
Gruß
Stefan