Widerstand der Kettenrohre / Reibungsverluste

  • Ersteller _andreas hottinger
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Diese beziehen sich sicherlich auf trockene Kunststoffe. Da aber im laufenden Betrieb weder Kette noch Rohre "trocken" sind, kann man die Daten nicht 1:1 übernehmen
Klar, aber wenn es trocken schon gut ist, dann kann es mit dem passenden Schmiermittel ja noch besser sein. ;) Ich lass mal ein Stück Kette a la Daniel nach dem Geradebiegen drin rutschen und mach anschließend den Test mit Rivolta-Behandlung. Mal sehen, was dann raus kommt.

VG, Roland
 
Klar, aber wenn es trocken schon gut ist, dann kann es mit dem passenden Schmiermittel ja noch besser sein. ;)
Eben und was gut ist, kann nicht mehr viel besser werden dagegen was schlecht ist kann sich deutlicher verbessern ;).
Mir sind saubere Waderl wichtiger als 0,1 Km/h schneller :whistle:
 
Das Teflonrohr ist bis 230°C geeignet.
Bitte erwärme PTFE niemals über 400°C, weil es sich dann zersetzt. Was dabei raus kommt ist giftig und eine echte Umweltsauerei. Ich verwende PTFE nur dort wo es technisch unbedingt notwendig ist, was sicherlich nicht auf Kettenschutzrohre zutrifft.
dann kann es mit dem passenden Schmiermittel ja noch besser sein.
Der Schuß kann auch nach hinten losgehen, denn Schmiermittel binden immer mehr oder weniger Schmutz, der die Reibung vergrößert. Ich fahre deshalb immer mit einer äußerlich sauberen Kette, die so gut wie keinen Schmutz in die Rohre einträgt. Das weiß ich deshalb, weil beim Reinigen der Rohre nix rauskommt.
Meine Kettenschutzrohre verschleißen sehr langsam, was m. E. weniger mit dem Material der Rohre zu tun hat als mit der Form der Außenlaschen der Kette. Wenn diese scharfkantig sind, sägen sie in weiches Material viel schneller ein, als wenn sie eine Phase aufweisen. Aber erst das Sägen und anschließende Laufen der Kette im Sägespalt vergrößert die Reibung drastisch.
Meine Rohre sind jedenfalls seit 39Mm am Rad, was nur möglich ist, wenn so gut wie keine Reibung auftritt. Ich weiß nicht aus welchem Material sie bestehen, denke aber normales PE. Und ausgebremst durch die Rohre fühle ich mich in keinster Weise.

Gruß, Stephan
 
Kunststofflager werden bei Verwendung von Schmiermittel jedenfalls schwergängig.
Das ist richtig, aber mit Rivolta bleibt außen auf der Kette so gut wie nichts, weil ich die ja fast trockenwische. Es kann nur besser als jetzt werden, nachdem das Rohr nicht mehr ganz frisch ist. Auf jeden Fall werde ich mit der aktuellen Kette das alte und neue Rohr direkt vergleichen - ggf. das Losbrechmoment ermitteln.

VG, Roland
 
Hallo,

biegen mit kochendem Wasser funktioniert sehr gut, muss aber ggf. wiederholt gemacht werden.
Heute habe "mal schnell" das Kettenrohr getauscht - gut aufpassen, dass man die Kette nicht verdreht. Dann noch alles frisch mit Rivolta behandelt.
Rückwärts angeschoben ist das jetzt zwar nicht wie beim Up und auch nicht wie am Trike (Rohr aber nur 40 cm), aber es läuft eine kurze Strecke weiter. Das Losbrechmoment scheint mir wieder leichter - früher mal bei ca. 260 g (70 Z./5.Gang) - muss ich aber erst neu ermitteln, wenn das Rivolta innen fester geworden ist.

VG, Roland
 
Ich habe heute mal im DF das Losbrechmoment gemessen; bei frisch geölter Kette musste ich an die 155-mm-Tretkurbeln 270 g dranhängen, bis sie sich bewegt haben, das ergibt ein Losbrechmoment von knapp 0.42 Nm.

Zum Vergleich: Beim Ks betrug die Kraft um die 500 g. Ich hatte das bei Beyss reklamiert, aber dort hieß es, wenn ich nicht die Kettenrohre entferne, machen die da gar nichts; allerdings haben die Kettenrohre schon eine Erleichterung gebracht, weil zuvor die Führungsscheiben der Umlenkrolle geschliffen haben, auf die ich dank Kettenschutzrohren verzichten konnte. Und jetzt sehe ich, dass mein jetzt viel stärker gebrauchtes DF, das ab Werk komplett mit Kettenschutzrohren versehen war und bei dem die Kette vorne viel stärker umgelenkt wird, viel reibungsärmer ist als das Ks.
 
viel reibungsärmer ist als das Ks
Das ist wohl produktionsbedingte Streuung - beim mir waren es zuletzt 155er Kurbel, 70er vorne und 5. Gang auch ca. 270 gr. Liegt also nicht grundsätzlich am Fahrzeug, sondern dass wirklich nirgends unnötige Reibung im System ist, was man vmtl. mit jedem ähnlich gebauten VM hin bekommen kann.
 
@Christoph Moder Wie machst Du das? Hinterrad in die Luft und welchen Gang dann?
Nein, Hinterrad nicht in der Luft, sondern rückwärts gedreht. Vorne 61er-Kettenblatt, hinten 40er-Ritzel.
Das ist wohl produktionsbedingte Streuung - beim mir waren es zuletzt 155er Kurbel, 70er vorne und 5. Gang auch ca. 270 gr. Liegt also nicht grundsätzlich am Fahrzeug, sondern dass wirklich nirgends unnötige Reibung im System ist, was man vmtl. mit jedem ähnlich gebauten VM hin bekommen kann.
Ja; bei mir lag es wohl an folgenden Ursachen:
  • Die vordere Umlenkrolle hat in ihrem Gehäuse geschliffen; als ich die Führungsscheiben entfernt hatte, lief es reibungsärmer.
  • Der Tretlagermast war schief eingebaut, es gab einen massiven Kettenschräglauf zwischen Umlenkrolle und Kettenblatt.
  • Hinten schliff die Kette an der Hinterradverkleidung. Erst als ich sie mit der Hilfe von @ricardo zu großen Teilen ausgesägt hatte (vielen Dank noch einmal!), war es reibungsärmer. Aber dafür kam natürlich viel mehr Dreck auf die Kette; beim DF beobachte ich noch keinen nennenswerten Verschleiß, während beim Ks die Kette alle 8000 km komplett verschlissen war.
Wäre also alles leicht vermeidbar gewesen. Aber bei beiden Dingen hatte sich Beyss sogar geweigert, es nachträglich zu reparieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre also beides leicht vermeidbar gewesen. Aber bei beiden Dingen hatte sich Beyss sogar geweigert, es nachträglich zu reparieren.
Braver Kunde!
Ich hätte denen das VM wieder auf den Hof gestellt und Beyss an ihre Gewährleistunspflicht erinnert.
Nötigenfalls (wenn sie sich immer noch weigern) auch mit einem beigelegtem Anwaltsschreiben*.

Produktionsfehler können immer mal passieren, aber wenn mir ein Hersteller ein "High-End" Velomobil verkauft und sich schlicht weigert ihren Pfusch zu reparieren, werd ich ein bisschen pissig.

*wenn es schon soweit kommen muss, mit Fristsetzung und ggf. auch Nutzungsausfall
 
Bei den größten Zahnkränzen vorne und hinten brauche ich mindestens 600 g. Wenn ich den kleinen Zahnkranz auflege nur 200 g. 140iger Kurbeln. Hängt also sehr von der Kettenspannung ab. Nur die brauch ich, damit ich auch 3 Gänge auf dem kleinen Kettenblatt fahren kann. Ist mein Losbrechmoment zu hoch?
 
Bei den größten Zahnkränzen vorne und hinten brauche ich mindestens 600 g.
Ja, das ist zu hoch. Ich denke, es sollten jedenfalls unter 400 g sein, bei einer sauberen und gut geölten Kette deutlich darunter.

Dieses Losbrechmoment an sich ist zwar eigentlich irrelevant; wichtiger ist die Reibung während des Tretens und unter Last. Aber das ist schwierig zu messen, und ein niedriges Losbrechmoment ist zumindest ein Indiz, dass der Rest auch effizient ist.
 
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