In den Zeichnungen und im Text ist ziemlich viel, was in den Ansprüchen gar nicht vorkommt, das deutet darauf hin, dass das eine Anmeldung (also noch kein Patent) aus einem größeren Bündel ist. Anhand der Zeichnungen kann man die beschriebene Technik grob in drei Felder unterteilen: (1) Interne Kettenschaltung am Tretlager, (2) Schmierung von Gleitpaarungen (Kette, Bowdenzüge), (3) Betätigung eines Planetengetriebes in einer Nabe.
Hier beansprucht, also potentiell anderen Herstellern verboten, werden nur Sachen aus dem zweiten Feld, also geschmierte Gleitpaarungen, mit diversen Oberflächenmaterialien und Schmiermitteln und ganz am Ende mit einer Anwendung an der Schaltbetätigung einer Getriebenabe. Soweit also sicher keine Revolution auf dem Gebiet der Antriebstechnik.
Abfahren tut bikeradar wohl auf das erste Feld, das zwar in den ersten paar Zeichnungen dargestellt ist, aber in dieser Anmeldung gar nicht beansprucht wird. Wenn das zwar in Patentanmeldungen beschrieben wird, aber letztlich nicht auf ein gültiges Patent führt (weil es nie beansprucht wurde, weil die entsprechenden Anmeldungen nicht durchkamen, oder weil das Patent fallengelassen wurde), ist das für die Konkurrenz eher gut, denn dann ist sicher, dass zumindest auf die veröffentlichten Sachen niemand mehr ein Patent bekommen kann. Auf die Grundidee - also die zwei parallelen Wellen mit gegensinnig gestuften Kassetten darauf, auf denen eine kurze Kette parallelverschoben wird - dürfte es sowieso kein Patent mehr geben. Zu sehen war das definitiv schon, ich weiß nur nicht, ob bei Flevo oder einem anderen Niederländer. Bleibt halt die Frage, welche Details noch patentiert werden (oder werden könnten).