Der Serie-Hybrid Antrieb ist auf den ersten Blick was den Wirkungsgrad angeht vermutlich erstmal schlechter als der eines Parallel-Pedelec Antriebs wie z.B. im Leiba Hybrid - schätze mal damit lässt sich das Podbike noch am ehesten vergleichen.
Der Erfinder wird sich allerdings auch was dabei gedacht haben, dem bisherigen parallel-Pedelec Antrieb zu entsagen. Es gibt ja auch eine Reihe von Vorteilen, die sich durch Verlagerung einiger Aspekte des Antriebstrangs in die Elektronik/Software-Domäne ergeben:
Kann ich nur teilweise nachvollziehen:
- vergleichsweise wartungsarm, da weniger bewegliche, mechanische Elemente im Spiel
- vollständige Verkapselung möglich - Fahrer bekommt Öl, Fett und Rost von der Kette sowie Straßendreck und Pfützenwasser von unten nicht mehr ab
- Rückwärtsgang durch umgekehrtes Pedalieren leicht zu realisieren
- Rekuperation ebenso an beiden Pedelec-Motoren möglich
- Kadenz und Last frei wählbar für verschiedene Nutzer / Szenarien
- Verhaken/Springen der Kette durch unsaubere Schaltvorgänge oder Wartungsfaulheit nicht möglich, insofern DAU-safe
Das habe ich alles auch, wenn ich einen Antrieb wie in der Greenmachine (stöbere mal
hier zu den Erfahrungen von
@tigerroy) in ein VM ohne Fußlöcher baue.
Rückwärtsgang müsste man sich ggf. von Schumacher einbauen lassen (das Prinzip geht für alle Rücktrittnaben). Wenn die Übersetzungsbandbreite die verbaute Rohloff-Nabe überfordert, ist das Podbike im Vorteil, weil ich da nur umprogrammieren muss, nicht umbauen. Allerdings kann man durch Umprogrammieren anders als durch Umbauen nicht die Kletterfähigkeit ändern, denn die ist durch das Drehmoment der Antriebsmotoren gegeben. Und heutzutage gibt's auch 18-Gang-Getriebe von Pinion, die noch weiter gespreizt sind als 'ne Rohloff, da wird es für die anvisierten Nutzer wohl sehr unwahrscheinlich, dass die mit 2-3 Fahrern auf einem Fahrzeug je an die Grenzen stoßen werden.
- Vermeidung von Drehmoment/Leistungsspitzen für den Fahrer, ergo weniger Schwitzen
Solche Spitzen treiben bei mir Puls- und Atemfrequenz hoch und sorgen kurzzeitig für schlappe Beine. Schwitzen hängt mit der Durchschnittsleistung über 5-10 Minuten zusammen, und dagegen würde eine E-Unterstützung ganz unabhängig von der Antriebsstruktur helfen, genauso auch eine gute Lüftung und ein durchlüfteter (Netz-)Sitz.
- schnelle Anpassung an Beinlänge des Fahrers durch Verschieben des Pedalgenerators, wenn es mal ausgeliehen werden soll
- leichter in Serie zusammenzubauen, ergo niedrigere Stückzahlkosten
- leicht erweiterbar auf einen 2-Sitzer
Fertigungskosten kann ich nicht beurteilen.
Den Sitz zu verschieben würde ebensoschnell gehen wie den Generator zu verschieben. Der Vorteil ist wohl eher, dass sich die Position des Fahrers gegenüber dem Rest des Fahrzeugs, also z.B. gegenüber einem dahinterliegenden Sitz oder gegenüber dem Gepäck, nicht ändert.
Wenn der Zweisitzer einer mit zwei Pedalgarnituren sein soll, stimmt das mit der Erweiterung, aber dafür müsste man erstmal ein längeres Fahrzeug konstruieren. Bisher weiß ich nur was von einem Kind als Passagier.
Wo ich nochmal nach Vorteilen suchen würde: Gesamtmasse des Antriebsstrangs. Hier der Pedalgenerator, zwei E-Maschinen in den Rädern, ein kleiner Pufferakku, ein größerer Antriebs-Akku und ein bisschen Elektronik. Mit Parallelhybrid ein kompletter Kettenantrieb samt Schaltung(en) und eine E-Maschine, ein Antriebs-Akku und fast genauso viel Elektronik.
Für mich sieht das immer noch nach einer vor allem anderen Lösung aus, nicht nach einer besseren. Es soll wohl auch andere Leute ansprechen als ein Velomobil oder ein verkleidetes Trike mit Pedelec-Antrieb (dass es das muss, um erfolgreich zu sein, legt die Diskussion hier nahe).
In dem Zusammenhang kekst es mich übrigens ziemlich an, dass die Podbike-Macher den Begriff "Velomobil" kannibalisieren.
@Christoph S, Natürlich muss man seine Fahrten aufgrund der begrenzten Reichweite entsprechend im Voraus planen. Aber auch mit einem Verbrenner fährt man nicht mit leerem Tank los. Mit einem E-Auto würde man auch seine Ladeanzeige vorher checken und selbst mit klassischem VM oder Fahrrad wird man nicht mit leerem Magen losfahren.
Wenn du vor dem Fahrradfahren immer erst den Magen füllst, wundert es mich übrigens nicht, dass du so dringend E-Unterstützung brauchst.
Ich fahre wann immer möglich mit leerem Magen los, weil ich sonst unterwegs Magenbeschwerden und Schweißausbrüche bekomme und nix leiste. Die letzte Mahlzeit vor den 17km zur Arbeit oder vor der gelegentlichen 60km-Runde am Sonntagmorgen ist normalerweise das Abendessen, nur bei längeren Fahrten esse ich vorher was, aber dann so lange vorher, dass bei Abfahrt der Magen schon wieder leer ist.