Davon wollen viele Elastomer-Fans halt nichts wissen, dass eine Elastomer-Federung oft unterdämpft ist.
Nein.
Erstens: Eine Dämpfung sollte so ausgelegt sein, dass sie die Bewegung durch Straßenunebenheiten schluckt, d.h. „vernichtet“. Aber sie sollte genau
nicht ausgelegt sein, um die Tretkraft des Fahrers zu dämpfen. Meine Kraft soll auf der Straße landen, nicht in der Dämpfung vernichtet werden.
Zweitens: Eine Stahlfeder mit Reibungsdämpfung ist vermutlich ähnlich „unterdämpft“; das Losbrechmoment sorgt lediglich dafür, dass sie für geringe Kräfte (wie sie hier beim Nicken auftreten) überhaupt nicht federt. Und wo sich nichts bewegt, muss auch nichts gedämpft werden.
Du solltest etwas am runden Tritt arbeiten.
Schadet zwar nicht, hat aber mit dem Problem wenig zu tun:
Hier verwechselst Du Kräfte (durch Muskeln und Motorik) und oszillierende Massen (auf- und abgehende Bein-Massen, unwuchtig).
Das ist untrennbar mit dem Treten verbunden und kann nicht abtrainiert werden.
hydraulische Dämpfung ist Geschwindigkeitsabhängig. Je schneller die Kolbenstanges desto höher die Gegenkraft. Man kann tiefe Frequenzen also nicht hydraulisch stärker dämpfen als hohe. Nur umgekehrt. Dasselbe erreicht man mit Elastomeren. Die sind viskoelastisch. Teilweise wird zu den Elastomeren eine kurze Stahlfeder in Reihe geschaltet, damit hohe Frequenzen nicht überdämpft werden. Die Mountainbiker haben in ihren hydraulischen Dämpfern ein künstliches Losbrechmoment eingebaut um Tretwippen zu unterbinden. Aber das wollten wir ja gerade loswerden, oder?
Damit hat Wolfgang natürlich völlig Recht.
Meine Meinung: Das ist nicht primär ein Dämpfungsproblem, sondern ein Resonanzproblem. Offenbar trifft
@Kid Karacho bei höheren Geschwindigkeiten die Resonanzfrequenz der Federung. Da hilft es nur, die Resonanzfrequenz zu verschieben.
In der Wikipedia gibt es ein schönes Diagramm dazu; hier sieht man, dass die Amplitude stark abfällt, wenn man oberhalb der Resonanzfrequenz ist (und zwar relativ unabhängig von der Stärke der Dämpfung). Man muss also die Resonanzfrequenz tiefer machen. Das geht über die Federhärte; im Falle einer linearen Feder ist die Eigenfrequenz proportional zu sqrt(
D/
m). Da man die Masse
m hier nicht verändern kann, geht das nur über die Federhärte
D. Und, wie man im Diagramm sieht, verschiebt auch eine stärkere Dämpfung die Resonanzfrequenz etwas nach unten. Die Abhilfe müsste also lauten, weichere, stärker gedämpfte Elastomere verwenden. Dann wäre man im Diagramm sowohl weiter rechts (durch weniger Federhärte und mehr Dämpfung), als auch die Amplitude im Resonanzfall wäre geringer (durch Dämpfung).
Nachteil wäre, dass es eben bei niedrigeren Trittfrequenzen stärker schwanken würde; aber sind erstens die Kräfte = Beschleunigungen geringer, und zweitens sind bei niedrigen Geschwindigkeiten die Auswirkungen auf das Fahrverhalten weniger kritisch.