Powermeter überprüfen

Jag

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Hallo,
ich wollte mal gucken, ob mein SRM V halbwegs genau anzeigt. Das könnte man machen, indem man genormte Gewichte an die Kurbel hängt - laut SRM mindestens 15 kg. Das Problem ist: genormte Gewichte sind sehr teuer.
Eine andere Möglichkeit ist, eine Steigung hochzufahren. Das hatte ich schon mal gemacht. Damals musste ich auf http://www.wolfgang-menn.de/powerhill_d.htm einen 98%igen Wirkungsgrad für den Antrieb einstellen, damit meine Ergebnisse übereinstimmten. Gestern ein erneuter Versuch, diesmal mit einer längeren Steigung. Jetzt muss ich 90 % einstellen und beim Rollwiderstand 0,007. Ich hatte Scorcher ca. 4,5 bar und Conti 5000 ca. 7,5 bar drauf. Die Straße war nass.
Also hab ich bei dieser Überprüfungsmethode 2 Unbekannte: Den Rollwiderstand und die Effizienz des Antriebs. Gibt es irgendeine Möglichkeit, dies Unbekannten zu beseitigen? Kann man z.B. den Rollwiderstand mittels eines Ausrolltests selbst bestimmen?
 
2 Unbekannte: Den Rollwiderstand und die Effizienz des Antriebs. Gibt es irgendeine Möglichkeit, dies Unbekannten zu beseitigen? Kann man z.B. den Rollwiderstand mittels eines Ausrolltests selbst bestimmen?
Halte ich für nicht möglich. Die Antriebseffizienz könnte man aufwändig herausmessen (= Antrieb und Abtrieb messen), und mit einem Ausrolltest bekommt man nur die Summe aus Rollwiderstand, Luftwiderstand und Einfluss der Straßenrauigkeit.

Ich würde es mit Gewichten machen. Gefäß an die Pedalen hängen und mit Wasser füllen. Selbst eine einfache Waage schafft schon Bruchteile von g, während deine Tretkraft umgerechnet im Bereich von zig Kilogramm ist. Und ein Powermeter misst ja nicht die Leistung direkt, sondern die Verbiegung, also die Kraft. Wenn ich davon ausgehe, dass es die Drehzahl richtig messen kann (könnte es das nicht, wäre es nicht ungenau, sondern würde kompletten Müll anzeigen), reicht die Kalibrierung der Kraftmessung.
 
Ich gehe mal davon aus, dass 5 kg nicht ausreichen.
Ich denke schon. Habe mal irgendwo was von einem Powermeter gelesen, das man selber kalibrieren musste (weil man das Powermeter selber auf den Kurbelarm aufgeklebt hat), und dort waren Tütchen mitgeliefert, die man, mit Wasser gefüllt, an die Pedale gehängt hat. Das kann nicht mehr als 1 kg pro Pedal gewesen sein, und hat laut Tests brauchbar funktioniert.

=> Es hängt sicher vom jeweiligen Powermeter ab, aber grundsätzlich sollten 5 kg mehr als ausreichen.
 
Heute ist es trocken. Ich fahr mal dieselbe Strecke nochmal.
Das war intressant: Ich bin dieselbse Strecke wie gestern gefahren und die berechneten und gemessenen Werte liegen 15 W auseinander. Wenn ich Rollwiderstand statt 0,005 auf 0,007 setze kommt es so etwa mit meinen Messewerten hin (so wie gestern, nur heute war die Straße trocken). Dann hab ich die Strecke verkürzt und das steilere Stück genommen - und dann kommt es auch mit 0,005 Rollwiderstand hin.
Was kann ich jetzt daraus schließen?
- Dass der Einfluss von nasser Straße hinsichtlich Rollwiderstand nicht überschätzt werden sollte.
- Dass die beschriebene Methode nur taugt, wenn die Steigung im Durchschnitt 5 % ist und lang. Bei einer 12 % Steigung, die aber nur 50 m lang ist, hatte ich überhaupt keine sinnvollen Ergebnisse bekommen.
- Dass mein Powermeter einigermaßen genau ist. (?)
 
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