Abflug...

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Nun hat's mich also auch mal "erwischt". Gleich vorab, nichts ernstes passiert, "nur" wahrscheinlich ein Bänderriss im linken Fuß, der laut dem Doc wohl normalerweise von selbst wieder zusammenwächst. Am Rad kein sichtbarer Schaden außer leichter Acht im Vorderrad.

Was ist passiert? Heimfahrt im Dunkeln auf vom letzten Regenschauer noch nasser Straße. Ausscheren vom Radstreifen auf Fahrbahn zwecks Überholens eines Radfahrers, plötzlicher Kontrollverlust, Rad zieht nach links über die komplette Fahrspur bis zum Mittelstreifen, ca. 5 cm hohen Bordstein erstaunlicherweise noch ohne Abflug überwunden, erst auf dem glücklicherweise grasbewachsenen Mittelstreifen relativ sanft umgekippt. Dabei wahrscheinlich den Fuß beim Ausklicken ungünstig verdreht.
Konnte erst noch problemlos herumlaufen, um der zunächst unerklärlichen Ursache auf den Grund zu gehen. Auf der Heimfahrt dann zunehmende Schmerzen beim Ausklicken, Laufen war dann irgendwann abends gar nicht mehr möglich, Eisbeutel und Fuß hochlegen, am nächsten Tag ins KH.

Was war die Ursache? Höchstwahrscheinlich ist das Vorderrad in diese hässliche Längsfurche im Asphalt eingespurt. Evtl. hat das Stöckchen, das in der Nähe lag, noch den Rest gegeben. Die Längsfurche allein sollte aber schon ausgereicht haben.
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Die Stelle ist auf der Storkower Str. kurz nach Kreuzung Kniprodestr., von Südosten kommend.
Ist mir beim Fahren überhaupt nicht aufgefallen, zumal die Furche anfangs auch noch mit Teer verfüllt ist. Bin da auch schon hundertmal langgefahren, ohne übermäßige Fahrbahnschäden zu bemerken. War halt einfach Pech, dass ich diesmal genau an der Stelle zum Überholen ansetzte.

Kontrollverlust ist übel. Da war absolut nichts mehr, was ich noch bewusst hätte steuern können. Vielleicht habe ich es unbewusst noch geschafft, die Bordsteinkante in einem Winkel anzusteuern, der nicht direkt zum Crash führte. Ich glaube aber, es war einfach nur Glück. Vor allem natürlich Glück, nicht in ein KfZ gecrasht zu sein. Nachdem ich mich aufgerappelt hatte fragte mich der Fahrer eines KfZ, ob alles OK sei, was ich übrigens sehr nett fand, ist ja auch nicht immer die Regel.

Was kann ich zukünftig besser machen? Breitere Reifen dürften das Risiko etwas verringern, wenn auch nie völlig ausschließen. Bei nasser Straße noch viel vorsichtiger fahren. Jegliche Linien in Längsrichtung, auch wenn sie nach teergefüllten Fugen aussehen, mit absolutem Respekt behandeln und niemals in spitzem Winkel queren.

Wie kann man die Stadt auf die Straßenschäden aufmerksam machen, so dass diese auch wirklich behoben werden? Hat jemand Erfahrung mit sowas?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bänderriss im linken Fuß, der laut dem Doc wohl normalerweise von selbst wieder zusammenwächst.
hab ich auch links, mir wurde aber nicht gesagt wächst zusammen, sondern andere Bänder übernehmen das.
weder das eine noch das andere stimmt, mein linker Fuß bleibt deutlich instabiler als der rechte. man kann aber damit leben, in unwegsamem Gelände muss man halt aufpassen.
Fußballer flickt man wohl wieder zusammen, bei Normalos macht mans wegen OP Risiken nicht. Mir haben sie noch einen Gips verpasst, in den ich am Ende wegen Muskelschwund die Hand stecken konnte. Würde eher zur Schiene raten, wie es im Link auch steht.
 
Schöner Mist @white_speed ; so 'ne üble Falle. Gut daß du nicht noch böser verletzt bist.

Die Stelle ist auf der Storkower Str. kurz nach Kreuzung Kniprodestr., von Südosten kommend.
Ich bin da zufällig am Sonnabend Abend auch schon im dunklen und bei nasser Fahrbahn mit dem Wolf lang gebrettert und hab auch irgenwann mal im spitzen Winkel auf die Fahrbahn zum Überholen einer Up-Fahrerin ausgeschert, aber wohl nicht direkt an derselben Stelle. Allerdings hab ich mit den 40er G-One Speed bei 3,5 bar gerade bei den jetzt zunehmend schwieriger weil schmieriger werdenden Straßenbedingungen ein sehr sicheres Fahrgefühl.
Wie kann man die Stadt auf die Straßenschäden aufmerksam machen, so dass diese auch wirklich behoben werden? Hat jemand Erfahrung mit sowas?
Das würde ich auch gerne wissen. Bei meiner Strecke zur Arbeit gibt es mitten im Radweg sowas wie einen Kanaldeckel, aber nicht eben eingelassen sondern etwa 3-4 cm erhöht. Das üble ist, das genau an der Stelle der Radweg kurz nach rechts schwenkt um sofort wieder geradeaus zu verlaufen. Da hat's mir schon zweimal das Hinterrad versetzt, weil ich nicht dran gedacht hab und den Überstand im spitzen Winkel t0uchiert habe. Möchte nicht wissen was passiert, wenn ich da mal mit dem Vorderrad touchiere. Solche Gefahrenstellen würde ich auch gerne melden.
 
Hab direkt eine Orthese verpasst bekommen.

Vorne geht beim CHR mit der Pioggia Gabel viell. max ein 35er, hinten max. ein 28er (dürfte schon knapp werden).
Eigentlich hätte die SPM mal wieder etwas Liebe verdient, da sind breite Reifen ja kein Problem. Als Winterrad auch sinnvoller. Aufrechtere Sitzhaltung und UdK Lenker bringen schon mehr Kontrolle in Grenzsituationen.
 
Erst einmal gute Besserung meinerseits!

Ich bin oft auf Strecken mit höchst zweifelhafter Qualität unterwegs und kenne und fürchte den Kontrollverlust. Ich habe auch schon ein paar Mal einen Abflug gemacht, bislang aber immer so viel Glück gehabt, dass mir nie etwas passiert ist.

Breite Reifen helfen in der Tat! Die nehmen nicht jede Ritze mit. Trotzdem bleibt das Fahren zumindest bei mir in der Gegend ein riskantes Unterfangen. Ich habe schon mal überlegt, die Radwegschäden mit Signalfarbe zu markieren. Und noch mit Refelektionsfarbe, wenn ich im Dunkeln unterwegs bin.
 
Breitere Reifen dürften das Risiko etwas verringern, ...
Schön dass nicht mehr passiert ist!

Zu den Reifen: Ich sehe das recht ähnlich. Schmale Reifen brauchen mehr Aufmerksamkeit in allen Situationen. Dies ist manchmal schwer einzuhalten...

Vor allem in Städten mit Straßenbahnschienen halte ich breite Reifen, die nicht mehr in die Schiene reinrutschen können, für einen erheblichen Vorteil.
Zusätzlich hatte ich schon öfters die Erfahrung gemacht, dass Räder, die mit schmalen Reifen recht deutlich (giftig) in die Kurve kippen, mit breiten Reifen runder (und damit auch schneller) ums Eck gehen.
Aktuell habe ich aber auch eher schmale Reifen auf Airbike und UP. Man macht seine Kompromisse halt mal so und mal anders.

Gruß,
Harald
 
Ich wünsche Dir gute Besserung!

Schone den Fuß eine Weile und trage die Schiene! Lieber ein paar Tage zu lang, als zu kurz. Und - sofern verodnet auch Nachts im Bett! Ich hatte mir 2004 einen Haarriss im Knöchel und einen Bänderriss zugezogen und dachte auch nach ein paar Tagen: Nachts kann ich die Schiene weglassen, der Fuß wird ja nicht belastet. Aber man liegt manchmal so komisch, daß das Band doch belastet wird und dann schmerzt. Ich hatte die Schiene Nachts sogar noch getragen, als ich Tags schon gut ohne klar kam.

Der Fuß kann durchaus noch längere Zeit in bestimmten Situationen etwas schmerzen. Bei mir war es so, daß ich noch nach zwei Jahren bei bestimmten Situationen gespürt hatte, daß da mal was war. bei mir ist inzwischen alles OK, aber ich hatte auch einige Jahre das Gefühl, daß der Fuß weniger stabil ist, als früher. Ist aber inzwischen wieder komplett OK. @dooxie gibt Dir vielleicht noch Hoffnung auf Besserung. ;)


Breite Reifen sind schon was Feines! Die 55er an meinem Lastenrad "klettern" sogar extrem spitz angefahrene abgesenkte Bordsteine ganz geschmeidig hoch. Sollte man sich aber nicht dran gewöhnen, sonst liegt man auf der Nase, sobald man das dann aus Gewohnheit mit dem anderen Rad mit schmalen Reifen auch macht. (Ist mir mal passiert! Schön doof, so was!)
 
Vorne geht beim CHR mit der Pioggia Gabel viell. max ein 35er
Könnte mit den G-Ones passen, halte ich (trotz W&W mit Vollfettpuschen, das da viel gutmütiger ist als Dalli und Zox) nicht für den entscheidenden Punkt, sondern:
Jegliche Linien in Längsrichtung, auch wenn sie nach teergefüllten Fugen aussehen, mit absolutem Respekt behandeln und niemals in spitzem Winkel queren.
Das ist in der Stadt mit dem CHR sicherlich nicht immer einfach.

Gruß & gute Besserung
Christoph
 
Gute Besserung!

Wie kann man die Stadt auf die Straßenschäden aufmerksam machen, so dass diese auch wirklich behoben werden? Hat jemand Erfahrung mit sowas?

Das kann man an das Straßenamt melden. Ich hab schon mal ein Baustellenschild gemeldet, das eine Ampel verdeckt hat. Hat recht zügig geklappt. Kann man online unter: LINK

Grüße

Christoph
 
hab ich auch links, mir wurde aber nicht gesagt wächst zusammen, sondern andere Bänder übernehmen das.
weder das eine noch das andere stimmt, mein linker Fuß bleibt deutlich instabiler als der rechte. man kann aber damit leben, in unwegsamem Gelände muss man halt aufpassen.
Fußballer flickt man wohl wieder zusammen, bei Normalos macht mans wegen OP Risiken nicht. Mir haben sie noch einen Gips verpasst, in den ich am Ende wegen Muskelschwund die Hand stecken konnte. Würde eher zur Schiene raten, wie es im Link auch steht.

Bänderrisse und Knöchelverletzungen, ein mir nur zu gut bekanntes Thema - mache seit meiner Kindheit Orientierungslauf, d.h. mit Karte und Kompass quer durchs Gelände, da sind Bänderdehnungen und -risse die häufigsten Verletzungen.

Aus Erfahrung: früher hat man operiert, macht man eigentlich nicht mehr, ist auch nicht nötig. Das Band wächst soweit ich weiss nicht von selbst wieder zusammen, der Knöchel kann aber wieder genauso stabil werden wie vorher. Wichtig dabei: nicht nur ruhig stellen, sondern auch was für Beweglichkeit und Stabilität tun - wer erst wochenlang mit Schiene und dann später eigentlich nur auf Asphalt rumläuft und nix für die Stabilität und Beweglichkeit tut hat eher Probleme danach als andere. Was gut ist: Schiene statt Gips, hin und wieder auch mal abnehmen und (erstmal ohne Belastung) Knöchel soweit es geht bewegen, später sobald es geht auch Übungen für die Stabilität (ruhig mit beiden): einbeinig stehen und nebenher Sachen machen (Zähneputzen, Haare föhnen, spülen,...), auf Zehenspitzen, einbeinig auf Zehenspitzen, Wackelbrett,...
Normales gehen und auch joggen geht oft sehr bald wieder, manche Bewegungen können noch lange Ärger machen. Nach meiner letzten böseren Knöchelverletzung (immerhin so das ich die ersten 3 Tage jeden Weg >50m mit Fahrrad, Ferse auf Pedal und nur mit dem anderen Bein treten gemacht habe weil gehen kaum ging) bin ich nach knapp 2 Wochen wieder joggen gewesen und nach 3-4 Wochen einen Wettkampf quer durchs Gelände gelaufen (mit Tape-Verband und etwas vorsichtiger als sonst), Kraulschwimmen z.B. ging aber selbst 6 Monate später noch nicht ohne Schmerzen...

Gute Besserung auf jedenfall :)
 
Erst mal gute Besserung und vielen Dank für den Bericht .

Ist es mit dem CHR oder der SPM passiert?

Solche Berichte finde ich helfen sehr noch aufmerksamer zu fahren..

Was ich da auf den Fotos sehe sieht richtig fies aus:
Dunkler nasser Asphalt dazu die tiefen Rillen..ich denke das wäre auch mir und jedem anderen passiert in der Situation. Ich denke wie auch die anderen: Mit breiten Reifen wäre es nicht passiert. Ich persönlich fahre im Herbst/Winter nur Trike .. lieber etwas langsamer und dafür sicherer .

Bin selbst sicher schon an 20000 Km Einspurer gefahren...wenn nicht gar mehr .
Meine Stürze :
Alle unter 10 Kmh und alle glimpflich . Der letzte vor fast genau einem Jahr. Bin auf nassen Blättern ausgerutscht .
Seit dem wenn Nässe nur Trike . So geil Einspurer fahren auch ist .
 
@white_speed
Was schätzt du , wäre es mit der SPM mit dem Udk Lenker und gleicher Reifenbreite auch passiert ? Könnte mir vorstellen das man das Rad mit Udk deutlich besser abfangen kann .
 
Erstmal gute Besserung von mir. Ich hatte meinen Aussenbandabriss vor 34 Jahren, das wurde damals im örtlichen Krankenhaus operiert. Einwandfrei!
 
@white_speed
Was schätzt du , wäre es mit der SPM mit dem Udk Lenker und gleicher Reifenbreite auch passiert ? Könnte mir vorstellen das man das Rad mit Udk deutlich besser abfangen kann .
Das setzt vorraus, dass man die Situation antizipieren kann und bei Eintreten dieser genug Zeit zum Reagieren bleibt. Beides war in meinem Fall nicht gegeben, so dass ich bezweifle, dass es mit SPM bei gleicher Reifenbreite soviel besser ausgegangen wäre. 20 Zoll Reifen bei SPM und 28 Zoll bei CHR sprechen eher für CHR. Der größere Kreiseleffekt stabilisiert besser.
 
Straßenschaden melden und Schmerzensgeld fordern ist ja mein erster Gedanke...
Es wird immer häufiger erst nach entstandenem Schaden reagiert, in Berlin gibts sicher spezialisierte Anwälte für Deine Sachlage.
Das Straßenbauamt oder sonst irgendein Kasperverein, der diese Straße verkommen lässt, sollte sehr unmissverständlich auf den schweren baulichen Mangel mit Unfallfolge hingewiesen werden.
Unser verschnarchtes Kleinstädtchen sitzt solche Meldungen normalerweise monatelang aus. Mein Kumpel Alfred ist hier mal mit einem Citi-Roller gestürzt, kleines Schlagloch. Foto von vierstichig genähtem Kinn in blutüberströmter Kleidung an die Stadtverwaltung sorgte für umgehende Reparatur. Also wirklich am Folgewerktag. Denen ging wohl spontan die Düse...
Gute Heilung wünscht
Krischan
 
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