Dass Du nun Deine Unzufriedenheit über den Händler und Deinen Kauf dazu nutzen möchtest, eventuell anderen bei der Auswahl eines geeigneten Fahrrades solche Enttäuschungen zu ersparen mag positiv sein, die Art, wie Du Deine Entscheidungsfindung in kurzen Worten beschreibt ist es nicht.
Ich finde die persönliche Meinung und Beschreibung der Erfahrung von j.p. sehr interessant und zwar genau so wie er sie geschrieben hat. Für ihn ist das Gekko eben im Vergleich zu anderen Fahrrädern ein Ackergaul. Ich finde diesen Vergleich lustig. Ich mag das direkte Aussprechen von Gefühlen und Meinungen und hasse dieses nur übertünchende politisch korrekte diplomatische Getue. Übrigens wurde hier im Forum öfters mal geschrieben, daß einige Mobile von HP nicht zu den allerschnellsten Gefährten dazugehören.
j.p. fühlt sich schlecht beraten vielleicht können durch einen solchen Kommentar im Forum beide Seiten lernen, denn einfach ist hier gar nichts.
Aus dem Geschriebenen von j.p. lese ich heraus, daß der Mann auf mehreren Ebenen frustriert ist und das ist ja wohl kein Wunder. So geht es vielen und alle Betroffenen müssen mit der neuen Situation ihren inneren Frieden finden und das ist oft absolut nicht leicht. Händler haben immer Probleme, die echten Bedürfnisse und Wünsche eines Kunden richtig zu erraten und zu ergründen. Wie oft ist es uns schon selbst passiert, daß wir vor einem Produkt in einem Laden gestanden sind und ganz begeistert waren und den Kauf getätigt haben. Dann zuhause nach einigen Anwendungen verlieren wir urplötzlich diese Begeisterung und das Ding fristet absofort ein Dasein in Nichtbeachtung, wenn es nicht gleich Zurückgegeben wird oder entsorgt wird. Das ist einfach leider oft normal.
Stellen wir uns mal vor, ein Psychologe bekäme eine Zusatzausbildung als Fahrradhändler. Würde dieser ein für den Kunden besseres Verkaufs-Ergebnis hinbekommen? Ich bin mir da nicht sicher.
Wir kennen die Persönlichkeit von j.p. nicht und das geht uns auch nichts an. Aber nehmen wir mal an, ein Kunde kommt zu uns, in dem verschiedene Empfindungen einander schnell abwechseln. Wie gehen wir als Händler damit um? Ein Händler ist auf jeden Fall kein Therapeut und hat nicht die Pflicht, das Verkaufsgespräch und das Geschäft so zu steuern, daß der Verkauf für den Kunden zu einer Therapie wird. Aber so etwas wird sich in der Praxis auch gar nicht verwirklichen lassen.
Super wäre es, wenn ein Mensch, der sich solch ein Gefährt anschaut, eine vertrauenswürdige Begleitung mitnimmt mit der man gut reden kann? Das könnte doch hilfreich sein.
Wir alle sind hier und dort Kundschaft und wir müssen uns alle stets genau überlegen, was wir wollen und warum und ob wir uns dieses und jenes leisten können oder wollen.
Für viele Menschen ist das keine leichte Aufgabe. Und bei Mißerfolg kommt die schlechte Laune und die will dann oft ausgelebt werden, irgendwie. Das ist menschlich.
Wir kennen ja nicht einmal das Verkaufsgespräch von j.p. und dem Händler. Wenn mir jemand sagt, er war long-distance Fahrer, dann bedeutet mir das erst einmal gar nichts.
Die Zeiten ändern sich, die Vorstellungen ändern sich, die Möglichkeiten ändern sich, alles ändert sich. Rudi Altig der berühmte RRfahrer ist zu Beginn seiner Karriere ebenfalls mit einer Art Ackergaul die steilsten Anstiege raufgebrettert. Das hat den guten Mann keineswegs daran gehindert, mehrfacher Weltmeister zu werden.