Diskussionskultur

Jetzt möchte ich aber doch noch etwas zur Situation in diesem Forum ganz allgemein schreiben, weil ich den Eindruck habe, dass hier einiges verwechselt wird. Gelegentlich kommt es in einigen Posts mehr oder weniger zwischen den Zeilen so heraus, als sei Reinhard ein Tyrann oder ein Willkürherrscher, der seine "Untertanen" nach Belieben zensiert, erzieht, aus dem Forum hinauswirft und was weiß ich noch.

Bitte beachten: Ein Tyrann ist jemand, der andere vorzugsweise mit Gewalt unterwirft, knechtet und unterjocht, ihnen Steuern abpresst, sie in ihrer Freiheit, auch der Meinung, einschränkt, Kritik in jeder Form unterdrückt, Gegner einsperrt, usw...

Dieses Bild einer Tyrannenherrschaft hat aber mit diesem Forum genau nichts zu tun, und zwar in erster Linie deshalb, weil wir uns alle hier freiwillig aufhalten. Niemand wird dazu gezwungen, hier zu sein. Deshalb hält auch der Vergleich mit einem autoritären Herrscher keiner realistischen Überprüfung stand, de facto ist Reinhard viel eher ein Gastgeber, der Leute zu seinem Forum einlädt, und sie im Gegenzug bittet, bestimmte Grundregeln des Anstands und der Diskussionskultur einzuhalten. Wenn ich nun nicht bereit bin, mich an diese Regeln zu halten, dann hat ein Administrator wie Reinhard letztlich nur eine Möglichkeit, seine Bitte, seinen Willen, durchzusetzen, nämlich mir die Schreibrechte zu entziehen, also mich sozusagen aus seinem Wohnzimmer zu entfernen. Das ist sein gutes Recht, sein Hausrecht, quasi.

Er kann mir aber wohlgemerkt weder meine Meinungsfreiheit nehmen, noch kann er auf meine Aussagen Zensur ausüben, er kann nur darüber bestimmen, was ich in seinem Haus von mir gebe und wie ich mich dort aufführe, aber nicht darüber hinausgehend.

Wenn ich also der Meinung bin, dass ich etwas sagen(schreiben) will und Reinhard das hier in diesem Forum unterdrückt, dann steht es mir jederzeit frei, diese Meinung an einem anderen Ort zu diskutieren, z.B. in einem anderen Forum, auf Facebook, Twitter, ich kann selbst ein Forum gründen und dort meine eigenen Regeln aufstellen, ganz nach Belieben. Ich kann auch einen Blog oder eine Webseite erstellen und auf diese Weise meine Meinung veröffentlichen, und niemand kann mich daran hindern, solange ich dies auf legale Weise tue.

Aus diesem Grund würde ich mir hier gerne eine etwas lockerere Einstellung und etwas mehr Verständnis für unseren Hausherrn wünschen. Diese Rolle ist alles andere als leicht und auch sehr undankbar, denn es ist schlicht ein Ding der Unmöglichkeit, es allen Menschen recht zu machen. Ganz gleich was Reinhard tut, es wird immer jemanden geben, dem das nicht gefällt, zum Teil wird sogar aus genau entgegengesetzten Richtungen geschossen, d.h. der eine hält in einem konkreten Fall Reinhards Vorgehensweise für zu lasch, die andere findet ihn viel zu streng und unduldsam. Deshalb bleibt ihm letztlich gar nichts anderes übrig, als das zu tun, was er für richtig hält, und damit zu leben, dass dies einigen nicht gefallen wird.

Ich persönlich finde ja, dass er das ganz gut macht und ich denke, dass hier gelegentlich auf sehr hohem Niveau gejammert wird. Seien wir doch froh, dass es dieses Forum gibt und wir hier nach Herzenslust diskutieren können. Jedes Forum lebt von den Beiträgen der Schreibenden, also von uns, und wir gestalten auch die Gesprächskultur. Meinungsverschiedenheiten und Kontroversen sind nur allzu menschlich, aber das ist gar kein Problem, wenn wir uns an eine ganz simple Maxime halten: Behandle die anderen so, wie du selbst behandelt werden willst.
Es schadet natürlich auch nicht, vor dem Schreiben zu denken, und vor dem Absenden das Ganze noch mal durchzulesen.
Auf diese Weise wird der Aufenthalt für uns alle nicht nur sehr viel angenehmer, auch Reinhard hat dann gleich viel weniger Arbeit.
 
öhmm, jaha...
ist besser.
Auf jeden Fall eloquent...

Der Besagte ist aber sicher unter seinem griechischen Namen mit Europa in Kreta eingereist. 'Jupiter' war der Forum(Romanum)sname.
Und wer bei 'Ochse' in Zusammenhang mit dem Chef des Olymp Schnappatmung kriegt, soll halt, sagenhaft genauso zutreffend, 'Stier' verwenden. Bei mythologischen Bovinae ist die Rückumwandlung einfach.
 
Bonmot: auf den Zifferblättern mancher Kirchturmsuhren ist die 4 als „IIII“ nicht als „IV“ dargestellt, da man nicht die Kürzel eines heidnischen Gottes am Turm haben wollte.

Gruß
Christoph
 
Und wieder mal hat uns die heldenhafte Löschung eines subversiven Beitrags im Thema 'rowbike gesucht' vor größeren geistigen Schäden bewahrt...
Die Themensteller sind ja meist zu dumm, um selbst zu urteilen, was relevant ist und was nicht. Oder?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich fand auch, dass alle - inklusive des Threaderstellers - einverstanden waren mit den Beiträgen, off topic waren sie trotzdem, daher war bzw wäre die Löschung auch meines Beitrages OK gewesen.

Vielleicht besprechen wir Allgemeines zum Rudern auf Rädern noch mal in nem neuen Thread? Gibt dazu ja nicht viel Aktuelles.
 
Ich maße mir ja nicht an, mit meinem klammheimlich gelöschten Beitrag bedeutungsvoll auf @Ludger s Frage geantwortet zu haben; deswegen wird die Welt eine Nichtbeteiligung meinerseits an einer Fortsetzung auch verschmerzen. Ich habe keinen Bock mehr auf die 'Fürsorge' unseres intellektuellen Oberhirten "Mein Reich, meine Regeln".

Die Jubelperser können diesmal auch gerne bleiben, wo sie sind.

Kreisradler, a.k.a Arrivee der Chi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da ich öfter mal „aufgeräumt“ werde will mal kurz klarstellen, dass es nicht meine Absicht ist hier irgendwen zu ärgern.

Das aufgeräumt werden nehme ich gerade zum Anlass, mich wieder meiner eigenen Creation zu widmen.
Wenn die Zwischen-Zeit zum Werkeln nicht reicht kann man halt dran zeichnen oder es zu durchdenken.
Das mache ich inzwischen seltener in Schriftform im Forum, fachliches Feedback kann man ja auch im persönlichen Kontakt bekommen.

Im Forum werde ich versuchen stärker fokussiert zu bleiben und ggf. eher mal weniger zu schreiben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe keinen Bock mehr auf die 'Fürsorge' unseres intellektuellen Oberhirten "Mein Reich, meine Regeln".

Niemand kann es jedem recht machen. Daher finde ich es legitim, wenn der derjenige, welcher das, was läuft, ermöglicht, vorgibt, nach welchen Regeln das zu tun ist. Ist doch überall so, also was soll das Gelaber? Ist doch hier alles freiwillig und keine Zwangsveranstaltung!
 
[...] de facto ist Reinhard viel eher ein Gastgeber, der Leute zu seinem Forum einlädt, und sie im Gegenzug bittet, bestimmte Grundregeln des Anstands und der Diskussionskultur einzuhalten. Wenn ich nun nicht bereit bin, mich an diese Regeln zu halten, dann hat ein Administrator wie Reinhard letztlich nur eine Möglichkeit, seine Bitte, seinen Willen, durchzusetzen, nämlich mir die Schreibrechte zu entziehen, also mich sozusagen aus seinem Wohnzimmer zu entfernen. Das ist sein gutes Recht, sein Hausrecht, quasi.
[...] Wenn ich also der Meinung bin, dass ich etwas sagen(schreiben) will und Reinhard das hier in diesem Forum unterdrückt, dann steht es mir jederzeit frei, diese Meinung an einem anderen Ort zu diskutieren, z.B. […]

Reinhards „Wohnzimmer“ ist aber kein rein privater Raum. Es ist für die Öffentlichkeit offen, grundsätzlich hat ja jedermann Zugang. Daraus folgt, Zitat Bundesverfassungsgericht:

Indem ein Privater eine solche Veranstaltung ins Werk setzt, erwächst ihm von Verfassungs wegen auch eine besondere rechtliche Verantwortung. Er darf seine hier aus dem Hausrecht [...] resultierende Entscheidungsmacht nicht dazu nutzen, bestimmte Personen ohne sachlichen Grund von einem solchen Ereignis auszuschließen.

Das OLG München meint dann in Sachen Social Media Plattform:
Eine Allgemeine Geschäftsbedingung des Betreibers einer Social-Media-Plattform, wonach dieser sämtliche Inhalte, die ein Nutzer postet, entfernen kann, wenn er (der Betreiber) der Ansicht ist, dass diese gegen die Richtlinien der Plattform verstoßen, ist unwirksam, weil sie den Nutzer als Vertragspartner des Betreibers entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligt.

Die genauen Auswirkungen der Urteile auf themenbezogene private Foren sind mir unbekannt, aber als Laie würde ich sagen: Betreiber öffentlicher Foren wandeln auf einem schmalen Grat.

Quellen:
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2018/bvg18-029.html

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2018-N-20659
 
Siehe auch z.B. aktueller Artikel auf Heise...
Aus einem Kommentar zu diesem Artikel:

PS: Eine Meinung ist wie ein Arschloch. Jeder hat eines. Es bedarf keinerlei Intelligenz, Moral, Information, Fachwissen, um eine Meinung (oder einen Anus) zu haben.
Man darf seinen Anus nicht immer und überall allen zeigen. Und das ist gut so.
Und wer dennoch seinen Anus (oder seine "Meinung") immer überall allen zeigen will, ist ein Opfer seiner eigenen und grenzenlosen Selbstüberschätzung.
 
Und was will uns dieses Zitat, dass auch nur eine Meinung ist, nun eigentlich sagen?

Und sind Regeln, Verbote und Moderation nicht auch nur überwiegend Meinungen?
 
Also ich darf meine Meinung nicht äußern, bevor ich nicht danach gefragt werde?
 
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