Beratungsdefizit bei Behinderung

Meine Erfahrung nach 10 Jahren Anthrotech Trike ist, dass Trikes von vielen Mitmenschen als Behindertenräder eingestuft werden. Das fördert bei denen nicht gerade Begeisterung für diese Räder, ausgenommen bei Kindern, die Trikes cool finden. Und da etliche Mitmenschen gewisse Ressentiments gegenüber Behinderten haben, werden für Rehapatienten dann sogenannte "Dreiräder für Erwachsene" , d. h. Fahrräder mit Fahrradlenker und Fahrradsattel und hinten 2 Rädern auf einer Achse, gekauft, damit das Fahrzeug noch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem normalen Fahrrad hat. Das Problem ist nur, dass Rehapatienten oder Behinderte, auf schlechten Wegen oder Straßen nur mühsam mit einem solchen Dreirad zurechtkommen und es dann nach wenigen Fahrversuchen im Keller stehen lassen. (Ich selbst kenne eine Person mit Parkinsonsyndrom, für die nach Probefahrten auf glattem Asphalt und Kauf auf den heimischen Hoppelwegen das "Dreirad für Erwachsene" unfahrbar ist.)
 
Hallo,

Meine Erfahrung nach 10 Jahren Anthrotech Trike ist, dass Trikes von vielen Mitmenschen als Behindertenräder eingestuft werden.
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Und da etliche Mitmenschen gewisse Ressentiments gegenüber Behinderten haben, werden für Rehapatienten dann sogenannte "Dreiräder für Erwachsene" , d. h. Fahrräder mit Fahrradlenker und Fahrradsattel und hinten 2 Rädern auf einer Achse, gekauft, damit das Fahrzeug noch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem normalen Fahrrad hat.

Ich bin selbst 9 Jahre Anthro gefahren und nun schon wieder 4 Jahre Scorpion Plus. Ich vertrete die Auffassung, dass diese Aufrechtdreiräder eher den Behinderteneindruck vermitteln. Mit diesen Fahrradtypen fahren hier ausschließlich Kinder und Jungendliche mit schweren Behinderungen und sehr alte Leute. Der Grund für die Verbreitung ist einfach der Preis (gemäß Schnellrecherche ab 850 €) und der Bekanntheit bei den Entscheidern und Bezahlern.

Abgesehen davon: Geht man ohne Stützen, um nicht als Behinderter zu wirken? Warum stört es dann, wenn das Fahrrad nach Behindertenfahrzeug aussieht? Abgesehen davon, hatte ich den Eindruck, dass die Leute meine Teilzeitbehinderung nur bemerkten, wenn ich vor dem Aufstehen meine Stützen aus dem Köcher zog.

Als ich damals meinen Beinbruch hatte, verbot mir der Unfallchirurg das Radfahren. Trikes kannte der nicht, denn kaum hatte ich ihm ein Foto des Anthro gezeigt, hat er mir erlaubt, mit solch einem Fahrrad zu fahren. Schade, aber wie viele Patienten hatte der vor mir, denen er mit einem Hinweis auf ein Trike geholfen hätte? Ich schätze, genau null.

Offenbar macht Spezialradverkauf Appelbaum hier am Ort vieles richtig: Es ist mit seinen Trikes, Pinos, Scooterbikes auf Fahrrad-, Senioren-, Rehamessen und ähnlichem der Region präsent. Mehrfach im Jahr berichtet die Presse über ihn. So haben Fahrräder für Mobilitätseingeschränkte inzwischen einen hohen Bekanntheitsgrad hier und die Zahl der Trikes hier hat sich spürbar vermehrt.

Gruß, Klaus
 
Du hast mich falsch verstanden. Jemand, der einen Schlaganfall hat oder dem ein Arm abhanden kommt, wird nicht primär nach Velomobil, Trike oder Liegerad googlen sondern er wird - eben leider unvollständig oder sogar falsch - von irgendwem aus der Gesundheitsbranche beraten. Sollte derjenige trotzdem hier landen und lesen, reicht es einen Thread zu erstellen "Kaufberatung für Einarmigen, Blinden, Gleichgewichtsgestörten o.ä." und die Informationen sprudeln nur so.

Insofern hilft der Thread-Titel bei der Google-Findung. Noch besser wäre allerdings eine Seite dort, wo der "Frisch-Behinderte" sie auch erwartet, irgendeine Reha- Physio- sonstwas-Seite (ich kenne mich da leider bzw gottseidank nicht aus).

Das ist doch schon mal ein gutes Ziel. In diesen Thread müßten ausreichend Schlüsselworte rein, damit der Thread in den Suchmaschinen gefunden wird, dann noch eine Verlinkung in Behinderten- oder Schlaganfall Foren, und dann mal schauen...
Hier gibt es ja einige Geschichten von Menschen, die nach einem Schicksalsschlag mittels Trike oder LR wieder mobil wurden. Von daher sollten wir bei einer allgemeinen Recherche auch auffallen...

Vor einigen Jahren habe ich mal als Betreuer bei Blindenfreizeiten gearbeitet, da lagen zumindest Hase-Prospekte herum (allerdings nicht in Braille, waren wohl eher für die sehenden Begleiter gedacht...)

--Rainaari
 
...nur für Leute, die das VM-Forum kennen oder bei der Suche auf die richtigen Stichworte gekommen sind.

Ich habe gerade 'radfahren Schlaganfall' gegooglet. Treffer #2 war dies Forum, Treffer #1 "Das-Schlaganfall-Forum.de", mit einem Thread der auf Liegedreiräder verwies...

Ich denke, das Problem ist eher fehlendes Wissen seitens der Therapeuten und Reha-Einrichtungen.

--Rainaari
 
Dass Du nun Deine Unzufriedenheit über den Händler und Deinen Kauf dazu nutzen möchtest, eventuell anderen bei der Auswahl eines geeigneten Fahrrades solche Enttäuschungen zu ersparen mag positiv sein, die Art, wie Du Deine Entscheidungsfindung in kurzen Worten beschreibt ist es nicht.

Ich finde die persönliche Meinung und Beschreibung der Erfahrung von j.p. sehr interessant und zwar genau so wie er sie geschrieben hat. Für ihn ist das Gekko eben im Vergleich zu anderen Fahrrädern ein Ackergaul. Ich finde diesen Vergleich lustig. Ich mag das direkte Aussprechen von Gefühlen und Meinungen und hasse dieses nur übertünchende politisch korrekte diplomatische Getue. Übrigens wurde hier im Forum öfters mal geschrieben, daß einige Mobile von HP nicht zu den allerschnellsten Gefährten dazugehören.
j.p. fühlt sich schlecht beraten vielleicht können durch einen solchen Kommentar im Forum beide Seiten lernen, denn einfach ist hier gar nichts.
Aus dem Geschriebenen von j.p. lese ich heraus, daß der Mann auf mehreren Ebenen frustriert ist und das ist ja wohl kein Wunder. So geht es vielen und alle Betroffenen müssen mit der neuen Situation ihren inneren Frieden finden und das ist oft absolut nicht leicht. Händler haben immer Probleme, die echten Bedürfnisse und Wünsche eines Kunden richtig zu erraten und zu ergründen. Wie oft ist es uns schon selbst passiert, daß wir vor einem Produkt in einem Laden gestanden sind und ganz begeistert waren und den Kauf getätigt haben. Dann zuhause nach einigen Anwendungen verlieren wir urplötzlich diese Begeisterung und das Ding fristet absofort ein Dasein in Nichtbeachtung, wenn es nicht gleich Zurückgegeben wird oder entsorgt wird. Das ist einfach leider oft normal.

Stellen wir uns mal vor, ein Psychologe bekäme eine Zusatzausbildung als Fahrradhändler. Würde dieser ein für den Kunden besseres Verkaufs-Ergebnis hinbekommen? Ich bin mir da nicht sicher.
Wir kennen die Persönlichkeit von j.p. nicht und das geht uns auch nichts an. Aber nehmen wir mal an, ein Kunde kommt zu uns, in dem verschiedene Empfindungen einander schnell abwechseln. Wie gehen wir als Händler damit um? Ein Händler ist auf jeden Fall kein Therapeut und hat nicht die Pflicht, das Verkaufsgespräch und das Geschäft so zu steuern, daß der Verkauf für den Kunden zu einer Therapie wird. Aber so etwas wird sich in der Praxis auch gar nicht verwirklichen lassen.

Super wäre es, wenn ein Mensch, der sich solch ein Gefährt anschaut, eine vertrauenswürdige Begleitung mitnimmt mit der man gut reden kann? Das könnte doch hilfreich sein.

Wir alle sind hier und dort Kundschaft und wir müssen uns alle stets genau überlegen, was wir wollen und warum und ob wir uns dieses und jenes leisten können oder wollen.
Für viele Menschen ist das keine leichte Aufgabe. Und bei Mißerfolg kommt die schlechte Laune und die will dann oft ausgelebt werden, irgendwie. Das ist menschlich.
Wir kennen ja nicht einmal das Verkaufsgespräch von j.p. und dem Händler. Wenn mir jemand sagt, er war long-distance Fahrer, dann bedeutet mir das erst einmal gar nichts.
Die Zeiten ändern sich, die Vorstellungen ändern sich, die Möglichkeiten ändern sich, alles ändert sich. Rudi Altig der berühmte RRfahrer ist zu Beginn seiner Karriere ebenfalls mit einer Art Ackergaul die steilsten Anstiege raufgebrettert. Das hat den guten Mann keineswegs daran gehindert, mehrfacher Weltmeister zu werden.
 
Die reha sektion kennt nur wenig von was da so moglich ist, aussserdem ist es ziemlich streng mit regeln und gutachen abgesichert welcher hersteller ein behindertenfahrrad überhaupt liefern darf. Hier in Holland entscheidet jeder "Gemeente" das fur sich. Das fuhrt dazu das das bestmogliche product gar nich wahrgenommen oder wenn selbst gefunden,
nicht denn regel entsprechend erworben werden kann.

Das einer der ein dreiradriges alternativ fur seinen 7 kilo carbonrenner sucht mit ein gecko nicht gluckig ist kann ich verstehen. Das jemand mit gleichgewichtsprobleme von einen tiefen ICE vtx oder Velomo hiTrike gar nicht mehr zum aufstehen kommt aber auch.

Hab mal fur ne bekannte der vorderrad reifen ihrer rollstuhl getauscht. Sie hatte denn reifen dabei, denn umstieg aus dem rollstuhl in einen normalen stuhl dauerte ungefahr so lange wie es ich zum tauschen brauchte. So wenig kraft hatte Sie im unterkorper. Auf die Reha hilfe hatte sie eine woche warten mussen. Gezwungener masse zu hause ins bett, da sie keinen meter gehen kann.
 
was bin ich froh, hier zu sein.....ich melde mich andermal wieder, muss erstmal was erledigen.
Gruss Radelfee
 
Nicht nur wer mal versucht hat, mit einem Gecko über einen Acker zu fahren, weiß, dass der Vergleich ziemlich hinkt.
dann halt biologisch genauer: Kaltblüter. Also ein Lastengaul, auch auf der Strasse.

Bei längerem Mitlesen ist mir auch klarer, dass ein Großteil der Probleme in der Reha evoziert wird. In der von mir besuchten, in den gängigen
Themenbereichen war alles bestens, indes: als Reharäder gab es 3Gang, tiefer Einstieg. Wie dem abgeholfen werden könnte: Hier sind die Hersteller, die Reha-tauglich bewerben, in der Pflicht. Es ist leider so, dass beim behinderten Endkunden kein tieferes Verständnis vorausgesetzt wird. Christina Vogel wird ernst genommen, ein gehandicapter Amateursportler nicht

Egal wie, dass ein Radhändler nicht weiß, was eine Rennlizenz ist, befremdet mich. Ich wollte kein Ersatzteil , sondern einen Ersatz zum Radfahren, und zwar so, wie ich es vorher kannte. Um beim Beispiel des Autohändlers zu bleiben: einem Kunden, der sagt, er wäre Rennen gefahren, hätte jetzt aber sein linkes Bein verloren, einen Rehagolf zu verkaufen, ist Panne. Der Vergleich hinkt: habe klar gesagt, dass ich ein Fahrzeug zur sportlichen Betätigung wollte, nicht zur "Fortbewegung". Das ist wichtig.

Rudi Altig der berühmte RRfahrer ist zu Beginn seiner Karriere ebenfalls mit einer Art Ackergaul die steilsten Anstiege raufgebrettert.
Damals war 2 x 6 , Friktion, Top. Im übrigen war der Antrieb des Gekko 3 x 10, Friktion. Bis auf die Ritzel und die 30 Jahre wenig Unterschied.

Zur Information: Fortschritt entsteht leichter aus dem gefühlten Defizit. Sonst gäbe es immer noch Samstagsarbeit, bestenfalls.
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Das jemand mit gleichgewichtsprobleme von einen tiefen ICE vtx oder Velomo hiTrike gar nicht mehr zum aufstehen kommt aber auch.
Hat einige Zeit gedauert, bis es einfacher wurde. Einfach mehr fahren
 
Ist wohl eher OT, wüsste allerdings nicht wie anders. Ein weiteres Merkmal, ev. Problem: als RR Fahrer mit Teilnahme an Maratonna, Gran Fondos etc. ist man eher ein Poser als beim Liegeradfahren. Es wäre mir nie eingefallen, ohne entsprechende Kleidung aufs RR zu steigen. Die Einsatzhose ist sicherlich nötig, Trikots etc schön. Habe zwar vorzugsweise keine Teamtrikots getragen, aber es gibt genug anderes. Auf dem Trike belasse ich es beim Laufoutfit, Einsatz ist nicht nötig. Ist das besser?? Befürchte hier auch eine leistungsmäßige Verschlumpfung, die tatsächlich auch manchmal eintritt. Allerdings, um wieder zum Ursprungsthena zurückzukehren, es fehlen mir immer noch auf einer Hausstrecke 5/ 6 km Durchschnitt zum RR. 44 km/ 550 hm. Zugegeben, ich war jünger, fitter und ohne Apoplexie. Trotzdem. Die "Gesundheitsindustrie" lässt die Betroffenen, egal wie weit geschädigt, allein, die Beratung ist defizitär. Deshalb auch da Beispiel meines Freundes mit den Hase Steps: Geringeres Gewicht mit konkludiert geringerer Unterstützung ( Fazua wäre besser).
N.B. Um nicht Befindlichkeit zu verletzen, das ist spontan hingeschrieben
 
entsprechende Kleidung: Kann es sein, dass da mehr Konditionierung als tatsächliche kleidungsbedingte Leistungseinbuße die Ursache ist? Wenn Du spezielle RR-Kleidung anlegst, dann bist Du mental auf "Höchstleisung" vorbereitet (konditioniert). Beim Bademantel eben nicht...… und Laufhose und enges T-Shirt kann eigentlich hinsichtlich Luftwiderstand keinen Unterschied zum Teamtrikot machen. Selbstkonditionierung funktioniert ganz gut, kann man nutzen.

Hast Du eigentlich Leistungsmesskurbeln, und hast Du mal in Kreuzotter gerechnet? Bringst Du weniger Leistung aufs Rad, und bist deshalb langsamer, oder bringst Du die "alte" Leistung aufs Rad und bist trotzdem langsamer (dann liegts am Rad. Rollwiderstand, Gewicht am Berg, Luftwiderstand etc....).

Im ersten Moment fand ich es übrigens befremdlich, dass Du Dein "Luxusproblem" (5/ km Durchschnitt im SPort) hier so plazierst - die meisten sind doch froh, wenn sie sich nicht von technisch unbrauchbaren Monstern in ihrer Alltagsmobilität eingeschränkt sehen. Aber es ist ja tatsächlich schon so: Technische Neuheiten aus dem Leistungssport diffundieren in die Breite und in den Alltag, und helfen dann dort. Also interessant!
 
entsprechende Kleidung: Kann es sein, dass da mehr Konditionierung als tatsächliche kleidungsbedingte Leistungseinbuße die Ursache ist? Wenn Du spezielle RR-Kleidung anlegst, dann bist Du mental auf "Höchstleisung" vorbereitet (konditioniert). Beim Bademantel eben nicht...… und Laufhose und enges T-Shirt kann eigentlich hinsichtlich Luftwiderstand keinen Unterschied zum Teamtrikot machen. Selbstkonditionierung funktioniert ganz gut, kann !

DIE Sache mit der Kleidung erinnert mich an unsere startvorbereitungen,die nötig sind,bevor wir losfahren mit unserem Dreiradtandem.
Es scheint bei Männe wirklich so zu sein, dass er sich erst mit der richtigen Kleidung in der Lage fühlt, ordentlich zu treten.....einmal war die Zeit zu einem Termin sehr knapp und wir führen ausnahmsweise mit normaler Kleidung und ohne Helm. Da war er sehr unsicher und stand ständig auf der "Bremse" ,weil er sich kein schnelles Fahren zutraute.

Ansonsten kann ich berichten, dass wir einen sehr netten Fahrraddoktor in der Nähe haben, der unser Sonderfahrzeug all die jahre zuverlässig gewartet hat. Zur anderen Thematik, dass nach erster Begeisterung sachen nachher einstauben,.....das kennen wir auch. Bei u s liegt die lange Radelpause daran, dass ich nach überstandener Depression mit Antriebstörung leben muss, was zur folge hat, dass mir die Lust und Kraft zum Radeln fehlt. Männe kann aber aufgrund der SPASTIK nicht alleine fahren.Ist also auf mein Gutwill angewiesen. Da ich aber noch viele andere Dinge zu erledigen habe,die ebenfalls viel Energie erfordern, ist es eben alles nicht so ganz einfach.

Liegeräder habe ich schon gesehen und es gäbe auch für uns Möglichkeiten, da vorzusorgen für die nächsten Jahre, denn das frei sitzen auf dem Tandem fällt uns wegen Gleichgewichtsprobleme nicht mehr so ganz leicht wie früher. Lange Strecken werden wir auch nicht mehr fahren (unser persönlicher Rekord lag bei 60km in 7 Stunden und im Durchschnitt schafften wir an guten Tagen 35-45km in 7 Stunden, ohne Pausen mitzuzählen,insgesamt waren wir an guten Tagen 12stunden unterwegs). Das Tandem musste zweimal am Rahmen hinter der 2. Pedale gescheißt werden. Da kann es passieren, dass wir mal jwd liegen bleiben und das ist dann nicht so prickelnd.
Dies Jahr hab ich das radeln auch noch nicht geschafft, aber es soll noch was werden ;-)
Für heute freundliche Grüsse Radelfee
 
Hier gibt es ja einige Geschichten von Menschen, die nach einem Schicksalsschlag mittels Trike oder LR wieder mobil wurden.
Hier ist so einer, vor 15 Jahren bekam ich die ALS Diagnose.
Auf der IFMA in Köln habe ich zum ersten mal ein Trike-Kettwiesel Probegefahren. Der Entschluss war da, das muss ich haben um weiter mobil zu sein.
Das zu dieser Zeit gerade genutzte RR, ein Merlin-Titan Rahmen mit Campagnolo Super Record Ausstattung wurde verkauft. In Waltrop ein Kettwiesel erworben und viele, viele tausende Kilometer mittlerweile glücklich geradelt. Erst ohne Motor, jetzt mit dem neuen Kettwiesel-EVO und mehr Einschränkungen, mit Motor. Den Erwerb habe ich in all den Jahren nie bereut.
Gruß Norbert
 
zum Thema : Das mit der Kleidung muss ich nachvollziehen, als Selbstversuch.
Ich habe mir die Daten, allerdings ohne Segmente gebildet zu haben, dahingehend nochmal angeschaut:
Wattleistung ist mittlerweile ähnlich wie vorher, mal schlechter, selten besser. Allerdings der Durchschnittswert, siehe unten
Bergauf ist klar, da büßt das Trike ein, bei mir allerdings, vor allem in den Bergen, bergab auch. Da ist bei 40 km/h Schluss, mehr traue ich mich nicht. Beim RR waren, auch aufgrund langjähriger Motorraderfahrung, 15/20 mehr drin.
Allerdings: das Trike" rollt" schlechter, hier im tertiären Hügelland kann man, wenn man bergab auch tritt, mit entsprechend 140/150 W, den Gegenanstieg im Wiegeritt mitnehmen. Das geht im Trike halt nicht, hier liegt der hauptsächliche Geschwindigkeitsverlust. Reifen: Cont1i GP 4000 am RR, Schwalbe One am Trike, sollte nicht viel ausmachen, ist allerdings einer mehr.
Mehr trainieren und die " schnellere" Kleidung, vielleicht hilft es
 
Ich bin selbst 9 Jahre Anthro gefahren und nun schon wieder 4 Jahre Scorpion Plus. Ich vertrete die Auffassung, dass diese Aufrechtdreiräder eher den Behinderteneindruck vermitteln.
Was wäre denn da so schlimm dran? Mich hat eine Nachbarin gefragt, ob ich mein Hi-Trike wegen meiner OP gekauft hätte.o_O
@welverwiesel fährt mit Cordhut und ich überlege, ob ich nicht -zumindest auf bestimmten Strecken- eine Unterarmgehstütze ans Trike anklipse. Erhöht die Rücksichtnahme.
Allerdings: das Trike" rollt" schlechter, hier im tertiären Hügelland kann man, wenn man bergab auch tritt, mit entsprechend 140/150 W, den Gegenanstieg im Wiegeritt mitnehmen. Das geht im Trike halt nicht, hier liegt der hauptsächliche Geschwindigkeitsverlust
Das ist bei meinem Trike (ProOne, G-One tubeless) definitiv nicht so. Im Gegenteil, so ab 35 läuft die Fuhre besser als das RR, in der Abfahrt wird es definitiv schneller; jedenfalls auf nicht zu schlechtem Asphalt.
Ich kann nach einer Abfahrt besser "den nächsten Hügel mitnehmen" (o.k., in der Norddeutschen Tiefebene sind die auch kürzer und flacher). Mit dem VM geht das übrigens noch besser...

An den Tiller von Velomo gewöhnt man sich übrigens langsamer als an den vom Quest/Mango, da man ihn in beiden Fäusten eherzu fest hält und nicht so "locker" die Hände ablegt.
Ein Tiller ist kein Lenker. Man "denkt" sich damit eher um die Kurve.

Gruß
Christoph
 
Hallo,

Was wäre denn da so schlimm dran?
Warum stört es dann, wenn das Fahrrad nach Behindertenfahrzeug aussieht?

Mich hat eine Nachbarin gefragt, ob ich mein Hi-Trike wegen meiner OP gekauft hätte.o_O
@welverwiesel fährt mit Cordhut und ich überlege, ob ich nicht -zumindest auf bestimmten Strecken- eine Unterarmgehstütze ans Trike anklipse. Erhöht die Rücksichtnahme.

Das geht im Trike halt nicht, hier liegt der hauptsächliche Geschwindigkeitsverlust.

Wiegetritt heiß doch, man versteift die Wirbelsäule und zieht am Lenker, damit nicht ein Teil der Tretkraft nur den Hintern hebt. Den Umweg spart man sich beim Liegerad, indem man mit dem Sitz den Hintern abstützt. Als Nachteil bleibt also nur das Gewicht, das dritte Rad und die je nach Modell mehr oder weniger eingeschränkte Möglichkeit, sich in die Kurve zu legen. Dazu kommt anfangs der Schiss auf dem ungewohnten Fahrzeug. Sollte Dein Trike bergab und geradeaus auf glattem Asphalt langsamer sein als ein RR, ist vielleicht die Spur nicht richtig eingestellt.

Gruß, Klaus
 
zum Thema : Das mit der Kleidung muss ich nachvollziehen, als Selbstversuch.
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Mehr trainieren und die " schnellere" Kleidung, vielleicht hilft es

Servus,
den psychologischen Effekt der Kleidung kann ich nicht wirklich bewerten, probiers halt mal.

Aerodynamisch wird sich vermutlich nicht viel tun, ich sehe 2 Haupteffekte:
- Die Kleidung sitzt und scheuert nicht, dh. etwas mehr Effizienz, wenn du länger unterwegs bist
- Insbesondere die Synthetikkleidung ist nach Regen schneller wieder trocken und schweisskompatibler, das dürfte deiner Ausdauer zu Gute kommen.

Viel Erfolg!

--Rainaari
 
Schiss stimmt, Spur stimmt, bin allerdings emotional der Meinung, dadurch, dass das Körpergewicht, das die Pedalkraft verstärkt, effizienter auswirkt, auch wenn das dem Enerigieerhaltungssatz widerspricht, als das treten im Liegen. Vielleicht muss ich noch mehr trainieren, wobei die kürzere Kurbellänge, jetzt 165 mm, schon hilft. Leider gibt es die von mir favorisierte Konfiguration Etap nur in min. 165 mm. Im Subcompaktversuch dann ev. anders.
 
Servus,
den psychologischen Effekt der Kleidung kann ich nicht wirklich bewerten, probiers halt mal.

Aerodynamisch wird sich vermutlich nicht viel tun, ich sehe 2 Haupteffekte:
- Die Kleidung sitzt und scheuert nicht, dh. etwas mehr Effizienz, wenn du länger unterwegs bist
- Insbesondere die Synthetikkleidung ist nach Regen schneller wieder trocken und schweisskompatibler, das dürfte deiner Ausdauer zu Gute kommen.

Viel Erfolg!

--Rainaari
den eindruck habe ich von unserer Radbekleidung auch....Gruss Radelfee
 
Wegen der Finanzierung sollte man den Arbeitgeber bzw. Betriebsrat einmal fragen. Bei mir hatte der Arbeitgeber eine Sozialstiftung für in Not geratende Arbeitnehmer. Diese hatte nach Ablehnung der Krankenkasse die Hälfte des Kaufpreises übernommen (2000€). Die Stiftung hatte ein früherer Vorstand eingerichtet, das Kettwiesel wurde wegen fehlender Hilfsnummer von der Krankenkasse nicht anerkannt.
Norbert
 
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