Ich wollte eigentlich ein MBB aus alten Teilen bauen...

Ja, der Frage muss ich noch auf den Grund gehen. So ähnlich hab' ich ja die vertikale Schwingung des verlängerten Rahmens per Unterzug abgefangen. Das funktioniert einwandfrei, wiegt halt eben bissl was.
Der Tretlagerausleger war schon leicht nach rechts verzogen, als ich das Ding bekommen habe. Entweder war da mal ein Sturz oder Unfall, oder die Konstruktion ist nicht ausreichend stabil, jedenfalls ist das Hauptrahmenrohr kurz hinter dem Steuerrohr leicht nach rechts abgewinkelt, obwohl dieser Bereich verstärkt ist.
Das könnte ich richten und dann mit zusätzlichem Material auf der linken Seite gegen den seitlichen Zug stabilisieren. Aufwand und Zusatzgewicht wären absolut "im Rahmen"...

Wenn das alles nix wird, eröffne ich im Frühjahr hier einen neuen Faden: "So hab' ich ein MBB aus alten Teilen gebaut"...

LG Holger
 
Wie weit das flext, lässt sich durchaus herausfinden...
So - hat mir keine Ruhe gelassen...
Es flext gewaltig, genaugenommen flext es nicht nur, sondern verformt bleibend!
Die Schwachstelle ist eine von oben sichtbare leichte Taillierung des Hauptrahmenrohres direkt an der Verbindungsstelle mit dem Steuerrohr. Um diese Stelle "wickelt" sich der Rahmen mit der Zeit gewissermaßen herum. Trittkraft und Hebel vom linken Bein plus Kettenzug von rechts sind offensichtlich zu viel.
Das muss während der großen Tour deutlich schlimmer geworden sein - wenn man weiß, wonach man sucht, fällt es jetzt schon auf, wenn man nur längs über den Rahmen peilt.
Also werd' ich die Sache morgen mal heiß machen und richten und dann auf der linken Seite ein solides Stück Flachstahl 4x12 draufbraten...30cm davon sollten reichen, um die "weichgekochte" Stelle nachhaltig zu entlasten.
Ich müsste das eigentlich sofort sehen, denn wenn man genau hinschaut, fällt das Verschwenken des Auslegers beim Tritt aufs linke Pedal bei gezogener Bremse schon im Stand auf...

LG Holger
 
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Falls Du willst, das man hier im Forum mitdenkt, stell mal vor'm Rumbraten ein Foto ein.

Auf der linken Seite Flachstahl anschweissen kommt mir sehr eigenartig vor, aber vielleicht verstehe ich nicht, was Du meinst...

Gruß, Harald
 
Werd' ich morgen machen - war vorhin schon zu duster.
Ich will das Lenkkopflager freiräumen, den Rahmen mit der Brennerflamme richten und dann sehen wir weiter. Du hast ja Recht - ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

LG Holger
 
Die Schwachstelle ist eine von oben sichtbare leichte Taillierung des Hauptrahmenrohres direkt an der Verbindungsstelle mit dem Steuerrohr. Um diese Stelle "wickelt" sich der Rahmen mit der Zeit gewissermaßen herum. Trittkraft und Hebel vom linken Bein plus Kettenzug von rechts sind offensichtlich zu viel.
Sieht nach dem gleichen Problem , wie bei den ersten Baron-Rahmen aus.
Also werd' ich die Sache morgen mal heiß machen und richten und dann auf der linken Seite ein solides Stück Flachstahl 4x12 draufbraten...30cm davon sollten reichen, um die "weichgekochte" Stelle nachhaltig zu entlasten.
Vielleicht ist die Lösung eine Verstärkung unterhalb des Hauptrohres , wie es Optima realisiert hat.
Lg
Gandalf
 
Schau Dir mal das erste Bild im Faden an, dort sieht man ziemlich gut, dass da schon viel gemacht worden ist. Leider nur für die vertikale Stabilität...
Da kann man auch nicht einfach 'reinreißen...
Morgen geh' ich erstmal mit der Richtflamme dran und dann sehen wir weiter. Es ist ein Experiment zum Ausprobieren und Lernen am Objekt, was mich ausser Zeit und etwas Material nix kostet - mir aber viel Spaß und Erkenntnis bringt! So muss das...

LG Holger
 
IMG_20190807_085341.jpg
Auf der linken Seite Flachstahl anschweissen kommt mir sehr eigenartig vor
Hier ein Bild von der Verstärkung des Rahmenrohres mittels Unterzug - der Zwischenraum schließt sich erst bei Belastung - im Extremfall so weit, dass das Stahlband am Rahmen anliegt. Der Rahmen fällt dann gewissermaßen in den Unterzug und geht wieder in den Ausgangszustand zurück. Find' ich gut und es funzt.
So ähnlich, bloß eben ohne "Spiel" hab' ich mir das vorgestellt. Allerdings wird das wohl nicht so einfach, denn die rechte Seite wird ja höchstwahrscheinlich auch gestaucht.
Ich baue jetzt erstmal alles ab, was im Weg ist und nehm' den Lötbrenner zum Richten. Vielleicht fällt mir oder einem Mitleser in der Zwischenzeit ja etwas Zielführendes ein...
 
IMG_20190807_112251.jpg So - gerichtet ist es. allerdings war meine Lötbrenner-Idee zu optimistisch. Musste doch zum Nachbarn und den großen Brenner nehmen.
Beim Treten mit angezogener Bremse war am Tretlager keine Bewegung nach unten auszumachen, nur ein Schwenken nach rechts, was etwa aus dem nun gerichteten Rahmenteil kam.
So wie auf dem Foto werde ich nun den ersten Reparaturversuch starten - hoffentlich klappt's!
 
Fertig - jetzt bewegt sich kaum noch was.
Ich musste allerdings die Kettenführung anpassen - das Kettenrohr des Zugtrums schliff ziemlich stark an der Leitrolle des Leertrums, weil das Zugtrum nun durch das Zurückschwenken des Tretlagers nach links plötzlich mindestens einen halben cm weiter innen liegt.
Das heißt, der Rahmen war schon verzogen, als ich die Kettenführung so gebaut habe.
Der seitliche Abstand zwischen Rolle und Rohr ist dadurch ein guter Gradmesser für eine eventuell erneut auftretende Verbiegung des Rahmens. Und nun zwei Bilder zur Veranschaulichung meiner Stabilisierungsversuche. Ich hoffe, es hält dauerhaft. Schön isses nich, aber selten...

IMG_20190807_184026.jpg

Das ist der Blick am Steuerrohr nach unten. Direkt ans Steuerrohr hab' ich ein Stück 4x12er Flachstahl geschweißt, um die Abstützung und gleichzeitig noch bissl Winkel für das größere Stück zu kriegen, was nun vom Rahmen über das Steuerrohr zum Ausleger spannt.

IMG_20190807_183526.jpg

Bin sehr gespannt, ob und wie lange das hält. Ich kann ja nun genau messen, ob sich die elastische wieder in plastische Verformung wandelt...

LG Holger
 
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@Höhlenstein
Sieht gut aus. Fahr damit was das Zeug hält. (y)

Das stammt aus dem Sammelthread, als ich das "Basisrad" für die Bastelei vorgestellt habe. Ich hätte das auch sehr gern gemacht - habe in den letzten Tagen auch mehr als 600km mit dem Teil abgerissen und muss sagen, das macht schon Spaß. Allerdings gibt es leider gravierende Einschränkungen.
Z.B. komme ich, wenn ich müde werde und die Konzentration nachlässt, mit dem Konflikt VR vs. Füße/Pedale nicht mehr klar. Solange ich frisch bin, ist das kein Problem, abr vorgestern hat's mich "langgemacht", bzw musste ich aus dem Sitz - und die Fuhre stützte sich dann mit dem Lenker auf meinem Knie ab. Gut, dass das eigentlich nur in Situationen mit niedrigsten Geschwindigkeiten und meist bergauf, wie Kurven bei Brückenauffahrten z.B. passiert.
Meine Überlegung war nun, eine 28er Federgabel und ein 26er VR mit Scheibenbremse einzubauen (Sitzhöhe und Tretlagerüberhöhung wären dann immer noch im grünen Bereich). Ist aber alles Essig, weil die Verbiegung des Rahmens - wie eigentlich zu erwarten war - an anderer Stelle weiter fortschreitet. Das könnte man natürlich auch stabilisieren, aber das ist mir dann zu viel Aufwand und bei meinen "Traktorenschlosser-Lösungen" wird das auch irgendwann zu schwer. Das Gefährt bewegt sich erstaunlicherweise immer noch deutlich unter 30 Kilo, mit Rohloff und kompletter Straßenausstattung. Wenn das Rahmenproblem nicht wäre, würde ich das Experiment weiterführen. So aber werde ich einen Schlußstrich unter das Kapitel "Eigenbau-Reiseliege-mit-extrem-langem-Radstand" ziehen.
Besonders gefallen hat mir die Sitzposition, die ja dieselbe geblieben ist wie beim Originalrad - nur eben höher - was für mich aber den Unterschied macht.
Das Fahrverhalten war ohne Fehl und Tadel - auch auf Schotterwegen sicher und komfortabel. Das liegt aber zum großen Teil an den großen Laufrädern mit den breiten Schlappen.
Bergauf ging Dank Rohloff eigentlich auch erstaunlich gut und ich habe auch kein Problem, abzusteigen und den Fußgänger zu geben, was ich allerdings bei der letzten Tour selbst bei dem 12%-Anstieg hinter Göritz nicht tun musste. Bergab war allerdings der Hammer! Bei der kurzen Abfahrt ins Luckaitz-Tal standen knapp 62 km/h auf dem Tacho und das Ding lief wie auf Schienen...schade isses schon irgendwie.
Ich hab' viel gelernt - besonders, worauf ich beim Kauf eines "richtigen", professionell hergestellten Reiseliegers achten muß, um mich dann nicht über Dinge zu ärgern, die ich bei der zu erwartenden Investition nicht tolerieren möchte.

Abschließend noch meine Gedanken zu einer nun doch nötigen Neuanschaffung:

Ich hab' das Flux C500 meines Kollegen probiert - das 20er VR trübt den ansonsten tollen Eindruck für mich total - leider. Das stört mich auch bei meinem M5 und beim SunEZ (da ganz besonders, weil es so "leicht" ist). Zumindest im direkten Vergleich zu einem großen VR. Mein Problem ist, dass ich oft im Dunkeln auf Waldwegen unterwegs bin und mich beispielsweise auf Schotter mit einem 20er VR immer unwohl fühle.
Die Reise geht also eher in Richtung 2x26". Da nehme ich lieber eventuelle Kollisionen zwischen Fuß und VR in Kauf...
Eventuell wird es ein Flux SMax Rahmenset, Komplettierung im Winter. Alle anderen Teile hab' ich ja da, die Rohloff muss nur umgespeicht werden...

LG Holger
 
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Danke - werd' ich auch brauchen...irgendein Pferdefuß ist ja überall dabei...

Allerdings spukt mir ja der Gedanke vom MBB noch im Kopf herum. Die Überlegungen gehen dahin, den Rahmen hinter der Problemzone mit der Verbiegung, also irgendwo vorm Sitz zu trennen und dort den Ausleger (mit dem Tretlager vertikal und bissl verstärkt) als Gelenk für eine Chimäre aus Knicklenker und MBB einzusetzen...allerdings wäre das Konstrukt mit dem vorhandenen, sackschweren Hinterbau kaum unter 30 Kilo zu halten, aber das merkt man ja nur bergauf. Wenn ich von meinen derzeit 87 kg die überflüssigen 15 abziehen würde, wäre das Systemgewicht ja wieder locker im Rahmen...

LG Holger
 
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