Optis Liegeradeinstieg

Nach unschönen Erlebnissen mit einer Scherbe habe ich heute hinten den Conti GP gegen einen Conti Contact Speed (32-559) getauscht. Ich habe auch vorne einen Contact Speed und obwohl ich den länger draufhabe als den Hinterreifen und obwohl jeder Quadratzentimeter Lauffläche den Boden öfters berührt (kleiner, rotiert öfters) hatte ich da noch keine Probleme mit und es finden sich auch immer noch keine rauszupulenden Fremdkörper in der Lauffläche (vielleicht ein Vorteil des Diamantprofils???). Dann soll er lt. Messungen der Velomobiljungs ja auch noch schnell sein und günstig ist er auch noch. Ah und auf Wunsch sogar mit Reflektionsstreifen. Was will man mehr? Ja und optisch fügt er sich auch besser ins robuste Touringumfeld mit Schutzblech, Gepäckträger und Licht ein. Ah! Negativ war: Er geht absolut schlecht drauf. Ich habe das erste Mal in meinem Leben einen Schlauch beim Draufziehen demoliert. Beim zweiten Versuch habe ich dann mit Babypuder nachgeholfen.

Ah, da könnte ich jetzt noch von meiner Pumpe erzählen. Nachdem mein Joe Blow nach längerer Benutzung im Sommer aufgegeben hat habe ich mir dann ein Lezyne Steel Floor Drive (Hochdruckvariante) zugelegt. Kostet im Versandhandel so 50 EUR und hat einen Pumpkopf zum aufs Ventil schrauben, dass finde ich besser als Klemmen. Die Pumpe macht einen sehr stabilen Eindruck, mit einem Retroholzgriff und Rot/Gold beschichtetem Kopf. Die Bedienung des Pumpkopfes ist glasklar, durch Aufs-Ventil-schraub-Mechanismus und eine freundliche Beschriftung (Presta/Schrader), ich finde das manchmal ziemlich unklar, wie man einen Pumpkopf jetzt für welches Ventil konvertiert und wie jetzt am Hebel zu ziehen ist damit er auf/zuschnappt. Auch nett der Druckablassknopf, mit dem man die Luft aus dem Kopf lässt für einfacheres Abschrauben (Wobei m.E. nicht notwendig, geht auch so). Folgende Negativpunkte konnte ich feststellen:
a)Das eingebaute Valve Core Tool um das Ventil rauszuschrauben ist eher ein Gimmick. Er hat zu wenig Tiefe und fasst schlecht, besser ein "A" verwenden.
b)Es gibt keine offensichtliche Möglichkeit den Pumpkopf irgendwie an der Pumpe festzumachen, so dass er rumbaumelt. Man kann da was mit Kabelbindern machen, aber trotzdem.
c)Sie ist aktuell ein bisschen schwergängig geworden. Schwergängigkeit wäre ja okay wenn es mit dem Hochdruck zusammenhängen würde. Aber das muss irgendeine Abnutzung sein, ich habe silbrige Abnutzungsstreifen am Pumpenschaft. Habe ein bisschen Silikonöl benutzt, geht wieder besser, aber trotzdem.
d)Harter Anschlag, wenn man den Griff ganz reinschiebt beim Pumpen. Das ist halt ein wenig schmerzhaft in den Handgelenken. Die Joe Blow war da weicher. Geschmackssache.
Fazit: Solide Pumpe mit ein paar vermeidbaren Ärgerlichkeiten. Eigentlich bräuchte ich eine Joe Blow mit einem Schraub- statt Klemmkopf.

PS: Ja einen SKS Zipflinger habe ich schon, ist halt eine Adapterlösung.
 
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Kettenschläuche sind ja eigentlich toll, aber sie bergen auch Gefahren. So ist es, wie ich feststellen musste, möglich eine Kette aus Versehen in den Tiefen des Kettenschlauches nach Art eines Möbiusbandes zu verdrillen, die Kette zu verbinden und damit ohne größere Probleme zu fahren (Gut es zieht sicher ein paar Watt, sieht doof aus und sicher macht es mehr Verschleiß - aber gehen tut es)
 
Ja, ja, ich bin auch mehrere Monate mit einer Möbiusbandkette rumgefahren.:(........
........ bis ich geschnallt habe, warum die Kette so schief im Leertrum auf den Kettenspanner zulief.:D
 
Heute interessante Erfahrung zur Sicherheit gemacht. Ich bin bisher 5x runtergefallen. Meist Prellungen/Abschürfungen seitlich am Hintern bzw. einmal eine Art Legsuck fabriziert und die äussere Wade aufgeschürft (Nie nix Ernstes).

Heute jedoch:
Ich düs da so mit ca. 25km/h lang, bin leider unaufmerksam, erschrecke mich unnötig und überbremse: Ein lautes Kreischen, der Gestank von verbranntem Gummi und ich sitze auf dem feuchten Boden. Aber mir tut nichts weh. Geguckt, der Kantenschutzstreifen vom Sitz ist halb durchgeschliffen. Das wars.

Ich denke ich habe ausgehend von meinen Erfahrungen mit dem Aufrechtrad das bisher falsch gemacht mit dem Fallen. Das Aufrechtrad schmiss ich halt weg und versuchte auf den Füssen zu landen. Das geht auf dem Lieger irgendwie nicht und deshalb bin ich bisher relativ starr auf den Hintern gefallen, weil ich nicht wusste was ich tun sollte. Was falsch war. Die jetzige Erfahrungen zeigt mir das man versuchen kann den Lieger zwischen sich und den Boden zu bringen und auf den Seitenkanten des Sitzes ausgleiten zu lassen.
 
End of year (nearly) - Zeit für ein Resumee

Ausgangssituation 2016:
Mein Bike : Sub 10kg Strassen-MTB
Mein Ich : Ende 30 - 85 kg
Mein Strecke : 26 km, vom Dorf ins Herz der grossen Stadt, 1 Ampel, 10 Höhenmeter (vielleicht auch 12 :))
Mein Schnitt : 24*
Mein Jahres-KM : 3.050
Also so im Schnitt so und nicht korrekt ermittelt. Ich guck halt immer Ab- und Ankunftszeit. Und ein 1h5m war eine gut erreichbare Zeit.

2017:
Mein Bike : 22,3kg Liegeeisenschweinchen
Mein Ich : Seit ihr bei KGB? Einmal reicht ja wohl.
Mein Strecke : s.o.
Mein Schnitt : 26*
Bestschnitt : 29,X (Nicht 30 hnk!)
Mein Jahres-KM : 5.250

2018:
Mein Jahres-KM : 3.800
Wenn man in einem Jahr 2.200km draufgepackt hat ist es halt ein bisschen schwierig mit der Motivation einen neuen Rekord einzufahren. Allerdings muss ich sagen, ich hatte 2018 weniger Kampf mit inneren Schweinehund bzw. dem inneren Tugendhund. Wenn ich fahren will, dann fahr ich halt und wenn es grad mal nicht geht, fahr ich halt nicht. Aber eben ohne mich zu stressen ("Du musst fahren!" "Ich kann aber nicht!" "Soll der innere Schweinehund etwa gewinnen?!" "Na gut, ich fahr doch" "Au! Au! Au!")

Meine Liegeradeinschätzung:
Die bequeme Sitzposition gibt bei Fahrradanwendungen bei denen man nicht andauernd Hindernisse überwinden muss einen grundlegenden Vorteil. Beispiel: Wenns schüttet dann kann man seine ganze Energie darauf verwenden dem Regen zu trotzen, statt drauf zu achten die korrekte gespannte Aufrechthaltung beizubehalten. Ich persönlich denke das bei allem ab 5km einfache Strecke eine Lieger besser ist, wenn die Strecke nicht komplett aus Hindernissen besteht. Ein Plus.
Die schlechtere Radkontrolle durch die Sitzposition ist ein Nachteil. Man fällt m.E. potenziell öfters hin. Dafür ist die Verletzungsgefahr geringer (Ich habe mich Fahrrädern überschlagen, ich weiss wovon ich rede). Neutral.
Die Sichtbarkeit. Ich sehe mich ja nicht selber, aber ich habe auf meinem Liegerrad (54cm Sitzhöhe) nicht das Gefühl unsichtbarer zu sein als auf dem Aufrechtrad. Wie auch. Ich habe an meinem Rädern den vollen STVO-Tannenbaum. Wer mich übersieht, übersieht auch kleine Kinder und gegen sojemanden hilft eh nur ein EMP-Blitz der die Bremsen zukrampft oder Ausweichen. Neutral.
Das Basteln. Während man an normale Räder ja oft nur das dranbaut was grad en vogue ist (Felgenbremsen an die MTB?! Selbstmörder! Jehova!!!) bedient man sich beim Lieger in der ganzen weiten Fahrradteilewelt. Für mich ein Plus.

Schöne Feiertage schonmal!
 
Wenn mir beim Basteln nicht mehr die Finger abfrieren, ich keine 80 Lux Fahrradlampe mehr brauche um die Bolzen der Kette zu sehen und es morgens nicht mehr absolute Tinte bei feuchtem Laub ist :D (Nenn mich Weichei)

Also 2019. Man braucht ja Ziele. Ich denke mal mit dem knack ich den 30ger-Schnitt (y)
 
Ich bin auch Liegeradneuling. Deine Berichte sind sehr didaktisch aufbauend. Ich habe meine OP-Pause zur Verbesserung meiner Luftversorgung ausgenutzt, um den Kampf gegen einen Baron anzutreten, den ich gerade nach meinen Pendler-Bedürfnisse zurechtmontiere. Gruß und Alles Gute zum Neuen Jahr. Juan
 
Narr, das sind die Reflex- und Verletzungssportarten (Tennis, Fussball) wo Du im Alter richtig schlecht wirst, Sachen wo man stumpf Kraft oder Ausdauer bolzen muss, kann man relativ lange auf demselben Niveau machen. Und ich hol ja auch nicht leistungssportmässig alles aus mir raus, dass ich mir irgendwas kaputttret (Toi Toi Toi). Von daher.

Ah, hier, zum Thema Bram Moens greint am 21.05.2016 rum, dass er mit knapp 60 etwa 10% weniger tritt als mit Ende 30. Nicht das ich tret was er tritt, aber mit 10% Verlust in 20 Jahren kann ich leben:
Jetze currently delivers around 290 Watt. That's pretty close to what I have left now in my legs... When riding my world record in 1994, I generated an average of 333 Watt, which has by now, 22 years later, close to my 60th birthday, dropped to approximately 300 Watt.
 
Laboriere beim Racer immer noch an der Schaltung herum (Mach ich nicht so oft, bin ich halt nicht so gut drin), habe aber am Wochenende gute Fortschritte erzielt. ....
Sou! Habs den Profi machen lassen. Wurmt mich zwar ein bisschen gewaltig, aber man muss sich entscheiden, will man sich im Schaltungsbasteln verbessern oder Lowracer fahren lernen. Schaltung an einem ungewohnten Rad einstellen ist eher nicht so. Oh und Tretlager hab ich tauschen lassen, das hatt sich letztens beim Basteln mit Kurbeldrehungen rein und rausschrauben lassen, das war mir irgendwie :unsure: (Also es kann ja locker werden, aber es sollte sich net mit der Kurbel mitdrehen, keine Ahnung, für das was ein Tretlager kostet war mir das zu gruselig)

Schaltungsqualität ist okay. Vielleicht waren die 6/7/8-fach Ketten doch besser - bei meinen Rädern mit <=8 Ritzeln hab ich jedenfalls mehr Schaltspass als bei denen mit >=9. Einmal hat er die Kette zwischen Kettenblatt und Schutzring geschmissen (glaub ich zumindest, bei der nächsten Umdrehung war sie aber wieder drauf) die Geschwindigkeit die Härte und die Wurzelaufbrüche fordern ihren Tribut. Aber ich hab ja noch das Narrow-Wide-Blatt was ich dranbauen wollte. Ansonsten hatte ich am Anfang noch ein Problem damit gehabt das er ein Kettenschutzrohr immer aus der Drahthalterung gezogen hat, konnte ich mit meinem geliebten selbstverschweissenden Gummiband korrigieren.

Joa Fahrerei geht schon weit besser. Ansonsten noch ein Dank an @HFKLR die Kopfstütze sieht zwar doof aus, ist aber sehr praktisch.

PS: Post Triple-7
 
Die schlechtere Radkontrolle durch die Sitzposition ist ein Nachteil. Man fällt m.E. potenziell öfters hin.
dann läuft 'was falsch bei Dir. Oft genug sind es kleine Dinge, die den Unterschied ausmachen: habe z.B. beim meinem Optima High-racer nun ein anderen straffer sitzenden Ventisit-Polster, da fühle ich mich deutlich stabiler. Bisher bin ich "nur" 1x gefallen (alter nicht mehr so griffiger Conti 2000 im Schritttempo auf Erdweg: HR weggerutscht) und das reicht mir auch, denn bei mir mindert so etwas die Motivation enorm.
 
Gegenfrage, kannst Du mit dem Liegerad freihändig fahren? Das die meisten (me2) das nicht können, ist für mich eine Bestätigung meiner Einschätzung. Brauchen tut man das nicht. Aber in Grenzsituation ist es m.E. ein Unterschied.
 
Freihändig fahren funktioniert mit dem Liegerad in den allermeisten Fällen nicht. Weil zum einen die Hebel- und Schwerpunktverhältnisse komplett anders als beim Upright sind, zum anderen die Freiheitsgrade zur Ausbalancierung ganz anders sind, da man ja doch mehr oder weniger fest im Sitz ist. Das ist also kein Manko, sondern systembedingt. Funktioniert nur bei extrem gutmütigen Konstruktionen und bei gewissen Geschwindigkeiten.
 
Gegenfrage, kannst Du mit dem Liegerad freihändig fahren?
Gabriel Wolf konnte ohne Probleme mit meinem Urwolf vor dem AT-1 Lenkerupgrade problemlos freihändig fahren. Geht bei mir auch nicht auf dem up. Ist auch nicht mein Ehrgeiz. Aber gut zu wissen, dass der Geradeauslauf meines Gefährts einwandfrei ist.
Wollte Dir damit auch nicht an's Schienbein pinkeln, sondern andeuten, dass das - für mich häufige - Herunterfallen nicht sein muss und dass man etwas dagegen machen kann (bis zu einem bestimmten Grad) und dass es sich lohnt, nach den möglichen Ursachen zu suchen. Für mich wichtig: auch bei ca. 5km/h Ruck zuck die cleats ausklinken zu können, daher bin ich click'r Anhänger mit all den negativen Seiten.
Edit: ist auch nicht ganz ungefährlich, wenn auf der Strasse ein anderes Fahrzeug durch das Stürzen plötzlich ein Hindernis vor sich hat....
 
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...Schaltungsqualität ist okay. Vielleicht waren die 6/7/8-fach Ketten doch besser - bei meinen Rädern mit <=8 Ritzeln hab ich jedenfalls mehr Schaltspass als bei denen mit >=9. ...
Hüstel@myself, ein bisschen Öl und es schaltet auch gut....

PS: Ansonsten fahr ich im Moment noch mit Nagelpedalen die ich vom MTB überhatte, Klick ist mir noch zu unsicher. Aber geht schon gut :)
 
Rauskommen ist nicht so das Problem, ich hab halt die Bewegungsabläufe danach noch nicht so drin, da geh ich erstmal lieber auf Nummer sicher. Habe aber schon gute Erfahrungen mit dem Handabstützer gemacht. Vielleicht kauf ich mir auch einfach noch ein paar Moto-X-handschuhe :) wollt ich schon immer mal haben :D
 
ich hab halt die Bewegungsabläufe danach noch nicht so drin
hast Du schon 'mal bei einem Liegeradspezialisten fahrenderweise vorgesprochen? Gabriel Wolf hat mir sehr gute Hinweise dazu gegeben, wie ich richtig sitze. Ist Dein Cruiser wirklich optimal auf Dich eingestellt? Passt Rahmen und Sitz zu Dir bzw. Deinen Körpermassen? Allein die Auswahl des richtigen Lenkers hat bei Wolf & Wolf schon 20 Minuten gedauert, da hat sich Gabriel sogar mit Florian beratschlagt. Aber es hat sich rentiert.
 
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