M5 Carbon-Highracer - erste Er-fahrungen

@wildbear
welche Kurbellänge fährst Du?
Ich würde den CHR ja auch gerne mal probieren ob der so schnell ist wie behauptet.
Grüße
Alex
 
gerne mal probieren ob der so schnell ist
Das wirst du bei ein oder zwei Probefahrten wahrscheinlich noch nicht wirklich merken. Zumindest bei mir war es anfangs so, dass ich 1-2 Wochen Zeit brauchte, um mit der Tiller-Lenkung sicher zu werden. Vorher war ich gar nicht in der Lage, richtig Gas zu geben. Man will sich ja auch nicht gleich mit dem neuen Renner ablegen.
Die Muskulatur musste sich auch erst an die andere Geometrie gewöhnen. Ich war schon froh, dass ich Anfangs nicht langsamer als mit der Speedmachine war. :D
 
welche Kurbellänge fährst Du?
Ergänzungen zu meinem letzten Thread: Die Kurbellänge ist 175 mm (Tretlagerachse bis Pedalachse). Der Abstand zwischen Reifen und Kurbel ist 3,5 cm. Ich habe Schuhgröße 41. Die Sitzöhe ist 54 cm. Ich komme problemlos im Stand mit den Füßen auf den Boden. Ich habe den Originallenker mit mittlerer Neigung. Beim nächsten Mal würde ich den Lenker mit flacherer Neigung nehmen weil ich gern im Sitz noch tiefer (und damit automatisch auch weiter nach vorn) rutschen würde. Beim jetzigen Lenker versperrt mir dann aber der Lenker die Sicht. Ob das dann noch alles zusammenpasst müsste man natrlich ausprobieren.

Wie schnell man ist, hängt natürlich vom Fahrer ab, aber das Rad ist schon eine richtige Rennmaschine und fährt dank des langen Radstand sehr stabil auch bei sehr hohen (>80 km/h) Geschwindigkeiten mit ca. 13 kg Gepack bergab. Gepäckkoffer aus Isomatte siehe mein Logo mit dem Pferd.
 
Gibt es dazu noch mehr Informationen?
Der Bau eines Heckkoffers aus Isomatte ist recht einfach. Man nimmt Isomatte ca. 10 mm (Evazote ist robust aber schwerer, die billigeren "Kaufhaus"-Isomatten sind leichter und reichen mir aus) und eine Heißklebepistole, sowie einen Cutter (Teppichschneidemesser). Abschließend kann man mit Schmirgelpapier die Klebestellen ("Nähte") bearbeiten. Am CHR benötigt man den Schmutzfänger, der am Sitz befestigt ist. Hier liegt der Koffer auf. Der Boden des Koffers wird mit einem Sperrholzbrett in der Breite des Schmutzfängers verstärkt. Das Brett sollte bis zum Ende des Koffers reichen und wird somit meist länger sein, als der Schmutzfänger. Des weiteren wird der Koffer mit Klettband am Sitz befestigt. Der Rest ergibt sich eigentlich von selbst. Wolfgang Bion hatte irgendwo mal eine Anleitung, die ich aber nicht wiederfinde. Dort hat er den Koffer noch mit Spannbettlaken bezogen und mit Acryllack getränkt. Das macht den Koffer stabiler (was nicht erforderlich ist) und erheblich schwerer.
 
Anbei in den Anhängen Bilder vom Tailbag. Version 1 war mir zu schwer und nie im Einsatz. Version 2 lebt etwas ramponiert noch immer. Bei einem Sturz auf die Seite hat der Tailbag Rad (Schaltung) und Fahrer sehr effektiv geschützt.
 

Anhänge

  • Tailbag1.pdf
    198,3 KB · Aufrufe: 154
  • Tailbag2.pdf
    620,2 KB · Aufrufe: 148
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzung: Ich habe bei Decathlon Isomatten mit Silberbeschichtung gesehen. Die gibt es sicherlich auch anderswo. Ich kann mir vorstellen, dass man damit einen schicken silbernen Heckkoffer bauen könnte.
 
Anderes Thema, gleiches Rad M5 CHR (ich habe es mit dem Originalen 21l Heckkoffer): Trinkwasser-Tank am Rad.

Wie löst ihr das?

An meiner HP Streetmachine habe ich eine Camelbak 3l Trinkblase diesen Typs
https://www.camelbak-store.de/CAMELBAK-Trinkblase-Unbottle-versch-Groessen seitlich am Rad unter dem Sitz hängen. Diese Hängelösung hat sich bei mir bewährt, und ich habe daher versucht sie auch am neuen M5 CHR umzusetzen.

Doch da ist die Befestigung nicht so einfach. Habe die Blase jetzt provisorisch unter dem Sitz seitlich am Rahmen sitzen, befestigt durch 3 Gurte, die ich um Blase und Rahmen geschlungen habe. Das ist nicht optimal, weil sich die Blase wegen der Spannkraft der Gurte nicht mehr richtig befüllen lässt.
Außerdem verschlechtert die seitlich am Rahmen sitzende Blase vermutlich die ausgeklügelte Aerodynamik des Rades?

Daher meine Frage: Wohin mit ca. 1,5 Liter Wasser am M5 CHR, idealerweise so dass man während der Fahrt ohne anzuhalten Zugriff darauf hat?
 
In den
?
Man kann da ein Loch für den Trinkschlauch reinbohren. Je nach Installation des Heckkoffers könnte eine Trinkblase auch zwischen Sitz und Koffer passen. Machen lt. Bram auch einige.
Ich bin damit leider auch noch nicht durch und ebenfalls am experimentieren.
Wäre daher schön, wenn die erfahrenen CHR Piloten ihre Lösung vorstellen könnten.
 
Je nach Installation des Heckkoffers könnte eine Trinkblase auch zwischen Sitz und Koffer passen. Machen lt. Bram auch einige.

Mein Koffer ruht mit Klettband auf dem kleinen Carbon-Schutz"blech". Da ich Zweifel hatte, dass das hält, habe ich Bram genötigt, den Koffer zusätzlich mit 1 Schraube am Schutzblech zu sichern. Mit der Folge, dass sich die Mutter dieser Schraube (obwohl selbstsichernd) bei längerer Fahrt gern losrappelt und der Koffer dann nicht mehr ganz fest ist und am Sitz klappert. Er stößt direkt an den Sitz an. Zwecks Entklapperung habe ich da Moosgummi zwischengesetzt. Ist aber noch nicht so, dass ich es so lassen will.

In der Tat ist in dieser Konstellation (Koffer direkt hinter dem Sitz) ein mittiger Schlitz zwischen den Verstärkungsrippen des Sitzes (ich habe den Original M5 Sitz) und Koffer. Ich habe bemerkt, dass da ein Smartphone ziemlich exakt reinpasst, und tatsächlich funktioniert das bisher prima und klapperfrei.

Ich könnte mir aber auch vorstellen den Koffer etwas vom Sitz abzurücken, um den Schlitz aufzuweiten und das z.B. eine TerraCycle FastBack Tasche zwischenzusetzen. Befürchte aber, dass der Schwerpunkt des beladenen Koffers zu weit nach hinten kommt und die Traglast des Schutzbleches (das ja nur an der Sitzrückseite befestigt ist) dann nicht mehr ausreicht.

Für die Getränkeversorgung will ich es jetzt mal mit einer TerraCycle Sitzseitentasche versuchen.
 
Ich habe den Tailbag (21L) mit Schutzblech so montiert das es bündig und leicht klemmend am Sitz anliegt - Kontaktpunkte mit etwas selbstklebenden dünnen Moosgummi unterfüttert.

An Rechter Schulterhöhe ein kleines Loch für die Schlauchdurchführung im Tailbag - und 2L Camelbak reingelegt. Linke Koffer Seite habe ich dann mit Gegengewicht ein wenig „gekontert“ (Schlauch, Pumpe, Reifenheber, Müsli Riegel etc.)

Der Koffer war ebenfalls nur mit Klett (flächig) am Schutzblech befestigt. Das hat immer gehalten - außer auf extrem langen Rappelpisten / Innenstädte mit Kopfsteinpflaster hat der Koffer manchmal dadurch etwas schief gesessen. Durch die leichte Dämpfung vom flächigen Klett sowie „Klemmwirkung“ am / Sitz rappelt da auch kaum was. Ich denke der soll auf jedenfall „spack“ anliegen. Sieht auch besser aus ;) Manchmal nervte etwas der Deckel, habe ich aber mit dünner Flauschklett-Schicht an paar Punkten ebenfalls gedämpft ...

Empfehlen kann ich noch den Boden vom Koffer vollflächig mit einer dünnen Schicht Moosgummi auszukleiden. Dann rappelt der Inhalt auch nicht so ;)

Den Koffer weiter weg oder gar nicht bündig am Sitz zu machen (oder sogar was dazwischen zu quetschen..?!) würde ich ganz sicher nicht empfehlen. Dadurch das die Trinkblase so nah wie möglich am Sitz positioniert ist war das auch mit dem Gewicht (Hebel) kein Problem...

 
Montage:
Der Koffer ist bei mir auch nur mit Klettband montiert. Hält und ist praktisch, wenn man das Rad in einer Unterkunft abstellt. Ich habe noch zusätzliche Klettstreifen angebracht, so dass der Träger auf der ganzen Länge mit Klett versehen ist. Das hielt sogar so gut, dass ich den Koffer anfangs gar nicht mehr abbekam. Mittlerweile geht der auch wieder runter, erfordert aber immer noch einiges an Kraft.
Ich habe an den Seiten des Trägers noch Flauschband ohne Klett-Gegenstück angeklebt, um das seitliche Schwingen etwas zu dämpfen.
Die ganze Konstruktion ist stabiler als man auf den ersten Blick denkt. 3l-Trinkblase + Essen + Gepäck für Hotelübernachtungen kein Problem. Durch die Federwirkung des Carbon werden Lastspitzen gut abgefangen. Daher würde ich den Koffer auch nicht zu stark fixieren. Der sollte meiner Meinung nach etwas schwingen können.

Entklapperung:
Der Koffer hat bei mir gerade so viel Abstand zum Sitz, dass da nichts klappert. Innen mit dünnem Paketpolstermaterial ausgekleidet.

Trinkblase:
3l-Blase liegt im Koffer. Loch für Trinkschlauch reinbohren: gewünschte Stelle beidseitig mit Klebeband abkleben (Splittervermeidung), scharfen Metallbohrer mit hoher Drehzahl verwenden. Evtl. mit kleinem Bohrer vorbohren. Draußen machen oder mit Staubsauger während des Bohrens den bösen Carbonstaub absaugen.
An der Stelle ist das Loch bei montiertem Koffer kaum zu sehen und man kann sich den Schlauch gut über die Schulter hängen:
20190506_205423_resized.jpg
Bei Nichtgebrauch klemme ich den Schlauch zwischen Sitz und Koffer.
 
Zuletzt bearbeitet:
So wie bei @white_speed und @c11kay hatte ich mir das auch vorgestellt.
Dummerweise hat Bram den Träger für den Koffer bei mir anscheinend tiefer angebracht als bei euch. Da wird es bei einer flächigen 'Anklettung' am Träger für eine ebenfalls möglichst flächige Annäherung an den Sitz vom Winkel her schwierig. Dies führt dann zu Problemen bei der Seitenstabilität was das Kippen angeht.
Die unteren Befestigungsschrauben des Trägers befinden sich bei mir noch im verstärkten Bereich des Sitzes, lt. Bild von @c11kay wird das dort wohl nicht der Fall sein.
Wenn ich Bram richtig verstanden habe, hat er die untere Befestigung bei mir aber mit Absicht in den verstärkten Bereich gelegt. Ich habe allerdings auch den grössten verfügbaren Sitz.

Mal sehen wie ich den Koffer für mich akzeptabel dranbekomme. Seitliche Flauschbänder am Träger hören sich schonmal nach einer guten Idee an.

Danke für die Bilder&Infos,
Thomas
 
Dummerweise hat Bram den Träger für den Koffer bei mir anscheinend tiefer angebracht als bei euch.
Bram hat bei mir gar nichts gemacht, ich habe mir das Rad vom Frameset selbst aufgebaut.

Die unteren Befestigungsschrauben des Trägers befinden sich bei mir noch im verstärkten Bereich des Sitzes
Bei mir befinden sich die unteren Befestigungsschrauben 1-2 cm oberhalb des verstärkten Bereichs. Noch tiefer, dann wäre der Winkel des Koffers optisch für mich nicht mehr stimmig (Fortführung der Sitzkantenlinie). Wegen der unteren Schrauben würde ich mir jedoch am wenigsten Sorgen machen. Da treten ja nur Druckkräfte auf, die durch das "Schutzblech" flächig in den Sitz eingebracht werden.

Die oberen Schrauben werden hingegen auf Zug belastet. Da dürften die größten Kräfte auftreten. Ich habe deshalb auf der Sitzseite recht große UL-Scheiben (d=25 mm) verwendet. Auf der Seite des "Schutzbleches" jeweils erst eine Gummi-UL-Scheibe und dann die Metall-UL-Scheibe (eine kleinere, weil da nicht viel Platz ist). Die Bohrungen saßen im Schutzblech schon etwas in der Krümmung, was durch die Gummi-UL-Scheiben ausgeglichen wird.

Rücklicht

Ich habe jetzt eine für mich akzeptable Lösung der Rücklichtbefestigung gefunden. Mit dieser Lösung kann man handelsübliche "Sattelstützenrücklichter" am Heckkoffer montieren.
Eigentlich ziemlich simpel: Zwei Stück PVC Rohr (aka Kettenleitrohr) passend zugeschnitten und mit dem Cutter-Messer bearbeitet, bis sich die Stücke T-förmig zusammensetzen ließen. Schraube durch das T-Stück und Loch im Heckkoffer, auf der anderen Seite mit einer Mutter gekontert, die sich mit der Hand festhalten lässt (weil schwierig, innen mit Schraubenschlüssel zu arbeiten). Stöpsel aus Schaumstoff.

Rücklicht1.jpg Rücklicht2.jpg Rücklicht3.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Rücklichtbefestigung
Gute Idee. Ich hab hier schon eine Rotlicht rumliegen und grübel schon länger über einer Befestigung.
ich habe mir das Rad vom Frameset selbst aufgebaut.
Ich bin mittlerweile nach drei neu gekauften Komplett-Liegerädern der Meinung, dass das eine extrem gute Idee ist. Mein einziger Gebrauchtkauf war auch ein Selbstaufbau von einem erfahrenen Randonneur. Ein Rad, an dem ich gar nichts nacharbeiten musste.
 
Ich habe mein Rad von Bram aufbauen lassen, nachdem ich dort war und vor Ort alles mit ihm besprochen hatte, und wir Maß genommen haben.
Paar Sachen hätte ich anders gemacht, aber bei den meisten hat sich inzwischen für mich rausgestellt: Es wäre meine Unwissenheit gewesen. Und mittlerweile ahne ich: Die Sachen, die er anders gemacht hat, weil ich es so wollte, werde ich wohl irgendwann zurückbauen. Für mich passt das alles schon sehr genau, ich bin auf Anhieb mit dem Rad zurechtgekommen.

Meine Nacharbeiten jetzt beziehen sich auf Optimierung für meinen Einsatzzweck. Ich will das M5 CHR primär als (Fern-)Tourenrad nutzen, nicht als Racer. Dafür brauche ich ein paar Extrathemen wie Licht, Strom (Bordnetz), ausreichend (trotzdem minimierte) Gepäckkapazität, und Trinkwasserspeicher.
 
@wildbear: die Photos deiner Reise sehen ja toll aus! (y)
Bist du da wirklich "Offroad" mit dem CHR gefahren? Längere Teilstücke auch? Mit welcher Bereifung? Wie lange warst du da unterwegs für die 6.000 km? Würdest du wieder mit diesem Rad diese Reise machen?
 
Die Tour war vom 31. Mai bis zum 25 Juli 2015 , also 8 Wochen mit ein paar Tagen Pause in Edinburg wo gerade das empfehlenswerte jährliche Bikefestival mit dem legendären "Ligfiets Zondag" (eine Ausfahrt mit Liegerädern) war. Die Offroad Strecke in Schottland sollte eine große Abkürzung sein. Nachdem ich irgendwann schieben musste bin ich dann nach ein paar km Schieberei umgedreht zumal der "Weg" auch noch durch einen Fluss ging und auf der anderen Seite von Weg nichts mehr zu erkennen war. Insgesamt waren das an dem Tag nur etwas über 30 km und ich war am Abend wieder da, wo ich morgens gestartet war. Soviel zum Thema Abkürzung. Das würde ich definitiv nicht noch enmal machen, aber die Gegend war klasse.

Zu Großbritannien ist einiges zu sagen:
1. ich mache nachts Biwaks (also kein Zelt, bestenfalls eine Plane). In Deutschland kein Problem. In GB wo der Privatgrund direkt neben der Fahrbahn anfängt und mit schwer überwindbaren Mauern, Zäunen und Hecken umgeben ist und selbst die Tore zu den Feldern auf denen keine Tiere sind und auch zu den Wäldern und Forsten abgeschlossen sind, ist es wirklich schwierig ein Plätzchen zu finden. Das gilt auch für Schottland, wo zwar ein Jedermannsrecht gilt, man aber schwer von der Strasse wegkommt. In den Nationalparks ist das etwas leichter.
2. GB ist verdammt hügelig. Kein Tag, an dem ich nicht mehrmals Abfahrten mit über 70 (in der Spitze 87; mit mehr Waghalsigkeit wäre noch mehr drin gwesen) hatte. Entsprechend sind die Anstiege. Es lohnt sich wirklich jedes Gramm Gepäck (und auch Fahrrad) einzusparen.
3. In GB darf man die Highways die aussehen wie deutsche Autobahnen ohne Standstreifen benutzen. Angeblich darf man sogar Motorways (Autobahnen) fahren. Auf den Dual Carriage Highways kann man prima ballern und wird von den vorbeifahrenden PKW und LKW mitgesogen. Man muss nur hartgesotten genug sein. Nichts für Weicheier, die lieber verbotenerweise Gehwege befahren statt die Fahrbahn wenn kein benutzungspflichtiger, fahrbarer Radweg vorhanden ist. Ich habe es genossen, habe aber keine anderen Radfahrer auf den Highways angetroffen. Witzigerweise gab es vor einer großen Stadt auf so einem Highway ein Schild das besagte, dass ab hier Radfahren und Sulkis (!) verboten sind. Für mich der Beweis, dass bis zu diesem Schild Radfahren und Sulkis erlaubt waren. Ich wurde nur ein einziges Mal unfreundlich angehupt. Das war ein Fahrschulwagen und der Lehrer wollte dem Schüler wohl zeigen, wie man mit Radfahrern umzugehen hat.
4. In den großen Städten ist das Radfahren ähnlich besch... wie in Deutschland (wird bei uns in Hamburg allerdings die letzten Jahre tatsächlich etwas besser). In Städten wie Manchester ist man mit einem wendigen Up mit dem man auch über die Autos rübersehen kann eindeutig besser bedient als mit einem Liegerad. Das gilt ganz besonders für die Rush Hour (noch viel wahnsinniger als bei uns).

Zu Holland
Ich bin komplett durch Holland gefahren und war schwer enttäuscht und hatte ernsthafte Probleme mit der strikten Trennung zwischen schnellem und langsamen Verkehr (wo auch Motorroller mit 50 km/h zuzählen, die einen dann völlig unerwartet und sauknapp auf den schmalen Radwegen überholen). Vielleicht habe ich was falsch gemacht, aber wenn plötzlich auf freier Strecke eine Landstrasse für Radfahrer gesperrt ist und kein Hinweis, wo es weiter geht und ich nur dank Navi Umwege über Dörfer (Kopfsteinpflaster) gefunden habe, dann nervt das. In Holland und Belgien bin ich sogar auf neue(!) Radwege mit Kopfsteinpflaster(!) gestossen. So etwas kannte ich bis dahin nur von Waren an der Müritz im Hafenbereich. Von den Bettelampeln - blödsinnigerweise auch noch getrennt für Fußgänger und Radfahrer - und Sperrgittern und sonstigen Schikanen in den Städten will ich gar nicht erst anfangen. Für Tandems, Trikes und Räder mit Hänger eine Zumutung. Das kennt man ja auch hierzulande. Mein Fazit war, dass Holland für Hollandräder und Kurzstrecke geeignet sein mag, für Langstreckenfahrer eher weniger. Dasselbe gilt für Belgien, wenn nicht noch schlimmer. Aber wie gesagt: vielleicht war ich auch nur zu dämlich das System zu kapieren. Ich kann die Holländer jedenfalls gut verstehen, wenn sie Velomobile 76 cm breit oder breiter bauen nur damit die Radwegebenutzngspflicht nicht gilt.

Frankreich
Als ich endlich durch Holland und Belgien durch war, war das kurze Stückchen Frankreich bis Calais ein Hochgenuss. Endlich keine Radwege mehr und rücksichtsvolle Autofahrer. In Calais wäre ich dann beinahe in ein Flüchtlingscamp reingeradelt.

Wenn ich diese Reise wieder machen würde, dann selbstverständlich mit dem CHR. Die MTB-Trails kann man ja auslassen. Holland umfahren ist leider ein ziemlicher Umweg, also Augen zu und durch. In GB würde ich versuchen viel von den Nationalparks zu fahren weil das biwakieren dort einfacher ist. Bereifung war übrigens ein Conti mit 25 mm, mit dem Problem, dass sich in einem Nadelwald bei Nässe die Nadeln so schnell zwischen Gabelkopf und Reifen festgesetzt habe,, dass an Fahren kaum zu denken und auch schieben mühsam war weil ich dauernd die Nadeln wieder rauspulen musste (hatte ich hier ja schon am 30.3.2019 geschrieben). Der M5 CHR ist nun mal ein Renn- und Tourenrad für Asphalt und kein MTB.

Selbstverständlich sind das alles meine ganz persönlichen Eindrücke gewesen und andere erleben Holland und GB usw. völlig anders. Zumal meine Art zu reisen ziemlich speziell ist. Der M5 CHR war für mich auf jeden Fall die richtige Wahl.
 
Ich habe mit meinem neuen M5 CHR inzwischen eine ca. 1.500km lange Tour entlang der EU-Ostgrenze gemacht: Ukraine - Polen - Litauen - Lettland.
Alles auf Asphalt. Dachte ich. Asphalt insbesondere in Lettland und Ukraine stellte sich vor Ort aber als sehr dehnbar heraus, am unteren Ende in der Ukraine sind es Reste von Asphalt. In Lettland musste ich durch eine mehrere km lange Baustelle auf verdichtetem Schotter fahren. Das ging aber alles mit dem CHR, und man hat auch eine meiner Meinung nach erstaunlich spürbare Federwirkung durch die großen Laufräder und wenn man die Reifen nicht mit 8 bar fährt. Hoffe das Rad hat das alles schadlos mitgemacht, irgendeinen erkennbaren Schaden hat es nicht genommen.

Mit der voll gefederten STM wäre das fahren auf den Pisten einfacher gewesen und etwas komfortabler. Aber im Durchschnitt über die gesamte Tour habe ich mit dem CHR etwa 30% mehr Geschwindigkeit als ich es von meinen Fernfahrten mit der STM kenne.

Ich ahne es schon, ich werde mit der guten alten STM, die mir auf 60.000km viele Länder gezeigt hat, künftig wohl nicht mehr viel fahren :-(
 
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